Rise Of The Robots wird deshalb - auch gerne von mir - als Beispiel genommen, weil der Amiga Joker in dem Falle so eklatant danebenlag, dass man schon Mutwilligkeit unterstellen kann und muss. Zwischen 90 und 10 ist schlicht eine große Zahl an Punkten. Und, da sind wir uns alle einig, 10 Punkte (oder Prozent) sind hier weitaus treffender als 90. Nicht nur nach heutigen Maßstäben. Auch damals kam für die paar Käufer des Spiels nach 5 Minuten Spielzeit die Ernüchterung. Die AJ hat bei ROTR mehr als sonst üblich übertrieben.

Was ich auch sehr interessant fand, dass viele Spiele, die heutzutage als Klassiker gelten, von der AJ immer und immer wieder gern schlechter bewertet wurden, als in allen anderen Fachzeitschriften. Dune 2: 80%? Haben die das Spiel mal gespielt? Oder Syndicate. Oder oder..

Allzu häufig war der AJ gerne 10% unter den anderen Bewertungen. Man muss nicht den Jubelarien der Konkurrenz hinterherhecheln (hier schließt sich der Kreis zu ROTR), aber irgendwie hatte ich häufig genug das Gefühl, dass die AJ Redaktion Spiele generell nicht mochte, oder sie nicht gespielt haben kann. Und da ist nunmal ROTR immer wieder als das "Glaubt ihr nicht? Dann schaut her!" Beispiel geeignet.

Wo wir dann beim zweiten Punkt wären: Spieletests von nicht existierenden Spielen. Auch die waren leider in der AJ zu finden.

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Auf der anderen Seite gebe ich zu, es war unterhaltsam, die AJ zu lesen. Sie waren nunmal frech, frisch, fröhlich. Im Gegensatz zu den dann im Vergleich doch biedereren (was für ein Wort..) Konkurrenzmagazinen.
Ich verstehe durchaus, dass die AJ einfach sehr vielen Menschen als gut in Erinnerung geblieben ist. Nur wie gesagt, die Tests waren schlicht zu oft einfach ungenügend.

Zusammengefasst sage ich: Als Unterhaltungszeitschrift war der AJ gut. Als Spieletestzeitschrift aber höchstens ausreichend.

Kultige Spiele gibt es für alle Plattformen und die Mehrzahl der kultigen Spiele wird weil sie kultig sind auch für mehr als eine Plattform erschienen sein.

Dass Du den PC Joker als düster empfindest könnte auch damit zusammen hängen, dass dies vielleicht ein Trend bei PC Spielen war. Natürlich gibt es auf dem Amiga das düstere Alien Breed. Aber Alone in the Dark, Doom und Fallout sind ja alles andere als fröhlich bunt. Ich kenne mich mit der Spätphase des Amiga nicht so aus, aber ich habe das Gefühl, das die Zahl der Konvertierungen vom PC, unter anderem auch wegen 3D, stark abnahm und sich die Amiga Only Entwickler eher an den 2D Spielen auf MegaDrive und SNES orientiert haben, wo es auch eher bunt zuging. Und dann ist das sicher auch eine Generationenfrage. Die Eltern, die sich einen PC zugelegt haben und darauf dann auch anfingen zu spielen, dürften einen anderen Schreibstil bevorzugen als Teenager und junge Erwachsene.

Herr Pat! Was muss ich da zur ASM lesen??
Aber richtig erwähnt: Geschmäcker sind verschieden. Schön war einfach die Vielfalt der Auswahl im "Damals".

Wie schon angetönt, ich habe fast alle Magazine gelesen, die ich damals bekommen konnte. Ausser die ASM und ich weiß, dass es wirklich viele Fans der ASM hier hat, aber ich fand sie schauderhaft. Schon damals. Wenn sich jemand über die paar Fehlurteile des Jokers aufregt, der sollte mal ASM lesen.

Das als kleine Stichelei.

Die ASM habe ich also höchstens mal sporadisch gelesen. Die PlayTime nach zwei/drei Versuchen überhaupt nicht mehr - genau so wie die weiter unten erwähnte PC Action - die war echt schlimm.

Ich mochte die PowerPlay aber es war schon sehr offensichtlich, dass Lenhardt Sierra nicht mochte und da immer schlechter bewertete. Genau so bei Psygnosis-Spielen und ein paar anderen.
Jedes der Hefte hatte ihre kleinen Bewertungsskandale.

Und, wie gesagt, da ich ja fast alles las, hatte ich meist einen guten Überblick. Und da kann ich nur noch einmal sagen: Im Normalfall lag der Amiga Joker nach meinem Empfinden da meist richtig.

Und, ja, ich habe auch den PC Joker gelesen. Sehr gerne sogar. Ich habe aber nicht gewechselt sondern so lange es den Amiga Joker gab, beides gelesen, da ich ja beides hatte.
Ich finde auch, dass der PC Joker nicht ganz das Charisma des Amiga Jokers hatte. Aber beim Aufbau der Szene dabei zu sein und mitzuwachsen, kann man eben nicht nochmals haben.

Ist auch völlig legitim, eine andere Meinung zu haben.

Es ging ja glaub ich in erster Linie darum, dass Behauptungen gegen das Magazin einfach in den Raum geworfen worden, die man hier ein wenig widerlegen wollte.

Viele Mags damals, für jeden war damals etwas dabei. Das fehlt heute ein wenig.

Ich wiederum konnte kaum mit Lenhardt und Co etwas anfangen, daher ist auch die Retro Gamer letztendlich für mich nur mit Prädikat nett zu bewerten. Während das Amiga Fanzine die Offenbarung des Amigafans ist. Aber auch nur, weil diese meinem Lieblingscomputer die volle Aufmerksamkeit schenkt und sich auch mehr in Richtung
lieber Freude und Spaß als Perfektion vermittelt.
War die ASM ja genau so, das Spassmagazin
Heutzutage lesen wir doch am liebsten das Mag, was wir als Kinder mochten, und das waren bei mir die Amiga Zeitschriften, vielleicht habe ich auch deswegen keinen Bezug zum PC Joker.

PowerPlay und ASM waren aber sehr unterschiedliche Magazine.
Die eine nüchtern und kompetent und die andere sehr Chaotisch und Humorvoll.
Habe beide geliebt und natürlich auch gekauft.
Aber der Joker war mein Lieblingsmagazin und diese 3 Plus die Video Games sind die absolutenen Kult Magazine überhaupt.

Ich stiegt erst im Frühjahr 1992 in den Joker-Kauf ein und wurde direkt süchtig. Also da fand ich ihn schon recht hochwertig. Immer wieder mal gute Specials, schöne Screenshots. Schon echt nice.


Stattdessen fand ich die Amiga Games immer etwas billig.


EDIT: Allerdings hatte der Joker auch etwas subtil Zwielichtiges manchmal....
Kommentar wurde am 27.10.2023, 00:11 von Edgar Allens Po editiert.

Ich muss mich auch outen. Ich mochte den Joker nie besonders. Empfand ihn als zu bemüht und irgendwie billig. Ähnliches ist mir später mit der PC Action wiederfahren. War irgendwie ein Deja vu!
Ich war immer mehr Team Lenhard oder Kleimann!

Nein, die beiden Mags kann man nicht vergleichen, der PC Joker war als PC Mag okay, aber mir fällt bis auf die PC Extreme kein wirklich interessantes PC Magazin ein, dass ich jetzt in all der Zeit in den Händen hatte. Aber besser als der PC Player oder die PC Games war er allemal. Vielleicht waren auch einfach die PC Spiele nie so recht kultig ?!
Und das ich den PC Joker mitsamt Multimedia Joker nicht mehr besitze zeigt den Stellenwert den ich ihr gebe.

Der AJ hatte den Joker, der PC nur diesen Geist, irgendwie wirkte der AJ mehr farbig und hell, der PC Joker eher düster. Und wie ich ich vorhin schon schrieb hat so gut wie jeder Beitrag mir im Amiga Jokerheft zugesagt.

Zur damaligen Zeit hatte ich glaub ich auch nur 1 oder 2 Hefte mal wegen der Cover CD gekauft, da waren andere Mags interessanter (vom CD Inhalt her).

An mir ist der Amiga Joker mangels Amiga völlig vorbeigegangen. Mit dem PC Joker konnte ich irgendwie nichts anfangen. Nach der C64 Heft-Zeit ab Mitte 90er waren eh Cover CDs mit Vollversionen wichtiger als das Heftinhalte. Aber mich würde interessieren, ob die Fans des Amiga Joker, die sich einen PC zugelegt haben, dann auch noch Fans des PC Joker wurden?

Im letzten Satz steckt viel Wahrheit

Was Erlaube Stru....ähmm Gold Of The Aztecs
Den Joker der Verkommenheit zu beschuldigen ist schon hard an der Grenze.
Selbstverständlich hat der Joker schon mal danebengelegen mit seinen Bewertungen aber meistens lagen sie richtig.
Das ist anderen Magazinen aber auch passiert,vieles ist halt Subjektiv.

@Gold Of The Aztecs

Ich würde dir dringend empfehlen ein Abo bei Stay Forever abzuschließen, und wenn es nur für ein Monat ist. Dann höre dir bitte die Making Mags Folge vom Amiga Joker an und dann gehe mal in dich und überdenke deine Sichtweise auf dieses Magazin. Im übrigen würde deine Argumentierung genauso gut auf die Amiga Games, Play Time, Sega Magazin und Co. zutreffen. Aber sicher nicht nur auf den Amiga Joker!

Ich finde es immer amüsant, wie 20 Jahre nach dem Ende einer Zeitschrift über die Redaktionen bzw. deren Arbeit "gerichtet" wird. Damals wurde mit Blick auf die Fotografie noch analog gearbeitet, Internet-Recherchen waren kaum oder gar nicht möglich. Interessant zu lesen, wie jeder kleine Fehler herausgepickt wird. Oder wie Wertungen ausgeschlachtet werden, die abseits der Einschätzung einiger anderer Magazine gelegen haben. Bevor hier - teilweise beleidigende - Pauschalurteile gefällt werden: Bitte denkt doch mal darüber nach, wie die Arbeitsbedingungen damals waren. Wäre ich Redakteur von damals, ich hätte nach dem Lesen mancher Kommentare keine Lust auf ein Interview bei Kultboy.

Als großer Amigafan sehe ich das anders.

Mit sehe vielen Bewertungen kann ich mich anfreunden und der Schreibstil ist zeitlos und spricht mich bis heute an.

Warum verkaufe ich soviele alte Zeitschriften? Weil sie auf Dauer eintönig sind. Manches war ein Krampf, immer das gleiche, bierernst oder völlig am Spielspass vorbei.

Und die AJ hatte einfach viele Themen die Spaß machten, selbst die Bundesligaseite habe ich mit Freude gelesen.

Die Amiga Joker wird das letzte Heft sein was ich abgebe, sollte ich das wirklich je Vorhaben.