Ich habe nie einen Amiga besessen - und somit auch nie den Amiga Joker gelesen. Außer die beiden späten Retro-Ausgaben Ende der 2010er Jahre... Aber durch Deine launigen Kommentare hier Jan - bekomme ich doch irgendwie monatlich "das aktuelle Heft" nachträglich serviert. Danke für Dein Engagement und die gehobene Formulierungskunst.
Kommentar wurde am 03.11.2023, 19:02 von Lisa Duck editiert.

Wie immer ein klasse geschriebener Rückblick auf eine unserer Lieblingszeitschriften.
Freue mich das die mein Nachholtipp gefallen hat,spiele das auch immer mal wieder durch.(fehlt noch der Test)
Dann bis nächsten Monat,freue mich schon drauf.

Am heißen Sonnenstrand von Side (heißt übrigens, ob ihr 's glaubt oder nicht, übersetzt Granatapfel) in meinem zweiwöchigen Urlaub in der Türkei, konnte ich genüsslich in dieses Heft eintauchen. Für Abwechslung abseits des Im-Meer-Tauchens war also gesorgt.
Umso weiter ich mich durch das Heft pflügte, kam mehr und mehr das Gefühl in mir hoch: "Mensch, das war doch der erste Joker, den ich per Abo nach Hause geliefert bekam..."

Ganz Freude taumelnd "zog" ich mir dieses Oktoberheft "rein". Ständig hatte ich jedoch den Gewissensbiss: Schaue ich nun aufs atemberaubende Meer bzw. den wunderschönen Relax-Pool oder sauge ich die Zeilen der "neuesten" Grasbrunner Verlagsveröffentlichung ein. Übrigens hatten die meisten Mitmenschen des Hotels pausenlos nur Augen für ihr Smartphone/Tablet/Kindle. Ihh ba ba!!

Jedenfalls hat mir dieses Heft meinen Urlaub par exzellence versüßt. Das lag nicht nur an den schnittigen Tests zu Turrican III, Uridium 2 und Micro Machines, sondern auch an der fetzigen PD-Box, plus vor allen Dingen an dem für mich sehr informativen Special Die Zukunft des A 1200.

Getrübt wurde die wunderbare Ferien(-lese-)zeit nur durch diese drei Sachen, die sich wie folgt darstellen:

1. Im Borgis Branchengeflüster wird doch tatsächlich berichtet, dass Paul Gauselmann (der Multimillionär, der die Münzautomaten für die Spielhallen entworfen/vertrieben hat) mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde.
Unfassbar! Mit den Münzschluckern hat er etliche Menschen in Spielsucht und in den Ruin getrieben. "Vor Schreck" (vielleicht wurde auch zu intensiv auf die heiße Teresa Orlowski geschielt) ist der Layoutabteilung doch glatt die letzte Zeile mit den Glückwünschen verrutscht.
Übrigens: Hätte nicht dann auch der größte Puffbesitzer ein Bundesverdienstkreuz bekommen müssen?

2. Werner Ponikwar schreibt in den Begrüßungszeilen seines Know Hows: "Findet Ihr nicht auch, daß wir dieses Jahr einen ganz besonders trockenen und heißen Sommer hatten?"
Uuuupps! Gab es denn schon 1993 den Klimawandel bzw. die Klimaerwärmung?

3. Den Vogel schießt aber diesmal die Rubrik Stromausfall ab. Spiel des Friedens wird u. a. vorgestellt. Und wer ist da u. a. auf dem Cover des Spieles zu entdecken? George Bush! Frieden...George Bush...was darf Satire!!

Ganz und gar wahr kam hingegen die Ruhmeshalle daher. Wer hat sich denn diesmal in den Gemäuern der Sieger breitgemacht? Ach schau an, unser Markus Ziegler aus Plochingen, der sich über ein Yo Joe! Spiel freuen durfte. Ob er 's auch durchgezockt hat?

Bevor wir zu den Kleinanzeigen kommen, möchte ich zwischendrin kurz die Punktvergabe für dieses Heft festmachen:

Inhalt: Endlich wieder ein etwas besseres Heft mit spritzigen Tests und interessanten Berichten (z. B. auch Alles über das Amiga CD32). Lediglich der User Club und der unbenotete Anstosstest trüben den Leseschmaus ein wenig. Kurzum: 9 fette Joki-Points.

Cover: Zwar hat sich die Dame ganz schön blau geschminkt (Kulty scheints zu gefallen - siehe seinen Post aus 2004), dafür wirkt sie auf dem Cover deutlich adretter als ihre Coverkollegen von den Ausgaben zuvor. 6 schnieke illuminierte Bildpunkte gibts dafür.

Kurioses gab es natürlich auch wieder in dem bereits o. a. Anzeigenteil. Hier meine Favoriten:

* Auch im fernen Süden dürfen die Elbestädter aus Magdeburg nicht fehlen. Ein namenloser Elbestädter verhökerte damals seinen 500er inkl. Zubehör.
* Da hat wohl jemand zu sächsisch seine Postkarte geschrieben: Die Stadt Dippoldiswalde wurde doch glatt als Dippoltiswalte abgedruckt.
* Ein übler Witzbold, der mit der Dummheit anderer Kohle abzocken wollte: "...der Fünfhundertste, der fünf Mark...sendet, bekommt 100.000%ig einen Amiga 2000"
Ich glaube, dass er 100.000%ig keinen Amiga 2000 hatte bzw. (hoffentlich) nicht ansatzweise an die 500er Marke herangekommen ist.
* Au weia. Da hat jemand mal wieder die Tür von der Anstalt offen stehen lassen: "The legendary paradox arcback...For legal stuff might call....Mess with the best - die like the rest."
* Lustiger Formulierungsfehler: "Suche Kontakt zu einem Amiga 1200-Besitzer, der keinen Virus hat."

Demotechnisch konnte es in diesem Monat einfach nur D.A.N.E. heißen, da ich die Kefrens Truppe von ihrem Style her unheimlich mag. Leider Gottes haben wir es hier mit einer eher seichteren und vor allen Dingen erschreckend kurzen Demo zu tun. Was solls? Als kurzes Berieselungshäppchen war das genau das Richtige.

Schon beim Blick auf das Cover wusste ich, welches Spiel diesmal in meine Mangel genommen werden würde. Den Titel wollte ich so lange schon mal auf den Zahn fühlen. Unser Mitglied rsn8887 hat mit seinem letzten Beitrag mich noch mal zusätzlich angefixt: Uridium 2, "Die Legende lebt!" durfte in Angriff genommen werden werden.
Mit großem Enthusiasmus habe ich das Braybrook Game dann auch begonnen. Leider Gottes kam dann die große Ernüchterung bereits in der 3. Welt! Wie soll man vernünftig Gegner abschießen können, wenn man fast pausenlos auf diese, einfach zu großzügig verteilten, Wände achtgeben muss? Mag das Spiel auch noch so sauber programmiert sein, diese -meines Erachtens nach- zu vielen Hindernisse (an denen man sofort zerschellt) rauben dem Spieler den letzten Mut. Zudem muss ich in Bezug auf die Zerstörung des (Planeten-?)Kerns harsch kritteln. Hier wiederholt sich halt ständig die gleiche Sequenz. Da sorgen selbst die später verschieden auftretenden Schutzvorkehrungen für keinerlei Abwechslung mehr. Hier hätte ich deutlich mehr erwartet. Für mich ist das Graftgold Spiel definitiv kein Hit, kommt aber dennoch, auch auf Grund der überdurchschnittlich guten Programmierung, mit einer ordentlichen Punktzahl davon:

GRAFIK: 76 %
ANIMATION: 80 %
MUSIK: 79 %
SOUND-FX: 78 %
HANDHABUNG: 76 %
DAUERSPASS: 78 %

GESAMT: 77 % "(ENORM) HERAUSFORDERND"

So restlos begeistern konnte mich diesmal übrigens kein einziger Titel aus dem Coin op Bereich. Hey...Twinworld! Dein Nachholtipp hinsichtlich der Cowboys of Moo Mesa kommt mir da gerade recht.
Was für ein Gag-Feuerwerk! Welch wunderbare Ideen die Programmierer ins Spiel gepackt haben! Ein wirklich tolles Jump & Shoot!
Durchweg hat mir dieser Arcade-Hit Freude ins Gesicht gezaubert. Zwar hat man auch hier den spielhallentechnischen Schwierigkeitsgrad auf hohem Niveau, dennoch hatte ich das Gefühl, dass das Spiel um einiges fairer als andere Artgenossen seines Kalibers ist. Jedenfalls konnte ich nach knapp 40 Minuten den Oberbösewicht in seinen übergroßen Bullenpopo treten. Einfacher gesagt: Game Over inklusive kurzem Abspann.

Ist das zu fassen? Zum 4. Mal knallen bereits im nächsten Monat die Sektkorken. Unser amigiöser Joker wird 34 Jahre alt. Wie doch die Zeit vergeht! Apropos Zeit...zwei Ausgaben noch und dann heißt es, die letzten drei Jahrgänge des Magazins anzugehen. Das Ziel meines Projektes rückt also ein ganzes Stückchen näher.
Bin ich müde? Nööö! Bin ich bis dato von den Erlebnissen enttäuscht? Keinesfalls! Wird es noch Überraschungen bei den letzten 30 Heften geben? Aber na sowas von! Davon bin ich (und hoffentlich auch Ihr!??) restlos überzeugt.

Also...zurücklehnen und die Show genießen. Hoffe, Euch mit dem Novemberheft einige Lichtblicke präsentieren zu dürfen. Der November ist/wird nämlich dunkel genug...
Kommentar wurde am 02.11.2023, 18:56 von jan.hondafn2 editiert.

Der Anstoss-Test !

Ein herrlicher Druckerfehler auf dem Cover. Amiga Joke, hehe.

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