Großartig. Diese Größenverhältnisse sind ja mal absurd, erst kommen die Hinds ins Bild geflattert und verschwinden wieder, und just danach rollen Panzer über die Kuppe - und die sind so groß, dass das davor dann offenbar Modellbau-Helis waren.

Also zumindest in meiner Zeit war die Fuck-It/Mittelmäßigkeitsgrenze bei 70%, also so ab 97/98. Das hat sich bis heute ja auch nicht mehr groß geändert, weswegen 4Players, die die Grenze eben bei 50% hatten, so oft heruntergeschrieben wurde.

Na gut, das sieht man heute noch teilweise, wenn Entwickler und Genre übereinstimmen.

Das Spiel Tell Me Why, übrigens mal wieder in Juni kostenlos zu bekommen, wird gerne als eine Art Nachfolger von Life Is Strange bezeichnet, weil es vom gleichen Entwickler kommt und auch das Spielprinzip ähnlich ist. Obwohl Life Is Strange eigentlich eine eigene Spielereihe ist und Life Is Strange 1 damit auch offizielle Nachfolger hat.

Wobei viele Magazine den Durchschnitt nicht bei bei der Marke 50 %, sondern bei ca. 60 % anlegen. D. h. 60 % absolut mittelmäßig, alles darunter unterdurchschnittlich.

Bei Wertungen unter 50 % kann man konkrete Zahlen oft sowieso vergessen. Wenn der Reviewer schlechte Laune hat, haut er die die 30-oder-weniger-Prozent-Keule raus, sonst vergibt er irgendwas mit 4 vorne. Das sind alles Wertungen für die Spiele, die der Tester so oder so nicht für kaufwürdig hält, wieso also seine Zeit mit exakt gewichteten Zahlen verschwenden? Kein Mensch da draußen denkt: "Hey, cool, das Spiel hat immerhin 40 % bekommen und nicht weniger. Muss ich haben!"

Oje, damals hatte so manches Magazin ja noch die Seuche am Leib, neue Spiele eines Entwicklers chronologisch egalweg als "Nachfolger" zu bezeichnen. Auf die Idee, ein Entwickler könnte gleich mehrere Serien laufen haben, kam wohl niemand. Naja, andererseits konnte man so auch den erfolgreichen "Vorgänger" auflagenfördernd aufs Cover schreiben, so blöd "Comanche-Nachfolger" auch ist.

"The 7th Guest: The 11th Hour" ist denke ich mal schon der inoffizielle Arbeitstitel gewesen. Am Ende wurde es ja als "The 11th Hour: Der Nachfolger von 7th Guest" vermarktet, da kann man von ausgehen, dass das intern eher so wie bei PCG genannt wurde.

Die letzten Ausgaben von Mai (durchschnittlich) bis September (ziemlich krude) haben die Negativtendenz der PC Games untermauert. In nichts nach steht das hier vorliegende Oktoberheft, welches gleich etliche Stirnfalten auf meiner zarten Mittvierzigerhaut hervorgerufen hat.

Immerhin hat Herr Krichel wiederum eine recht ansprechende Reportage für die Leser ins Heft gebracht. Der vollmundig formulierte Titel Die Eiserne Jungfrau lässt bereits darauf schließen, dass es sich hierbei nur um einen Bericht über Virgin handeln kann. Davon ab, ließ sich auch in dieser Ausgabe kein einziger Testbericht für mich ausfindig machen, der mich zu Begeisterungsstürmen brachte.

Hingegen zu "Erheiterungsstürmen" bewegte mich auf Seite 4 Redakteur Thomas Brenner. Er gab dieses kurze Statement von sich: "Das absolute Highlight war für mich der erste Eindruck von Comanche-Nachfolger Armored Fist, der das beste Intro aller Zeiten zu bieten hat."
Wie bitte? "Beste Intro aller Zeiten"?? Gespannt suchte ich im Internet und fand das Intro. Irre toll, oder??

Und somit wären wir wieder bei den Kuriositäten dieser Ausgabe:

~ Obgleich o. a. Reportage von Herrn Krichel informativ und gut recherchiert ist, so hat sie zum Ende hin doch einen krassen Patzer drin: Cool Spot soll laut Text nicht mehr für die MS-Dose erscheinen. Nur blöd, dass das Spiel in Ausgabe 8/94 getestet wurde.
~ Ebenso wurde bei der Reportage das Spiel Demolition Man mit dem Schriftzug "Lands of Lore 2" verziert. "Knapp daneben" würde ich sagen.
~ Was für ein kruder Titel ist das denn? The 7th Guest: The 11th Hour wird da der Nachfolger vom Spiel des "siebten Gastes" tituliert. Irgendwie doppelt-gemoppelt, oder?
~ Ziemlich absurd wird es beim Interview mit den Virgin Damen. Hier fragt sich Markus Krichel allen Ernstes, warum die weibliche Fraktion so wenig am PC daddelt (und das im Jahre 94, wo selbst noch etliche Männer nicht so verspielt wie heute waren...).
Einfache Antwort meinerseits: Weil Frauen vmtl. so gern mit Computern spielen wie Jungs mit Puppen!
Zweiter, naheliegender Lösungsansatz: Herr Krichel hätte diesbezüglich einfach normale Frauen befragen sollen, die bis dato mit elektronischen Rechenanlagen nichts am Hut haben.
~ Weiter gehts mit den üblichen Wertungskapriolen:
- das Spiel Planet Football erhält leicht unterdurchschnittliche 40 % Gesamtwertung, doch die Formulierungen im Text á la Thomas Brenner klingen eindeutig nach 10 % bis 15 % Gesamtwertung:
"Megaflop des Jahres...Blinde Kuh-Spiel...Standardsituationen gehen zu 99 % in die Hose...frühe Beta-Version...Torwart sieht genauso aus wie Feldspieler"
- auch Frau Maueröder patzt mal wieder:
"Minuspunkte hagelt es auch für die mißglückte Bedienung...muß man mit der Maus kreuz und quer über das Pad pflügen" Für solch "verheißungsvolle" Worte erhält das Spiel Hanse - Die Expedition unfassbare 80 % Handling! Passt das zusammen? Nöö...überhaupt nicht!!
- Harpoon II wird mit einer Grafikwertung in Höhe von 87 % bedacht. Wenn man mal vergleicht, dass der PC Joker mit 48 % und die Power Play mit 42 % im grafischen Bereich wertet, weiß man, wie viel man von der Wertung des Herrn Geiger halten kann.
~ Wieder zurück bei den nicht wertungstechnischen Patzern, fällt auf, dass
- das linke Bild im Erben der Erde Test falsch untertitelt wurde (zu sehen ist das Katzendorf, nicht die Festung der Keiler)
-> die restlichen Fettnäpfchentritte können weiter unten in meinem Post vom 22.07.2011 zur Kenntnis genommen werden
- Sierras Space Quest 6 auf einmal Space Quest 7 heißt
- sich Olli Menne und Petra Maueröder selbst mit ihrem Buch Spieleführer - Sim City 2000 bewerben *peinlich!*

Immerhin kann ich diesmal die Coverdisk loben. Recht nett gibt sich die Demoversion von Cool Spot und der eine von den insgesamt zwei neuen Doom-Level ist richtig gut. Mit der bunker.wad hatte ich richtig viel Freude, denn die Map wurde toll gestaltet. Nur an einer Stelle muss man flink agieren, da man ansonsten nur noch mit Cheat weiterkommt. Nächsten Monat gibts wieder neue Doom-wads auf der Diskette. Bin gespannt, wie gut diese Zusatzkarten sind.
...achso...auf das Heft bin ich natürlich auch gespannt!
Kommentar wurde am 02.06.2023, 20:40 von jan.hondafn2 editiert.

Keine Ahnung, was da bei den abgelaufen ist.

Nur noch zwei Ausgaben muss ich lesen, dann kann ich mehr zu Prinzessin Rosella und ihrer Mutter Valanice sagen.

In dieser Ausgabe wird das Adventure Erben der Erde getestet. Wie immer "sehr kompetent" das Ganze.

Der testende Redakteur Thomas Brenner schreibt folgendes:
"Die Bedienung ist dank des LucasArts-ähnlichen SCUMM-Story-Systems kinderleicht."
Aha. Was hat denn die Scumm-Engine mit einem "Story-System" zu tun?

Noch dicker kommt´s bei den "Quotes" (die restlichen Redakteure geben ihren Senf zum Spiel ab):
Harald Wagner lässt folgenden Spruch ab:
"Wer reif genug ist für infantile Albernheiten, dürfte an diesem Adventure seine Freude haben."
"Infantile Albernheiten"??? Das Spiel ist auch/insbesondere für jüngere Zockersemester gedacht, aber kindisch, geschweige denn albern ist es nun ganz und gar nicht.