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Vectrex


Hersteller:
General Consumer Electric

Speichermedium:
Modul

Veröffentlichung:
USA: 1982

Technisches:
CPU: Motorola 6809A 1,5 MHz
RAM: 1 KB (2 Bausteine Typ 2114)
ROM: 8 KB
Cartridge-ROM: bis 32 KB
Anzeige: 22cm (9 Zoll) s/w Monitor, hochkant mit 256×256 Positionen
Sound: AY-3-8912 über eingebauten Lautsprecher

Allgemeines:
1982 erschien der Vectrex, welcher in den USA von GCE (General Consumer Electronics) auf den Markt gebracht wurde. 1983 wurde GCE von MB (Milton Bradley) übernommen, weshalb der Vectrex in Europa auch von "MB" stammt. Federführender Entwickler war Jay Smith, welcher bereits 1979 das Microvision Handheld für MB entwarf.

Im Jahr der Veröffentlichung war das Gerät ein riesiger Erfolg. Ab 1983 verkaufte sich der Vectrex in Europa und in den USA schon viel schlechter. Grund dafür war die starke Konkurrenz wie z.B. der Atari 2600. Zusätzlich machten der Commodore VC20 und Commodore 64 (und weitere Homecomputer) allen Videospielkonsolen schwer zu schaffen. Anfang 1984 wurde die Produktion des Vectrex dann ganz eingestellt, nachdem MB von Hasbro aufgekauft worden war.

Das besondere an dieser Konsole ist, dass sie einen eigenen Bildschirm besitzt. Dieser stellt aber keine gewöhnliche Grafik dar, sondern eine spezielle Vektorgrafik welche ihren eigenen Charme besitzt. Statt Zeile für Zeile aufzubauen, schießt der Elektronenstrahl einfach die darzustellenden Objekte und Linien auf den Bildschirm.
Nebst Spielen, welche auf Modulen erschienen, ist das eingebaute Spiel Mine Storm wohl einer der besten Asteroids-Klone überhaupt. Die Anzahl der Spieleentwicklungen für den Vectrex war ob der kurzen Lebensdauer recht überschaubar. Mit Verkaufsbeginn der Konsole waren 12 Spiele verfügbar. In Europa wurden 21 Spiele von MB vertrieben. Insgesamt wurden 31 Titel veröffentlicht.
Ende der 90er Jahre gab Jay Smith alle Titel zum kostenfreien Kopieren für den Privateinsatz frei, so dass praktisch alle Titel, auch einige Prototypen, als neue Module verfügbar sind. Seit etwa 1996 erscheinen auch wieder neue Module, zum großen Teil sind diese frei verfügbar oder werden in Kleinauflagen verkauft.

Jedem Spiel lag eine Overlay-Folie bei, welche in eine entsprechende Halterung vor die Bildröhre gesteckt wurde. Dadurch konnten zum einen statische Strukturen (Gebäude, Bildschirmfenster) ohne spezielle Kennzeichnung voneinander abgegrenzt werden, zum anderen konnten einzelne Bereiche eingefärbt werden. Der Unterschied des Spieleindrucks mit oder ohne Overlay ist erstaunlich. An Hardwareerweiterungen gab es außer einem zweiten Controller auch einen Lichtgriffel sowie den 3D-Imager, eine Brille, bei der durch eine mechanische Lochrasterscheibe ähnlich wie bei einer LCD-Shutterbrille das Bild abwechselnd für das linke oder rechte Auge freigegeben wurde und so eine 3D Einstellung erlaubte. Die Lochrasterscheibe war gleichzeitig auch ein Farbrad, so dass die entstehenden Bilder auch farbig dargestellt werden konnten.
1984 war unter anderem eine 3D-Portierung des Erfolgsspiels "Pole Position" in Vorbereitung. Der 3D-Imager kam kurz vor der Einstellung in kleinen Stückzahlen mit den Spielen „Crazy Coaster 3D“ und „Narrow Escape 3D“ auf den Markt.
Als weitere Entwicklungen im Prototypstadium waren ein berührungsempfindlicher Schirm, welcher mit allen Lichtgriffelanwendungen kompatibel war, sowie eine Tastatur-/Computererweiterung geplant.
Letztere sollte, wie bei anderen Konsolen, den Ausbau zum Heimcomputer ermöglichen, um so der Bedrohung des Konsolenmarktes durch die aufkommenden Heimcomputer zu begegnen.

Text von Clemenza









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User-Kommentare: (60)Seiten: [1] 2 3 4   »
09.04.2023, 18:56 Retro-Nerd (13454 
Ein echter Abenteuerer. So muß da sein.
09.04.2023, 15:45 Fürstbischof von Gurk (1554 
Aus Gründen von massivem Unverständnis und zahlreichen Protestbekundungen (zuhause und hier im Forum), habe ich mich dazu entschlossen, meinen Vectrex für die Menschheit zugänglich zu halten - wenn's sein muß: bis die Röhre implodiert.
07.04.2023, 19:25 Fürstbischof von Gurk (1554 
Das Exponat muß aber funktionstüchtig sein.
Es wird toll aussehen, wenn alles fertig ist (ich mach Fotos). Und Swiffer hat im Kultsysteme-Kommentarbereich ja gesagt, daß er regelmäßig zum Vectrex-Abstauben vorbeikommt.
07.04.2023, 18:54 Retro-Nerd (13454 
Wie gemein, einen völlig funktionsbereiten Vectrex in ein schnödes Glasgefängnis zu drapieren. Dafür könnte man doch ein äußerlich gut erhaltenes, aber kaputtes Teil, besorgen.
Kommentar wurde am 07.04.2023, 19:26 von Retro-Nerd editiert.
07.04.2023, 15:14 Edgar Allens Po (2834 
Okay, die hat der CPC-Lautsprecher nicht. Aber dafür einen Miniklinken-Ausgang. Brachte ihm in den meisten Fällen allerdings bei der Soundwertung der Game-Reviews auch nichts, weil nicht jeder Redakteur den Wert erkannte, ihn zu nutzen. Dann war der Schneider halt der Computer mit dem dünnen Piep-Sound.
07.04.2023, 14:27 Fürstbischof von Gurk (1554 
Er hat eine gewisse "Fülle".
07.04.2023, 14:21 Edgar Allens Po (2834 
Und der Bass? Klingt der dünn und dosig oder hat er eine gewisse Fülle?
07.04.2023, 13:41 Fürstbischof von Gurk (1554 
Der Lautsprecher gibt doch recht einwandfrei klingenden und auf Wunsch lauten Sound von sich, der auch dann nicht übersteuert.
Kommentar wurde am 07.04.2023, 13:41 von Fürstbischof von Gurk editiert.
07.04.2023, 13:27 Edgar Allens Po (2834 
Wie satt klingt eigentlich der Sound über den eingebauten Lautsprecher? Auch so ein Mini-Teil wie beim CPC?
07.04.2023, 13:17 Fürstbischof von Gurk (1554 
Er muß ja vor natürlichen Bedrohungen (vor allem Staub und Feuchtigkeit) geschützt sein!
07.04.2023, 13:10 Petersilientroll (1645 
Fürstbischof von Gurk schrieb am 07.04.2023, 12:48:
Jetzt wird noch ein Schaukasten für ihn besorgt und dann standesgemäß im Wohnzimmer drapiert.

Eigentlich sehe ich den Vectrex als so eine Art "Schaukasten".
07.04.2023, 12:48 Fürstbischof von Gurk (1554 
Meine bessere Hälfte hat den mächtigen Vectrex für rund 300 Flocken in einem Videospiel-/Retroladen in Trier für mich zum Geburtstag geschossen, auf dem Online- und Postweg.
Meiner brummt zumindest beim vorinstallierten Spiel "Mine Storm" fast gar nicht bis unmerklich. Auch ist das Bild glasklar und flackert null. Nur beim Original-Modul "Cosmic Chasm" flackert der Bildschirm und der Vectrex fängt merklich an zu brummen. Auch ging das Modul sehr schwergängig in den Schacht und quietschte beim Vorgang metallisch, argh.
Äußerlich ist mein Vectrex recht ansehnlich, nachdem ich ihn vom 80er-Jahre-Staub- und Schmutz befreit hatte. Die Röhre sieht noch aus wie frisch aus dem Werk und wirkt makellos.
Mein Sohn entdeckte dann schließlich zwei Schäden an der äußeren Isolierung des Netzkabels. Meine bessere Hälfte identifizierte diese sofort als Nagetierfraß. Der Vor-Vor-Vor-Vor-Besitzer (kurz "Urbesitzer") hielt sich wohl kleine Haustierchen, und ließ diese auch noch frei herumlaufen, argh #2. Gegenschritt: schwarzes Isolierklebebund darum gebunden.
Der mitgelieferte Controller ist original und weist keinerlei Schäden oder schwerwiegende Gebrauchsspuren auf, nur die Gumminoppelschoner sind nach der Zeit abgefallen.
Folien gab es für mich leider keine. Werden jedoch alsbald als Reproduktion angeschafft.

Alles in allem bin ich aber vollends zufrieden mit meinem Vectrex.
Jetzt wird noch ein Schaukasten für ihn besorgt und dann standesgemäß im Wohnzimmer drapiert. Und er wird nie wieder eingeschaltet ("Schrödingers Katze").
09.03.2023, 00:56 Petersilientroll (1645 
Wiki-Artikel des Tages!
23.03.2022, 22:15 markymark79 (750 
Das (oder den?) Vectrex würde ich mir auch sofort holen, wenn die nicht so anfällig wären ... ansonsten echt ein super Teil, macht mich sehr an.
23.03.2022, 22:12 PomTom (238 
Nr.1 schrieb am 04.06.2020, 10:35:
Die mittlerweile noch seltener gewordenen Geräte (weil immer mehr ausfallen) werden mit ganz viel Glück ab 200 Euro angeboten. Dann aber im eher schlechten Zustand und oft ohne die noch wertvolleren Controller.

Im guten Zustand mit Controller, muss man dann schon ca. 500 hinlegen.


Ich hab für mein Gerät (mit Controller und einigen Overlays) im August 2013 nich €109,10 bei Ebay gezahlt.

Ich kannte die Vectrex als Vorführgerät aus dem Quelle-Kaufhaus in Bielefeld, das manchmal für 'ne halbe Stunde (oder so) zum Spielen freigegeben wurde. Den Namen hatte ich mir damals nicht gemerkt, und ein halbes Jahr später war das Gerät auch schon wieder verschwunden, aber die Vektor-Grafik hatte einen bleibenden Eindruck gemacht. An die Kiste habe ich mich dann noch 30 Jahre später erinnert. Und wollte dann eine haben.
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