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Video Games 3/91



von Herr Planetfall

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User-Kommentare: (2)Seiten: [1] 
19.09.2010, 18:32 Oh Dae-su (967 
Bren McGuire schrieb am 19.09.2010, 15:50:
Ob die heutigen Spiele-Redakteure wohl auch noch so ausgelassene Typen sind, wie es damals wohl bei den Chaoten der Power Play der Fall war?

Also, ich hab ja den leisen Verdacht, dass dieses Foto eher gestellt ist...

Aber Tester für ein PC-Spielemagazin zu sein, stelle ich mir auch nicht mehr besonders spaßig vor. Jedes uninteressante Detail müssen die sezieren, damit das Heft nicht zu dünn wird. Dann müssen alle erdenklichen Konfigurationen ausprobiert werden - was Öderes gibt's doch nicht! Und dann trotzdem schreiben müssen, dass ein PC zum Spielen ja sooo viel besser ist als eine Konsole("höhere Auflösung = super")... Dann hat bei der PCGames auch noch eine Frau das Sagen; wie soll da gute Laune aufkommen?! Danke, ohne mich!
Aber für ein Konsolenmag würd ich doch ganz gern testen.
19.09.2010, 15:50 Bren McGuire (4804 
Ob die heutigen Spiele-Redakteure wohl auch noch so ausgelassene Typen sind, wie es damals wohl bei den Chaoten der Power Play der Fall war? Schlägt man heute das Editorial irgendeines aktuellen Computer/Videospiel-Magazins auf, so erwartet einen dort meist nur noch das Antlitz des entsprechenden Chefredakteurs, dessen Lächeln ungefähr dem langweiligen Foto eines Personalausweises entspricht *gähn*...

Haben solche Leute eigentlich noch den annähernd gleichen Enthusiasmus, ein Spiel auf Herz und Nieren zu testen, wie es Anfang der Neunziger bei den meisten gängigen Magazinen der Fall war?

Insbesondere bei den PC-Spiele-Redakteuren habe ich da große Bedenken!

Folgendes Szenario wäre vorstellbar:

Gelangweilt sitzt der Tester auf seinem Drehstuhl, als er plötzlich von seinem Vorgesetzten das neue "Halo" auf den Tisch geknallt bekommt! "Los, los! Sofort probespielen! Spätestens heute Abend will ich ein Testurteil auf meinem Schreibtisch haben!"
Gelangweilt schlurft er mit der neuen Shooter-Hoffnung zum nächsten freien PC (obwohl er mit dieser Art von Spiel doch gar nichts am Hut hat... aber was will man machen, wenn die Kollegen gerade alle im Urlaub sind). Nachdem er den PC angeschmissen hat, legt er erstmal eine 180 Grad-Drehung hin, geht in Richtung Küche und setzt erst mal einen frischen Kaffee auf... mann, mann, mann, hoffentlich geht der Tag möglichst schnell vorüber...

Am Tisch sitzt bereits einer seiner Kollegen: "Und, was hat der Alte Dir heute Schönes aufgebrummt?" "*Gähn* Muss das neue 'Halo' testen... ist doch gar nicht mein Metier..." Der Kollege hat für diese Äußerung nur ein leichtes Kopfschütteln übrig: "Armes Schwein... ich muss mich heute mit dem neuen 'NHL' 'rumärgern... kannst Du Dir das vorstellen? Dieser elende Bastard..."

Nach diesem kurzen "Erfahrungsaustausch" befindet sich der bemitleidenswerte Kerl wieder an seinem Arbeitsplatz - dem vielgehassten PC... dabei steht er doch eigentlich viel mehr auf die lustigen Wii-Titel...

Der nächste Ärger folgt auf dem Fuß: Das verdammte Scheißspiel weigert sich beharrlich nach der ohnehin schon umständlichen Installation richtig zu laufen! "Ich hasse meinen Job!"

Die eben geschilderte (rein fiktive?) Situation ist wahrscheinlich total übertrieben, aber ich glaube wirklich, dass die Redakteure heutiger Magazine sich längst nicht mehr so motiviert über die einzelnen Neuheiten hermachen, wie es damals noch der Fall war. Heutzutage ist ja fast jedes Spiel ausnahmslos "Super" - zumindest was den technischen Bereich angeht! Somit bleiben wirklich bahnbrechende Highlights fast gänzlich aus - man hat sich halt an den neuen Standard - egal auf welchem System - schon längst gewöhnt. Ausnahmespiele wie "Shadow of the Beast", welche die versammelte Tester-Schar (zumindest in grafischer Hinsicht) zu schieren Begeisterungsstürmen hinriss ("Wie haben die das gemacht... wie haben die das nur gemacht?") sind heute ebenso hinfällig wie entsprechende Ausnahmefirmen vom Schlage Psygnosis oder Cinemaware...

Damals war der Beruf des Spiele-Redakteurs wohl für so ziemlich jeden Gamer-Freak der Traumberuf schlechthin! Ich jedenfalls würde heute mit keinem Tester tauschen wollen, da ich diesem Job nur noch sehr schwerlich etwas Positives abgewinnen könnte! Ich will diesen Beruf keinesfalls niedermachen, doch ich finde dass ein Spiele-Schreiberling heutzutage keinen einfachen Berufsstand hat: Bei all den vielen hochgehypten Mega-Games, welche tagtäglich neu angekündigt und von den Fans sehnsüchtig erwartet werden, kann man nur verlieren, wenn man es wagt eine schlechte Kritik über ein solches Produkt auszusprechen. Tut man dies (berechtigterweise) doch, so dürfte die Mailbox am nächsten Tag vor lauter Drohbriefen und Kritiken bzgl. der eigenen Kompetenz bereits überquellen! Laufen bestimmte Titel dann wiederum nicht auf einer Konfiguration, welche der Tester mangels Zeitdruck nicht imstande war ebenfalls auszuprobieren, fängt er sich wiederum den Zorn jener Grafikkartenbesitzer (oder woran es auch immer lag) ein - GTA 4 dürfte hierfür wohl ein sehr gutes Beispiel sein! Und dann haben solche Leute natürlich auch noch mit den angeblich finalen Versionen zu kämpfen (und den daraus resultierenden Bugs!), die dann wohl doch noch nicht so "final" und ausgereift sind, wie sie eigentlich sein sollten...

Die hoffnungslos überfüllten Messen sind wohl ebenfalls kein Argument mehr dafür, eine spiele-journalistische Laufbahn einzuschlagen: Zum einen gibt es immer weniger Veranstaltungen, die für "Normalsterbliche" nicht zugänglich sind, zum anderen dürften sich Gespräche mit eventuell anwesenden Firmen-Persönlichkeiten/Entwickler-Größen wohl nur noch auf ein Minimum beschränken, da für einen gemütlichen Plausch wahrscheinlich äußerst wenig Zeit zur Verfügung stehen dürfte...

Ein anderer wesentlicher Faktor der damaligen Berichterstattung gegenüber den interessierten Lesern der entsprechenden Publikation ist in diesen schnelllebigen Tagen ebenfalls abhanden gekommen: Die Kunst, sein Publikum mit bahnbrechenden Neuerungen (sei es bzgl. Software oder Hardware) zu überraschen. Dies ist nicht etwa auf eine fehlenden Aktualität seitens des Magazins an sich zurückzuführen - nein, "Schuld" an diesem Umstand ist das Internet! Es dürfte wohl so gut wie keine (auf Papier gedruckte) Zeitschrift mehr geben, die als erste über einen brandneuen Spiele-Knaller berichtet, welcher sich zur Zeit noch "in der Mache" befindet... den Redakteur, der dieses Kunststück heute noch fertigbringen sollte, würde ich persönlich für den "Pulitzer"-Preis vorschlagen...

Ich persönlich finde, dass es Spiele-Redakteure heutzutage um einiges schwerer haben dürften, als es bei deren Kollegen vor fünfzehn, zwanzig Jahren noch der Fall war...
Kommentar wurde am 19.09.2010, 15:55 von Bren McGuire editiert.
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