Naja, solche probleme hatte ich zum Glück nie, da ich aus einer "computerisierten" Familie komme. Vielleicht hätte ich auch nie ein solches Interesse entwickelt, wenn mein Dad mit seinem C64 (und später Amiga) mich nicht angefixt hätte. Aber das ist wohl ein phänomen, das viele kennen. Da wird dann halt mal die Tochter an den Joystick gebeten, um gegeneinander "Spy VS Spy" oder "Wizard of Wor" zu zocken. (denn Mum interessiert sich eher weniger dafür)
Oder Dad zeigt stolz der Tochter, was er selbst gemacht hat (nämlich die Sprites aus Wizard of War durch zwei "Pink Panther" ersetzt - einer pink, einer Lila)...und erntet dann natürlich auch ein ernst gemeintes "boah, cool". Oder er dreht die Level 1-Musik von "Ghouls N Ghosts" auf und fragt, ob das nicht super klänge.
So nerdig das klingt; es war etwas, das uns zusammen geschweisst hat - bis in die heutige Zeit. (er steckt mir immer noch Playstation 2+3 Spiele zu,wenn wir uns bei unseren Familientreffen sehen und sagt mir "schau dir das mal an !" - er hat nach wie vor die Angewohnheit alles zu verschenken, was er nicht mehr braucht)
Wenn zwei in der Familie ein gemeinsames Hobbie entdecken, entdecken sie mitunter auch sich selbst - und das war super. Ich habe hunderte schöne Anekdoten in meinem Kopf, die hoffentlich für immer da drinne bleiben und nie verloren gehen.
Ende der Achtziger bekam ich just den gleichen C64 zu Weihnachten geschenkt. Den mein Vater für hart erarbeitetes Geld neuwertig im Laden gekauft hatte - mit wahnsinnig viel Peripherie (eines der schnell-Lade-Module,an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann - damit konnte man auch das Laden/starten mit den F-tasten wunderbar abkürzen) und natürlich Disketten. Disketten, Disketten, Disketten... ein dutzend 60 min.-Tapes und die wenigen Module, die er sich mal gekauft hatte. Ein original "Frankie Goes To Hollywood", mit leicht leiernder Musik-Kassette - denn ich hatte sie mir immer ausgeliehen und bis zum erbrechen in meinem Rekorder im Kinderzimmer laufen. XD
Da er sich einen nagelneuen Amiga 500 gekauft hatte, war er irgendwie der Meinung er bräuchte den "kleinen" Commodore nicht mehr. War mir damals nur recht. X) Es war jedenfalls die totale Überraschung, als just sein heiß geliebter Commodore unterm Weihnachtsbaum lag. Für mich ganz alleine.
Gameboy, Super Nintendo, später der Amiga - undundund. Ich habe im grunde alles bekommen, was ich mir gewünscht habe, obwohl mein Dad damals nicht der Großverdiener wahr (und ich streckenweise sogar ein Teil meine Taschengelds "dazu packen" mußte, damit es unter`m Weihnachtsbaum oder als Geburtstagsgeschenk auf meinem Bett lag). Denn mein Dad wusste, das es "gute" Geschenke waren. Das mich NICHT isolierte, sondern eher das gegenteil vollbringen konnte. Etwas, das vielen Eltern meiner damaligen Freunde/Strassenkumpels nicht klar war. "Computer ? Nix da!" Deswegen war ich auch meist anlaufstelle für Freunde, die zocken wollten, aber von ihren Eltern nur ein verständnisloses Kopfschütteln & Klamotten statt Amiga zum Geburtstag bekamen. X)