Willkommen bei
 Kult-Magazine
 Kultboy.com-Inhalte
 Interaktiv
Neues Mitglied: nikolaus76
 Sonstiges




-_-

zurück

Power Play 12/93



Seiten: [1] 2 3 4 

von Tobi-Wahn Inobi

Seiten: [1] 2 3 4 

Sollten mit diesem Inhalt und der Veröffentlichung von alten Magazinen und deren Inhalt Ihre Rechte verletzt werden, bitte ich, diese anzugeben, und die rechteverletzenden Themen werden umgehend von der Seite genommen. Mehr Informationen zu den einzelnen Erlaubnissen findet man hier.
User-Kommentare: (129)Seiten: «  1 [2] 3 4 5 6   »
18.11.2022, 13:48 v3to (2010 
Waka schrieb am 18.11.2022, 13:09:
Nun ja, bei den deutschen Entwicklern habe es einige nicht überlebt und wenn sie nur wie Habeck es formulieren würde gezwungen waren die Produktion einzustellen.

Warum muss eine allgemeine Aussage gleich zu einer Detailfrage erklärt werden, warum Studio xy dicht gemacht hat, um eine grundsätzliche Argumentation zu erschlagen? Wenn ein einzelnes Spiel nicht genug verkauft und ein Studio in Schieflage bringt, ist es das Eine. Nur hier funktionierte regional ein ganzer Markt nicht richtig, um eine halbwegs nachhaltige Grundlage zu erwirtschaften.
18.11.2022, 13:38 Waka (282 
Ähm ja. Ich habe zwar keine Ahnung, wie du jetzt zu dem Schluss kommst, aber wenn du unbedingt willst, dann wird nichts was ich schreibe dich vom Gegenteil überzeugen können.

Den Part, wo ich gesagt habe, dass es kein "Recht auf Konsum" gibt und man nunmal für das bezahlen muss, was man konsumiert, hast du aber wohl geflissentlich überlesen, was?
18.11.2022, 13:27 mark208 (1173 
Egal ist etwas platt ausgedrückt, aber wer sich Gedanken macht, dass die hiesige Spieleindustrie mehr unter fehlender Wertschätzung leidet als an unzureichenden Umsatzzahlen lässt diese Schlussfolgerung doch genau zu.
18.11.2022, 13:24 Waka (282 
Wo genau habe ich denn bitte behauptet, den Entwicklern wären ihre Umsätze egal gewesen?
18.11.2022, 13:22 mark208 (1173 
Wir haben nicht gesagt, es ist der einzige Grund, aber gewagt finde ich dann doch eher die These, dass einem es egal sein soll, wie gut man von seinem Erwerbseinkommen leben soll.

Das hat schon eine Ironie, die Lauschipper und Geizhälse, die um keine Entschuldigung verlegen sind, wenn es darum, ihr Verhalten zu rechtfertigen, werden nicht müde zu behaupten, dass den Entwicklern ihre Umsätze egal waren.

Ist jetzt nicht so böse gemeint, wie es vielleicht klingt, wollte es halt sehr plakativ ausdrücken.
Kommentar wurde am 18.11.2022, 13:26 von mark208 editiert.
18.11.2022, 13:09 Waka (282 
mark208 schrieb am 18.11.2022, 10:54:
Nun ja, bei den deutschen Entwicklern habe es einige nicht überlebt und wenn sie nur wie Habeck es formulieren würde gezwungen waren die Produktion einzustellen.

v3to schrieb am 18.11.2022, 11:59:
Also, ein Blick auf die deutsche Spielebranche der letzten 30 Jahre und man bekommt schon sehr deutlich mit, was das für Auswirkungen hatte. Von den damaligen Studios ist fast keins mehr da.


Das heißt, alle Studios die geschlossen wurden, wurden nur wegen Schwarzkopien geschlossen? Sicher ist es nicht toll, wenn das eigene Produkt kopiert und weiterverbreitet wird. Aber alle Schließungen nur auf die Kopiererei zurückzuführen halte ich dann doch für etwas gewagt.

v3to schrieb am 18.11.2022, 11:59:
Es gibt abseits der X-Reihe und Anno nicht eine größere deutsche Marke, die sich bis heute hat halten können.


Auch hier: Liegt das denn wirklich nur an Kopien? Oder vielleicht doch daran, dass es Spieleentwicklern hierzulande unglaublich schwer gemacht wird? Ein Spiel wie Doom z.B. würde man in Deutschland niemals mit einem Preis bedenken. Die ganze Mentalität ggü. Videospielen ist in Deutschland halt komplett anders als bei unseren Nachbarn.
18.11.2022, 12:52 Petersilientroll (1646 
v3to schrieb am 17.11.2022, 23:43:
Allerdings hat es für mich immer einen bitteren Beigeschmack, wenn das heute immer noch schöngeredet wird, denn es hat insbesondere der Spielebranche im deutschsprachigen Raum geschadet. Im angelsächsischen Raum gab es das nicht ansatzweise in dem Ausmaß. Irgendwo nahm das auch erst durch Bequemlichkeit ein Ende.

Schönreden wollte ich das Thema selbstverständlich nicht. Mit der Schwarzkopiensituation in anderen Ländern hatte ich mich nie großartig beschäftigt.
v3to schrieb am 17.11.2022, 23:43:
Genauso, wie auch die nicht vorhandene gesellschaftliche Akzeptanz des gesamten Videospiel-Mediums.

Das ist leider auch heute noch so.
Ist mir erst neulich in einem Gespräch mit einem Freund aufgefallen. Ich meinte zu ihm, daß ich von The Batman etwas entäuscht gewesen war, weil dort fast das gleiche passiert wie in der ersten Batman-Staffel von Telltale - bloß, daß ich fand, daß Telltale das Thema mutiger umgesetzt hatte. Und er meinte darauf: "Was? Aber das ist doch nur ein Videospiel!"
18.11.2022, 12:16 v3to (2010 
@Dabba: Das ist aber doch eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Wenn von der Nutzerbasis vielleicht ein Promill der Nutzer überhaupt bereit ist, halbwegs regelmäßig Geld für die eigene Unterhaltung auszugeben, ist das schlicht keine Grundlage. Das war überspitzt gesagt hierzulande der Fall. Und da kann man auch irgendwann nicht mehr alles auf die Industrie und den Markt schieben, nur damit man mit seinem eigenen Verhalten gut schlafen kann. Dafür sind die Produktionen einfach zu teuer.

Und es gibt sonst einen Reihe Unternehmen. In den 90ern haben sich vor allem Unternehmen wie Codemasters, DICE oder UBI gebildet. Die Marken haben sich teils geändert, aber im Gegensatz zu deutschen Produktionen war dort konstantes Wachstum. Dass man ab einer gewissen Größe sich Partner sucht und entsprechend gelenkt werden, ist schon klar. Dennoch bleibt UBI ein fränzösisches Unternehmen, IO Interactive und CD Project basteln an AAA-Produktionen. Die heutige Situation quasi als Maßstab für die damalige Schieflage heranzuziehen, funktioniert schwerlich.
Kommentar wurde am 18.11.2022, 12:39 von v3to editiert.
18.11.2022, 12:13 mark208 (1173 
Na ja, bei Petersilientroll war halt wieder so eine Leugnung

Aber auch bei dir DaBBa ist ein kleiner Fehler in der Argumentation, wie ich schon schrieb, ist es ein Unterschied, ob ich nicht genug einnehme um richtig reich zu werden, da gibt es ja eine schöne Folge von South Park drüber oder wenn die Umsätze so knapp werden, dass nicht mal mehr richtig Gewinn gemacht wird.

Und letzteres wird von den Entwicklern beklagt zumal wenn sie sehen,dass auf anderen Plattformen, dass gleiche Spiel erheblich mehr Geld in die Kassen spült.

Wie idealistisch soll man sein, diesen Fakt zu ignoriern, um irgendwelchen Lauschippern eine Freude zu bereiten, wenn man für die gleiche Arbeit ein erträgliches Einkommen erhalten kann.

Das ist dann kein rein psychologisches Problem sondern das nennt man dann Vernunft.
18.11.2022, 12:09 DaBBa (3187 
v3to schrieb am 18.11.2022, 11:59:
Also, ein Blick auf die deutsche Spielebranche der letzten 30 Jahre und man bekommt schon sehr deutlich mit, was das für Auswirkungen hatte. Von den damaligen Studios ist fast keins mehr da. Fast alle sind durch Pleiten unter die Räder gekommen oder wurden von anderen Bereichen übernommen.
Wobei ich das auf eine gewisse Marktkonzentration schieben möchte, die es im Kaptalismus gibt.

Auch bei Anwendungssoftware, die nun wirklich relativ selten schwarzkopiert wird, sind viele Entwickler verschwunden. Verdrängt von den üblichen Verdächtigen wie Microsoft.

Es gab in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts viele Auto-Hersteller, die irgendwann untergingen heute höchstens noch auf Wikipedia oder bei Call-In-Quiz-Shows als unfaire Antworten erwähnt werden. Weil ein paar Große, Dreiste und/oder gut Wirtschaftende übrig blieben, die irgendwann das nötige Know-How vereinten, um preiswert Autos zu produzieren. Und irgendwann auch das nötige politische Gewicht hatten (Arbeitsplätze, Steuereinnahmen...), damit das so bleibt.
Deshalb ist die Leistung von Tesla, tatsächlich bis in die Serienproduktion zu kommen, erwähnenswert. Apple und Google probier(t)en auch, Autos zu entwickeln, haben dabei bislang Prototypen gebracht. Zwischen einem Prototypen und einer Serienproduktion ist aber noch ein sehr großer Schritt.

v3to schrieb am 18.11.2022, 11:59:
Während in den 90er Jahren in GB, Frankreich und Skandinavien sich Studios weltweit etablieren konnten, versuchte man sich hierzulande noch immer mit Miniteams und der Hoffnung auf den nächsten Hype, weil das Budget nicht da war. Kann man natürlich auch als fehlenden staatlichen Rückhalt sehen, aber wenn die wirtschaftliche Seite schon nicht stimmt, ist da schlicht ein Problem. Wie gesagt: Das Problem mit Piraterie war hierzulande erheblich präsenter als in anderen Ländern.
Welche Studios oder Franchises aus Frankreich oder Skandinavien konnten sich denn in den 90ern weltweit etablieren und sind nicht mittlerweile wieder abgewickelt oder amerikanisiert?

Battlefield/DICE kommt theoretisch aus Schweden, wird aber von EA gelenkt. Die heutigen Ubi-Soft-Sachen stammen aus den frühen 2000er Jahren und sind ebenfalls klar auf den nordamerikanischen Markt als Leitmarkt ausgelegt, oft auch dort entwickelt.
Kommentar wurde am 18.11.2022, 12:10 von DaBBa editiert.
18.11.2022, 11:59 v3to (2010 
Waka schrieb am 18.11.2022, 10:33:
Was mir bei der ganzen Diskussion vor allem auffällt ist, dass schon seit den 80ern davon geredet wird, dass Schwarzkopien ("Raub" würde ich es nicht nennen, denn Raub ist ein ziemlich schweres Delikt, welches IMMER auch Gewalt beinhaltet) komplette Branchen vernichten würden. Davon ist aber selbst 40 Jahre später irgendwie noch nichts zu sehen, oder?

Also, ein Blick auf die deutsche Spielebranche der letzten 30 Jahre und man bekommt schon sehr deutlich mit, was das für Auswirkungen hatte. Von den damaligen Studios ist fast keins mehr da. Fast alle sind durch Pleiten unter die Räder gekommen oder wurden übernommen. Es gibt im Gegensatz zu unseren Nachbarländern nicht ein AAA-Studio hierzulande. Es gibt abseits der X-Reihe und Anno nicht eine größere deutsche Marke, die sich bis heute hat halten können.

Während in den 90er Jahren in GB, Frankreich und Skandinavien sich Studios weltweit etablieren konnten, versuchte man sich hierzulande noch immer mit Miniteams und der Hoffnung auf den nächsten Hype, weil das Budget nicht da war. Kann man natürlich auch als fehlenden staatlichen Rückhalt sehen, aber wenn die wirtschaftliche Seite schon nicht stimmt, ist da schlicht ein Problem. Wie gesagt: Das Problem mit Piraterie war hierzulande erheblich präsenter als in anderen Ländern.

Edit - um mal auf die Amiga-Ära zurückzukommen: Man hat eine Nutzerbasis im Millionenbereich und wenn man bei beliebten Spielen noch nichtmal 10.000 Einheiten abgesetzt bekommt, grenzt das auf Spielerseite schon an Boykott. Turrican 2 hat als Toptitel in den 16-Bit-Versionen 30.0000 Einheiten abgesetzt (wie mir ein Vogel gezwitschert hat bei T1 noch weniger). Damals hat ein Hersteller vom Verkaufspreis vielleicht 15 DM gesehen. Rechnet das mal hoch. Wie soll das wirtschaftlich funktionieren? Der Markt mag zwar gewachsen sein, aber Produktion und Marketing wollen bezahlt sein und das Folgeprojekt vorfinanziert.
Kommentar wurde am 18.11.2022, 12:09 von v3to editiert.
18.11.2022, 11:52 DaBBa (3187 
Genau das ist das, was ich mit Psychologie meine: Haben Entwickler und andere Kunstschaffende aus ihrer Sicht den Einfluss von Schwarzkopien überbewertet?

Um auf das J.B.O.-Interview zu kommen: In den frühen 2000ern sind Verkaufszahlen von Musik stark gesunken. Da haben viele Musiker gemerkt, dass sich ihre Werke sich schlagartig schlechter verkaufen. Das ist vom Gefühl her (!) schon ein Problem. Man denkt sich: "Da sind viele Leute da draußen, die unsere Musik früher nur gekauft haben, weil es nicht anders ging. Weil sie früher noch keinen Brenner hatten und ihnen eine Kassetten-Aufnahme der CD zu uncool war. "
(Heute ist ja ist diesbezüglich fast das Endzeit-Szenario erreicht: Viele Leute kaufen gar keine Musik mehr, sondern streamen sie legal - und der Künstler bekommt ein paar Mikrocent ab.)

So war es vielleicht bei Computerspiele-Entwicklern auch. Man fühlt sich betuppt. Man denkt, dass einem Schwarzkopien viele Käufer kosten, obwohl niemand genau weiß, wie viele es genau waren (weil nur der liebe Gott weiß, welche Spiele sich Schwarzkopierer tatsächlich wirklich original gekauft hätten, wenn Schwarzkopien unmöglich wären).

Das Kernthema "Waren Schwarzkopien Schuld am Untergang des Amiga, des Entwicklers XY oder Roms?" wollte ich gar nicht wieder aufwärmen.
Kommentar wurde am 18.11.2022, 12:04 von DaBBa editiert.
18.11.2022, 11:52 v3to (2010 
Waka schrieb am 18.11.2022, 10:33:
Was mir bei der ganzen Diskussion vor allem auffällt ist, dass schon seit den 80ern davon geredet wird, dass Schwarzkopien ("Raub" würde ich es nicht nennen, denn Raub ist ein ziemlich schweres Delikt, welches IMMER auch Gewalt beinhaltet) komplette Branchen vernichten würden. Davon ist aber selbst 40 Jahre später irgendwie noch nichts zu sehen, oder?

Also, ein Blick auf die deutsche Spielebranche der letzten 30 Jahre und man bekommt schon sehr deutlich mit, was das für Auswirkungen hatte. Von den damaligen Studios ist fast keins mehr da. Fast alle sind durch Pleiten unter die Räder gekommen oder wurden von anderen Bereichen übernommen. Es gibt im Gegensa
18.11.2022, 10:54 mark208 (1173 
Nun ja, bei den deutschen Entwicklern habe es einige nicht überlebt und wenn sie nur wie Habeck es formulieren würde gezwungen waren die Produktion einzustellen.

Warum haltet ihr so krampfhaft an diesen fragwürdigen Thesen fest? ich war doch auch nicht besser, aber weiß doch sehr wohl, dass es letztlich falsch war, Schwarzkopien zu benutzen.

Hier denke ich oft, dass in der Angestellten und Beamtenrepublik Deutschland schlicht die meisten Leute völlig ahnungslos sind, was Selbständigkeit bedeutet.

Im Vergleich zur Musikbranche konnte man in der Spieleindustrie an irgendeinen Punkt eben nicht mehr genug Umsätze generieren, was in der Regel dann zu Gehaltsverzichten bis hin zum Arbeitsplatzverlust führt. Klar ist das schön, wenn man eine Arbeit hat, die einem auch Spaß macht, aber selbst der Single möchte deswegen nicht auf einen schönen Urlaub verzichten und der Familienvater möchte eben seinen Kindern auch was bieten können.
18.11.2022, 10:33 Waka (282 
Was mir bei der ganzen Diskussion vor allem auffällt ist, dass schon seit den 80ern davon geredet wird, dass Schwarzkopien ("Raub" würde ich es nicht nennen, denn Raub ist ein ziemlich schweres Delikt, welches IMMER auch Gewalt beinhaltet) komplette Branchen vernichten würden. Davon ist aber selbst 40 Jahre später irgendwie noch nichts zu sehen, oder?

Damit will ich Schwarzkopien beileibe nicht schönreden. Wenn man etwas spielen oder schauen will, muss man halt den Preis dafür bezahlen, oder es bleiben lassen, wenn einem der Preis zu hoch ist. Ein "Recht auf Konsum" gibt es halt nicht, wenn man "ohnehin nicht dafür bezahlt hätte", wieso schaut man dann den Film, oder spielt das Spiel dann doch?
Ich denke nur, dass das Problem teilweise viel zu sehr aufgebauscht wird.
Seiten: «  1 [2] 3 4 5 6   »


Du willst einen Kommentar schreiben?

Dann musst du dich nur kostenlos und unverbindlich registrieren und schon kann es losgehen!