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von kultboy

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24.01.2018, 21:52 Fürstbischof von Gurk (1563 
Großartige Informationen über das damalige "andere Deutschland" zum Thema "Heimcomputer", und das aus erster Hand! Sowas gibt's nur bei Kultboy, herrlich!
24.01.2018, 20:12 McCluskey (349 
Nr.1 schrieb am 24.01.2018, 14:27:

So hatten Bekannte von uns ein selbst gemachtes Monopoly. Mit einem Fotokopierer (gab es nur in Büros) hatten sie ein originales Spiel kopiert, das Spielfeld auf dicke Pappe aufgezogen und das Spielgeld ebenfalls kopiert. Mensch-ärgere-Dich-nicht-Figuren waren die Spieler und farbige Papprechtecke waren Häuser und Hotels. Die Ereigniskarten wurden ebenfalls allesamt kopiert und liebevoll auf dünnere Pappe aufgezogen.


Siehe dazu auch:

Nachgemacht - Spielekopien aus der DDR
24.01.2018, 14:37 Nr.1 (3797 
DaBBa schrieb am 24.01.2018, 13:29:
Man muss den Ossis allerdings lassen, dass sie politisch, im Vergleich zu den Wessis, ein offeneres Verhältnis zu Computerspielen hatten.

In der BRD wurden Arcade-Spiele in die Spielhallen und damit in die Nische verbannt. Es gab sogar eine ostdeutsche Spielekonsole, das Bildschirmspiel 01. Die war zwar nur ein Pong-Klon und wurde aufgrund von Kapazitätsproblemen nie in nennenswerten Stückzahlen produziert oder gar vertrieben, aber es gab sie.

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass westdeutsche Behörden der 80er eine Spielekonsole fördern/entwickeln??

Es ist natürlich müßig zu spekulieren, wie sich die Computernutzung in der DDR in einer Welt ohne Wende entwickelt hätte.
* Hätten irgendwann billige Heim-PCs aus dem Westen offiziell den Sprung über die Mauer geschafft?
* Wie hätte das Internet in der DDR ausgesehen? Hätte es eine Berliner Firewall gegeben, wie bei den Chinesen heute?
* Hätte es an der innerdeutschen Grenze vielleicht Versuche gegeben, über ins westliche mobile Internet zu kommen?


Die Regierung förderte massiv den Umgang der Kinder und Jugendlichen mit Computern. Das beinhaltete auch Spiele. Das allerdings erst ab ca. 1985. Es gab schon vorher Wettbewerbe, die entweder öffentlich ausgeschrieben waren oder nur innerhalb der Schule, bei denen man sein selbst geschriebenes Programm vorstellen konnte. Niemand rümpfte die Nase, wenn das ein Spiel war. Es gab auch eine Förderung von technischen und wissenschaftlichen Interessen. Seit 1958 wurde jedes Jahr die MMM (Messe der Meister von Morgen) abgehalten. Ein Gegenstück zu JugendForscht.

Natürlich hatte das den Hintergrund, dass man neue Ingenieure, Informatiker und Wissenschaftler "heranzüchten" wollte. Ein Umstand, der aber auch offen zugegeben wurde, wie der Name der Messe zeigt.
24.01.2018, 14:27 Nr.1 (3797 
SarahKreuz schrieb am 29.02.2016, 16:02:
Interessanter Artikel. Klingt immer wie ein mittelschwerer Albtraum, wenn es dort um Konsumgüter gegangen ist. Völlig wurscht, ob nun Fans von Computer-Elektronik, Heavy Metal-Platten oder John Sinclair-Romanen; nach dem Mauerfall konnte man immer in Leserbriefen so was lesen wie "...nachdem die Grenze offen war, hab ich erstmal alles nachgeholt und mir DIES und DAS und JENES spontan gekauft, weil's vorher einfach nicht machbar war."


Es hatte auch eine angenehme Komponente. Durch die Weitergabe von solchen seltenen Dingen (oft unentgeltlich) wurden Kontakte geknüpft. Es gab dann oft ein regelrechtes Netzwerk. Beispielsweise hatte Müller einen Zementmischer (sehr selten in der DDR) und Meier war KFZ-Meister. Dann kam Schulze und konnte Zement besorgen, während Meier einen Anbau ans Haus setzen wollte. Müller hingegen war der Trabbi verreckt und brauchte Hilfe. Klingt kompliziert, aber ich denke, Du verstehst das Konzept.

Das setzte sich im Kleinen fort. So hatten Bekannte von uns ein selbst gemachtes Monopoly. Mit einem Fotokopierer (gab es nur in Büros) hatten sie ein originales Spiel kopiert, das Spielfeld auf dicke Pappe aufgezogen und das Spielgeld ebenfalls kopiert. Mensch-ärgere-Dich-nicht-Figuren waren die Spieler und farbige Papprechtecke waren Häuser und Hotels. Die Ereigniskarten wurden ebenfalls allesamt kopiert und liebevoll auf dünnere Pappe aufgezogen.

Schallplatten, Kassetten, Bänder wurden kreuz und quer kopiert. Teilweise hatte man dann die Kopie der Kopie der Kopie der Kopie. Wenn man ganz laut aufdrehte, hörte man dann wirklich die Toten Hosen unter dem Rauschen.

Ich persönlich hatte mit meinen damals 15, 16 Jahren nicht mal so viel "nachzuholen". Zwar machten auch wir bei rum gereichten Quelle-Katalogen schon mal große Augen, aber da ich bereits mit 13 Jahren über die Schule einen Computerlehrgang besuchte und die DDR-KC85-Reihe gar nicht mal so schlecht war und ich dann auch einen aus Hamburg geschmuggelten ZX81 hatte, war die Sehnsucht nach Technik zwar da, aber nicht massiv ausgeprägt.

Das erste, was ich mir für das Begrüßungsgeld damals geholt habe, waren zwei Bände Asterix. Die Filme liefen in der DDR völlig normal in den Kinos und im Ostfernsehen (die DDR hatte ein gutes Verhältnis zu Frankreich) aber die Comics gab es nirgends zu kaufen.
24.01.2018, 13:29 DaBBa (3189 
Man muss den Ossis allerdings lassen, dass sie politisch, im Vergleich zu den Wessis, ein offeneres Verhältnis zu Computerspielen hatten.

In der BRD wurden Arcade-Spiele in die Spielhallen und damit in die Nische verbannt. Es gab sogar eine ostdeutsche Spielekonsole, das Bildschirmspiel 01. Die war zwar nur ein Pong-Klon und wurde aufgrund von Kapazitätsproblemen nie in nennenswerten Stückzahlen produziert oder gar vertrieben, aber es gab sie.

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass westdeutsche Behörden der 80er eine Spielekonsole fördern/entwickeln??

Es ist natürlich müßig zu spekulieren, wie sich die Computernutzung in der DDR in einer Welt ohne Wende entwickelt hätte.
* Hätten irgendwann billige Heim-PCs aus dem Westen offiziell den Sprung über die Mauer geschafft?
* Wie hätte das Internet in der DDR ausgesehen? Hätte es eine Berliner Firewall gegeben, wie bei den Chinesen heute?
* Hätte es an der innerdeutschen Grenze vielleicht Versuche gegeben, über ins westliche mobile Internet zu kommen?
24.01.2018, 11:54 robotron (2706 
Ein großer Teil der Kleincomputer KC85 und KC87 (hießen anfangs Heimcomputer aber wurde dann geändert) gingen halt in Bildungseinrichtungen oder in Betriebe wenn die keine Lust hatten auf ihre beispielsweise bestellten PC1715 (im übrigen der Bürocomputer in der DDR) zu warten oder wie so oft es nix gab. Andere Rechner wie der AC1, Z1013 waren verbreitet aber mussten selbst zusammengebaut werden. Es gab aber Vietnamesen die im A&V durchaus mal nen C64 hatten, notfalls ging man in den Intershop. Da Computer aber generell teuer waren wie soviele Heimelektronik gingen viele in Computer AG's, Clubs oder Pionierpalast. Die Bevölkerung war hinten angestellt. Und da war es einfacher über Westverwandschaft sich einen schicken zu lassen. War auch egal was, Hauptsache ein Computer.
01.03.2016, 08:49 Rockford (2161 
Hier sind aber nur westliche Modelle berücksichtigt, oder laufen die DDR-Rechner unter "Sonstige"? Nee, ne?

Edit: Gerade den "anderen" Artikel gelesen. Anscheinend ist es doch genau so.
Kommentar wurde am 01.03.2016, 08:53 von Rockford editiert.
29.02.2016, 16:02 SarahKreuz (10000 
Interessanter Artikel. Klingt immer wie ein mittelschwerer Albtraum, wenn es dort um Konsumgüter gegangen ist. Völlig wurscht, ob nun Fans von Computer-Elektronik, Heavy Metal-Platten oder John Sinclair-Romanen; nach dem Mauerfall konnte man immer in Leserbriefen so was lesen wie "...nachdem die Grenze offen war, hab ich erstmal alles nachgeholt und mir DIES und DAS und JENES spontan gekauft, weil's vorher einfach nicht machbar war."
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