GameGoon schrieb am 30.07.2022, 17:36:

Ganz allgemein gesprochen und völlig unabhängig von Mick: "über die Toten nur Gutes" muss endlich aus der Mode kommen. Es gibt kaum ein dümmeres Credo. Ich könnte es mir leicht machen und auf Hitler verweisen, der schließlich auch tot ist. Aber auch auf weniger extremer Ebene: wer ausschließlich die guten Seiten eines Menschen erinnert, verzerrt die Wirklichkeit. Wer nur die schlechten erinnert, ebenfalls. Konkret auf Mick bezogen: er war ein guter Redakteur. Aber er war auch kontrovers und fragwürdig. Warum soll man das nicht sagen dürfen?

Was die Pietät angeht: sein Bruder weiß um die Kontroversität von Mick. Wenn jemand, der so spaltet stirbt, zieht das ein gemischtes Echo nach sich. Ob schwer oder nicht, damit wird er leben müssen. Bestimmt nicht einfach.
Aber hier hat sich schließlich niemand höhnisch oder erfreut über Micks Ableben geäußert, auch ich nicht.

Fürstbischof von Gurk schrieb am 30.07.2022, 16:58:
Das uralte Menschheits-Credo "Über die Toten nur Gutes" scheint heutzutage tatsächlich "aus der Mode", wie ein Kultboy-Mitglied sich hier ja bereits passend ausdrückte. Also nicht nur das "Frauen und Kinder zuerst"-Gebot bei einem Hausbrand oder Schiffbruch, oder auch das quasi-rituelle Händeschütteln seit gut zweiundhalb Jahren - alles überholte soziale Zwänge, die es zu überwinden gilt. Ich meine: es trägt ja heutzutage auch kein Mann mehr Anzug mit Hut, oder...?

mark208 schrieb am 30.07.2022, 16:00:
Ich habe dir nciht das REcht abgesprochen, das zu sagen, ich habe nur gesagt, dass es schlechtes Benehmen ist. Natürlcih kann man das stehen lassen, zumal er doch gar nicht angefangen hat. Asoziales Benehmen bleibt auch unter dem Deckmantel ich kämpfe doch gegen rechts asoziales Benehmen.


Mein Vorschlag wäre durchaus, dass Bluntman seinen unappetitlichen Kommentar löscht und jede dann jede Entgegnung darauf, ich finde es einfach beschämend, dass man eine Kondolenz nicht neutral halten kann.

mark208 schrieb am 30.07.2022, 15:30:
Ich finde es pietätlos, hier direkt nach seinem Tod so eine Diskussion vom Zaun zu brechen und ständig sich mit weiterem Widerspruch wichtig zu machen. Vor allem diese , ich muss mal widersprechen auch wenn es nicht hier hin gehört. Dann haltet doch einfach mal eure Finger im Zaum. Ob irgendjemand seine privaten Äusserungen missfallen haben, interessiert mich und sicher auch andere hier im Moment nicht. Was soll z.B.sein Bruder denken, wenn er mal schaut wer sich hier geäußert hat?

Oder anders gesagt, Benehmen ist Glückssache

joeycoco schrieb am 30.07.2022, 12:50:
Unbeugsam, unangepasst, unersetzlich.
Egal, ob bequem oder nicht. Er sprach aus, was er dachte und ließ sich weder von Industrie noch Mehrheitsmeinungs-Schreihälsen einschüchtern. Das nennt man übrigens Meinungsfreiheit. Kommt leider immer stärker außer Mode, etwas zu akzeptieren, wenn jemand angeblich die "falsche" Meinung hat.
Er war einer der ganz Großen der "zweiten Generation" der Spieleredakteure und wird mir als Spieleveteran fehlen.
Ruhe in Frieden, Mick Schnelle.