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Das Interview wurde am 07.07.2014 veröffentlicht.

Steckbrief
Name: Mick Schnelle
Alter: 50 Jahre
Karriere: Spieletester, Übersetzer, Lektor


?: Hallo Mick. Fangen wir doch mal bei deinen Ursprüngen an. Wie kam es zu deiner Karriere im Spieletester-Business?
ms: Nach meinem Chemiestudium hatte ich wenig Lust mir in der chemischen Industrie oder gar Forschung (brrrr....) einen seriösen Job zu suchen. Nein, ich wollte Spieletester werden. Ohne allzu große Hoffnung schrieb ich mehrere Bewerbungen an die großen Magazine. Zu meinem Erstaunen bekam ich binnen weniger Tage gleich zwei Rückmeldungen. Die Video Games lud mich zu einem Gespräch ein. Noch fixer war Michael Labiner vom Joker Verlag. Der bot mir per Telefon direkt einen Job an. Und so saß ich bereits einen Monat später, am 3. Mai 1993, im Joker Verlag. Dort arbeiteten wir gleich an drei Magazinen (PC Joker, Amiga Joker, Megablast) und einem Sonderheft parallel. Vom ersten Tag an wurde ich von Kollegen und Chef sehr herzlich aufgenommen, ich hatte Spaß an der Arbeit und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Habe diesen Schritt nie bereut.
?: Man findet Beiträge von dir in der aktuellen, deutschen Retro-Gamer-Ausgabe und auch für die Website „GamersGlobal“, schreibst du ab und an einen Artikel. Welche anderen Projekte, hast du aktuell am Start?
ms: Ich arbeite nach wie vor als Übersetzer. So habe ich z. B. für eine große deutsche Kinoproduktion das Drehbuch ins Englische übertragen. Daneben bearbeite und lektoriere ich Texte für verschiedene Agenturen, allerdings außerhalb der Spielebranche. Und nach wie vor begutachte ich Spiele, die sich in der Entwicklung befinden. Und dann noch so dies und das, über das ich leider nix verraten darf.
?: Auf welchem System, begann deine Spiele-Leidenschaft?
ms: Alles begann 1978 mit einem klassischen Telespiel von Universum. Da waren fünf Spiele drauf. Drei Pong-Varianten und zwei Schießspiele, für die sogar ein Lichtgewehr beilag. Das sah ziemlich cool aus, weil man es wie ein Scharfschützengewehr zerlegen konnte.
?: Erinnerst du dich noch, welches der erste, von dir verfasste Test war?
ms: Klar, das war der Space Hulk-Test für den PC Joker auf dem PC. Meine 50+ Wertung brachte uns dann auch gleich einen Bemusterungsstopp ein. Und das gleich in meiner ersten Woche.
?: Was waren die skurrilsten Ereignisse, die du mit deiner Zeit als Redakteur verbindest?
ms: Hmmm... das Meiste kann ich echt nicht erzählen. Chefredakteure, die auf dem Rücken liegend hilfloser Käfer gespielt haben. Kollegen, die Brennpaste mit scharfer Chillisauce verwechselt haben. Oder das Schmelzinferno, als jemand, dessen prominenten Namen ich mal nicht erwähne, versuchte, Tütensuppe ohne Wasser zu erhitzen...
?: Wenn ich mich recht erinnere, hast du dich in deiner Redakteurszeit bei mehreren Gelegenheiten als Simulations-Fan geoutet. Wie geht man als solcher, mit den aktuell äußerst mageren Zeiten um?
ms: Ganz einfach: Man spielt die Klassiker wie Falcon 4.0 oder die ganzen Microprosesimulationen und hofft auf bessere Zeiten.
?: Dein offener Brief an den Kollegen Christian Schmidt, (ehemals Gamestar), betreffs seiner Kritik an der heutigen Generation der Spieletester im Allgemeinen, vom September 2011, hat im Netz ja recht große Wellen geschlagen. Hast du mit Christian danach noch einmal persönlich gesprochen und wenn ja, wie steht er zu seinen damals getätigten Aussagen ?
ms: Leider habe ich Christian nicht mehr getroffen. Das liegt schlicht und einfach daran, dass sich unsere Wege seitdem nicht mehr gekreuzt haben.
?: Hat dich eigentlich schon einmal eine Festanstellung auf der anderen Seite der Videospiel-Branche gelockt? Einige ehemalige Kollegen sind diesen Weg ja gegangen.
ms: Nein, absolut nicht. Das ist eine völlig andere Arbeit mit völlig anderen Anforderungen und würde mir keinen Spaß machen. Ich liebe mein Freiberuflerdasein, weil ich so immer das letzte Wort habe. :-)
?: In den Bereichen Belletristik und Fachliteratur, bist du ja schon mehrfach als Übersetzer in Erscheinung getreten. Würde es dich locken, eine Übersetzung für ein Videospiel anzufertigen? Ist man da schon einmal damit an dich herangetreten und wie denkst du überhaupt über das allgemeine Niveau von Spiele-Lokalisierungen in unserer Zeit?
ms: Theoretisch ja. Aber nur, wenn ich ausreichend Zeit bekäme gute Arbeit abzuliefern. Oft kennen die Übersetzer bei PC- und Videospielen nicht den ganzen Text, sondern immer nur Teile. Und die ändern sich auch gern mal. Sehr häufig ist auch der Zusammenhang nicht klar. So mag ich nicht arbeiten. Bei Romanen oder Drehbüchern lese ich immer erst den ganzen Text, bevor ich mich an die Übersetzung mache. Schließlich wird manches erst dann klar, wenn man das Ganze kennt.
?: Wie hast du den Wechsel vom Joker zur PC-Player erlebt? Wie unterschiedlich waren die Arbeitsbedingungen?
ms: Ach, das verlief eigentlich ganz harmonisch. Hüben wie drüben gabs nette Kollegen. Bei der Player war die technische Ausstattung allerdings deutlich besser. Wir durften sogar ins Internet und hatten ein Netzwerk. Und endlich durfte ich regelmäßig auf Entwicklerbesuch und auf Messen. Einziger Nachteil: mein schönes großes Eckbüro musste ich bei der Player gegen eine enge Klosterzelle eintauschen mit Serverraum im Rücken.
?: Das Horror-Adventure Phantasmagoria, hast du damals im Vergleich zu anderen, deutschen Redakteuren, mit 88% recht positiv bewertet. Kamen eigentlich manchmal nachträgliche Kommentare, von der Chef-Redaktion, wenn die Wertung eines Spieles weit ober- oder unterhalb der der anderen Publikationen lag, oder hat man eher nicht auf die Konkurrenz geschielt?
ms: Jede Wertung war stets mit dem jeweiligen Chefredakteur besprochen. Also gabs auch nie Diskussionsbedarf. Und nein, wir haben nie geguckt wie die Mitbewerber gewertet haben.
?: Gibt es irgendwelche Spiele, die du aus heutiger Sicht härter, oder milder bewerten würdest.
ms: Ja, Black & White wäre mit einer 70er Wertung gut bedient gewesen.
?: Stimmt es, daß du schon länger an einem Retro-Buch schreibst? Wenn ja, zu welchem Thema?
ms: Nein, ich erzähle auf Facebook ja schon mal die eine oder andere Anekdote aus der Historie. Aber ein Buch ist derzeit nicht geplant.
?: An welchem Spiel, bist du verzweifelt? Entweder, weil es so unmenschlich schwer, oder so furchtbar grottig war?
ms: An Malkari. Das war ein Strategiespiel für den PC, dessen Sinn und Zweck ich trotz Erklärung durch den Entwickler nicht verstanden habe. Das mitgelieferte Handbuch war auch nicht viel aufschlussreicher. Also habe ich getan, was jeder gute Spieletester gemacht hätte: ich habe es auf einen Kollegen abgewälzt. Getroffen hat es den armen Martin Deppe. Keine Ahnung, was der aus dem Ding gemacht hat.
?: Wie hast du den Untergang der CHIP-Powerplay erlebt? Wirst du an Heinrich Lenhardts „Power-Play-Digital“ - Projekt beteiligt sein?
ms: Das Ende kam schnell und schnörkellos in einer Mail von Heinrich. Wir waren alle schon sehr früh darüber informiert. Schade, um das schöne Heftkonzept, ich habe die Mischung aus Neu und Alt sehr gemocht und empfinde es nach wie vor als Ehre dabeigewesen zu sein. Wenn Heinrich uns erneut an die Tastatur ruft, bin ich mit Freuden dabei.
?: Im Rahmen des Spieleveteranen-Podcast, erwähntest du, daß du im Rahmen eines Umzuges alle möglichen, alten Spiele und Hefte loswerden musstest. Bereust du das heute?
ms: Nö!
?: Wird man dich in absehbarer Zeit wieder einmal als Gast des Spieleveteranen-Podcast zu hören, oder sogar zu sehen bekommen?
ms: Mir hat die Teilnahme am Podcast viel Spaß gemacht, allein schon weil ich mit den lieben Kollegen wild rumplaudern konnte. Habe viel dabei gelacht. Wenn die Herren mich nochmal ertragen, bin ich gern wieder dabei.
?: Zu welchen deiner Kollegen, aus deinen Zeiten, als fest angestellter Redakteur, hast du heute noch Kontakt?
ms: Über Facebook, Telefon und via Mail zu sehr vielen. Persönlicher Kontakt ist deutlich seltener, da wir mittlerweile ja über die ganze Republik samt diverser US- Bundesstaaten plus Kanada verstreut sind. Meinem Bruder Martin sehe ich natürlich regelmäßig.
?: Wie stellt sich die Spielwelt der letzten, sagen wir mal zehn Jahre, in deinen Augen im Vergleich zu der deiner persönlichen Pionier-Zeit dar ? Welche Entwicklungen hast du begrüßt und welche hast du verdammt?
ms: Nun ja, meine „persönliche Pionierzeit" ist tatsächlich schon 20 Jahre her. Die Unterschiede zu damals sind gar nicht mal so groß. Es gibt nach wie vor gute und schlechte Spiele. Wobei früher der Anteil der Komplettausfälle sicherlich größer war. Dafür gibts heute erheblich mehr Mittelfeld, wobei die Zahl der völlig uninteressanten Titel sehr groß ist. Diablo-Klone en masse, Rennspiele, die man weder optisch noch spielerisch kaum unterscheiden kann. Nicht zu vergessen die Flut generischer Free2Play-Spiele. Letztlich ist der Markt aber nach wie vor Wellenbewegungen unterworfen, wobei die Qualität der Spitzentitel mittlerweile überragend ist. Solange mehr Spiele erscheinen als ich durchspielen kann, ist die Welt aber noch okay.
?: Viele Leute in der Spiele-Branche, egal ob Entwickler, oder Journalisten gestehen im Interview, daß sie aus Zeitmangel, abseits der Arbeit nur noch selten zocken. Wie sieht das bei dir aus ? Spielst du vielleicht sogar gerne alte Spiele und wenn ja, auf welchen Plattformen am liebsten?
ms: Ich spiele nach wie vor viel und gern. Und zwar privat, wie beruflich. Ich bin nach wie vor neugierig, beschäftige mich gern auch mit richtig schlechtem Kram. Oder den Klassikern. Darunter ist auch viel altes Zeug. Gern in Versionen auf dem iPad, etwa Baldur's Gate oder Final Fantasy 6.
?: Gibt es ein absolutes Top-Lieblingsspiel der Herzen, für Mick Schnelle?
ms: Ja, Magic Carpet spiele ich nach wie vor regelmäßig. Und einmal pro Jahr Fate of Atlantis auf einem der drei Lösungswege.
?: Wie wird die Zukunft des Print-Mediums, im Spiele-Bereich deiner Meinung nach aussehen ? Besonders mit Blick auf die vielen Internet-Blogs, die das Thema mittlerweile abdecken.
ms: Print hat dann eine Chance, wenn besseres als in irgendwelchen Internetblogs geboten wird. Tests und Reports, die nicht vom Praktikanten aus PR-Propaganda zusammengesetzt werden. So wie wir es mit der Chip Power Play gezeigt haben. Dazu gehört die Einsicht bei den Entscheidungsträgern, dass die Leser das auch haben wollen und keine beigelegten Glasperlen. Müssen die Verlage aber auch wollen.
?: Was denkst du über Retro-Seiten und Fanatiker wie uns? Ist das eine gute Sache oder haben wir alle einen Schuss?
ms: Natürlich habt ihr alle einen Schuß! So, wie ich auch. Und natürlich ist es eine gute Sache, wenn engagierte Leute die Geschichte unserer Branche am Leben halten. Verlage und Spielehersteller sehen sich ja leider nicht in der Verantwortung sich darum zu kümmern. Da ist die Arbeit von euch Enthusiasten wichtig. Ginge es nach mir, würden 50 Cent pro verkauftem Spiel in Projekte wie eures fließen.
?: Kultboy.com bedankt sich im Namen aller Mitglieder für das Interview und wünscht viel Erfolg und Gesundheit für dein weiteres Leben.


Interviewer war Retrofrank. Das Copyright des Interviews unterliegt Retrofrank sowie Mick Schnelle,
eine Kopie hiervon darf nur mit Genehmigung gemacht werden!
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12.07.2014, 21:31 Nr.1 (3797 
Frank ciezki schrieb am 12.07.2014, 19:36:
Wobei das damalige Commodore-Management sich so ungeschickt angestellt hat, dass der Amiga im Endeffekt eher trotz, statt dank ihnen ein Erfolg geworden ist.Glaube nicht, dass das unter Jack so gelaufen wäre, der war in Sachen Marketing ein Fuchs.


Das sehe ich anders. Ich habe mich mal bewusst ein wenig intensiver mit Herrn Tramiel auseinander gesetzt und denke, dass er (in Fabel gesprochen) eine Bulldogge war. Clever, bissig, laut und voller Energie.

Ihm kam es immer nur auf den Moment an und er liebte es, die Konkurrenz immer wieder zu schockieren. Dauerhaftigkeit und langfristige Überlegungen waren sicher nicht seine Sache. Genau diese Langfristigkeit macht jedoch den Amiga aus.

Letztlich waren ihm auch die technischen Details komplett egal. Ihm war nur wichtig: Kann unsere momentane Technik die Konkurrenz ausstechen ODER kann sie zumindest einen dicken Teil vom Kuchen abgreifen?

So muß man (fern jeder Verklärung) festhalten, das Jack Tramiel sicher eine enorme Mitverantwortung für die erfolgreichen Heimcomputer von Commodore und später Atari hatte, aber das es ihm schnurzegal war, ob diese Geräte langfristig genutzt, aufgerüstet oder gar professionell genutzt werden konnten. Dafür dachte er zu keinem Zeitpunkt weitreichend genug.

Menschlich gesehen, mochte ich Tramiel immer stärker, je mehr ich über ihn las. Ein Kämpfer, ein tasmanischer Teufel (Cartoon! ), der die Konkurrenz immer wieder schockierte, der aber auch sehr familiär eingestellt war und seine wenigen Vertrauten in der Firma ebenso liebevoll in diese Familie aufnahm.

Sein größter Verdienst war es, dass er zumindest über einen längeren Zeitabschnitt seinen technikverliebten Supernerds (im besten Sinne) freie Hand gab, so daß diese regelrecht aufblühten. Gleich danach kam der Geniestreich, MOS aufzukaufen und sich somit von den fremden Chipherstellern unabhängig zu machen. In diesen beiden Dingen (vertikale Integration, also alles aus einer Hand), zeigte Tramiel ausnahmsweise enormen Weitblick.
Kommentar wurde am 12.07.2014, 21:32 von Nr.1 editiert.
12.07.2014, 19:36 Frank ciezki [Mod] (3803 
nudge schrieb am 12.07.2014, 15:50:
Hach, die Geschichte wie Commodore sich, obwohl Atari schon die Finger drauf hatte, den Amiga geschnappt hat ist so verrückt. Jack Tramiel wird ordentlich geflucht haben.


Wobei das damalige Commodore-Management sich so ungeschickt angestellt hat, dass der Amiga im Endeffekt eher trotz, statt dank ihnen ein Erfolg geworden ist.Glaube nicht, dass das unter Jack so gelaufen wäre, der war in Sachen Marketing ein Fuchs.
12.07.2014, 18:33 forenuser (3688 
MickSchnelle schrieb am 12.07.2014, 08:54:
forenuser schrieb am 12.07.2014, 08:31:
Au weia...
Statt eines Amiga einen Atari ST besessen zu haben. Ich sehe schon den Lynchmob mit Fakeln und Forken. Die Nennung des VC64 hätte helfen können, wäre da nicht der "Makel" Atari 400.

Mir fleucht, mit dieser Vita sind Ruf und Ansehen bei einigen Mitgliedern auf Talfahrt.

Fürchte ich auch. Vor allem, weil ich die beiden Ataris sehr gemocht habe. Und bis heute im tiefsten Herzer noch ein Atarianer bin...


Find' ich gut
12.07.2014, 17:50 nudge (1822 
Ein bisschen schlecht gefilmt das ganze, sieht aber bis auf etwas Ruckeln schon mal gar nicht so schlecht aus

P.S.
Damals habe ich aufgeregt, wenn bei vielen Spielen, vor allem in der PP, drinstand, dass sie nicht für den C64 umgesetzt werden. Heute betrachtet spielt man halt mit dem Emulator, den man braucht - welches System das auch immer ist. Die C64 Ultima 6 Version, die ich mir damals für teuer Geld gekauft habe, würde ich heute nicht mehr spielen glaube ich, sondern nur noch die PC Version, die ja auch die ursprüngliche Version ist. Wenn man sich heute als Retrogamer mal auf ein neues System stürzt, dann sollte man sich glaube ich nicht auf die Konvertierungen von Spielen stürzen, die man schon kennt. Damit tut man sich keinen Gefallen. Man sollte sich die Spiele anschauen, die für das System einzigartig sind oder darauf ihren Ursprung haben. Ich habe mir Turrican mittlerweile glaube ich auf allen Systemen angesehen, aber das Original auf dem C64 gefällt mir immer noch am besten. Die Konvertierungen für die zwei anderen beiden 8 Bitter sind ja in die Hose gegangen. Die Konvertierungen für die beiden 16 Bitter und vor allem die für den PC sind da schon deutlich besser - aber halt nicht das Original. Ich glaube ich werde mir mal die RetroGamer schnappen und in den Bericht zur Atari 8 Bit Serie schauen, was es da für Unkonvertierte gibt. Ach, ich liebe Emulatoren
Kommentar wurde am 12.07.2014, 18:05 von nudge editiert.
12.07.2014, 16:00 Retro-Nerd (13467 
Ein Tech-Demo hatte vor jahren mal jemand für die 8bit Ataris gemacht. Sagt natürlich nicht viel aus, mehr Potenzial als die schlimmen Spectrum und Schneider Umsetzungen hat es aber schon.

LINK
12.07.2014, 15:50 nudge (1822 
MickSchnelle schrieb am 12.07.2014, 14:53:
Der Apple 2 war nicht der Hauptkonkurrent. Der kostete locker das Doppelte. Und gerade Grafisch war der Atari 400 damals vorn mit dabei. Wenn es Turrican für den ZX Spectrun gab, wäre eine Atari 400-Version auch kein Problem gewesen...
Ich kennen den Markt natürlich nicht so wie Du, aber zeitlich betrachtet halte ich sie schon für Konkurrenten. Außer Commodore PET und TRS 80 fällt mir Ende der 70'er keine 8-Bit Homecomputerkonkurrenz mit großer Verbreitung ein - und PET und TRS 80 waren eher nicht so die Spielemaschinen.

Bei der Grafik waren die Atari 8 Bit Computer, sicher auch aufgrund der 2600'er Erfahrungen, dem Apple II natürlich völlig überlegen.

Die Spectrum und CPC Versionen von Turrican sind im Vergleich zum 64'er wirklich sehr bescheiden. Ich mag den Spectrum durchaus gerne, aber für sowas wie Turrican war die Maschine einfach nicht gebaut! Vielleicht kommt ja einer aus der polnischen Atari 8 Bit Szene ja mal auf die Idee, so wie es letztens Prince of Persia für den C64 gab. Ob das was werden kann, dafür fehlt mir Gespür für die Atari Hardware.

Hätte Commodore sie nicht aus ihrem Vertrag mit Atari herausgekauft, wäre es ja auch wahrscheinlich ein Atari Amiga geworden.
Hach, die Geschichte wie Commodore sich, obwohl Atari schon die Finger drauf hatte, den Amiga geschnappt hat ist so verrückt. Jack Tramiel wird ordentlich geflucht haben. Ich habe die Geschichte, ich weiß gerade nicht mehr ob es in der PP oder RG war, geradezu verschlungen. Sooo gerne lese ich solche Hintergründe Macht bitte weiter so mit der RetroGamer
12.07.2014, 15:47 Retro-Nerd (13467 
Ja, es gibt Turrican für ZX Spectrum und Schneider. Das ist aber auch das einzig positive was man darüber sagen kann. Sorry, die Hardware war damit mehr als überfordert. Der Atari 800 XL ist eine nette Kiste mit Hardware Scrolling, da wäre es noch möglich gewesen. Auch wenn dort die schicken Hires Sprites des C64 fehlen.
12.07.2014, 15:08 Frank ciezki [Mod] (3803 
nudge schrieb am 12.07.2014, 13:36:
Wenn man bedenkt, dass Jay Miner der führende Entwickler der Atari 8 Bit Computer und des Amiga war, wäre ja der Amiga die konsequente Nachfolger der Atari 8 Bit Computer. Von Atari zu Commodore


Hätte Commodore sie nicht aus ihrem Vertrag mit Atari herausgekauft, wäre es ja auch wahrscheinlich ein Atari Amiga geworden.
12.07.2014, 14:56 MickSchnelle [Ehrenmitglied] (23 
ChiliPalmer schrieb am 12.07.2014, 08:55:
Keinen Spaß in der chemischen Forschung? Das kann ich gar nicht verstehen. Tolles Interview :

Warum bist Du denn nicht in die chemische Industrie gegangen?

Ist aber auch egal, denn als Spieletester machst Du einen super Job.

Wie gesagt, ich hätte noch promovieren müssen. Das allein hätte drei weitere Jahre gedauert. Außerdem machte der Spieletesterjob deutlich mehr Spaß
12.07.2014, 14:53 MickSchnelle [Ehrenmitglied] (23 
nudge schrieb am 12.07.2014, 11:30:
Die Atari 8 Bit Geräte sind wirklich interessant. Ich bin zwar Vollblut 64'er aber der Artikel in der RetroGamer hat mir sehr gefallen. Die Hardware ist aber spürbar älter und für sowas wie Turrican nicht geeignet. Die Spiele sehen irgendwie optisch immer nach Atari 2600 aus, nur mit besserer Grafik. Die Farbpalette war groß aber wie sie eingesetzt wurde haben die Spiele irgendwie einen klobigen Look. Ein Problem bei Ataris 8 Bittern waren glaube ich auch die vielen Varianten von den Geräten. Ich glaube der Apple 2, was wohl das Hauptkonkurrenzgerät war, hatte eine bessere Modellpflege erhalten.

Der Apple 2 war nicht der Hauptkonkurrent. Der kostete locker das Doppelte. Und gerade Grafisch war der Atari 400 damals vorn mit dabei. Wenn es Turrican für den ZX Spectrun gab, wäre eine Atari 400-Version auch kein Problem gewesen...
Kommentar wurde am 12.07.2014, 15:01 von MickSchnelle editiert.
12.07.2014, 13:36 nudge (1822 
Wenn man bedenkt, dass Jay Miner der führende Entwickler der Atari 8 Bit Computer und des Amiga war, wäre ja der Amiga die konsequente Nachfolger der Atari 8 Bit Computer. Von Atari zu Commodore
12.07.2014, 12:07 TheMessenger (1646 
MickSchnelle schrieb am 12.07.2014, 08:54:
forenuser schrieb am 12.07.2014, 08:31:
Au weia...
Statt eines Amiga einen Atari ST besessen zu haben. Ich sehe schon den Lynchmob mit Fakeln und Forken. Die Nennung des VC64 hätte helfen können, wäre da nicht der "Makel" Atari 400.

Mir fleucht, mit dieser Vita sind Ruf und Ansehen bei einigen Mitgliedern auf Talfahrt.

Fürchte ich auch. Vor allem, weil ich die beiden Ataris sehr gemocht habe. Und bis heute im tiefsten Herzer noch ein Atarianer bin...


Ach was, wir sind ja alle tolerant hier und verzeihen den ein oder anderen Fehltritt gerne! Es ist ja immer noch nicht zu spät, auf den Pfad der Tugend zurückzukehren...
Kommentar wurde am 12.07.2014, 12:08 von TheMessenger editiert.
12.07.2014, 11:30 nudge (1822 
Die Atari 8 Bit Geräte sind wirklich interessant. Ich bin zwar Vollblut 64'er aber der Artikel in der RetroGamer hat mir sehr gefallen. Die Hardware ist aber spürbar älter und für sowas wie Turrican nicht geeignet. Die Spiele sehen irgendwie optisch immer nach Atari 2600 aus, nur mit besserer Grafik. Die Farbpalette war groß aber wie sie eingesetzt wurde haben die Spiele irgendwie einen klobigen Look. Ein Problem bei Ataris 8 Bittern waren glaube ich auch die vielen Varianten von den Geräten. Ich glaube der Apple 2, was wohl das Hauptkonkurrenzgerät war, hatte eine bessere Modellpflege erhalten.
12.07.2014, 11:07 Commodus (6223 
MickSchnelle schrieb am 12.07.2014, 08:54:
forenuser schrieb am 12.07.2014, 08:31:
Au weia...
Statt eines Amiga einen Atari ST besessen zu haben. Ich sehe schon den Lynchmob mit Fakeln und Forken. Die Nennung des VC64 hätte helfen können, wäre da nicht der "Makel" Atari 400.

Mir fleucht, mit dieser Vita sind Ruf und Ansehen bei einigen Mitgliedern auf Talfahrt.

Fürchte ich auch. Vor allem, weil ich die beiden Ataris sehr gemocht habe. Und bis heute im tiefsten Herzer noch ein Atarianer bin...


SCHOCK!

12.07.2014, 08:55 ChiliPalmer (130 
Keinen Spaß in der chemischen Forschung? Das kann ich gar nicht verstehen. Tolles Interview !

MickSchnelle schrieb am 11.07.2014, 21:20:
...es mir so viel Spaß machen würde, habe ich ja nicht geahnt. Und es wurde soviel besser bezahlt, als eine Viertelassistentenstelle an einer chronisch unterfinanzierten Abteilung an der Uni.


Warum bist Du denn nicht in die chemische Industrie gegangen?

Ist aber auch egal, denn als Spieletester machst Du einen super Job.
Kommentar wurde am 12.07.2014, 09:00 von ChiliPalmer editiert.
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