Schätze mal, dass das hauptsächlich auf die Trennung Interplays von Electronic Arts zurückzuführen ist. Gut möglich, dass das Spiel zu diesem Zeitpunkt zu 50 bis 60 Prozent fertiggestellt war, da EA allerdings über die Rechte verfügte, ging Interplay quasi leer aus, und EA produzierte "Fountain of Dreams" dann alleine zu Ende.
Glaub aber schon, dass es sich hierbei um ein ganz offiziellen Sequel zu "Wasteland" gehandelt hat - hätte womöglich den Namen vielleicht als Untertitel getragen. Die Gemeinsamkeiten zum Vorgänger sind einfach viel zu offensichtlich, was Benutzerführung und Thematik angeht. Dass diesmal ein tropisches Setting (Florida) geboten wird, scheint ebenfalls nur logisch, wollte man zwei Jahre später den Spielern nicht wieder das gleiche Szenario auftischen. Beim offiziellen "Wasteland 2", das erst fast ein Vierteljahrhundert später folgte, fällt das nicht so sehr ins Gewicht, da die Grafik ja nun gänzlich anders, sprich moderner, ausfällt. Trotzdem bedient sich die Fortsetzung ab der zweiten Hälfte des RPGs ebenfalls eines Ortswechsels ins endzeitliche Kalifornien.
Aber ob nun mit oder ohne Beteiligung von Interplay, "Fountain of Dreams" hinkte der Technik selbst anno 1990 stark hinterher. Sicherlich, Bedienung via Tastatur bot damals auch Origins thematisch ähnlich gelagertes "Bad Blood", die 256 Farben-VGA-Grafik sah aber um einiges besser aus. Außerdem kam es just mit Titeln wie "The Secret of Monkey Island", "Wing Commander" und "Buck Rogers: Countdown to Doomsday" auf den Markt! Insofern dürften PC-Besitzer wohl nicht großartig über die Anschaffung eines "FoD" nachgedacht haben - sofern sie einen einigermaßen schnellen Rechner zu Hause stehen hatten.
Trotzdem, richtig schlecht ist es sicherlich nicht, vor allem das "Mutations-Feature", bei dem bestimmte Mutationen situationsbedingt eingesetzt werden können, ist eine innovative Idee. Spielen würde ich es schon ganz gerne, leider dürfte es wohl heutzutage kaum mehr zu bekommen sein. Im Übrigen gefällt mir auch das Titelbild der Verpackung, auf dem sich ein mutierter Echsenmann als menschliches Wesen in einer Pfütze (oder ist's besagter "Traumbrunnen"?) spiegelt, bereits ziemlich gut. Zwar nicht ganz so genial wie das coole "Wasteland"-Motiv, aber trotzdem schön gelungen.
Kommentar wurde am 03.07.2017, 10:38 von Bren McGuire editiert.