Was das leichte Ruckeln bei Turrican 1 und 2 bei Turrican Flashback angeht, finde ich die interpolierten 50fps vom Effekt her dennoch weitaus angenehmer als das Skippen von Frames, was man sonst von Emulatoren kennt. Zumindest ist der Flow konstant.

Allerdings wüsste ich auch nicht, wie das anders laufen soll. Während der 00er-Jahre hat sich selbst im PAL-Raum bei Videospielen 60 fps eingebürgert. Ich wüsste gar nicht, dass die Switch überhaupt noch auf 50 Hz ausgelegt ist.

Was ich dagegen bei der Switch-Version erstaunlich finde, dass offensichtlich in Turrican 1 und 2 an den Reaktionszeiten für die verschiedenen Moves geschraubt wurde. Im Retrokompott Stammtisch kam zum Erscheinen damals eine Diskussion auf, da die PS4 Version über einen spürbaren Input-Lag verfügen würde, den ich bei der Switch-Version zumindest im Handheld-Modus nicht nachvollziehen konnte. Um das nachzustellen, hatten wir quasi uns beim Spielen gefilmt und den Ton mit Fingertips gesyncht (irgendwie musste man das ja machen). Dabei kam heraus, dass die PS4-Fassung etwa doppelt so lange braucht, bis sich Bren McGuire in Bewegung setzt - und dazu noch, dass das Auslösen von Sprungbewegungen, Light-Beam, Standard-Schüsse oder Rotations-Beam gegenüber der Amiga-Version individuell abweicht. Da hat sich jemand offensichtlich M2 als Vorbild genommen, denn an sich fühlt sich die Steuerung auf der Switch angenehm direkt an.
Kommentar wurde am 27.03.2022, 15:58 von v3to editiert.

HIER IM MANIAC-XXL-INTERVIEW wird das Thema auch nochmal angesprochen, was das Ruckeln der Amigaversionen angeht. Da steht, daß man mit Interpolation und Unschärfe gearbeitet hat. Man konnte somit die Spiele durchspielen, ohne groß zu merken, das ein 50Hz-Spiel auf eine 60Hz-Switch ausgegeben wird.

Häh? Ich bin nicht blind! Man kann das Highspeed-Shmup von Turrican 2 überhaupt nicht richtig genießen! Es geht hier nicht um kaum messbare Werte, was nur ein Nerd sieht. Es ruckelt extrem.

Eigentlich müsste ich das zurückgeben. Hab ich noch nie auf der Switch gemacht, obwohl Super Mario Bros. auch unspielbar ist aufgrund des riesigen Inputlags.

Ich glaube ich lasse es mit Retrogames auf der Switch.

Ja, im Handheldmodus ist das ruckhafte Scrolling weniger vorhanden, aber immer noch da. Warum verstehe ich zwar nicht. Denn dann müsste es am TV genauso wenig ruckeln, wenn ich auf 720dpi schalte. Aber es ist das gleiche Resultat.

Gerade bei Turrican muss man blitzschnell reagieren, wenn man es ohne Cheats durchspielen möchte. Da braucht man weiches Scrolling und keinen Inputlag. (Inputlag ist jetzt hier zwar nicht auf dem Punkt, aber kein Drama)
Kommentar wurde am 27.03.2022, 14:52 von Commodus editiert.

Wenn man - so wie ich - nur im Handheldmodus spielt, ist es prima!

Ouuh, schade!
Ich habe auch auf einen Rabatt gewartet, aber RUCKELN bei "Turrican" kann ich nicht tolerieren. Danke für die Warnung, Commodus!

Turrican Flashback gab es jetzt für knapp 12 Euro im Sale für die Switch. Turrican 1 & 2 (Amigaversionen), Mega Turrican und Super Turrican.

Ich hatte schon lange darauf gelauert, das es günstiger als 30 Euro kommt.

Erster Eindruck: Bombe! Zig Shader-Einstellmöglichkeit für perfekte Röhrensimulation. Der gute Lotte-Shader ist dabei. 100% Paula Stereo, Rückspulfunktion, Cheats & Savestates sind möglich. Was will man mehr?

Zweiter Eindruck: Scheiße! Die Amigaversionen ruckeln. Das normalerweise butterweiche Scrolling ist im TV-Modus der Switch nicht da. Bei den Run n Gun Levels ist es vielleicht nicht so wild, aber bei den Shmup-Levels ein NoGo! Ganz besonders schlimm ist es im Speed-Shmup-Level!

Man kann das Ruckeln auch nicht durch das Deaktivieren der Shader, oder andere Einstellungen beheben. Eventuell könnte man bei reinem TV mit Hz-Einstellung was machen. Aber das habe ich nicht und die Switch hat keine PAL/NTSC-Einstellung. Auch das Runterregeln auf 720dpi bringt Null.

Edit: Aha! Gerade gelesen, das man hier mit Frameverdoppler gearbeitet hat, um die Wiedergabe eines 50Hz-Games auf heutige TVs bzw. der Switch einigermaßen flüssig zu umgehen! Was für ein Shit! ...in kaum einem Test kam das zur Sprache!

Was soll das? Kam das nicht durch die Qualitätssicherung?

Ein leichter (wirklich leichter) Inputlag ist auch da. (Wahrscheinlich durch obiges Problem mit dem Framedoppler.

Fazit: Nicht empfehlenswert!

Ich bleibe bei meinem Amigaemulator FS-UAE.
Kommentar wurde am 27.03.2022, 12:10 von Commodus editiert.

für handy-klingelton war 1995 noch zu früh denk ich



ach was, alles nur eine frage des richtigen marketings.

die 2d-sachen von apogee und epic megagames und co liefen ja auch immer noch sehr gut.

und die hatten ja auch immer so trilogien mit teil 1 als shareware.

das hätte rainbow arts sich abgucken können oder zur not auch ne partnerschaft eingehen.

dann wäre das turrican franchise heute auch viel bekannter bei den amis und weiteren märkten.

viele verpasste gelegenheiten.
Kommentar wurde am 15.01.2022, 19:04 von Grumbler editiert.

Grumbler hat Recht.
Mit heutigem Wissen hätte man direkt eine "Ultimate Turrican Collection" rausgehauen, mit 3 verschiedenen Limited-Editiotions zur Auswahl (Soundtrack-CD, Turrican-Figur, Poster, Handy-Klingelton und keine Ahnung was damals halt hip gewesen wäre).

Aber so ist es eben heute. Und wenn man sich anschaut, wie lange ich schon auf meine Collectors-Edition von Turrican für die Switch warte war es vielleicht auch gut, das ganze damals noch vor der Jahrtausendwende fertig zu bekommen...
Kommentar wurde am 14.01.2022, 20:43 von drym editiert.

Damals gab es noch nicht diese Retro-Welle. Turrican II war für viele Leute einfach ein flüssig scrollendes, trotzdem etwas staubig aussehendes Run & Gun, welches den schicken, neuen Pentium-Rechner mäßig forderte. Ex-Amigianer haben sich gewundert ("Das kommt jetzt noch/erst für den PC?"), vielen anderen PC-Spielern war der Titel relativ egal. Die haben lieber Wing Commander III gespielt damals. Insofern ergibt es schon Sinn, dass man nur den beliebtesten Teil portiert hat.

Wobei einige Monate später bei Earthworm Jim beide Teile gleichzeitig je einen PC-Port bekamen.

die pc-version wurde extern von leuten mit demo-szene-hintergrund entwickelt, und rainbow art hatte das nur vertrieben, aber man hätte eigentlich auch gleich nägel mit köpfen machen können.

also auch turrican 1 mit dazupacken (ist ja dann trivial, nur paar mehr levelmaps und grafiken) und vielleicht auch teil 3 (bissi mehr aufwand zugegeben) dann als die ultimative trilogie damals.

teil 3 hätte dann best of megadrive (grafik) und sound (amiga) sein können.

vielleicht sogar auch mit remastered musik, weil kam ja auf cd, und womit füllt man die sonst.

dann wär's auch besser bewertet worden als gutes value for money auch.
Kommentar wurde am 13.01.2022, 19:52 von Grumbler editiert.

Pascal:
Und jene 256er hat mich überzeugt.
Vor allem T2 auch mal länger zu knüppeln die Tage.
Butterweiches Scrolling, große Sprites und sehr schön gezeichnet.
Die Demo in den 90ern habe ich nie vergessen gehabt,nich auf meinem 486er40Mhz damals.

Ich wünschte, es gäbe auch digital für PC eine Turrican-Sammlung mit allen Teilen und Versionen, aber Factor 5 will anscheinend mein Geld nicht. Dabei wurde die jahrelang verspätete PC-Version sogar komplett auf 256-Farben-VGA gezogen.

Wer Futter im Geiste Turricans sucht: Gunlord X gibt es für die Switch im Nintendo-E-Shop gerade für €4,99.

nee war 1991 eigentlich schon ziemlich standard.

außerdem, drunter und 286er hätten immer noch quasi den Atari-ST-Port kriegen können.

@TrickMcKracken
Das kann ich so nicht bestätigen. Bei Freunden aus der Spielebranche gab es das schon, dass manche zwei Systeme hatten. Sonst gab es in meinem Umfeld maximal ein System im Haushalt. Es gab ein paar PC Spieler dabei, doch so wirklich verbreitet war das erst in den späten 90ern. Was an sich auch nicht erstaunlich war.

Der Freundeskreis war damals die Altersgruppe 25 bis 30, zum großen Teil Berufsanfänger und ein PC kostete mehr als ein Monats-Nettogehalt. Bis 97 hatte ich noch mit einem Leih-PC gearbeitet, weil das sonst jenseits meines Budgets lag. Konsole ging noch. Wir hatten uns zb den Saturn damals zu zweit angeschafft und ab und an ein Spiel war machbar. Für das N64 mit zwei Spielen ging die ganze Saturn-Sammlung in Zahlung...

Btw die Spielkultur zwischen PC und Konsolenspielern war jetzt auch nicht so unterschiedlich. Auch nicht in der Größenordnung der Spielesammlung und es wurde auch viel getauscht. Da war noch nicht mal bei den Genres ein groß anders. RTS oder Adventures passen besser zum PC, heißt aber nicht, dass die auf Konsole keinen Spaß machen und ohne Vergleich hinterfragt das auch keiner.
Kommentar wurde am 29.04.2021, 19:24 von v3to editiert.

Bzgl. Konsolen kam bei mir damals noch als Abgrenzung hinzu, dass diese i. A. nicht an den Monitor, sondern an einen Fernseher angeschlossen werden konnten*. Zunächst hatte ich keinen TV im Kinderzimmer. Ende der 90er war ich von meinem PC einen Bildschirm mit 75 oder 85 Hz Wiederholfrequenz gewöhnt und wollte das 50-Hz-PAL-Geflimmer des Standard-Röhrenfernsehers beim Zocken nur ungern ertragen.

Selbst als Flachbildschirme aufkamen, dauerte es leider noch ziemlich lange, bis digitale und kompatible Ein- und Ausgänge an Geräten üblich wurden. Viele PCs wurden per VGA-Kabel an TFTs angeschlossen, PS2s per RCA-Kabel an flache Fernseher. D. h. die Grafikhardware muss das digitale Bild analogisieren und der Bildschirm wieder digitalisieren. Abgesehen davon konnte man immer noch keine PS2 nativ an einen PC-Monitor anschließen, weil die PS2 keinen VGA-Ausgang und der Monitor keinen SCART- oder RCA-Eingang hatte. Ja, es gibt Adapter und VGA-Boxen, aber irgendwie ist es das alles nicht.

Heute könnte ich einfach eine Konsole per HDMI anschließen, aber irgendwie bin ich jetzt zu sehr raus, außerdem gibts mir mittlerweile zu wenig exklusiv für Konsolen. So dringend brauche ich The Last Of Us 2 und Mario Kart 8 Deluxe nicht.