Also ich kannte nur Blood Omen und habe es mal nachgeholt, aber den Hype konnte ich jetzt nicht so nachvollziehen, für mich ist Soul Reaver nichts besonderes, nur mal paar Kritikpunkte, die mir den Spaß an diesem Spiel vermiest haben:

- Unterirdische Kamera.
- Dummes Kampfsystem. Man kann Gegner nur mit dem Soul Reaver oder Gegenständen wie Speer oder Fackel besiegen, ist man in einem Raum ohne solche Gegenstände, kann man einen Gegner nur mit dem Soul Reaver besiegen, wenn man nicht von ihm getroffen wird, ansonsten muss man endlos zwischen den zwei Welten wechseln, um seinen Soul Reaver aufzuladen bis man es geschafft hat den Gegner zu besiegen ohne ein einziges Mal von ihm getroffen zu werden. NERVT einfach mit der Zeit.
- Man kann nicht sterben im Spiel (man wechselt bei zu wenig Leben automatisch in die Spektral-Ebene). Nimmt für mich den ganzen Kick am Spiel
- Verwirrendes Speichersystem, die Portale geben keinen Hinweis über den Aufenthaltsort, stattdessen sieht man als Thumbnail nur ein Symbol. Außerdem: Dadurch, dass man nicht an der exakten Stelle speichern kann, muss man teils sehr lange Wege wieder zurücklegen um allein nur dort anzugelangen, wo man das letzte Mal gespeichert hat. Was nützt mir also das "Fehlen von Ladezeiten" was damals die Entwickler an diesem Spiel gelobt haben, wenn es offensichtlich zu einem teuren Preis wie absolut unnötigem und nervenden Backtracking erkauft wurde ?
- BACKTRACKING. Schon angesprochen, aber verdient einen eigenen Punkt. Man ist in diesem Spiel ständig damit beschäftig immer dieselben Wege zurückzulegen. Mich nervt sowas, wenn dadurch ein Spiel künstlich in die Länge gezogen werden soll.
- Story finde ich persönlich absolut unspektakulär und langweilig. Dualismus zwischen zwei Protagonisten, die sich gegenseitig an die Gurgel wollen. Tausendmal schon in dutzend anderen Spielen und Filmen gespielt und gesehen.
- Roter Faden nicht immer deutlich. Oft eiert man auch durch die Gegend rum ohne eine Ahnung zu haben, was man als nächstes tun soll.
- Keine Cutscenes. Dieser Punkt hat mich wirklich verwundert, ist doch das Intro von Soul Reaver komplett computeranimiert und sehr gut gemacht worden, warum hat man die restlichen Dialoge und Aufeinandertreffen im Spiel nicht ebenfalls mit Cutscenes computeranimiert ? Stattdessen hat man sich für die pixelige und hässliche Ingame-Grafik der PS1 entschieden, was die Atmosphäre doch sehr drückt. Selbst beim fast vier Jahre älteren Erstteil Blood Omen wurden in jedem spielerisch wichtigen Moment eine Cutscene elegant eingeschoben, was ich extrem atmosphärisch fand. Soul Reaver geht stattdessen ein Schritt vorwärts und zwei Schritte zurück, indem es auf diese Technik verzichtet.

Also ich habe nach dem zweiten Bossgegner in der Kathedrale abgebrochen und werde es gewiss nicht noch einmal anfassen, dazu hat das Spiel zu wenig Spaß gemacht. Während Blood Omen allein schon nur durch seine isometrische Sicht originell wirkte, geht für mich Soul Reaver unter den ganzen dutzend anderen 3D-Spielen wie Crash, Spyro, Gex, Jersey Devil usw, die es auf der PS1 zuhauf gab, deutlich unter, und bis auf dem Intro und dem Wechsel zwischen den zwei Welten finde ich auch alles absolut zum Vergessen, nichts, was ich schon anno 2000 nicht gesehen hätte. Für mich ist Blood Omen das deutlich bessere Spiel auf der PS1 und hätte keinen Nachfolger gebraucht.
Kommentar wurde am 29.09.2023, 17:41 von Katalysator editiert.

Hatte ich kürzlich erst wieder auf der PS1 durchgespielt. Klar, die DC-Fassung macht noch einiges mehr her, aber was man hier alles aus Sonys kleinen grauen Kiste herausgeholt hat, ist trotzdem wahrhaft erstaunlich. Fein aufgelöste Texturen, tolle Lichteffekte, sehr gute Animationen und das alles ohne Ladebildschirme! Da kann man die kleinen Makel wie den teilweise doch recht nervigen Nebel und die häufigen Texturverzerrungen locker verschmerzen. Bei der deutschen Synchronisation muss man zwar noch auf die markanten Stimmen von Udo Schenk und Martin Kessler verzichten (die späteren Stimmen von Raziel und Kain), ist aber dennoch sehr hörenswert, genau wie die hochwertige Musik und SFX. Auch die Story weiß zu gefallen, leidet aber etwas unter dem offenen Ende und das vieles nur angeschnitten aber erst in späteren Teilen aufgelöst wird. Blood Omen wirkte da noch deutlich runder. Trotzdem ein starkes 3D-Debüt für die Legacy of Kain Reihe und starke 9 Sterne von mir.

Ist leider an mir vorbeigegangen, was ich auch sehr bereue, scheint das Spiel doch genau meinen Geschmack zu treffen. Jedoch: Habe vor kurzem ein paar PS2-Titel ersteigert. Und siehe da, der Verkäufer hat tatsächlich noch LoK:SR für die PSX mit dazu gepackt! Zwar nur den Datenträger, aber zocken kann ich es jetzt endlich mal.

Ich habe den Vorgänger Blood Omen eigentlich schon sehr gemocht. Der präsentierte sich ja noch in klassischem 2D, bot aber schon einige der Qualitäten des Nachfolgers (interessante Storyführung, spannende Charaktere, sehr gute Sprachausgabe und philosophische Denkanstösse).

Soul Reaver geht dann aber in die Vollen.

Die Story schliesst beim schlechten Ende von Blood Omen an und präsentiert Nosgoth als verfluchtes, heruntergekommenes Land - und bietet gleich auch die passende Ausrede für die Sichtweite der PSX: Die Vampire haben mit künstlichem Rauch/Nebel die Sonne geblockt.

Diese stilvollen Kniffe finden sich auch weiter: Die Figur des Antihelden Raziel ist hässlich deformiert. Seine Hände und Füße sind nur noch drei- bzw. zweigliedrige Klauen, das halbe Gesicht ist weggefallen, so dass es durch ein Tuch verdeckt wird. So spart man Polygone und muss sich nicht um Lippensynchronität kümmern.

Das Ganze spielt sich in etwa wie ein 3D-Metroidvania. Sprich: Man hat eine offene quasi frei begehbare Welt (in der nie nachgeladen werden muss). Aber natürlich werden Bereiche erst nach und nach zugänglich, indem man durch das Besiegen der Bossgegner neue Fähigkeiten dazugewinnt.

Das bringt natürlich auch jede Menge "Backtracking" mit sich, das sich durch das freischalten von Portalen etwas eingrenzen lässt.

Die Handlung wird dabei grandios weitererzählt - was nicht zuletzt an der wirklich grossartigen Sprachausgabe liegt.
Und hier muss echt mal ein Lob für die deutsche Sprachausgabe gemacht werden! Auch wenn mir die englische Version besser gefällt (unter anderem mit dem legendären Tony Jay als Elder God, Simon Templeman als Kain und Michael Bell als Raziel), so muss ich echt ein grosses Lob für die fantastische deutsche Version aussprechen.

Aber wenn wir schon beim Ton sind: Auch die Musik finde ich extrem gut gelungen und trägt ihren Teil zur fantastische Präsentation bei.

Ja, die PC Version ist gemessen an den Möglichkeiten vielleicht etwas zu sehr an die Playstation angelehnt. Da wäre so etwas wie die grafisch leicht verbesserte Dreamcast Version locker möglich gewesen.
Dementsprechend kann ich leichte Abwertungen schon verstehen.

Nichtsdestotrotz ein grandioses Spiel, bei dem man auch locker in die Serie einsteigen kann ohne den Vorgänger gespielt haben zu müssen.

Wenn es einen echten Negativpunkt gibt, dann ist es die Tatsache, dass die Geschichte am Ende des Spiels eigentlich erst richtig losgeht.

Wikrlich ein klasse Titel, kennengelernt durch die CBS. Das es ne Fassung für die Dreamcast gab, wusste ich nicht.

Von Legacy of Kain: Soul Reaver könnte es ruhig eine HD-Neuauflage bzw. ein Remaster geben.

Das stimmt. Ab 640x480 wird es in 50Hz arg flimmerig. Bei Lores Spielen auf älteren Geräten fällt das flimmern nur sehr gering aus.

Das hätte man sich wohl die NTSC Version samt DC-X, oder die DC-X CD + Dreamcast mit VGA Box/Kabel. Viele PAL Spiele lassen sich so auch in den augenschonenden 60Hz Mode zwingen, LoK gehört dazu.

Mhhh, ich hatte immer gedacht Soul Reaver wäre eine Dreamcastentwicklung, da es ja diesen Dreamcastkringel im Gameplay hatte...
Hab ähnliche Gefühle wie du gehabt zu Soul Reaver, hatte zwar viel gutes gehört, aber nie wirklich Interesse gehabt. Dann war das Spiel in irgendeiner der zahlreichen Spielesammlungen dabei und ich hatte es gespielt und war richtig geflasht. Fand die Geschichte super interessant und deswegen hatte ich auch die drei Nachfolger und Blood Omen gespielt. War schon faszinierend gemacht mit den zahlreichen Zeitsprüngen und Veränderungen der Zeitlinien.
Einzig Blood Omen war eher mehhh, war doch sehr langweilig und war nur am Ende interessant für die Serie im Allgemeinen.