Wurstdakopp schrieb am 06.06.2012, 15:58:
Ob der Heini den Prozeß gewonnen hätte?
Ob der Heini den Prozeß gewonnen hätte?
Eher nicht, da das Wort nicht von Herrn Lenhardt stammt.
Ich habe das Wort damals (wobei ich es eher aus dem Joker kannte) während meiner Schulzeit nachgeforscht (da ich es mal in einem Aufsatz verwendete) und es scheint wohl ein älterer berlinerisches Ausdruck zu sein.
Aber zum Buch:
Nach dem Bug kommt also der Endboss und soll wohl so eine Art Abschluss der Extraleben-Trilogie darstellen. Ja, mittlerweile gibt es ja einen vierten Teil.
Im Grunde geht es weiter wie bisher - mit allen guten und schlechten Eigenschaften: Die Geschichte liest sich locker, da der Erzählstil aus der ersten Person richtig nett geschrieben ist. Die Retro-Sachen passen eigentlich immer wunderbar hinein und sind bis auf zwei/drei Kleinigkeiten wirklich gut Recherchiert und korrekt eingesetzt.
Lustig ist, dass er ausgerechnet bei etwas einfachem einen richtig groben Bock schießt, den auch Nicht-Experten wissen können: So nennt er das Gameboy-Mario "Super Mario World" statt "Super Mario Land".
Aber sonst sind mir eigentlich nur zwei oder drei wirkliche Kleinigkeiten aufgefallen.
Insgesamt gelingt der Handlung auch wieder diese Balance zwischen Realismus und "Ach, wäre das cool, wenn das so wäre!". Ich zumindest konnte mein "Suspension of Disbelief" praktisch jederzeit aufrecht erhalten.
Naja, bei einigen Szenen ist der Zufall schon sehr gutmütig zu unseren Protagonisten. Macht aber nichts.
Aber wiederum fungiert Kee, der Erzähler, oftmals als reiner Mitläufer und Nick ist der eigentliche Held der Geschichte. Die große Entwicklung Kees, die ich in diesem Buch erwartet habe, ist leider ausgeblieben (na, immerhin gibt es noch einen Teil, mal schauen was da noch kommt).
Das ist insofern lustig, da Kee Nick immer seinen Beifahrer nennt - plottechnisch gesehen ist aber Kee der wirkliche Beifahrer.
Mich persönlich nervt halt schon ein bisschen, wie neidisch Kee auf Nick ist und alles dementsprechend schlecht redet.
Also, Herr Gillies, in Teil 4 will ich da endlich mal die Entwicklung von Kee erleben.
Insgesamt also wieder durchaus lesenswert. Hat mich gut amüsiert - auch wenn ich nicht immer alles so ganz nachvollziehbar fand, war es nie so schlimm, als dass es keinen Spaß mehr gemacht hätte.
Freue mich also durchaus auf Teil 4.