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Off-Topic => Rest => Thema gestartet von: Chili Palmer in 13.04.2007, 22:19

Titel: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: Chili Palmer in 13.04.2007, 22:19
Habe zufälligerweise in einem anderen Thread gelesen, daß "invincible warrior" seine Zivi-Zeit in einem Altersheim abgeleistet hat. Das hat mich neugierig gemacht. Was habt Ihr eigentlich alle so gemacht? Seid Ihr beim Militär gewesen oder habt Ihr Zivildienst gemacht? Seit Ihr ausgemustert worden oder habt ihr euch anders darum gedrückt? Bin mal auf die Ösis gespannt, habe nämlich keine Ahnung wie das bei euch so läuft.
Ist ´ne reine Interessensfrage!
Hier in den Thread könnt Ihr auch nette Stories eurer Militär/Zivi-Zeit posten

Ich für meinen Teil hab´Zivildienst gemacht. Hab´ meine 10 Monate auf der Altenstation unseres Krankenhauses abgeleistet. Die ersten Wochen waren hart. Man muß sich erstmal überwinden alte Menschen zu waschen, Urinbeutel zuleeren, Bettpfannen zu reichen, Tote in den Keller zu schieben. Nachdem ich die ersten Wochen hinter mich gebracht hatte war´s ´ne super Zeit. Habe wirklich viel an Erfahrung mitgenommen und ausserdem meine Frau kennengelernt.
Also hat sich der Zivildienst für mich wirklich gelohnt.

Einige nette Stories kann ich erzählen:
Auf unserer Station hatten wir einen Oberpfleger (keine Oberschwester), der war im gesammten Krankenhaus für seine Scherze bekannt und trotzdem fielen noch alle auf sie rein.
Typisch waren zum Beispiel seine Telefonscherze:

Ein Anruf auf der Nachbarstation (OP=Oberpfleger / NS = Nachbarstation):

NS: Ja, hier Station xyz
OP: Ja, hier Herr Öztürk, möchten ich sprechen mein Frau
NS: Öztürk, Öztürk... Liegt nicht bei uns!
OP: Doch liegen bei Ihnen, ich wissen
NS: *Raschel Raschel* Neem wirklich nicht, da müssen sie sich vertun
OP: Nein ich nix vertun, liegen bei Ihnen
NS: Eine Frau Öztürk haben wir nicht
OP: Haben ich eben gebracht zu Ihnen, zu Doctor XYZ
NS: Moment mal...  *HEY HABEN WIR EINE NEUAUFNAHME DIE ÖZTÜRK HEISST?* ... Nein tut mir leid, liegt nicht bei uns...
OP: OH ALAAAH, Müssen ich kommen und zeigen, ist Frau mit Kopftuch, kann nicht sein so schwer...

Das ganze ging 10 Minuten hin und her, wir haben uns beömmelt vor lachen

Schön waren auch die Kurzanrufe:
OP: Ja, hallo hier Pforte, wir hätten da ´ne Neuaufnahme für sie. Können Sie beim Röntgen abholen. Meier der Name.
NS: Alles klar...

Wir sahen sie dann nur noch zu zweit mit Bett zum Aufzug stürmen... hehehehe

War echt ´ne lustige Zeit...
Titel: Re: Bendeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Retrofrank in 13.04.2007, 22:34
Yo.Hätte ich den Zivi nicht gemacht,ich wüsste nicht was aus mir geworden wäre.
Nach meiner Ausbildung zum Grohandelskaufmann war mir klar:DAS will ich im Leben nich machen.
Bundeswehr wollte ich nich,weil ich keinen Bock hatte mich anranzen zu lassen und damals noch so schöne lange Haare hatte. :D (hatte ich sogar 2x in meinem Leben,aber irgendwann sind sie mir so aufn Sack gegangen,daß sie ab mussten)
Also Zivi.
Wie jeder faule Sack in dem Alter wollte ich am liebsten zum Fahrdiens,weil ich wußte von nem Freund,daß man da ne ruhige Kugel schiebt.
War schon alles organisiert bis ich rausfinden musste,daß man mit einer Rot-Grün-Sehschwäche keinen Personenbeförderungsschein bekommt. :crazy: :cry:
Dann musste schnell umdisponiert werden und ich bin auf der Unfallchirurgie des Krankenhauses in unserer Stadt gelandet.Das waren damals noch 15 Monate Zivildienst aber ne absolut coole Zeit in der mir klar geworden ist,daß ich lieber Krankenpfleger werden wollte als irgendwelches Zeug zu verkaufen.
Hätte mir das zwei Jahre vorher wer erzählt hätte ich ihn für verrückt erklärt und das obwohl mein Vater auch Krankenpfleger ist.
Also hab ich mich nach dem Zivi direkt um ne Stelle beworben.Hat aber erstmal nicht geklappt,so daß ich dann noch n halbes Jahr in nem sehr skurrilen Altenheim gejobt hab (altersdurchschnitt 87 Jahre,älteste Patientin 103 Jahre).
Aber 96 hab ich dann nen Ausbildungsplatz gefunden und die Dreijährige gemacht.
Na ja,und seit 99 bin ich jetzt in dem Job und mittlerweile seit 6,5 Jahren auf ner Inneren Station hier in Koblenz wo ich auch wohne.
Mit Stories könnte ich n Buch füllen,deshalb mal nur eine aus der Ausbildung.
Ich komme zum Spätdienst und mitten im Stationszimmer steht ne Beinprothese.
Ich:Was macht die denn hier.
Schwester:Ach die is von diesem durchgeknallten Herr XY,der hat dauernd versucht wegzulaufen,da haben wir ihm sein Bein weggenommen.

Ja,ja.Wir sind schon n derbes Völkchen in der Branche. :lol:
Titel: Re: Bendeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: suk in 13.04.2007, 22:40
Bundeswehr. Grundausbildung in Hamburg zum Sanitäter. Dienst in Basepohl beim 8. Flugabwehrregiment als Kraftfahrer. Die meiste Zeit hab ich unter meinem Unimog gelegen und so getan als wenn ich was schraube. Oder ich hab Stellen mit grüner Farbe übermalt, die meine Vorgänger schon übermalt haben. Hatte in nem Dreivierteljahr nur einen Einsatz. Das langweiligste Jahr meines Lebens, aber ich hab viel gelacht.

Schön war ein zweiwöchiges Manöver an der Nordseeküste. Während die Typen auf Ballons geschossen haben, wurde ich mit nem Freund zum Notdienst in der Krankenstation eingeteilt. In weiser Vorraussicht hatte ich den Amiga mitgenommen. Wir haben zwei Wochen lang Bundesliga Manager Pro gezockt. Und zwei Nächte lang hat der Typ Centurion durchgespielt. Von 22 Uhr bis morgens zum Wecken. Hach, schöne Zeit...
Titel: Re: Bendeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Chili Palmer in 13.04.2007, 22:48
Zitat von: Retrofrank in 13.04.2007, 22:34

Ich komme zum Spätdienst und mitten im Stationszimmer steht ne Beinprothese.
Ich:Was macht die denn hier.
Schwester:Ach die is von diesem durchgeknallten Herr XY,der hat dauernd versucht wegzulaufen,da haben wir ihm sein Bein weggenommen.

Ja,ja.Wir sind schon n derbes Völkchen in der Branche. :lol:

*Gröööööööhl*

Scheint weit verbreitet zu sein, derber Humor!

Aber, im Ernst, ist die beste Sache, mit so ´nem Job fertig zu werden. Oder siehst du das anders?

Hab´nach der Zivi-Zeit auch darüber nachgedacht Pfleger zu lernen, hatte aber keine Lust noch ´ne Ausbildung zu machen. Bin dann doch zurück in meinen alten Job (Chemikant)  und hab´ein halbes Jahr danach ´ne geniale neue Stelle (im Labor) bekommen. Jetzt bin ich froh, daß ich nicht umgeschult hab´.


Nebenbei, ich glaube ich hätte den Thread wohl besser im Politik / Gesellschaftsforum eröffnet, was?
Vielleicht kann den ja mal einer verschieben.
Titel: Re: Bendeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: PsychoT in 13.04.2007, 23:18
Bin 1997 mit 2 gemustert worden, aber nur weil ich gesmasht hab und auch dazu stand und stehe. Ansonsten wär´s wohl´ne 1 geworden, aber mir soll´s eh egal sein. Also ich war dann 98/99 bei der Bundeswehr.

Meine dortige Laufbahn:
1. Rekrut ohne Litze (also: Dreck :D)
2. Rekrut mit roter Litze (Kanonier)
3. Rekrut mit gelber Litze (Fernmelder)
4. Gefreiter
5. Obergefreiter
6. Hauptgefreiter

Ab meinem Rang als Obergefreiter wurde ich dann "Chef der Mannschaften" meiner Abteilung, was nichts anderes bedeutet hat, daß ich die Probleme der Mannschaftsdienstgrade an die Offiziere weitergeleitet hab und zusammen mit denen eine Lösung gesucht hab. Ab dem Dienstgrad Hauptgefreiter wurde ich dann zum stellvertretenden Gruppenführer eines Oberfeldwebels ernannt, weil der erfahren hat, daß ich "kämpfen will" und meine Leistungen dementsprechend waren. Mir hat "Dreck fressen" schon immer Spaß gemacht, daher hab ich mich natürlich auch für jedes Manöver freiwillig gemeldet. Irgendwie hab ich wohl "Kämpfen" und "Soldat sein" im Blut, auch wenn ich wohl ziemlich aufmüpfig gewesen bin, was mir so manches Gespräch "unter 4 Augen" eingebracht hatte (hab noch nie meinen Mund gehalten wenn mir was nicht gepasst hat, auch nicht beim Militär). Mir hat es unheimlich Spaß gemacht mich im Wald zu bunkern, getarnt umherzustreifen und allemöglichen Waffen einzusetzen. Am liebsten hatte ich dabei das G3, MG3 und die Granatpistole. Die leichte Panzerfaust und die Panzerfaust 3 hatten auch was, die P1 war dagegen absolut nicht mein Ding. Die Granaten waren wieder cool, noch viel besser als die Kanonenschläge an Silvester. Da ist vom Bauchgefühl auch jeder Bass in einer Techno-Disco ein Witz dagegen. Jedenfalls hab ich´ne Menge cooler Leute kennengelernt, natürlich auch so manchen Trottel. Ganz besonders trottelig waren aber die Stabsunteroffiziere während meiner Grundausbildung. Später dann, als man selbst quasi "gemachter" Soldat war, hat man das besonders bemerkt. Die Ausbilder hatten immer ein großes Maul und sich aufgespielt wie sonstwas, aber später dann im Manöver aus allen Löchern gepfiffen (und wurden auch schonmal wegen ihrer Unfähigkeit zu koordinieren oder sonstwas von oben angeschissen). Frag mich echt was so manch einer von denen mit solch einer Leistung bei ernsten Einsätzen machen will, der überlebt doch keine 5 Minuten oder bringt die ganze Gruppe in Gefahr. Daher hab ich nicht selten den ein oder anderen Spruch wie "Na Herr Stabsunteroffizier, können´se noch?" gebracht, um Die etwas aufzuziehen. Besonders wenn Die sich mal wieder mit "raushängender Zunge" wo lang geschleppt haben. Deren darauffolgende Gesichter muss man einfach mal gesehen haben. Mehr als ein rausgewürgtes "Sie schaff ich noch" kam da nicht mehr raus (gut, waren ja auch keine Elite-Soldaten)... :teufel:

Mir hat´s da sogar so gut gefallen, daß ich mich fast verpflichtet hätte um eine Offizierslaufbahn einzuschlagen, aber im Endeffekt ist es daran gescheitert, daß der Antrag 2 Monate "zu spät" eingereicht wurde. Da hat auch das Empfehlungsschreiben des Ranghöchsten in meiner letzten Station beim Bund, der Abteilung G3 im WBK IV/5. Panzerdivision, einem Oberstleutnant, nichts mehr genutzt. Mir hat man dann vorgeschlagen mich als Reservist einzusetzen, aber das ist nix für mich. Entweder ganz oder gar nicht, will ja nicht später mitten aus dem Leben herausgerissen werden, um zu irgendeiner Übung zu fahren. Nein, wäre Zeitverschwendung. Ihr hättet mal den Werbefilm für Reservisten sehen müssen, war quasi wie bei Starship Troopers. Ich hab mich totgelacht... :lol:

Im Nachhinein bin ich ganz froh nicht Soldat geworden zu sein, schließlich kann ich mich nicht mit unserer Regierung identifizieren, erst Recht nicht mit deren Handlungen und schon gar nicht mit deren Politik, und mit der Sinnlosigkeit heutiger Bundeswehreinsätze sowieso nicht. Für solche schwachsinnigen Geschichten würde ich nicht mein Leben einsetzen, erst Recht nicht für die Politik unserer hirnverbrannten Politiker. Schon gar nicht bei den Opfern (Privatleben quasi nicht möglich, kaum Schlaf etc.) und verhältnismäßig schlechtem Gehalt. Aufstiegschancen gibt´s auch nur wenige, schließlich kann man erst einen bestimmten Platz bekommen, sobald Dieser freigemacht wird wenn einer "in Rente geht".

Scharf Schießen macht zwar Spaß, aber wenn dann auf die richtigen Leute.
Landesverteidigung ja, aber keine sinnlosen Schwachsinnseinsätze in aller Welt. :lehrer:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 14.04.2007, 14:46
Ich wäre um ein Haar beim Militär gelandet. Wollte zum Stabsmusikchor(wo sonst?)Die Prüfungen hatte ich schon abgelegt, ging dann ins Büro um mir anzuhören, das man mit T3 nicht Musik machen darf.

Dies war meine kurze Karriere beim Militär und ich ging ins Altenheim. Mein Bruder hatte sich dort für eine Zivistelle beworben, wurde aber Vater und ich bekam sie.
Ich war für den Haushalt zuständig(Essen machen, anreichen, putzen und selten ein paar Leute hochheben - war dann eher freiwillige Hilfe). Waschen musste ich die zum Glück nicht, wäre mir schon etwas eklig.
Ich hatte ca. 2 Wochen dauerstress und Überwindungszeit, weil zu der Zeit fast alle im Urlaub waren, und mich niemand so recht unterstütze, geschweige gesagt hat, was ich machen soll.
Meine ersten Minuten liefen wie folgt ab:
"AH, das ist der neue! Reichen sie bitte dieser Frau das Essen an." War für mich schon ein Schock, weil ich mit so etwas gar nicht gerechnet hatte. In den ersten 2 Wochen verstarben auch einige, was mir einen zusätzlichen Schock versetzte(merkwürdigerweise starb dann in den nächsten 9 Monaten kaum jemand).

Nach den 2 Wochen wurde es ruhiger. Ich hatte mir einen Plan gemacht, was ich im Laufe des Tages alles erledigen muss, was jeder Bewohner ißt und trinkt, sodass alles mechanisch ablief.

Mit den Bewohnern verstand ich mich gut, machte mit denen ein paar Späßchen, las auch mal aus der Bibel oder hörte mir Rockmusik an(am Ende von Stairway to Heaven ist meine Chefin ein wenig ausgetickt, was da komisches im Radio liefe :D ) Im übrigen war die Cheffin nicht gerade beliebt, fair und manchmal freundlich, auch ein Arbeitstier, aber wenn etwas nicht in ihrem Sinne war, dann war die Klappe schnell auf. Komplimente konnte sie anscheinend auch nicht verteilen. Am Ende meines Dienstes sagte sie zu mir: Ich habe ihnen viel freie Hand gelassen, dass sollten sie als Kompliment ansehen. :glubsch:

Ich musste einmal im Monat am Wochenende arbeiten, was aber ganz okay war. Sonntags habe ich die Messe musikalisch begleitet, schnell essen ausgeteilt und schon war ich fertig.

Schön an der Zivizeit war auch, dass ich drei andere Zivis noch vom Abi her kannte. Wir haben dann nachmittags Pause gemacht und entweder Kniffel oder später Arschloch(mit 4 Kartenspielen) gespielt.

Es gab wenig negatives. Auch wenn ich nur Zivi war, hab ich meine Klappe auch aufgemacht, wenn mir etwas nicht passte. Schließlich war ich gleichberechtgter Mitarbeiter und kein Sklave.
Manchmal bekamm ich unterstützung von Praktikanten(und Praktikantinnen), es kamen auch neue junge Mitarbeiterinnen - alles in allem eine gute Zeit. Diese Zeit hat mein Leben bereichert.
Einen Haken hatte es aber schon. Ich musste bis 4 arbeiten - und wenn ich dann heim kam, hatte ich meistens kaum Lust oder Power direkt Klavier zu üben. Es war deswegen kritisch, weil ich nach meinem Zivildienst Aufnahmeprüfungen fürs Studium hatte.

Mein Zivildienste war Ende Mai inoffiziell fertig (hab meinen gesamten Urlaub fürs Ende gespart, auch wenn man so etwas eigentlich nicht darf), zwei Wochen danach waren meine ersten Aufnahmeprüfungen in Düsseldorf. Zu der Zeit sagte mir noch ein Professor der Düsseldorfer Hochschule ich sollte aus einer Sonate einen anderen Satz spielen, würde den Gesamteindruck verbessern. Nur hatte ich bis dato diesen kaum geübt.

Das, was ich in den 2 Wochen geleistet hab war meines Erachtens bemerkenswert, weil ich den Satz gut und sogar auswendig vorgespielt hab und aufgenommen wurde.

Habe noch nach meiner Zivizeit einige Bewohner besucht, wobei die meisten schon verstorben sind.

Ja, war eine schöne Zeit, und gutes ehrliches Geld gabs auch. :D
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: PsychoT in 14.04.2007, 15:54
Zitat von: Deathrider in 14.04.2007, 14:46Meine ersten Minuten liefen wie folgt ab:
"AH, das ist der neue! Reichen sie bitte dieser Frau das Essen an." War für mich schon ein Schock, weil ich mit so etwas gar nicht gerechnet hatte.
Bei mir war´s ähnlich, da ich nach der Grundausbildung und SWA (Schieß- und Wachausbildung) zunächst einmal im Büro arbeiten "durfte". Ich wurde dann von einem Oberleutnant rumgeführt bis er schließlich meinte: "Nun zeige ich Ihnen den Raum mit der wichtigsten Maschine der Abteilung. Es ist von äußerster Wichtigkeit, daß Sie diese Maschine instandhalten und jeden morgen, bevor auch nur der Erste anfängt, eingesetzt haben." Als wir dann den Raum betraten musste ich zu meinem Erstaunen feststellen, daß es da drin gar keine großartigen Maschinen gab. Noch erstaunter war ich, als wir dann vor einer Kaffeemaschine stehenblieben. "Ohne diese Maschine läuft´s hier nicht so, wie´s laufen soll. Sorgen Sie dafür, daß jeden Morgen mindestens eine Kanne Kaffee zur Verfügung steht", sagte er dann. Ich kam mir vor wie im falschen Film. Voll auf Kampf eingestellt und er zeigt mir´ne Kaffeemaschine. Oh Mann! Ich wollte allerdings "Dreck fressen", schließlich sind Soldaten doch dafür da. Daher war es auch kein Wunder, daß ich bei der nächstmöglichen Gelegenheit alles dafür tat, "Dreck fressen" gehen zu können, und das hab ich auch erreicht. Da das bei Wehrpflichtigen nicht alltäglich war, hab ich mir so anscheinend bei den Unteroffizieren schnell einen gewissen Ruf zugelegt. Aber im Endeffekt konnte ich alle Sticheleien (die auf einen beim Bund, der´s wissen will, nunmal zukommen) seitens Dieser durch Leistung verpuffen lassen, daher hat mich der besagte Oberfeldwebel, der mein Gruppenführer war, auch zu seinen Stellvertreter ernannt. Da er gleichzeitig auch Zugführer und dementsprechend auch meist von der Gruppe abwesend war, hatte ich also die Befehlsgewalt. War schon spaßig. Alle Waffen vor und nach dem Einsatz überprüfen, koordinieren, Befehle weiterleiten und ausführen lassen, Probleme der Mannschaftsdienstgrade nach oben tragen, die Gruppe durch die Pampa dirigieren und so weiter eben. Hat Spaß gemacht. :D
Er wollte mich dann auch unbedingt bei seinem Kosovo-Einsatz dabeihaben, aber dem im letzten Kommentar genannten nicht genehmigten Antrags ist daraus nix geworden. Wie gesagt, im Nachhinein bin ich dadurch nicht unglücklich. :)
Zitat von: Deathrider in 14.04.2007, 14:46Ich musste einmal im Monat am Wochenende arbeiten, was aber ganz okay war. Sonntags habe ich die Messe musikalisch begleitet, schnell essen ausgeteilt und schon war ich fertig.
Ja, Wochenendarbeiten waren schon scheiße. Wache schieben, GVD oder UVD spielen oder eben auf Manöver fahren (was ich als einziges wiederum nicht schlecht fand). Zum Glück musste ich nie an Feiertagen wie Silverster ran, da hätte ich wirklich keinen Bock drauf gehabt und mich wohl auch geweigert. Sooo scharf war ich dann auch nicht drauf, meine Pflichten zu erfüllen. Die Armen, die da Wache, GVD oder UVD schieben mussten... :cen:
Zitat von: Deathrider in 14.04.2007, 14:46Einen Haken hatte es aber schon. Ich musste bis 4 arbeiten - und wenn ich dann heim kam, hatte ich meistens kaum Lust oder Power direkt Klavier zu üben. Es war deswegen kritisch, weil ich nach meinem Zivildienst Aufnahmeprüfungen fürs Studium hatte.
Ach Gottchen, bis 4 Uhr arbeiten. :D Mein Dienst begann um 5:30 Uhr und hörte um 17:30 Uhr auf, und das täglich (nur freitags konnte man auch schonmal früher weg). Das heißt um 4:30 Uhr aufstehen, fertig machen, um 5:00 Uhr Antreten, danach Frühstück und um 5:30 in die Abteilung um seinen Dienst zu schieben. Zum Glück war 45 Minuten Mittagspause dazwischen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, daß Die kürzer gewesen wäre und ich dafür früher Schluss machen konnte, war aber leider nicht so. Und das Essen erst, würg! Da kamen einem Suppen auf den Tisch, die man auch aus Restaurantabfällen hätte zusammenmischen können. Da wurden Salate vom Vortag mit Wasser aufgebrüht, ein Brühwürfelchen vom Huhn reingemischt, dazu noch ein bißchen was vom harten, beschissenen Fleisch des Vortages dazu und tada, fertig ist der Gaumengenuss. Wenigstens hatte man im Gegensatz zur Grundausbildung genug Zeit um sich mit dem mit Meerrettich überzogenem harten Fleisch und der fettigen Beilage der Hauptspeise einigermaßen zu sättigen. Im Gegensatz dazu habe ich nämlich während meiner Grundausbildung im ersten Monat überhaupt kein Frühstück bekommen (und alleine in der ersten Woche 10 Kg abgenommen), weil die Deppen es aus organisatorischen Gründen nicht auf die Reihe gebracht haben (zu knappe Zeiteinteilung und/oder einfach nur unfähig gewesen). Im zweiten Monat hatten wir dann aber was bekommen, allerdings musste man innerhalb von 20 Minuten von einer Kaserne zur Anderen und zurück marschieren (in Unserer gab´s keinen Essenssaal), anstellen und das Essen innerhalb von Sekunden runterwürgen, sonst hätte man´s nicht rechtzeitig wieder zum Antreten zurückgeschafft (statt zu marschieren mussten wir eigentlich eher rennen). Ging beim Frühstück und Mittagessen immer so ab, dafür war da das Essen wenigstens erstklassig. Das Abendessen war am besten, weil man da wenigstens Zeit zu hatte, da es immer direkt nach Dienstschluss serviert wurde. Allerdings nur Brot und Brötchen, und sowas esse ich ja eigentlich nicht. Naja, aber trotzdem war das alles mal´ne Erfahrung wert. Hat mir immerhin knapp 400 DM pro Monat eingebracht... :rolleyes:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 14.04.2007, 16:52
Zitat von: PsychoT in 14.04.2007, 15:54

Zitat von: Deathrider in 14.04.2007, 14:46Einen Haken hatte es aber schon. Ich musste bis 4 arbeiten - und wenn ich dann heim kam, hatte ich meistens kaum Lust oder Power direkt Klavier zu üben. Es war deswegen kritisch, weil ich nach meinem Zivildienst Aufnahmeprüfungen fürs Studium hatte.
Ach Gottchen, bis 4 Uhr arbeiten. :D Mein Dienst begann um 5:30 Uhr und hörte um 17:30 Uhr auf, und das täglich (nur freitags konnte man auch schonmal früher weg). Das heißt um 4:30 Uhr aufstehen, fertig machen, um 5:00 Uhr Antreten, danach Frühstück und um 5:30 in die Abteilung um seinen Dienst zu schieben....

Der Haken war der, dass ich die Zeit eigentlich in Üben investieren sollte. Deswegen kam dann der Nachsatz, dass ich bald Aufnahmeprüfungen hatte.

Wenn du 3-6 Stunden täglich üben solltest, und nur bis 6, maximal bis 8 spielen darfst, dann kommt man mit der Zeit schlecht hin. :(
Und wenn man etwas ausgepowert ist, dann hat das Üben gar keinen Sinn.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Herr Planetfall in 14.04.2007, 18:10
Kenne wen, der, nur um ausgemustert zu werden, einen auf total depressives Wrack gemacht hat und das auch bei diversen Prüf-Psychologen durchbekommen hat. Einer hat als Zivi schön an der Elfenbeinküste gechillt und natürlich für 5 Mark am Tag wie ein König gelebt, ging aber nur über irgendwelche Beziehungen. Unser Schul-Leistungssportler wurde wegen komischer Urin-Werte ausgemustert und ein anderer Bekannter hat (das war natürlich ne Panne) auf seinen Bundi-Schreibtisch Unterlagen bekommen, in denen drin stand, daß bei Pressekonferenzen die Bilder vom Nato-Krieg gegen Serbien zurechtgemachter Quatsch für die Presse waren.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: GregBradley in 14.04.2007, 19:12
Gemustert T1 mit Einschränkung (war mit 106 kg zu schwer für den protokollarischen Dienst, also in 'ner Parade stehen und so, sowie noch irgend eine andere Tätigkeit).

Kann und konnte aber nicht mit der Befehlsstruktur beim Bund umgehen und habe ein schlimmes Autoritätenproblem.
Daher habe ich mich für den Zivildienst entschieden. 9 Monate, die ich gedachte, so locker wie möglich herumzukriegen.
Also habe ich mich für eine Stelle entschieden, die nicht nach allzu viel Stress klang. Zivi in einer Altenwohnanlage, zuständig für Hausmeisterdienste, Küchendienste, Bewirtung im Café, Besorgungen, Essen holen und in die Wohnungen bringen, Bereitschaftsdienst für das Alarmsystem und solche Dinge.

Wir waren anfangs zu viert, später kam noch ein Fünfter dazu. Mit 22 war ich ja schon nicht gerade ein junger Zivi, meine drei Kollegen waren aber auch in dem Alter und kamen allesamt aus Lehrberufen, hatten also sehr das dort vorherrschende hierarchische System, welches unter anderem besagt, dass der Neuling immer der Knecht ist, verinnerlicht. Demnach musste ich ihnen in den ersten beiden Wochen erstmal klar machen, dass ich für solche Spielchen weniger empfänglich bin. Glücklicherweise kapierten sie recht schnell.
Für die Wohnanlage war es gerade ein sehr bewegte Zeit mit Wechseln auf dem Chef- und dem Hausmeisterposten, Renovierungen, Hin- und herumzügen einzelner Bewohner, Streichungen, Kürzungen usw.
Wer weiß, wie sehr alte Menschen Veränderungen hassen, kann sich denken, wie arg das viele von ihnen gestresst hat. Das Arbeitsklima war insgesamt sowieso eher gespannt, aber es gab auch ein paar echt nette Mitarbeiter dort (unsere albanische Küchenhilfe z. B.).
Mit den Kollegen habe ich mich recht bald sehr gut verstanden und so war die Zeit ganz gut herumzukriegen. Wir arbeiteten nur so viel wie nötig war und gammelten oft herum, gerade bei den späten Diensten, nach 17 Uhr, wenn eh keiner mehr im Haus war und wir nur noch auf die Ablösung duch die Nachtbereitschaft warten mussten.
Ich erinnere mich sogar an einen Tag, an dem ich völlig übermüdet war und sage und schreibe 7 Stunden meiner 8,8 Stunden Schicht schlafenderweise im Vorratsraum im Keller verbacht habe, ohne dass jemandem mein Verschwinden aufgefallen wäre.

Die Jungs von der Tagesbetreuung, eine Einrichtung im gleichen Gebäude wie unsere Zentrale, die ausschließlich demente Alte betreuten und solche, die sich selbst nicht mehr versorgen konnten, mussten dagegen schon wesentlich mehr ran. Das war eine echte Zivitätigkeit, wie sie dem Klischee entsprach.
Hin und wieder baten sie uns um Hilfe. Dann mussten wir mal mit irgendwelchen Alten spazierengehen oder beim Klogang helfen. Komischerweise waren es genau diese Momente, die man am Anfang zu vermeiden gedachte, die einen wirklich erfüllten. Da kam man sich plötzlich nützlich vor. Manchmal beneidete ich die Zivis der Tagesbetreuung geradezu ob ihrer Nützlich- und Wohltätigkeit und wünschte mir insgeheim, hätte ich doch auch einen Pflegejob angenommen und die Welt so ein Stück besser machen können. Dann dachte ich mir aber auch wieder, "King Of Queens" schauen von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr und das als Arbeitszeit berechnet bekommen, ist doch auch nicht so schlecht.

Mir hat die Zeit viel gebracht, gerade im Hinblick auf mein Verständnis für ältere Menschen. Ich bereue es aber fast, mich doch eigentlich vor einer echten Herausforderung (Rettungsdienst, Pflege) gedrückt zu haben. Ich glaube, solche Tätigkeiten bringen einen menschlich enorm weiter, erweitern den Horizont.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: PsychoT in 14.04.2007, 19:58
Da hast du Recht, Greg, aber leider werden solche Dinge in Deutschland nicht entsprechend gewürdigt. Offiziell erst Recht nicht und finanziell schon gar nicht. Manchmal frage ich mich echt, warum ich mir die ganze Scheiße antue. Man muss quasi das Wissen eines Arztes haben, allerdings die Praxis draufhaben und wirklich mit dem Patienten arbeiten anstatt nur´nen Medikamentenzettel auszufüllen und bekommt lediglich einen Hungerlohn dafür. Echt beschissen! Da geht´s Alten- und Krankenpflegern wohl nicht anders. Erfüllung und Sinnvolles hin oder her, aber irgendwo muss der Ausübende ja auch noch bleiben, oder?! :rolleyes:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 14.04.2007, 20:14
Im übrigen bin ich der Meinung, dass Frauen auch mindestens 10 Monate Zivildienst machen sollten. Die Erfahrung würde ihnen auch gut tun. Auch wenn einige mal ein freiwilliges Jahr anstreben, es sollten alle mal diese Erfahrung machen.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Herr Planetfall in 14.04.2007, 20:29
Total Deiner Meinung. Wie in diesem komischen Wii-Thread. :)
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 14.04.2007, 22:28
Zitat von: Herr Planetfall in 14.04.2007, 20:29
Total Deiner Meinung. Wie in diesem komischen Wii-Thread. :)

Endlich mal jemand, der mich versteht. :juhu:
Bist du mein Seelenverwandter?

Und wenn du jetzt noch sagst, dass du Karate Tiger 2 super findest... :cucumber:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Retrofrank in 14.04.2007, 22:32
@ Bradley
Wow,mit T1 gemustert.
Wir haben um mit Return to Castle Wolfenstein zu sprechen eine  "Ubersoldaten" unter uns. :lol:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Herr Planetfall in 14.04.2007, 22:33
Zitat von: Deathrider in 14.04.2007, 22:28
Endlich mal jemand, der mich versteht. :juhu: Bist du mein Seelenverwandter?

Meiner Shadow of the Beast-Wertung zufolge müssen wir das wohl leider ausschließen, und bei Karate Tiger 2 brauche ich auch noch Nachhilfe. Aber woaßt, i moag di oach so! :)
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 14.04.2007, 22:38
Zitat von: Herr Planetfall in 14.04.2007, 22:33
Zitat von: Deathrider in 14.04.2007, 22:28
Endlich mal jemand, der mich versteht. :juhu: Bist du mein Seelenverwandter?

Meiner Shadow of the Beast-Wertung zufolge müssen wir das wohl leider ausschließen, und bei Karate Tiger 2 brauche ich auch noch Nachhilfe. Aber woaßt, i moag di oach so! :)

Darauf noch einen. :prost:

Ui, langsam wird mir vom vielen Alk schlecht. :puke:

Zitat von: Retrofrank in 14.04.2007, 22:32
@ Bradley
Wow,mit T1 gemustert.
Wir haben um mit Return to Castle Wolfenstein zu sprechen eine  "Ubersoldaten" unter uns. :lol:
Wieso? War es denn so schwer T1 zu sein? Ich kannte viele, die T1 gemustert wurden.
Im übrigen, wann wurde die Gewissensprüfung abgeschafft? Würde ich zu gerne wissen.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Herr Planetfall in 14.04.2007, 22:58
Ich fand "T2" immer lustig, hat mich an Terminator 2 erinnert...
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 14.04.2007, 23:01
Ich kenn nur den T1000. B)
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Retrofrank in 14.04.2007, 23:27
Zitat von: Deathrider in 14.04.2007, 20:14
Im übrigen bin ich der Meinung, dass Frauen auch mindestens 10 Monate Zivildienst machen sollten. Die Erfahrung würde ihnen auch gut tun. Auch wenn einige mal ein freiwilliges Jahr anstreben, es sollten alle mal diese Erfahrung machen.
Tscha.Unsereins hat sich einen abgebrochen um sich vorm Wehrdienst zu drücken.Und die Frauen müssten eingentlich nicht und trotzdem gibt es welche die FREIWILLIG da hin wollen.
Autsch! :wall:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: cassidy in 14.04.2007, 23:30
T1 gemustert zu werden war doch eigentlich nicht ganz so schwer! Reichte es nicht, nicht ganz so laut zu glucksen, wenn der liebe Doktor mit seinen kalten,klebrigen Fingerchen unterhalb des besten Stückes rumgrabbelte und man zwanghaft versuchte, nicht vor Scham zu erröten, während die Schwester danebenstand!

Ich bin um den ganzen Krempel rumgekommen! Auch zunächst mit T1 gemustert worden, wäre auch zum Bund gegangen! Ehrlich gesagt war und ist mir das ganze Gedöne darum so ziemlich scheißegal! Hätte wohl sowohl beim Bund als auch beim Zivi Spass gehabt! Den Blödsinn, von wegen, dass ich ein besonders gutes Gefühl gehabt hätte ein Jahr meines Lebens zu verschenken, weil dass eine Autorität (welche auch immer) von mir verlangt, hätte ich mir selber nicht abgenommen, und ehrlich gesagt, ich kaufe das auch keinem Anderen ab! Ist doch nicht so, dass es tatsächlich eine Wahl gab oder gibt! Halte nichts davon, Menschen zu verpflichten Dies oder Jenes zu tun! Da macht es auch nichts, dass man als tollen Wehrersatzdienst leistet. Zumal dass im Prinzip auch nur Augenwischerei ist und der "Zivi" ein echt tolles Geschäft für Vater Staat und sämtliche daran partizipierende Institutionen ist! Ich kann verstehen, dass man sich das schönredet, man gerne das Gefühl haben möchte, dass man etwas wertvolles und gutes tut (im Prinzip macht man das ja auch), aber nichts an alledem ist freiwillig und der Großteil der Irgendwasleistenden macht die meiste Zeit nicht wirklich etwas sinnvolles! Ist doch so! Das einzig Gute ist, dass es einem vielleicht die Chance bietet endlich mal aus dem heimischen Puff bei Mami rauszukommen und mal dreieuroachtzig mehr auf der Tasche zu haben!

Meine Mutter ist mit einer Hautärztin befreundet, die im Nachhinein eine Lebensmittelallergie gegen Hülsenfrüchte und einige Obstsorten feststellte! Nichts das mich tatsächlich beeinträchtigt oder was ich tatsächlich spüre! Den Wisch habe ich nach der Musterung eingereicht und musste dann zu einem Bluttest auf die Hardthöhe! Da haben sie dann auch irgendwas gefunden und so war ich raus aus der Nummer! Das gewonnene Jahr nach dem Abi habe ich absolut für mich genutzt! Gelegenheitsjobs gemacht, mit Fußball bisschen was verdient und von dem Geld habe ich mich durch Europa gesoffen! Irgendwann habe ich dann gewusst, was ich machen will und habe es gemacht!

Im Nachhinein vermisse ich nichts und ich denke es war das Beste was mir passieren konnte! Aber wirklich, sowie Bund als auch Zivildienst halte ich für eine absolut beschissene und überflüssige Einrichtung! Nichts von dem was da vermittelt werden soll hat auch nur einen Hauch mit dem zu tun was es ist!

Bin der Meinung, dass das Ganze nur dann Wert hat, wenn es auf dem Prinzip der Freiwilligkeit beruht!
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 15.04.2007, 14:59
Freiwillig machen das aber nur die wenigsten. Manchmal muss man den Menschen schon einen kleinen Schubs geben, und ihnen die Augen öffnen.

Hätte man mich vor meinem Zivildienst gefragt, ob ich das machen wolle, ich hätte bestimmt NEIN gesagt. Und so denken die meisten auch.

Ich bin ein absoluter Befürworter von sozialer Arbeit. Wenn das jeder machen müßte, dann würde es weniger Gewalt und mehr Verständnis geben.
Eigentlich müßte man schon 12 jährigen an der Schule Praktikas in sozialen Einrichtungen vermitteln. Sei es nur für drei Tage.

Vom Wehrdienst halte ich aber auch wenig, was bringt einem schon der Einsatz mit Waffen.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: PsychoT in 15.04.2007, 16:03
Zitat von: Deathrider in 15.04.2007, 14:59Vom Wehrdienst halte ich aber auch wenig, was bringt einem schon der Einsatz mit Waffen.
Du willst doch jetzt keine Grundsatzdiskussion anfangen wollen, oder?! :cen:

Es ist gut, wenn man Leute hat, die wissen, wie man mit Waffen umgeht oder zumindest schonmal ein Gefühl für Waffen und dem Ganzen drum herum bekommen haben. Es ist für ein Land gut zu wissen, daß man seine Armee im Ernstfall durch Reservisten und ehemalige Wehrpflichtige, die eben genau das gemacht und/oder bekommen haben, um ein Vielfaches vergößern kann. Es ist für ein Land ein Muss, eine Armee zu besitzen, da dieses Land ansonsten nicht lange existieren würde. Eine Armee dient nunmal der Abschreckung für Andere, die evtl. auf die Idee kommen könnten, dieses Land anzugreifen um es zu erobern. Sowas nennt man Friedenserhaltung durch Abschreckung. Die Bündnisse mit anderen Ländern tun dann ihr übriges und sorgen so natürlich auch untereinander für Frieden. Der ein oder andere würde jetzt vielleicht mit dem Argument kommen, daß man Kriege heutzutage durch Druck auf bestimmte Knöpfe gewinnt, aber reell gesehen traut sich sowas doch niemand, weil es zu einem richtigen Vernichtungskrieg führen würde, der möglicherweise die gesamte Welt ausrotten würde. Man stelle sich nur mal das Szenario eines Atomkriegs vor... Daher wird eben nach wie vor auf herkömmliche Methoden zurückgegriffen, und dazu bedarf es nunmal Leute, die mit Waffen umgehen können. Durch eine Armee und den dazugehörigen Umgang mit Waffen erhält man den Frieden und die Freiheit des eigenen Landes. Das bringt einem der Einsatz mit Waffen! Ganz abgesehen davon macht es sehr viel Spaß mit Waffen zu hantieren. :P

Aber mal eine andere Frage: Bringt es einem etwa mehr, Anderen den Arsch abzuwischen oder ähnliches zu tun? Wohl kaum! Es bringt einem höchstens das Wissen, jemanden geholfen zu haben und natürlich etwas Erfahrung auf dem sozialen Gebiet. Sowas setze ich aber doch bei einem Menschen voraus bzw. erwarte das und halte das auch für selbstverständlich! Wo kämen wir denn hin, wenn niemand anderen helfen würde? Jeder sollte anderen mal geholfen haben, genauso wie jeder mal mit Waffen umgegangen sein sollte (natürlich kontrolliert und nicht auf den Straßen :D). Beides hat seinen Sinn und Zweck. Die Armee dient der Friedenserhaltung und der Zivildienst dient dazu, Vater Staat als billige Arbeitskraft zu helfen das soziale Netzwerk nicht zusammenbrechen zu lassen, denn ohne den Zivildienst würde das 100%ig passieren. Man schaue sich mal die gesellschaftliche Entwicklung an: Deutschland altert ohne Ende, und das führt nicht nur zu einem radikalen Anstieg der Pflegebedürftigen, sondern auch zu massivsten Problemen in Sachen Rente, Finanzierung und in wirklich allen Bereichen des sozialen Systems.

In einem stimme ich aber ganz klar mit euch überein: Wenn schon Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, dann in allen Belangen. Also ist doch ganz klar, daß das auch für die Erfüllung des Staatsdienstes gelten muss. Mit anderen Worten: Natürlich sollten Frauen auch Militärdienst oder Zivildienst leisten müssen! Was ist denn das sonst für eine Art von Gleichberechtigung? Das ist doch ein Witz und eine ganz klare Benachteiligung der Männer! :lehrer:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Pearson in 15.04.2007, 16:08
Ich wurde damals mit T2 gemustert, allein aus dem Grunde, dass ich zu groß für einen Einsatz im Panzer gewesen wäre. Dann habe ich meine Grundausbildung in Goslar bei der Luftwaffe absolviert. Mein Gott, auf was für Hirnis man da unter den Ausbildern stieß! Das war damals (1978) tatsächlich noch so, dass nur diejenigen zum Bund gingen, die in der freien Wirtschaft nichts bekamen. Die haben sich dann zunächst auf vier, später acht Jahre und dann teilweise als Berufssoldat ( Z Grabstein) verpflichtet, wurden als Haupt- oder sonstiger Feldwebel (die ganz Doofen auch als StUfz.) entlassen und dann quasi direkt in irgendwelche Schreibtischjobs bei irgendeiner Kreisverwaltung übernommen. Kein Wunder, dass Deutschlands Beamte so einen schlechten Ruf haben - aber ich schweife ab...
Die weiteren 12 Monate habe ich dann als Nachschieber im Regimentsstab verbracht. Gottogott, was für ein Haufen! Wenn ich mir vorstelle, mit diesen Helden Krieg zu führen, fällt mir nur Udo Lindenberg ein: "In 15 Minuten sind die Russen auf dem Kurfürstendamm".
Da habe ich gelernt, wie man den Ausdruck "Verpissen" mit wirklichem Inhalt füllen kann.  :ks:
Ich hatte auch geschwankt, ob ich verweigern sollte, das war damals ein uns alle bewegendes Thema. Letztlich habe ich den vermeintlich leichteren Weg gewählt, um viel später dann festzustellen, dass ich gar nicht hätte hinmüssen, weil zwei ältere Brüder schon ihren Wehrdienst für Vater Staat geleistet hatten, eine Bestimmung, von der ich nichts gewusst hatte, und über die mich natürlich auch niemand informiert hatte.  :flame:
Das führte dann in der Folge zu einer beruflichen Warteschleife von gut zehn Jahren - aber das ist eine andere Geschichte...
Die Gewissensprüfung  wurde ein paar Jahre später abgeschafft, ich denke, so 1983-85, weiß ich aber nicht genau.
Ich habe dann später mal nachträglich per Postkarte verweigert, nachdem die mich permanent mit irgendwelchen Klamottenwechseln etc. genervt hatten.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Pearson in 15.04.2007, 16:50
Zitat von: PsychoT in 15.04.2007, 16:03
Es ist gut, wenn man Leute hat, die wissen, wie man mit Waffen umgeht oder zumindest schonmal ein Gefühl für Waffen und dem Ganzen drum herum bekommen haben. Es ist für ein Land gut zu wissen, daß man seine Armee im Ernstfall durch Reservisten und ehemalige Wehrpflichtige, die eben genau das gemacht und/oder bekommen haben, um ein Vielfaches vergößern kann. Es ist für ein Land ein Muss, eine Armee zu besitzen, da dieses Land ansonsten nicht lange existieren würde. Eine Armee dient nunmal der Abschreckung für Andere, die evtl. auf die Idee kommen könnten, dieses Land anzugreifen um es zu erobern. Sowas nennt man Friedenserhaltung durch Abschreckung. Die Bündnisse mit anderen Ländern tun dann ihr übriges und sorgen so natürlich auch untereinander für Frieden. Der ein oder andere würde jetzt vielleicht mit dem Argument kommen, daß man Kriege heutzutage durch Druck auf bestimmte Knöpfe gewinnt, aber reell gesehen traut sich sowas doch niemand, weil es zu einem richtigen Vernichtungskrieg führen würde, der möglicherweise die gesamte Welt ausrotten würde. Man stelle sich nur mal das Szenario eines Atomkriegs vor... Daher wird eben nach wie vor auf herkömmliche Methoden zurückgegriffen, und dazu bedarf es nunmal Leute, die mit Waffen umgehen können. Durch eine Armee und den dazugehörigen Umgang mit Waffen erhält man den Frieden und die Freiheit des eigenen Landes. Das bringt einem der Einsatz mit Waffen! Ganz abgesehen davon macht es sehr viel Spaß mit Waffen zu hantieren. :P

Aber mal eine andere Frage: Bringt es einem etwa mehr, Anderen den Arsch abzuwischen oder ähnliches zu tun? Wohl kaum! Es bringt einem höchstens das Wissen, jemanden geholfen zu haben und natürlich etwas Erfahrung auf dem sozialen Gebiet. Sowas setze ich aber doch bei einem Menschen voraus bzw. erwarte das und halte das auch für selbstverständlich! Wo kämen wir denn hin, wenn niemand anderen helfen würde? Jeder sollte anderen mal geholfen haben, genauso wie jeder mal mit Waffen umgegangen sein sollte (natürlich kontrolliert und nicht auf den Straßen :D). Beides hat seinen Sinn und Zweck. Die Armee dient der Friedenserhaltung und der Zivildienst dient dazu, Vater Staat als billige Arbeitskraft zu helfen das soziale Netzwerk nicht zusammenbrechen zu lassen, denn ohne den Zivildienst würde das 100%ig passieren. Man schaue sich mal die gesellschaftliche Entwicklung an: Deutschland altert ohne Ende, und das führt nicht nur zu einem radikalen Anstieg der Pflegebedürftigen, sondern auch zu massivsten Problemen in Sachen Rente, Finanzierung und in wirklich allen Bereichen des sozialen Systems.

In einem stimme ich aber ganz klar mit euch überein: Wenn schon Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, dann in allen Belangen. Also ist doch ganz klar, daß das auch für die Erfüllung des Staatsdienstes gelten muss. Mit anderen Worten: Natürlich sollten Frauen auch Militärdienst oder Zivildienst leisten müssen! Was ist denn das sonst für eine Art von Gleichberechtigung? Das ist doch ein Witz und eine ganz klare Benachteiligung der Männer! :lehrer:

Ojeoje, da haben wir aber eine Menge 50er-Jahre-Kalter-Krieg-Denken.  :ks: In Vielem, was Du sagst, stimme ich Dir zu, Einiges sehe ich aber absolut anders, so etwa den Umgang mit Waffen für Jedermann. Alleine der Tatsache, dass beim Großen Bruder hinterm Großen Teich Waffen praktisch für Jedermann verfügbar sind, verdanken die ein Großteil ihrer Morde und sonstiger Gewalttaten. Merke: Eine Waffe, die greifbar ist, wird leichter mal benutzt, als eine, die ich mir erst unter Schwierigkeiten - und geplant - beschaffen muss. Es gilt in den USA als erwiesene Tatsache, dass die Pistole im Nachttisch, um das Recht, Einbrecher niederzuschießen wahrzunehmen, für eine große Zahl überflüssiger Todesopfer sorgt.
Was bitte, macht am Umgang mit Waffen Spaß? Ich habe während der BW-Zeit Handgranaten geworfen, mit Pistole, G3, MP und MG sowie Panzerfaust geschossen, sie auseinander- und zusammengebaut und beim Schießen immer nur das Gefühl gehabt "Du ziehst am Abzug, es knallt und gegenüber erscheint ein Loch im Ziel". Ich mochte mir schon gar nicht vorstellen, das Ziel könnte wirklich auch ein Mensch sein.
Wenn jemand das Gefühl hat, mit einer Waffe in der Hand mächtiger zu sein und daraus Spaß entwickelt, dann sollte er mal in sich gehen und sich fragen warum das so ist. Ich habe einzig und allein, das Gefühl, ein gefährliches Stück Metall in der Hand zu halten, das da nicht hingehört.
Und ja, natürlich sollten Frauen einen gleichwertigen Dienst an der Allgemeinheit ableisten. Früher galt das "Dafür kriegen die Frauen aber die Kinder"-Argument ja noch als Totschlagsargument in entsprechenden Diskussionen, aber da gehörte die Frau ja auch noch hinter den Herd. Heute dürfen sie selbst entscheiden, ob sie Kinder wollen.
Und ich stimme Deathrider bei seiner Sozialdienst-Idee absolut zu. Solche Geschichten gehören nicht umsonst bei Therapie- und Resozialisierungsprogrammen zum Standard. Fast alle von uns landen schließlich in irgendeiner Form im Alter in der Pflege. Gerade vielen dieser Disco- und Kneipenschläger dürfte sowas die Augen öffnen. Nicht allen, das sehe ich auch.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: PsychoT in 15.04.2007, 17:19
Zitat von: Pearson in 15.04.2007, 16:50Einiges sehe ich aber absolut anders, so etwa den Umgang mit Waffen für Jedermann. Alleine der Tatsache, dass beim Großen Bruder hinterm Großen Teich Waffen praktisch für Jedermann verfügbar sind, verdanken die ein Großteil ihrer Morde und sonstiger Gewalttaten. Merke: Eine Waffe, die greifbar ist, wird leichter mal benutzt, als eine, die ich mir erst unter Schwierigkeiten - und geplant - beschaffen muss. Es gilt in den USA als erwiesene Tatsache, dass die Pistole im Nachttisch, um das Recht, Einbrecher niederzuschießen wahrzunehmen, für eine große Zahl überflüssiger Todesopfer sorgt.
Beachte doch bitte mal den Inhalt meines Kommentars in der Klammer mit dem grünen Grinse-Smiley...

In den USA, die übrigens als allesmögliche bezeichnet werden kann, aber garantiert nicht als der große Bruder Deutschlands, ist es in einigen Staaten mittlerweile sogar möglich, jemanden nur auf Verdacht einer Bedrohung legal erschießen zu dürfen, selbstverständlich straffrei. Dank sei der NRA! :rolleyes:
Die NRA kontrolliert doch quasi inoffiziell die USA und ist für viele Schwachsinnigkeiten und Verbrechen verantwortlich. Ich behaupte sogar, daß sie die wahren Drahtzieher der Ermordung von JFK sind. In den USA gibt´s eben genug hirnlose Trottel, die schon dafür sorgen werden, daß es da drüben so hängengeblieben bleibt, wie´s momentan ist. Da ist nichts mehr kontrolliert, sondern Unkontrolliertheit beherrscht die Straßen. Natürlich stimme ich mit dir in dem Punkt überein, daß unkontrollierte und legale Waffenverkäufe an jedermann zu einer größeren Anzahl an Gewaltverbrechen und Toten führt. Ist doch auch nur allzu logisch! :lehrer:
Zitat von: Pearson in 15.04.2007, 16:50
Was bitte, macht am Umgang mit Waffen Spaß? Ich habe während der BW-Zeit Handgranaten geworfen, mit Pistole, G3, MP und MG sowie Panzerfaust geschossen, sie auseinander- und zusammengebaut und beim Schießen immer nur das Gefühl gehabt "Du ziehst am Abzug, es knallt und gegenüber erscheint ein Loch im Ziel". Ich mochte mir schon gar nicht vorstellen, das Ziel könnte wirklich auch ein Mensch sein.
Ach, wenn´s ein Feind ist oder den Richtigen trifft, hätte ich überhaupt keine Probleme damit, den Abzug zu batätigen. Ich hätte auch nichts dagegen, gewisse Leute für immer von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Näheres dazu in anderen Threads, denn eine erneute Diskussion wollte ich hier nicht vom Stapel lassen, zumal ich über dieses Thema schon mehr als genug Texte hier im Forum verfasst habe. Kommen wir nun also zur Beantwortung der Frage, was am Umgang mit Waffen Spaß macht: Nun, zum einen natürlich das Krach und Bumm, zum anderen auch die "sportliche" Herausforderung, Ziele zu treffen. Jede Waffe hat daüberhinaus auch eine andere Eigenschaft und erfordert eine dementsprechend andere Handhabung, und es macht irgendwie Spaß das zu lernen und auszuüben. Man muss jede Waffe anders einsetzen um sein Ziel zu treffen. Auch der Geruch, der Knall beim Einsatz, das Gefühl dabei (man spürt ja im Körper wenn die Waffe losgeht und bei einigen auch wenn sie einschlägt) und überhaupt spielen eine Rolle. Manch einer kann ja auch nicht verstehen, wie man an Silvester Spaß daran haben kann, seine Kracher und Böller loszulassen. Mich hat´s als Kind begeistert (bin immer mit Rucksack voller Böller bepackt losgezogen), genauso wie mich beim Bund der Umgang mit Waffen begeistert hat. Für mich ist beides, also Böller und Waffen, gleicher Natur. Entweder es gefällt einem oder eben nicht. Ich gehöre zu der Sorte, denen sowas gefällt. Krach und Bumm macht mir eben einfach Spaß.
Zitat von: Pearson in 15.04.2007, 16:50
Wenn jemand das Gefühl hast, mit einer Waffe in der Hand mächtiger zu sein und daraus Spaß entwickelt, dann sollte er mal in sich gehen und sich fragen warum das so ist. Ich habe einzig und allein, das Gefühl, ein gefährliches Stück Metall in der Hand zu halten, das da nicht hingehört.
Es ist nicht unbedingt das Gefühl von Macht, auch wenn das auch eine kleine Rolle spielen KANN (die Betonung liegt auf kann), sondern vielmehr das, was oben aufgezählt ist. Zumindest ist das bei mir so. Jedenfalls hatte ich nie das Gefühl, daß ich da ein Stück Metall in der hand hatte, was da nicht hingehört. Eher das Gegenteil. Eben ein stinknormales erforderliches Ausrüstungsgerät, was in dem Moment ein Teil von einem selbst ist, um seine Ziele erreichen zu können (in dem Fall das Treffen des Ziels). Eben dasselbe, was für einen Drucker die Druckmaschine, für einen Handwerker sein Werkzeugkasten und für einen Taxifahrer sein Auto ist. Die Liste lässt sich beliebig weiter fortführen... :cen:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 15.04.2007, 17:58
Ich finde auch, dass der Umgang mit Waffen verboten werden müßte. Wenn du Frieden willst(und zwar auf der ganzen Welt), dann muss es ohne Waffen gehen, anders nicht.
Aber wir diskutieren ja nicht, also teste ich lieber mal einige, ob sie wirklich zurecht aus Gewissensgründen ausgemustert wurden:

1 (http://lyrik-und-prosa.kai-malte-fischer.de/Gewissenspruefung.htm)

Ich kenn das mit dem Wald etwas anders, also:

Sie gehen mit ihrer Freundin durch den Wald spazieren. Plötzlich bedroht man sie mit dem Messer. Wahrscheinlich schlägt man sie, und die Freundin wird vergewaltigt. Was tun sie:

a) sie versuchen beide wegzulaufen

b) sie schubsen ihre Freundin vor den Typen und laufen alleine weg

c) sie holen ihr Messer hervor und zeigen dem Kerl, was ein Messer ist

d) sie verhandeln mit dem Spinner, holen die Kamera raus und filmen fleißig Täter und Freundin
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: GregBradley in 15.04.2007, 18:22
Zitat von: cassidy in 14.04.2007, 23:30
T1 gemustert zu werden war doch eigentlich nicht ganz so schwer! Reichte es nicht, nicht ganz so laut zu glucksen, wenn der liebe Doktor mit seinen kalten,klebrigen Fingerchen unterhalb des besten Stückes rumgrabbelte und man zwanghaft versuchte, nicht vor Scham zu erröten, während die Schwester danebenstand!
Es ist tatsächlich kein Hexenwerk, T1 gemustert zu werden. Wenn man normal groß, normal schwer und ohne schwerer Vorerkrankungen ist, wird man ja schon so eingestuft. Da muss man noch nicht einmal sonderlich fit sein.

Jedenfalls kenne ich Leute, die T1 wurden, die außer beim "Fußball Manager" noch nie Kontakt zu Sport hatten. Anders herum weiß ich aber auch von so manchem sportlichen Überflieger (ein deutscher Jugendmeister im Basketball z. B., Sport-Leistungskurs-Absolventen etc.), der T3 oder gar untauglich gemustert wurde. Da reicht schon eine leicht verdrehte Wirbelsäule, ein gebrochener Fuß o. ä. und schon ist man unten durch. Das hat wohl aber auch versicherungsrechtliche Gründe. Wenn man jemanden mit einer offenkundigen Vorschädigung mit 10 kg Gepäck 30 km weit laufen lässt und der am Ende seiner Wehrdienstzeit dann richtig im Eimer ist, wird's eben teuer für Vater Staat. Vor solchen Eventualitäten will man sich wohl schützen. Insofern muss man dieser Tauglichkeitseinstufung nicht allzu viel Bedeutung beimessen.
Zitat von: Deathrider in 14.04.2007, 22:38
Im übrigen, wann wurde die Gewissensprüfung abgeschafft? Würde ich zu gerne wissen.
Wer nach dem 30. Juni 1983 seinen Antrag auf Verweigerung stellte, musste nicht mehr vor dieses lachhafte Inquisitionstribunal treten.
Zeitzeugen berichteten mir von ganz unglaublichen Momenten vor diesen Prüfkommitees. Vor allem störten die völlig unglaubwürdig konstruierten Szenarien, mit denen man die Antragssteller auf's Glatteis zu führen gedachte.
"Was tun sie, wenn sie mit drei Russen in einem Raum gefangen sind, die ihre Freundin vergewaltigen wollen und dort liegt eine Kalaschnikov herum?" Was soll man denn auf so eine schwachsinnige Frage antworten? :lol: Erstens, wann tritt ein solcher Fall denn schon mal ein, zweitens kann man hier ja nur falsch liegen. Gibt man zu, dass man die Russen abknallen würde, verliert der Antrag die Glaubwürdigkeit, behauptet man, dass man nicht eingreifen würde, wirkt man aber genauso unglaubwürdig. Völliger Schwachsinn also.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 15.04.2007, 19:06
Zitat von: dn4ever in 15.04.2007, 18:34

So kenn ich das jedenfalls, und ich denke da hat Deathrider jetzt was durcheinander gebracht. ;)

Hatte nur die Begriffe verwechselt. Man bist du pingelig.  :rolleyes:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 15.04.2007, 20:41
Zitat von: dn4ever in 15.04.2007, 19:45

Aber der Vorschlag mit Waffen verbieten ist trotzdem naiv gewesen. :D
Das musst du schon zugeben. ;)
Im Zivilleben ( auf der Straße ) ist ja hier eh schon Waffenbesitz verboten.

Wenn man aber utopisch den Frieden haben will, dann kann man das sehr gut ohne Waffen hantieren.

Eine Waffe wird dazu gebaut, Menschen, Tiere usw zu verletzen bzw. zu töten. Jetzt kannst du wieder argumentieren, dass du dich nur verteidigen willst. Wenn aber der andere auch keine Waffe hätte, bräuchtest du dich nicht zu verteidigen. Leider ist ja alles nur Wunschdenken.
Ich gebe zu, heutzutage gehts leider nicht ohne Waffen, trotzdem hoffe ich, dass der Gebrauch von Waffen und vorallem der freie Verkauf(wie in den USA) bald sinkt.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: PsychoT in 16.04.2007, 15:27
Anscheinend hast du noch nie Jackie Chan geguckt, Deathrider. Denn wenn, wüsstest du ja, daß man alles zu einer Waffe machen kann. Bänke, Tische, Stühle, die eigenen Hände und so weiter. All das müsste verboten werden, selbst die eigenen Hände müssten bei jedem amputiert werden. Felsen, Steine und andere Rohstoffe müssten von der Erde gebeamt werden, selbst das gesamte Wasser, was Grundlage allen Lebens ist, wäre eine Gefahr und könnte als Waffe missbraucht werden, um beispielsweise jemanden zu ertränken. Du kannst dir ja sicherlich vorstellen, daß es dann erst Recht keine Küchenmesser, Besteck jeglicher Art, Schraubenzieher, Hämmer und alle anderen Werkzeuge, keinerlei Möbelstücke, keine Elektrizität und überhaupt eigentlich gar nichts auf der Welt geben dürfte, da man ALLES zur Waffe machen kann. Kurzum: Ohne Waffen würden Menschen nicht existieren. Es ist für einen Menschen ganz natürlich Waffen zu haben. Das war schon immer so, ja, auch in der Steinzeit, und wird auch immer so bleiben. Wenn du das verhindern willst, musst du zu dem Ort, der in einem anderen Thread bereits diskutiert wurde, nämlich dem Nichts. Du setzt einfach am falschen Punkt an, auch was deine Utopie betrifft! Es liegt nicht an den Waffen, sondern an den Menschen (und Tieren, denn die töten ja auch mit Zähnen, Krallen, Gift, Hörnern, teilweise Wasser und überhaupt). Waffen töten nicht, nur der Mensch, der sie bedient. Liegt wohl daran, daß der Mensch auch ein Tier ist, auch wenn das so Mancher nicht hören und/oder einsehen will. Von daher musst du bei den Gehirnen und Nervenleitbahnen der Menschen anfangen, denn Die sind dafür verantwortlich. Du müsstest außerdem auch dafür sorgen, daß jeder Mensch sich alles leisten kann, was er begehrt und bis zum Anschlag glücklich ist, denn ansonsten hast du mögliche Auslöser für Aggressionen, die den Frieden gefährden. Kurz: Du müsstest so nebenbei auch noch alle sozialen, politischen und finanziellen Probleme lösen und sogar noch darüber hinauswachsen. Wenn du außerdem auch nicht willst, daß man Tiere als Nahrungsquelle benutzt, müsstest du auch noch dafür sorgen, daß alle Vegetarier werden, ja, am besten sogar noch Veganer. Nee du, vergiss es, das wird niemals was werden! Wäre abgesehen davon auch ungesund. Das wird man niemals erreichen, egal wie und wann, deshalb muss man die zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Daher benötigt man Waffen und eine Armee um sich gegen den Feind verteidigen zu können oder zumindest mal eine Abschreckung darzustellen, daß keiner, der anders drauf ist, auf die Idee kommt dein Land und die damit verbundene Freiheit und alles, was damit zu tun hat, anzugreifen um es zu erobern. Wobei wir wieder bei deiner Frage wären, was einem der Umgang mit Waffen bringt... :P
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: PsychoT in 16.04.2007, 16:07
Zitat von: threepwood in 16.04.2007, 15:43
Grober Unfug, kindlicher Vergleich !
Nein, das ist die Realität, mein Freund! :P
Zitat von: threepwood in 16.04.2007, 15:43
Alles Genannte unterscheidet sich von Schußwaffen in einem wichtigen Punkt, sie haben einen bestimmten Nutzen. Der Sinn/Nutzen der Schußwaffe ist einzig und allein Leben zu töten.
Du hast anscheindend die Tragweite des Ganzen noch nicht erkannt. Gäbe es keine Schusswaffen, würde man auf viele Sorten Fleisch verzichten müssen. Gäbe es keine Schusswaffen, würden Kriege durch die Anzahl der Menschen des jeweiligen Landes entschieden werden. Das wiederum bedeutet, daß Europa schon längst untergegangen wäre, man beachte auch die Geburtenrate. Das wiederum bedeutet, daß man mehr Menschen haben müsste, was wiederum zu vermehrten sozialen, politischen und finanziellen Problemen führen würde (abgesehen davon gäbe es irgendwann zu wenig Platz), außerdem könnte es durch den langfristig daraus entstehenden Nahrungsmangel (kein Fleisch, zu wenig Gemüse, Kartoffeln etc.) die Probleme verschärfen. Abgesehen davon gelten auch Pfeil und Bogen, Armbrust, Steinschleuder und so weiter als Schusswaffe, selbst einen simplen Stein könnte man mit Leichtigkeit zu einer Schusswaffe umfunktionieren, denn dazu benötigt man nur noch seine Hände und Arme. Nein, Schusswaffen erfüllen schon ihren Sinn und Zweck. Außerdem wurden, wenn man so will, auch Speere, Schwerter und so weiter nur zu einem und denselben Zweck erschaffen, wobei es sich, wie du sicherlich erkennen wirst, nicht um Schusswaffen handelt. Dein Argument hinkt also gewaltig! :lehrer:
Abgesehen davon hat, wie du sicherlich gelesen hast, niemand einzig und alleine von Schusswaffen gesprochen, sondern von Waffen allgemein. Ja, auch der Deathrider... :P
Zitat von: threepwood in 16.04.2007, 15:43
Das sollte man auch als der-als-einzig-die-Wahrheit-erkennende-Kiffer unterscheiden können. :D
Erstens hab ich seit 2 Monaten keinen mehr geraucht, zweitens habe ich nie behauptet der Einzige zu sein, der die Wahrheit erkennt, drittens hab ich nie behauptet quasi allwissend zu sein und viertens kannst du dir solche Bemerkungen in den Allerwertesten stecken, denn nur da gehören sie hin. :popo: :cen:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Herr Planetfall in 16.04.2007, 17:25
Na das geht hier ja wieder luschtig zu...
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: PsychoT in 16.04.2007, 17:45
Zitat von: threepwood in 16.04.2007, 16:31
Nun hast du dich wiederholt und nichts Inhaltllich argumentativ Verwertbares meiner Post entgegengesetzt.   :ks:
Wenn du nicht A und B unterscheiden kannst und auch keinen Inhalt erkennst, kann ich dir auch nicht helfen.

Im übrigen hast du dich von vornherein auf einen nicht zuvor geschriebenen Punkt versteift, hast eine These aufgestellt, bist auf keinerlei Punkte und Argumente der darauffolgenden Antworten eingegangen und überhaupt macht es dann so mit dir sowieso keinen Sinn zu diskutieren. Wenn du weiterhin auf der These "Waffen sind schlecht, Punkt" bleiben willst, bitte. DAS halte ich allerdings für kindlich und vor allem naiv. :D
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: lonely-george in 16.04.2007, 19:17
Also ich fänds schon schaade wenn Waffeln verboten würden.
Weinachtsmarkt ohne Waffeln - Nee!  :unten:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: PsychoT in 16.04.2007, 21:27
Zitat von: threepwood in 16.04.2007, 20:34Da du anscheinend mit Absicht bestimmte Posts nicht verstehen willst und es vorziehst dafür die Goldwaage rauszuholen um Meinungen absichtlich fehlzuinterpretieren ist eine Argumentation mit dir sinnlos.
...sagte der Mann, der den Inhalt von oben gebrachten Kommentaren nicht kapiert, diese offensichtlich mit Absicht nicht verstehen will und aufgrund dessen den an ihn gerichteten Vorwurf der Sinnlosigkeit einer mit ihm geführten Diskussion zurückgibt, was einen weiteren Schritt in Richtung Kindlichkeit darstellt und darüberhinaus der Kategorie "Bli Bla Blub" zuzuordnen ist. :popo:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: SamBrösel in 16.04.2007, 21:32
Au Backe!!! Heute ist wieder Montag.......

Es wird Scharf Geschossen und Obi macht wieder ne Menge Geld mit Moltofill. :)
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: GregBradley in 16.04.2007, 21:43
Lass Dich aber nicht einschüchtern. Dieser Teil des Forums (Politik, Wissenschaft & Gesellschaft) wird im Volksmund auch gerne "das Pulverfass" genannt. Denn wo gibt's mehr Zündstoff als bei den elementarsten Grundsatzfragen in entscheidenden Feldern wie beispielsweise der Politik oder der Ethik?

Hier gute Manieren zu erwarten, wäre, als verlangte man von einer Horde tollwütiger Affen, im Gleichschritt zu marschieren. ;)
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 16.04.2007, 22:03
Natürlich liebe ich Jackie Chan Filme, aber threepwood hat mich verstanden. Man kann jedes Thema bis zum Ende ausdiskutieren, bis es ins Lächerliche gezogen wird. Meistens nennt man dieses Philosophie.
Ich bin mir sicher, dass man auch mit einem Gummibärchen jemanden erschlagen kann. Auch kann man eine Flasche als tödliche Waffe benutzen. Dies ist aber, wie threepwood sagte nicht dazu geschaffen worden.

Deine Argumentationen haben kaum Hand und Fuß. Das erinnert mich ein wenig an einen Bekannten, mit dem ich früher philosophierte. Das Thema war, wo es Leben gibt. Irgendwann kam man auch zu dem Punkt, das Steine Leben und atmen, und es ging sogar noch weiter. Deine Argumente erinnern mich jetzt ein wenig  daran.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: PsychoT in 16.04.2007, 22:18
:lol2:

Ok: Alle Waffen müssen abgeschafft werden! Scheiß auf die Nahrungskette, das lebensnotwendige Fleisch und überhaupt alle anderen Probleme, die ohne gewisse Waffen aufkommen würden, teils sogar gewaltig. Waffen sind böse und sind nur zum Töten da... :messer:

Genaugenommen helfen heute gewisse Waffen zwar Frieden zu erhalten und verhindern gewisse Kriege, aber sie sind ja böse, also weg damit. Wer braucht schon Waffen? Wer will auch daüberhinaus schon gewisse Tiere töten? Die nächstgelegene Wiese bietet doch genug Essen für alle! Lasst es euch schmecken, Brüder, die Tafel ist reichlich gedeckt! :lol:

Ja, bei diesem Thema muss man anscheinend auch mal in´s Philosophische übergehen, Deathrider, denn man muss schon das Gesamte sehen anstatt auf einen Grundsatz zu beharren. Alles bedarf einer gewissen Kontrolle, aber das hab ich ja schon geschrieben und ist auch selbstverständlich, denn sonst passieren nicht nur solche Dinge wie heute an diesem Tage in den USA, sondern wahrscheinlich auch etwas mehr als das, und zwar auf Länder bezogen. Deinen Grundsatz hab ich zwar schon verstanden, aber wie gesagt, die Tragweite geht da doch etwas weiter, was wiederum eine andere Quintessenz hervorbringt. :lehrer:

Auf einen gewissen Grundsatz bezogen magst du Recht haben, aber auf die Welt bezogen mit Sicherheit nicht.

Ich würde sagen, daß es jetzt hier wieder mit Bund, Zivi, FSJ oder was weiß ich was weitergeht... :cen:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: PsychoT in 16.04.2007, 22:50
Komm, geh scheißen, Bursche! :glubsch:

Zuerst angreifen und auch persönlich werden, jetzt so tun als ob du damit niemanden gemeint hast (obwohl das doch ganz offensichtlich so ist) und im Nachhinein auch noch den Abgeklärten markieren, der darüberhinaus auch noch von sich behauptet der Diskussions-Experte zu sein. Lächerlicher geht´s wohl kaum. Hinzuzufügen wäre nur noch, daß du Vorwürfe, die du mir machst, selbst fleißig lebst, alleine die dauernden Wiederholungen des "Inhalts" deiner Kommentare sprechen doch für sich, und dann auch noch kommen mit "richtig lesen", obwohl du selbst diese Fähigkeit nicht zu besitzen scheinst und damit nur das bestätigst, was ich zuvor schon geschrieben habe. :hauen:

Schreib und denk doch was du willst, geht mir eh am Allerwertesten vorbei.
Also dann, mach´s mal gut, Knut! :P
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 17.04.2007, 09:05
@PsychoT

Das Problem ist, dass wir in zwei verschiedenen Welten leben, du in der heutigen Realität, während ich von einer besseren neuen Welt spreche.
In der heutigen Welt ist es leider so wie du es beschreibst, dass Atomwaffen eher den Frieden(durch Angst) herbeiführen. Waffen bringen also Frieden, sehr paradox.

Ich wiederum hoffe (auch wenns nur ein Traum ist), dass die Menschen irgendwann kapieren, dass man das eine nicht braucht, um das andere herbeizuführen.
Und wenn es um Tiere und Nahrung geht: Müssen denn Kühe mit Maschinengewehren gejagt werden oder Hühner mit Granaten beworfen werden?

Ich glaub, sowas kann man nur abends bei nem Bier, Wein oder Schnaps ausdiskutieren. Spätestens bei 4 Promille werden wir uns schon einigen. :prost:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: cassidy in 17.04.2007, 10:49

Zitat von: Deathrider in 17.04.2007, 09:05
@PsychoT
Und wenn es um Tiere und Nahrung geht: Müssen denn Kühe mit Maschinengewehren gejagt werden oder Hühner mit Granaten beworfen werden?

Gibt es denn noch andere Möglichkeiten? :conf:


Davon ab, der PsychoT macht es nun mal meistens so! Tat mich zu Beginn auch immer etwas schwer, mit den teils doch recht scharf formulierten Auseinandersetzungen um Pseudoprinzipfragen. Da kommt nämlich bei der Art der Diskussion nie wirklich etwas rum!
Allerdings ist mir dann doch in der Zeit kurzen Zeit von PsychoT`s Abwesenheit aufgefallen, dass mir dann wirklich was fehlt, wenn da nicht ab und an scharf geschossen wird.
Ich überlege mir nur, wo es sich lohnt, sich zu kloppen. Hier lohnt es sich nicht! Die ganze Diskussion ist etwas abgeglitten und nüchtern betrachtet halt einfach unsachlich und etwas dünn. Zum Streiten eignet sie sich zwar, lohnt sich aber nicht wirklich.

Aber im Suff über Waffengebrauch diskutieren halte ich für eine prima Idee! Am besten im örtlichen Schützenheim oder in den Armen der Bruderschaft der Knarrenfreunde! ;)
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: GregBradley in 17.04.2007, 11:52
Grundsatzfragen der Politik, Religion, Ethik - genau genommen sind das die Hauptgründe, warum Menschen seit jeher Kriege führen. Dass hier gestritten wird, ist doch nur das (Miniatur-)Abbild dessen. Und gäbe es hier im Forum Panzer und Mittelstreckenraketen, ich bin mir sicher, sie kämen früher oder später zum Einsatz.

Erst wenn hier völlige Eintracht, Einigkeit und der absolut harmonische Frieden herrscht, auch bei den polarisierendsten und zwiespältigsten Themen, dann weiß ich, dass auch die Welt da draußen reif ist, für den Weltfrieden.
Wäre das nicht wunderbar? Aber cassidy hat es schon bemerkt, etwas langweilig wäre uns miteinander dann vermutlich schon.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: cassidy in 17.04.2007, 12:10
Tja, so ist er der Mensch! Haben die Wachovskis ja schon bei der Matrix festgestellt! Menschen, die alles haben und in einem Zustand immerwährenden Glückes leben könnten, würden den Zusatand nicht aushalten! Sie würden den Konflikt suchen! B)
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Long John Silver in 17.04.2007, 16:04
Holla, hier gehts ja ab...  :eek:

Habe mich für den Zivildienst entschieden. War aber so ein Pfiffikuss, dass ich mir selber eine Stelle gesucht habe und nicht zuteilen lassen wollte. Alten Menschen könnte und wollte ich niemals den Po abwischen und schon gar keinen fremden alten Leuten.  :puke:
Hab jedenfalls eine Stelle in einer Jugendherberge gefunden und war da in der Küche eingesetzt. Obwohl ich da eigentlich nicht mitessen durfte kam ich immer randvoll nach Hause. Und so viele hübsche Mädls da!   :P
Mit einer aus Berlin war ich dann sogar an einem Abend im Kino und eine andere die ich da kennengelernt habe, hab ich mal in Duisburg besucht. Schön wars da. Mehr hat sich da aber leider nicht ergeben.
War wirklich chilliger Job. Habe eigentlich nur auf- und abgebaut und nachgefüllt, was leer war. Die meiste Zeit bin ich nur rumgesessen und habe nix gemacht. Das war genau in dem Jahr, als der Zivildienst von elf auf zehn Monate verkürzt wurde. Aber habe freiwillig den elften Monat noch mitgemacht so genial war das da.  :D
Den Zivildienst habe ich gleich nach meiner Horrorlehre gemacht und da auch zum ersten mal gesehen, dass Arbeit auch Spass machen kann.  ;)

Heute denke ich immer noch sooo gern an diese schöne Zeit zurück.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Retrofrank in 17.04.2007, 18:24
Zitat von: GregBradley in 17.04.2007, 11:52
Grundsatzfragen der Politik, Religion, Ethik - genau genommen sind das die Hauptgründe, warum Menschen seit jeher Kriege führen. Dass hier gestritten wird, ist doch nur das (Miniatur-)Abbild dessen. Und gäbe es hier im Forum Panzer und Mittelstreckenraketen, ich bin mir sicher, sie kämen früher oder später zum Einsatz.

Erst wenn hier völlige Eintracht, Einigkeit und der absolut harmonische Frieden herrscht, auch bei den polarisierendsten und zwiespältigsten Themen, dann weiß ich, dass auch die Welt da draußen reif ist, für den Weltfrieden.
Wäre das nicht wunderbar? Aber cassidy hat es schon bemerkt, etwas langweilig wäre uns miteinander dann vermutlich schon.
Macht und Moneten sind der Grund aus dem Kriege geführt werden.Religion und Ethik sind im allgemeinen nur die Gründe der kleinen Deppen die von denen im Hintergrund gesteuert werden,die auf Macht und Moneten aus sind.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Herr Planetfall in 17.04.2007, 19:54
Stimmt.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Retrofrank in 17.04.2007, 20:06
Jo.Warpigs halt.
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Deathrider in 18.04.2007, 21:00
@LJS

Muss mich nicht im Zivildienst etwas soziales erbringen? Jugendherberge, Mädchen? Klingt eher nach Puff oder Playboyvilla, aber nicht nach einer sozialen Anstalt. :)
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Chili Palmer in 18.04.2007, 21:56
Was hab´ ich mit einer einfachen Frage wieder angerichtet?
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Long John Silver in 18.04.2007, 22:27
Zitat von: Deathrider in 18.04.2007, 21:00
@LJS

Muss mich nicht im Zivildienst etwas soziales erbringen? Jugendherberge, Mädchen? Klingt eher nach Puff oder Playboyvilla, aber nicht nach einer sozialen Anstalt. :)
War das nicht sozial, mit einem armen Mädchen ins Kino zu gehen? ;)
Wie gesagt, wenn man sich ne Stelle sucht und nicht zuteilen lässt hat man wirklich gute Chancen ein chilliges Leben da zu führen.  :cen:
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Schelle78 in 19.04.2007, 06:48
Jeder ist seines Glückes Schmied. Ich könnte nun nicht behaupten etwas Grundsätzliches fürs Leben beim Bund gelernt zu haben. Höchstens das Rangordnung ziemlich ungrecht sein kann  :cry:

Ansonsten hätt ich mir auch den Zivildienst reingepfiffen. Ich war bei nem Militärradiosender und würd sagen das kam dem schon sehr nahe.

- Kaserne sah aus wie ne Jugendherberge  :lol:
- Keine Grusspflicht  :ks:
- Privates Wachunternehmen (Sprich: Kein Wachdienst)  :D
- 3 Gebeude + Mannschaftsheim auf dem Gelände  ;)
Titel: Re: Bundeswehr, Militär, Zivildienst, Ausgemustert...
Beitrag von: Pearson in 19.04.2007, 08:09
Ohauahauaha! Den ganzen Tag Marschmusik und schnarrende Durchhalteparolen. Das hört sich ja fast an wie Guantanamo Bay.  :cry:
Titel: Bundeswehr (oder Zivi) - Anekdoten?
Beitrag von: Doc Sockenschuss in 01.05.2011, 18:36
Nachdem die Zahl der Einberufenen in den letzten Jahren rückläufig war und die Wehrpflicht dieses Jahr ausgesetzt wird, geht irgendwo auch eine Ära zu Ende und es wächst eine Generation heran, deren Angehörige (sofern sie nicht verweigert haben oder ausgemustert wurden) mit Begriffen wie Dummfick oder Kürzeln wie KZH bis DZE nichts mehr anfangen können.

Angesichts des im Vergleich zu vielen Foren "relativ"  ;) gehobenen Altersdurchschnitts des Kultboy-Forums gehe ich davon aus, dass es doch sicher einige Exemplare gibt, die wie auch ich den Bund noch in den 90ern oder gar vor der Wende erlebt haben. Neben dem Stress in der Grundausbildung, den man im Nachhinein verdrängt, gab es ja immer witzige Erlebnisse, die gut als Anekdötchen taugen. Wer stattdessen Zivildienst gemacht hat (ich habe schon eine Vorahnung, dass dies wahrscheinlich der Löwenanteil sein wird - ich Depp musste natürlich zum Bund gehen  :ks:), wird zwar mit einigem nichts anfangen können, aber das soll niemanden abhalten, etwas zum Besten zu geben.

Ich fang einfach mal an. Ich war vom 1.7.1993 bis zum 30.6.1994 beim Bund, also kurz nach der Wende. Dementsprechend hatte ich, als Kölner doch eher im westlichsten Westen verweilender Zeitgenosse, bis dahin auch noch kaum Erlebnisse mit "Ossis" gehabt, aber das nur am Rande.

Ich wurde dann auch gleich am Allerwertesten der Welt eingesetzt, im fränkischen Roding bei einem Jägerbataillon. War schon eine recht anstrengende Grundausbildung, immerhin durften wir uns danach das "Green Beret" auf den Kopf zwängen - das Imagine-Spiel lässt grüßen. Messerstechend durch die Reihen meiner Mitmenschen zu rennen habe ich dann aber doch unterlassen. Das grüne Barett fand ich zwar cool, aber in der Stammeinheit war es irgendwie doof, da fast jeder dort mit eben nicht mit dieser Farbe rumlief ...

Damit das Ganze auch noch halbwegs zur auf Kultboy.com vorherrschenden Thematik passt, kommen wir nun also zur ... Zockerei. In der Grundausbildung stand neben dem ganzen Stress nämlich auch, wenn es die knappe Zeit zuließ, die Zockerei auf dem Programm. Denn wenn man zum 1.7. eingezogen wird, sind vergleichsweise viele Abiturienten dabei - in meiner Stube, die mit 7 Mann belegt war, waren wir fast alle selbige. Und die meisten hatten eine gewisse Affinität zur Zockerei. Gelegenheit auf der Stube gab es in den allerersten Wochen der 3-monatigen Grundi zwar wenig, aber später wurde öfter mal ein Amiga aufgebaut, wo man dann eine 4er-Runde Pinball Dreams/Fantasies (nicht mehr sicher, welches) veranstaltete. Auch an Battle Isle-Gefechte, bei denen ich nur Zuschauer war, erinnere ich mich noch  :oben:

Im Mannschaftsheim gab es einige Automaten, die so ganz nach meinem Gusto waren. Neben den Adams Family- und Terminator-Flippern standen dort doch tatsächlich Street Fighter 2 und Fatal Fury 2. Tja, da ist so manche Mark meines knapp bemessenen Wehrsoldes drin verschwunden.

Tja, und einmal hab ich mich so richtig in die Nesseln gesetzt. Nur wenige Tage vor dem Ende der Grundi sollte ein ganz hohes Tier unsere Kompanie inspizieren. In der etwas länger als sonst angesetzten Mittagspause schmiss ich dann erstmal ein 5 Mark-Stück in den recht schweren Fatal Fury 2-Automaten, da ich öfter mal bei den Bossgegnern scheiterte. Es kam, wie es kommen musste - die anderen gingen schon, aber ich vergaß irgendwie die Zeit und zockte weiter. Irgendwann fertig geworden, machte ich mich auf den Weg zurück und bekam mächtig Muffensausen - denn schon von weitem sah ich alle meine Kameraden stramm stehen. Mehrere Minuten zu spät zu kommen war bereits unter normalen Umständen eine Todsünde. Ich weiss nicht, welcher Teufel mich dann geritten hat, jedenfalls entschied ich mich, kehrt zu machen und wieder zurück zum Mannschaftsheim zu gehen, und dachte mir irgendeine Geschichte aus, dass mir kotzübel wäre und plante, mich passend dazu dort aufs Klo zu begeben.

Auf dem Weg zum Mannschaftsheim lief mir ein hohes Tier entgegen. Ich wusste auch nicht, wer das war, aber wie es sich gehörte, grüßte ich natürlich und ging weiter. Ca. 5 Minuten später, ich war wieder im Mannschaftsheim, kam auf einmal einer meiner Kameraden angerannt, um mich zu holen. Ich erzählte ihm natürlich meine "Kotz"-Geschichte, aber mit musste ich dennoch. Dann stand ich auch irgendwann wieder mit bei den aufgereihten Soldaten, und wer hielt gerade eine Rede vor unserer (geschätzten) Hundertschaft? Genau, das hohe Tier, das ich auf dem Weg gegrüßt hatte. Das war nämlich unser Kommandeur. Der das natürlich mitbekam, dass plötzlich zwei Rekruten im Laufschritt angerannt kamen, um sich einzureihen - und ein wenig irritiert dreinblickte, weil ich ihm doch eben noch entgegen gelaufen war.

Nachdem der Kommandeur dann weitergezogen war, hatten meine Vorgesetzten endlich Gelegenheit, mich zusammenzustauchen. Was aber dadurch, dass die Grundausbildung wie gesagt eh schon gelaufen war, wesentlich weniger schlimm ausfiel, als ich befürchtet hatte. Zwei Sätze vom Spieß zu meinen Ausflüchten Ausführungen, warum ich nicht rechtzeitig zurückkam, waren jedenfalls "Das Denken sollten Sie den Pferden hinterlassen, die haben den größeren Kopf" sowie "Sie Nagel zu meinem Sarg!"  :D

Das war natürlich nicht das einzige Mal, dass ich Ärger bekam - aber ich muss ja nicht mein ganzes Pulver jetzt schon verschießen, gell?
Titel: Re:Bundeswehr (oder Zivi) - Anekdoten?
Beitrag von: Commodus in 02.05.2011, 11:02
Das ist alles! Ein kurzer Anranzer und dazu die ganze ellenlange Einleitung?

Ich dachte schon, das Du mit dem Automaten auf dem Rücken eine Runde auf dem Platz drehen musstest, während der Kommandeur auf Dir sitzt und daran zockt oder dergleichen! ....aber ein kleiner Anranzer?  :ks:

Naja, ich denke mal das war ja nur der erste Teil von sicherlich amüsanten 30 Kapiteln? Wann folgt der nächste?


...und dann mehr Dramatik bitte!
Titel: Re:Bundeswehr (oder Zivi) - Anekdoten?
Beitrag von: dennis in 02.05.2011, 18:25
Ich bin jetzt erst kurz vor Schluss eingezogen worden ('08) und bei uns war Spielen grundsätzlich verboten, wir hatten auch irgentwie nie Zeit dafür, da wir bis 1Uhr am Putzen waren, weil der Stabsunteroffizier auf sowas einfach stand. Was wirklich heftig war, war der lange Gewaltmarsch bis spät in die Nacht und die Waldhindernissbahn bis spät in die Nacht. Der Flieger- und Feueralarm waren zum Schlapplachen, weil die Hälfte unseres Zuges in der Eisekälte in Unterwäsche unten beim Antritt standen.  - Sauber durchgefallen, zwei hatten sogar ihre Waffe vergessen. :lol: Sowas erlebt man nur beim Bund.
Titel: Re:Bundeswehr (oder Zivi) - Anekdoten?
Beitrag von: PsychoT in 02.05.2011, 22:47
Darf ich mal kurz auf diesen (http://www.kultboy.com/smforum/index.php?topic=1646.0) Thread hinweisen?! :cen:

@Doc Sockenschuss:
Wieso musstest "du Depp" zum Bund gehen? Ich Depp war auch beim Bund, und das ist auch gut so! War doch mal was schönes, von überwiegend ehemaligen NVA-Unteroffizieren in der Grundi ausgebildet zu werden. Aber am besten waren noch die Uffze, die dachten, sie könnten was (obwohl sie eigentlich ganz kleine Lichter sind, die's im normalen Leben nicht schaffen würden) und können ihren Status gegenüber uns kleinen Niemanden mal deutlich machen. Ich kam mir vor wie in "Full Metal Jacket" und musste mich innerlich zurückhalten, um beim Antreten nicht laut auflachen zu müssen, wenn so ein Hänfling vor dem Zug den Dicken machte... :D
Titel: Re: Bundeswehr (oder Zivi) - Anekdoten?
Beitrag von: Oh Dae-su in 06.08.2011, 17:47
Zitat von: Doc Sockenschuss in 01.05.2011, 18:36
Ich war vom 1.7.1993 bis zum 30.6.1994 beim Bund...

Ein volles Jahr!?  :eek:

Ich war vom 1.4. bis 31.10.1997 beim Bundesheer und muss sagen, ich hatte es mir vorher härter vorgestellt. Trotzdem würde ich nach dieser Erfahrung eher Zivildienst machen, denn ich empfand das Ganze damals einfach als verlorene Zeit. Mensch, was hasste ich z.B. diese elende häufige Panzer- und Gewehrputzerei!   :rolleyes:

Mit witzigen, skurrilen Anekdoten kann ich eigentlich nicht aufwarten. Ein paar Dinge möchte ich halt erwähnen:

Unser Übungsplatz war mit Bärlauch übersät, sodass unsere Zimmern oft übelst von unseren Uniformen stanken, nachdem wir wieder mal durch dieses eklige Grünzeug gerobbt waren.  :puke:

Unser damaliger Kompaniekommandant wird heute noch oft als "Österreichs bester Soldat" bezeichnet. Ich konnte ihn - natürlich - nicht leiden. Aber da ich hin und wieder seine Kolumne in einer wöchentlich erscheinenden Lokalzeitung lese, muss ich sagen: Dumm ist er jedenfalls nicht!  ;)

Wahrscheinlich könnte ich heute gar nimmer ein Sturmgewehr auseinandernehmen, aber ein paar "wichtige" Dinge habe ich damals gelernt:
Kackt der Soldat auf den Boden, so legt er eine Mine. Kackt er ins Wasser, nennt man das hingegen eine Boje.   :D
Und noch was ist mir nachts in der Kaserne sofort aufgefallen: Die Schnarcher pennen immer zuerst ein!  :flame:  Die sägten immer so schnell drauf los, wodurch ich bald erkannte, woher das Wort "Nervensäge" eigentlich kommt.
Vielleicht geht das ja als lustige Anekdote durch: Einem von denen hab ich mal in sein offenes Maul gespuckt!  :cen:

Zitat von: PsychoT in 02.05.2011, 22:47
Aber am besten waren noch die Uffze, die dachten, sie könnten was (obwohl sie eigentlich ganz kleine Lichter sind, die's im normalen Leben nicht schaffen würden) und können ihren Status gegenüber uns kleinen Niemanden mal deutlich machen.

Das kenne ich nur zu gut! Bei uns gab es auch so einen jungen, humorlosen Wi%$§er von einem Fähnrich, der direkt von der Militärakademie zu uns kam und an uns Grundwehrdienern seinen niederen Drang zum hemmungslosen Kommandieren genüsslich ausließ. Der wurde von allen gehasst. Echt ein menschlicher Totalversager und Scheißhaufen sondergleichen! :hauen:

Da gab's aber auch eine eher traurige Gestalt: Nämlich einen Zugsführer, der nicht mal eine Chance hatte, wenigstens Wachtmeister - sprich Unteroffizier - zu werden, weil er panische Angst vor Wasser hatte. Ich kenne das - ich leide ja selbst an Hydrophobie.  :(
Aber wie verbohrt muss man sein, beim Heer zu bleiben, obwohl man keine Aussicht hat, jemals die Karriereleiter höher klettern zu können?! :crazy:
Titel: Re: Bundeswehr (oder Zivi) - Anekdoten?
Beitrag von: forenuser in 06.08.2011, 18:33
Das geht aber auch in die andere Richtung...

Wenn so ein OG oder HG z.B. beim Revierreinigen mal was zu sagen hat, dann haben auch diese keine Hemmungen den "Dicken" raushängen zu lassen und sich aufzuplustern.

"Macht" korrumpiert.

Titel: Re:Bundeswehr (oder Zivi) - Anekdoten?
Beitrag von: GregBradley in 06.08.2011, 18:54
Zitat von: PsychoT in 02.05.2011, 22:47
Darf ich mal kurz auf diesen (http://www.kultboy.com/smforum/index.php?topic=1646.0) Thread hinweisen?! :cen:

Darfst Du. Deshalb lege ich die beiden Freds auch mal zusammen.
Titel: Re: Bundeswehr (oder Zivi) - Anekdoten?
Beitrag von: PsychoT in 06.08.2011, 20:49
Zitat von: Oh Dae-su in 06.08.2011, 17:47Da gab's aber auch eine eher traurige Gestalt: Nämlich einen Zugsführer, der nicht mal eine Chance hatte, wenigstens Wachtmeister - sprich Unteroffizier - zu werden, weil er panische Angst vor Wasser hatte. Ich kenne das - ich leide ja selbst an Hydrophobie.  :(
Aber wie verbohrt muss man sein, beim Heer zu bleiben, obwohl man keine Aussicht hat, jemals die Karriereleiter höher klettern zu können?! :crazy:
Vielleicht hat er ja Spaß daran oder würde es in Zivil zu nix bringen?! :ka:
Aber mich wundert was anderes: Bei uns gab es Einen, der war wie ich HG, obwohl er nie eine Waffe benutzt hat. Und er hatte keine Waffe benutzt, weil er irgendeine Metallallergie hatte. Wie kann jemand mit einer Metallallergie durch die Grundi kommen geschweige denn mehrmals befördert werden? Und was für einen Nutzen hat bitte ein Soldat, der keine Waffe benutzen kann? :wat:
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: Retrofrank in 06.08.2011, 22:34
Taktik funktionier auch ohne rumzuballern.
Das mit der Grundi weiß ich nicht,aber danach is ja wohl eh nicht mehr viel mit rumballern für die Meisten.
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: forenuser in 06.08.2011, 23:24
Ausser auf den Lehrgängen und zum regelmäßigen Wachschiessen habe ich nach der Grundi gar nicht mehr selber geschossen...

Ich bin aber auch nicht des Schiessens wegen zum Bund. Wenn ich das gewollt hätte wäre ich zum Heer und nicht zur Luftwaffe gegangen. :hihi:
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: Pearson in 07.08.2011, 16:40
Ich hab ja noch im Kalten Krieg gedient, Grundausbildung im Harz, also direkt an der Frontlinie. Der Feind kam natürlich aus dem Osten. Ein steinharter Truppenübungsplatz zum Robben und Löcherbuddeln, Nachtübung und der ganze Tamtam. Ich habe viel Spaß gehabt, und daher hatte ich so einen sturen StUffz - Reimann hieß er - der mich nicht leiden konnte und sich bei jedem Stubendurchgang förmlich darum prügelte, meinen Spind zu kontrollieren. Eine absolute Spaßbremse, der Kerl. Auch so einer, der in der freien Wirtschaft hofffnungslos gescheitert wäre und da Macht hatte - eine lächerliche Figur! Zum Glück war der nicht mein Gruppenführer, sondern ein ganz prima Kerl namens Weber. Der hat das so ein bisschen abgefedert.
Eine schöne Anekdote brachte Flieger (so hieß der unterste Luftwaffendienstgrad) P., von uns Flipie genannt. Fliepie war ein wenig ungeschickt im technischen Bereich und auch sonst nicht gerade mit Intelligenz gesegnet. Erste Übungen zum Umgang mit der Pistole (P1?): Alle hatten gelernt stets hinter demjenigen zu bleiben, der gerade die Waffe hielt, außerdem musste wir grundsätzlich davon ausgehen, dass die Waffe geladen ist. Fliepie war an der Reihe, einen ersten Schuss anzugeben, hatte wohl aber vergessen zu entsichern. Fliepie, außerdem noch mit heftigen Lispeln gestraft, versucht abzudrücken, es macht "Klick", nichts passiert. Fliepie hat immer noch die Pistole im Anschlag, in beiden Händen, dreht sich zu uns anderen um - der komplette Zug (ca. 30 Mann) plus Ausbilder hechtet zu Boden. Fliepie wörtlich: "Herr Unteroffizier, sie tut's nicht!" Der Tag war gelaufen, das war wie bei Police Academy I...  :hihi:
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: sternhagel in 07.08.2011, 18:54
Das sind genau die Typen, die zur Bundeswehr gehen. Ich brauche den Verein nicht, schade um die Zeit. Ich wurde ja auch kurz nach der Wende eingezogen. Das ganze Jahr 1994 war für mich gelaufen. Als wäre das nicht schlimm genug, kam ich auch noch in den Osten. Das einzige, was die konnten war außer blöde rumzupöbeln saufen wie löcher. Alle waren neidisch auf mich, weil ich den besten Job hatte und nicht einmal raus mußte. In den ganzen 12 Monaten bin ich nur 1x zum schießen mit gegangen. Ich hatte mein Büro, mein Radio, meine Kaffeemaschine, meinen Computer und mein Telefon. Alles andere interessierte mich nicht. Manchmal habe ich das Fenster geschlossen, weil mein Trupp draußen zu laut war. :hihi:
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: Retro-Nerd in 07.08.2011, 19:00
War zum Glück nicht beim Bund. Der Zivildienst bei einer gemeinnützigen Einrichtung, die Medikamente in die dritte Welt schickte, war sehr relaxt. Jeden Tag um 15.30 zuhause, doppelt soviel Geld wie beim Wehrdienst und ständig am flirten mit den heißen Artzpraxen Mädels.  :hihi:
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: Rektum in 07.08.2011, 19:14
Zum Glück war ich auch nicht beim Bund, wenn ich in eine Männerwelt eintauchen will, reicht mir Alien 3.
Ich habe auch keinen Zivi gemacht, weil ich das dritte und jüngste Kind in der Familie bin bzw. war.
Fein raus war ich.  :P

Jedoch habe ich mal ein bezahltes Krankenpfege-Praktikum (6 Monate) durchgezogen, das Beste daran waren eindeutig die teilweise erstaunlich geilen Krankenschwestern und die kompakten Arbeitszeiten.
Die Bezahlung war mit 400 Mark pro Monat relativ schlank, trotzdem war's ne coole Zeit.
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: whitesport in 07.08.2011, 19:26
Zivildienst war ganz großartig, gegen 8.30h aufstehen und 10.30h wieder ins Bett. Konnte es das komplette Jahr erfolgreich verschweigen, dass ich in Wirklichkeit ein Auto hatte und die Einkäufe ganz komfortabel in einem Rutsch erledigt habe.
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: sternhagel in 07.08.2011, 19:47
Da ich keine Ahnung hatte, auch nicht vorbereitet war und niemanden kannte, der beim Bund war mußte ich notgedrungen in den sauren Apfel beißen. Wie man Zivildienst macht wußte ich auch nicht.
Das hat man davon, wenn man in einer bundeswehrfreien Zone gelebt hat.
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: PsychoT in 08.08.2011, 01:12
Also ich hätte ja den Zivildienst als Zeitverschwendung angesehen. Das, was es da zu tun gibt, könnte man jederzeit immer noch machen. Die Bundeswehr nicht. Muss man mal gemacht haben, ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert.
Zitat von: Retrofrank in 06.08.2011, 22:34Taktik funktionier auch ohne rumzuballern. Das mit der Grundi weiß ich nicht,aber danach is ja wohl eh nicht mehr viel mit rumballern für die Meisten.
Ein Mannschaftsdienstgrad ist aber nicht für die Taktik zuständig. Und die Grundi besteht man nur, wenn man ordentlich geballert und in's Ziel getroffen hat. Das und die darauffolgende Vereidigung ist wiederum Voraussetzung dafür, dass man überhaupt befördert werden kann. Aber scheinbar gibt es vereinzelt Ausnahmen. Die Frage ist nur, wovon das abhängt...
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: Retro-Nerd in 08.08.2011, 01:51
ZitatMuss man mal gemacht haben, ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert.

Habe ich damals oft von Leuten gehört. Waren meistens welche, die es nicht gebacken bekommen haben den Wehrdienst zu verweigern. Was haben wir denn da neben dem Saufgelage und Langeweile verpasst? Anschnauzen lassen von Hauptschulversagern, kriechen im Schlamm, laufen in voller Montur bei 30 Grad in der Sonne, rumballern? Wie man Wäsche zusammenlegt und seinen Raum/Spind sauber hält sollte man wohl auch so gelernt haben, ebenso wie pünktliches Aufstehen.  :ka:
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: PsychoT in 08.08.2011, 02:12
Unter anderem auch das, was du aufgezählt hast. Der ganze Kram eben: Ohne gefrühstückt zu haben mit einer Feldflasche Wasser pro Tag in Kampfmontur (auch mal mit Gasmaske über Berg und Tal) durch die Gegend eiern, täuschen und tarnen, Schlamm fressen, durch Tunnel kriechen (ohne Licht am Ende des Tunnels zu sehen und weder vor noch zurück zu können), die ganzen schönen Waffen ballern (und damit meine ich nicht nur das G3, sondern auch die P1, MG3, Panzerfaust, Granatpistole, Handgranaten etc.), sich in bester Full Metal Jacket-Manier anschnautzen lassen und sich das Lachen verkneifen zu müssen, auch bei Schlafentzug Leistung bringen müssen (im Zivildienst undenkbar), tolle Lieder lernen beim Marschieren, im Panzer fahren (war beim Heer), den Wald-, Feld- und Grabenkampf realistisch austragen, in der Natur sein, Graben graben, Lager aufschlagen, Zelten und so weiter. Männerkram eben. Und all das ist immer noch besser als z.B. Essen auszufahren und nach ein paar Stunden wieder fertig mit der "Arbeit" zu sein. Wie gesagt: Muss man mal gemacht haben. Ich hab mich jedenfalls nicht gelangweilt. Den sogenannten "Dummfick" gab es erst später, aber das, was man teilweise auf Youtube zu sehen bekommt, gab es bei uns damals nicht. Auch keine Saufgelage und dergleichen.
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: Retro-Nerd in 08.08.2011, 02:52
Wer eine militante Ader mag diese Schlammkriechereien, Waldausflüge oder das Geballere ja gut finden.  Zumindestens lernt man in diesem "Männer" Ferienkamp nichts für wirkliche Leben. Wenn ich dem Land schon irgendwie Zeit opfere, dann sinnvoll. Bei mir waren es eben dringend benötigte Medikamente, die hautsächlich nach Afrika und Südamerika gingen. Die haben sich meistens noch mit naiv netten, kaum leserlichen Briefen bedankt.

Ich kenne noch welche, die anstatt Zivildienst zum THW gegangen sind. Die hatten wenigstens auch mal richtige Hilfseinsätze. Deutlich sinnvoller als der Bundeswehr Quark. Leider fand ich den Zeitraum zu lang. Waren damals ca. 5-7 Jahre, immer an den Wochenenden.
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: Commodus in 08.08.2011, 10:16
Zitat von: Retro-Nerd in 08.08.2011, 01:51
Was haben wir denn da neben dem Saufgelage und Langeweile verpasst? Anschnauzen lassen von Hauptschulversagern, kriechen im Schlamm, laufen in voller Montur bei 30 Grad in der Sonne, rumballern? Wie man Wäsche zusammenlegt und seinen Raum/Spind sauber hält sollte man wohl auch so gelernt haben, ebenso wie pünktliches Aufstehen.  :ka:

Wie Biiiiitte?

Man lernt dort sein Land zu verteidigen und damit meine ich vor allem auch die eigene Familie! Wenn die Russen bei uns wieder einfallen, muss jeder Mann in der Lage sein können, all das zu beherrschen, was Du aufgezählt hast!

Dann sind wieder die alten Tugenden gefragt: Hart wie Turrican, zäh wie Silly Putty & schnell wie Sonic zu sein!

Genau diese Ausbildung bietet die Bundeswehr!

Ob ich bei der Armee war? ....die konnten leider nicht Möhrenfrei kochen und wollten wegen mir das Essen nicht umstellen......Stümper! Habe deshalb eine Soloausbildung mit Medal of Honor & Battlefield & Call of Duty gemacht! Das heisst Schlafentzug bei vollem Reaktionsvermögen!

War ne harte Zeit damals!  :angst:
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: Oh Dae-su in 08.08.2011, 11:46
Zitat von: PsychoT in 08.08.2011, 02:12
...aber das, was man teilweise auf Youtube zu sehen bekommt, gab es bei uns damals nicht. Auch keine Saufgelage und dergleichen.

Gesoffen wurde bei uns auch nicht. Nach Dienstschluss genehmigten wir uns natürlich hin und wieder ein paar Bierchen, aber das zählt für mich nicht. In der Privatzeit kann man ja auch im Zivildienst saufen. ;)

Zitat...tolle Lieder lernen beim Marschieren...

Also, beim Singen waren wir ziemlich gehemmt - wir alle! Ich weiß noch gut, wie uns der Gruppenkommandant entnervt mit "Ihr Wi3H$er!!!" anbrüllte, als wir so ein doofes Panzer-Lied ganz verzagt dahingemurmelt hatten.  :lol:
Die öbszönen Zweizeiler, die man im Militär beim Dauerlauf so singt (kennt ihr sicher aus Filmen wie "Full Metal Jacket"), machten uns natürlich deutlich mehr Spaß.

Ist jetzt eher selbstironisch gemeint, aber eine Erfahrung wird ein Zivi niemals machen können: Das befreite Gefühl am Tag der Abrüstung!  Ich glaub, das war wohl der schönste Tag in meinem Leben.  ;)
Selbstverständlich zog sich dieser Tag endlos lang dahin, weil wir ja erstmal zusehen durften, wie jeder zweite Depp irgendeine Scheißmedaille angeheftet bekam. Aber am Ende warfen wir unsere verschwitzten Kappen hoch in die Luft, und wir gingen erlöst und so schnell wir konnten zum letzten Mal zum Kasernenparkplatz.

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Ein äußerst seltsames Phänomen ist mir in der Wehrdienstzeit sofort aufgefallen - vielleicht kann's mir ja einer von euch erklären: Sobald meine Kameraden irgendwo ein Mädel herumschlendern sahen, führten sie alle sich so toll auf, als hätten sie seit Jahren keine Frau mehr gesehen. Quasi, als wären sie wirklich gerade erst - nach etlichen, entbehrungsreichen Monaten an der "Front" - heimgekehrt... :ka:

Zwei Dinge möchte ich noch erwähnen, die ich wirklich schlimm fand:
Da gab es z.B. einen Kameraden (eigentlich finde ich diesen Audruck allein schon furchtbar...), der alles andere als tauglich war. Vielleicht war er drogensüchtig oder schwer krank; jedenfalls war er unglaublich mager und geschwächt, sodass er bald praktisch von allem befreit wurde - aber trotzdem nicht gleich abrüsten durfte.  :ks: Er tat sich ja schon beim Tragen der Stiefel schwer!
Zum anderen gab's auch ein paar ziemlich unterbelichtete, unreife Psychos, vor denen ich echt Schiss bekam, wenn scharfe Munition ausgefasst wurde.
Da war etwa einer, der mir wortwörtlich anvertraute, ein Blutbad anzurichten. Ich tat verständnisvoll, aber ich konnte nicht anders, als ihn zu melden. Das war noch ganz am Anfang, als wir noch keine scharfen Patronen zu Gesicht bekommen hatten. Vielleicht hatte er sich ja nur verstellt. Jedenfalls wurde er Gott sei Dank sofort "entlassen," und ich hoffe sehr, dass er diesen Scherz(?) ordentlich büßen musste. :crazy:

Die Allerschlimmsten waren für mich aber die ehrgeizigen Heinis, die das ganze militärische Machogehabe förmlich in sich aufsogen und immer mit geschwellter Brust stolz ihr Kinn empor reckten. Das waren für mich bestenfalls lebendige Karikaturen, und ich hab's denen von Herzen gegönnt, dass sie in der Kaserne keine Freunde hatten (außer natürlich ihre Vorgesetzten).  :rolleyes:

Zitat von: Commodus in 08.08.2011, 10:16
Habe deshalb eine Soloausbildung mit Medal of Honor & Battlefield & Call of Duty gemacht! Das heisst Schlafentzug bei vollem Reaktionsvermögen!

Hehe, das sind mir die Liebsten: Militärdienstverweigerer, die in ihrer Freizeit ausnahmslos Kriegs-Shooter zocken!  :D
;)
Ein Cousin von mir - Typ arbeitsscheuer, ewiger Student (er studiert jetzt mit seinen 42 Jahren immer noch) - ist nach seinem Einberufungsbefehl nach Deutschland desertiert und durfte deshalb 15 Jahre lang nicht nach Österreich zurück. So'n ,Blödmann.  :rolleyes:

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P.S.: Jemand hat in diesem Thread mal erwähnt, - ich glaube, Greg war's - dass er ein Problem mit autoritären Personen hat. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Es hat mich jedenfalls noch nie besonders motiviert und angespornt,wenn mich wer mit Imperativ angesprochen hat! Das hat mich beim Bundesheer schon gestört, aber dort ist das eigentlich normal.
Beim Arbeitsplatz hingegen werde ich heute noch des Öfteren echt wütend, wenn ein Vorgesetzter einen Kollegen anherrscht, bloß weil dieser halt noch nicht so lang in der Firma war wie er (und nicht so viel Zeit zum Arschkriechen hatte, um "aufzusteigen"). In solchen Fällen schreite ich oft lautstark ein, weil ich längst gemerkt hab, dass die meisten Neuankömmlinge rascher lernen, wenn man ihnen ein gesundes Maß an Geduld entgegen bringt, anstatt sie bei jedem Anfängerfehler anzuschnauzen und niederzumachen.  :flame:
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: Rektum in 08.08.2011, 13:13
Ein Tag bei der Bundeswehr ist wie Ferien auf ner Farm!
Jede Mahlzeit ist ein Bankett, jeder Sold ein Vermögen, jeder Appell ist eine Parade!




...He Sergeant, wenn Sie das Zeug weiter rauchen, kriegen Sie Lippenkrebs!
Titel: Re: Militär, Zivildienst, Ausgemustert... Eure Anekdoten
Beitrag von: Commodus in 08.08.2011, 13:27
Zitat von: Rektum in 08.08.2011, 13:13
Ein Tag bei der Bundeswehr ist wie Ferien auf ner Farm!
Jede Mahlzeit ist ein Bankett, jeder Sold ein Vermögen, jeder Appell ist eine Parade!




...He Sergeant, wenn Sie das Zeug weiter rauchen, kriegen Sie Lippenkrebs!

Du hast bei der Musterung sicher "Kann ich vielleicht aus dieser Horrorstory noch aussteigen?" geschrien!


Wieder ein Bonuspunkt für ein Alienszitat!  :oben:

DAs macht jetzt insgesamt 5 Punkte!