Vor ein paar Wochen habe ich dieses Spiel für den C64 ersteigert und halte es nun seit einigen Tagen in meinen Händen. Anscheinend wollte es niemand haben, denn ich habe mehr für's Porto als für das Spiel selbst hingeblättert.
Ich habe es als Kind als Raubkopie auf dem C64 gespielt und konnte es jetzt tiefer anspielen und muss sagen, ich bin so ein bisschen hin und her gerissen.
Einerseits ist die Idee verdammt cool: Man spielt berühmte Westernschießereien wahlweise auf der Seite der Guten oder Bösen nach. Das Ganze ist in komplexe Kampfengine, wie sie ähnlich schon Wizard's Crown verwendet hat, eingepackt. Und die bietet wirklich fast alles und muss für damalige Verhältnisse grandios gewesen sein.
Tatsächlich kann sie (außer bei der Präsentation und bei der Bedienerfreundlichkeit) vermutlich auch heute noch mit modernen Rundenkampfengines mithalten.
Andererseits ist es das dann auch gewesen. Es handelt sich nicht um ein Western-Rollenspiel. Es gibt keine Handlung. Die Szenarien sind (natürlich) nicht miteinander verknüpft. Keine Charakterentwicklung, keine Kampfvorbereitung.
Die zehn Szenarien sind komplex und selbst die kleineren Kämpfe dauern gut und gerne eine Dreiviertelstunde. Man kriegt schon was für's Geld. Aber mir reicht das halt leider nicht, da ich auch von einem gut inszenierten Kampf halt relativ schnell die Nase voll habe, wenn es sonst nichts gibt.
Aber das ist natürlich meine persönliche Ansicht.
Was ich (noch) nicht wirklich testen konnte, ist der Zweispielermodus. Und das stelle ich mir durchaus spaßig vor, gegen jemand echtes die Schießereien zu spielen.
Update: Hat man sich mal in die Szenarien gefuchst, machen sie dann auch ohne verknüpfte Handlung tatsächlich jede Menge Spaß! Das Taktieren funktioniert hervorragend und wenn man ein bisschen das Kopfkino dabei einschaltet, hat man schon ein Glücksgefühl, das echt erstaunlich ist.
Kommentar wurde am 22.06.2021, 17:24 von Pat editiert.