Wie sagte Rainald Grebe mal: "Das heißt ja mit anderen Worten: Gestern ging's uns besser als heute. Das heißt aber auch: Heute geht's uns besser als morgen. Und morgen geht's uns noch viel besser als übermorgen. Und heute geht's uns so viel besser als übermorgen. Heißt ja eigentlich: So gut wie heute geht's uns nie wieder."

Aber mit den ganze "E"-Zusätzen war doch früher alles besser, Cola schmeckte noch wie Cola usw.
Und jetzt kann ich nie wieder zwischendurch eine Vanilla Coke, Cherry Coke oder Fanta Mandarine trinken, weil da sogar der Zucker weg ist und es nur noch ka, äh, schlecht schmeckt!
Nicht zu vergessen, Captain Future um 14:30h im Kinderferienprogramm und der Wunschfilm auf ZDF (bitte lass es Bud&Terence werden!).
Okay- zu weit ausgefächert...

Ich finde (dank an das von Kultboy perfekt inszenierte Zufallsprinzip von Einblendungen auf der Startseite) hier gerade in den Kommentaren der bisher beteiligten Protagonisten einen interessanten, und für mich irgendwie auch richtigen, Gedankenansatz. „Früher was alles besser“ ist sehr wahrscheinlich eine unwahre und deswegen auch unpassend eingesetzte Floskel.

Der Knackpunkt das dieser Satz durchaus mal in seinen Gehirnwindungen schlummert, liegt für wohl darin, dass man die früher erlebten Dinge viel länger (und damit auch wohl besser und sorgsamer eingekuschelter) in seinen vernetzten Großhirnwindungen gespeichert hat. Es ist schon kurios, dass man als Mensch dazu neigt sich eher an die schönen Dinge von „damals“ als an die doofen Dinge der Zeit zu erinnern. Vielleicht eine Art Selbstschutz für die Gefühlswelt unserer Spezies Mensch?

Wenn ich das von der gerade verschwafelten Verallgemeinerung auf das Leben mal wieder auf unser Medium beziehe, dann ertappe ich mich selbst dabei dann und wann so zu denken das früher ja alles besser war. Immer wahrscheinlich besonders in bestimmten Momenten, wo die gerade empfundene Sentimentalität (oder der Gedankengang an bestimmte Situationen) in einem was auslöst, was einem ein anderes Vergangenheitsbild vorgaukelt.

Wenn man es sich aber mal wirklich den Dingen annimmt, erreicht einem das Gefühl das früher alles anders war. Wäre ja auch komisch wenn nicht. Ich habe schließlich auch keine Lust auf einen immerwährenden Murmeltiertag ;-)

Man kommt zu dem Entschluss das einiges besser war, aber auch einiges schlechter. Die Dinge der Vergangenheit mögen für jeden individuell die Waage in die eine oder andere Richtung eher nach unten bringen - aber grundsätzlich scheint es mir ein nicht ganz falscher Gedankenansatz zu sein.

Ich glaube wie SarahKreuz das man ein Gefühl für die Zeitepoche, in der man gerade steckt, erst in einer Rückschau auf diese Zeit in seinem Leben fällen kann. Ich persönlich empfinde Dinge oder Erlebnisse heute oftmals ganz anders als ich es früher verspürt habe. Und vielleicht werden in zehn Jahren die gleichen Geschehnisse schon wieder eine andere Gefühlswelt in mir auslösen.

Was am vergänglichsten im Leben erscheint ist die Sicht auf die Dinge. Denn diese verändert sich – zumindest bei mir – dann doch stetig im Wandel der verschiedenen Stationen des Lebens.

Vielleicht ist das jetzt aber auch auf die bisherigen Kommentare viel zu in eine andere Richtung gehend geantwortet. So war der Start der Diskussion sicherlich nicht gemeint. Aber ich war gerade in der Stimmung für diesen Kommentar - welchen ich vielleicht in einer anderen Stunde, einer anderen Stimmung oder einer anderen Zeit ganz anders formuliert oder erst gar nicht geschrieben hätte.

Wo wir wieder beim Thema wären...
Kommentar wurde am 01.10.2019, 19:48 von Lisa Duck editiert.

Was tun, wenn die Festplatte streikt? Ne Neue kaufen! Was sonst?

Aber mal Spaß beiseite:
In der "Überhaupt & Ausserdem"-Rubrik bin ich auf ein interessantes Statement von Papa Joe getroffen. Er spricht dort ein Thema an, welches gerade für uns Retro-Gamer relevant ist und seine Frage in der Einleitung, sich ein jeder von uns selbst beantworten kann:
"Waren die Spiele früher wirklich besser?"
Ich fand das Lesen seiner Zeilen deshalb so interessant, weil schon damals (ein wenig) erkennbar war, in welche Richtung die Computerspieleindustrie "marschieren" würde. Obwohl die richtigen Grafikblender meiner Meinung nach erst Ende der 90-iger in die Zimmer der Spieler ihren Einzug hielten, ist es schon paradox, dass sich in der Zeit als alles noch in Ordnung schien, solche Gedanken aufkamen. In diesem Zusammenhang muss ich mir die Frage stellen: "Würde bei den heutigen Gaming-Magazinen ein Redakteur die Grafikblender unserer Zeit überhaupt noch an den Pranger stellen und sich genüßlich an alte Tugenden erinnern?"