
Dabei hatte ich gar nicht mehr so recht auf dem Schirm, dass sich der alte Wertungskasten so lange gehalten hat. "Ich irre mich nie...wenn ich mich nicht irre!" Hätte Sam Hawkens dazu gesagt.

Auf alle Fälle hält man mit diesem Heft eine pickepacke-volle Sommer-Doppelausgabe in den Händen, die eine Menge an Tests, Vorschauen und Berichte zum Besten gibt.
Auf Seite 10 darf der Amiganer von Chris Roberts Weltraumsaga Wing Commander träumen. Das geschulte Auge erspäht aber ad hoc, dass zumindest der Kommandant auf der rechten Seite bereits seinen 256 Farben-Auftritt auf der "Dose" hatte. Weiterhin sind wir verblüfft, wenn man sich den folgenden Satz anschaut: "...das Game soll keineswegs im Schlafwagentempo ablaufen, sondern von der Geschwindigkeit her etwa das Niveau eines 386ers mit 20 bis 25 MHz erreichen." Da war wohl eine zähnefletschende Mannschaft von Kilrathis (die unter Origins/Mindscapes Marketingabteilung unter Vertrag standen) bei Herrn Borgmeier zu Gast als er den Bericht verfasste...
Zum weiteren Heftinhalt kann ich diesmal gar nicht so viel Wissenswertes an Euch weiterleiten. Kümmern wir uns einfach erstmal um die Dinge, die ich als "meldenswert" betrachte:
+ In der letzten Ausgabe habe ich es schon anklingen lassen: Der Herr mit dem krassen Namen Frank hat es wieder in dieses Heft geschafft. Wie? Frank klingt alltäglich? Stimmt ja, es war sein Nachname, der sich Dratsdrummer schimpft.

+ Herr Borgmeier berichtet zu Beginn seines Tests zu Borobodur: The Planet of Doom von einem Bösewicht namens Dr. Ragnova. Dabei hätte doch das "a" am Ende ihm signalisieren müssen, dass es sich hier um eine Bösewichtin handelt.

Aber auch Andere hat das Wesen irritiert. Vermutlich hat der Bart? diese Seite zum Schluss kommen lassen: Hier kann es sich doch einzig und allein um etwas Männliches handeln...!!?
Was fällt denn noch so auf, wenn man sich durch das Heft blättert?
Also da haben wir de facto einen todlangweiligen Bericht Was taugt Lernsoftware?, welcher von unserer Community bis dahin passenderweise mit
0 Userkommentaren quittiert bzw. besser gesagt nicht quittiert wurde.
Ebenso darf sich auf den Seiten zu Neue Games für die Lightgun in die Herbstmüdigkeit gegähnt werden. Ein wahrhaftiger Schuss in den Ofen!
Mehr als lesenswert darf der Bericht zur C.E.S. Chicago 92 eingestuft werden, auch wenn auf Seite 3 oben rechts versehentlich der Prinz von Shapeir anstatt Prinz Alexander (merke: Erstgenannter = Blondschopf, Zweitgenannter = dunkle Haare!) in Kings Quest VI seinen Auftritt hatte. Dazu sei angemerkt, dass das bis dato der erste Bildfehler in der gesamten Joker-Ära ist. Eine stolze Leistung, oder?
Damit sind wir auch schon bei den Kleinanzeigen angekommen. Auch hier herrschte diesmal eher eine "wenig passiert"-Flaute. Diese vier "Pappenheimer" konnte ich aber immerhin ausfindig machen:
+ ein User namens "Andrej" hat sich wohl für besonders schlau gehalten: "Verkaufe noch nie benutzte Originale (weg. sofortiger Sicherheitskopie):..."
Also
1. sind die Spiele benutzt, da er sie ja einmalig verwendet hatte
und
2. durfte sich der Herr sicherlich über einen Anruf eines Rechtsanwaltes (Stichwort: Raubkopie!) "freuen".

+ Hier gehts mal so richtig schräg zu: "Der Ace sucht Mitglieder: Super Clubvorteile! Nur legale Interessenten!
Kann mir jemand verraten, was denn das Gegenteil, sprich illegale Interessenten sind?

+ Schönes Eigentor! "Achtung! Wenn Du aktuell bist, dann warte nicht lange und kontakte mich (News and Oldies are waiting for you)..."
Also
1. heißt es kontaktieren und nicht "kontakten"
und
2. wer "aktuell" ist, will bestimmt keine "Oldies" haben...

+ Vorsicht! Knoten-in der Zunge-Gefahr!! Ein Inserent wohnt in Helsinki und dort in der Straße mit dem Namen Kajaaninlinnantie

Mehr von dem allmonatlichen Kleinanzeigen-Theater dann im kommenden Heft!
Nun ist bereits mein WinUAE-Emulator auf Betriebstemperatur (dauert nun - auf Grund kalter Wohnung- immer ein bisschen, da wir ja sparen sollen!), der Joystick hat sich ebenfalls warm gemacht und ich bin eingehüllt in Wärmedecke inkl. bereit stehenden heißen Grog ebenso für das Spiel: Borobodur: The Planet of Doom (will schließlich prüfen, was es mit diesem/dieser ominösen Dr. Ragnova auf sich hat).

So sehr das Spiel grafisch schick auf den ersten Blick wirkt, so schnell geht diese opulente Grafik im wirren Spielverlauf unter. Schon nach den ersten Spielminuten musste ich mir die Frage stellen: "Haben wir es hier mit einer Beta-Version, einem nicht fertig gestellten Spiel zu tun?"
Diese Frage war obligatorisch, denn zu Beginn muss mit einer Plattform ein höher gelegenes Terrain erreicht werden, um dort einen Schalter umzulegen. Nur hat man danach keinerlei Möglichkeit, die besagte Plattform ohne Verlust eines Lebens zu verlassen!

Selbst die zwischen den Level platzierten 3D-Flugsequenzen wirken, und das obwohl sie wiederum schön in Szene gesetzt wurden, unreif und nicht bis zu Ende gedacht/programmiert.
In Zusammenhang mit der sehr hakeligen und meist ungenauen Steuerung (hat der Joker, respektive Herr Borgmeier gut erklärt) gepaart mit den angesprochenen Defiziten ist das Spiel eine herbe Enttäuschung. Die Musik (Intro tonlos, von den marginal vorhandenen Sound-FX zwischendurch mal ganz zu schweigen!) ist leider nicht so "bombastisch", wie es uns der Testbericht zu Verstehen geben will. Meine Einschätzung gestaltet sich wie folgt:
GRAFIK: 79 %
ANIMATION: 52 %
MUSIK: 70 %
SOUND-FX: 15 %
HANDHABUNG: 41 %
DAUERSPASS: 42 %
GESAMT: 43 % "Höchst unausgegoren"
Ausgangs des 5. Level ereilte mich das gleiche Schicksal wie es bei diesem Spieler der Fall war. Guru Meditation!!



Schuld daran ist ein unsauberer Crack von "Skid Row". Auch andere .adf-Versionen, die ich im Netz ausfindig machen konnte, hatten die gleiche Macke. Glücklicherweise konnte ich eine einzige .ipf-Version ausfindig machen, die tadellos lief. Meine Spielstände waren aber somit pfutsch, da sich WinUAE mit den Savestates nicht überreden ließ von .adf-Disks auf .ipf-Disks umzuschwenken.
Somit wandte ich in Level 1 den Cheat an, um wieder bis zum 5. Level vorzustoßen.
Doch vorab die Auflösung des Geschlechts des/der Obermotzes/-in. Bereits im Intro wird uns klar, dass wir es mit einem -ich nenne es jetzt mal- Geschöpf männlicher Herkunft zu tun haben. Von daher trifft vermutlich Pieter Opdam (Programmierer) die schuld, dass der Bösewicht nicht ordnungsgemäß Dr. Ragnov geheißen hat.

Apropos Oberschurke: Ziemlich schnell hatte ich diesen dann im wahrsten Sinne des Wortes beim Endkampf in die Knie gezwungen. Danach darf -man glaubt es kaum- kräftig getreten werden (macht man doch nicht, wenn einer wehrlos auf dem Boden liegt!). Dabei fliegen Augen aber auch andere Einzelteile wie Schrauben oder Federn durch die Luft. Aha...der werte "Herr" ist also so eine Art Cyborg gewesen.
Im Anschluss an diese "Fatality-Session" wird kräftig gelobt und auch ein wenig um Aufmerksamkeit gehascht.
Genug "geroborodurt". Ich schmeiße jetzt das Kleingeld in den Pipi & Bibis Automaten.
Dieser niedliche Plattformer hat mich bis zum 6. Level gut unterhalten. Dann wird es allein aber mächtig schwer...
Das Spiel ist so eine Art Mix aus Snow Bros. Nick & Tom und Mission Elevator und ist wirklich niedlich in Szene gesetzt. Der Blick auf die stripwütigen Damen hätte eigentlich nicht sein müssen und passt nicht so recht zum Spiel. Wer einen Kumpel zu Besuch hat, wird doppelt Freude mit dem Spiel haben, und dies nicht wegen der Manga-Babes.

Für Augen und Ohren hielt die Demo Galerie erneut vier neue Demos in petto. Ich entschied mich für Jesterday, die mir bis dato noch unbekannt war. Kurz, knackig, mit guten Sounds unterlegt. So lässt sich das gute Stück von Sanity zusammenfassen. Die Musiken am Ende der Demo sind alle hörenswert, obwohl für mich Glamorous Life absolut heraussticht.
Schließen möchte ich diesmal (bei der PC Games hatte ich schon Ähnliches berichtet) mit einem Versandhandel aus Berlin mit dem Namen HSVL. Hier kann man herrlich über die folgenden Schreib-Böcke ablachen:
* Jack Nickolaus (muss wohl die neueste Golf-Sim vom Weihnachtsmann sein?)
Im nachfolgenden Text werden verschiedene Hardwaredinge erklärt:
"Einzeichung...Kompettsysteme...Destopgehäuse...1 paralellen Schnittstelle...4 Papieruführungsmöglichkeiten"
Beendet wird die Anzeige u. a. mit diesen schlimmen Fehlern:
"keine Grenzen gesetz...Händler anfragen erwünscht" Ach du Jemine!!



Weiter gehts dann bald mit der Oktoberausgaben-Rezension. An dieses Heft habe ich ganz besonders schöne Erinnerungen. Welche? Das lest Ihr im kommenden Monat.
Kommentar wurde am 25.09.2022, 10:06 von jan.hondafn2 editiert.