Nach der (in meinen Augen) recht geglückten Ausgabe 6/93, geht es nun wieder qualitativ bergab. Nomen est omen würden böse Zungen behaupten, wenn man den Blick auf den Chess Maniac in persona auf dem Cover richtet.
Dementsprechend verrückt geht es in der Ausgabe zu, denn Fehltritte kommen in der Juli-Ausgabe gleich mehrfach vor.

Zwar stimmen der News-Bereich und das lesenswerte DSA 2-Entwicklertagebuch Teil 1 den Lesefreak zunächst positiv, doch spätestens auf Seite 32 beim Hockey Leage Simulator II fragt man sich, was die Redakteure eigentlich in ihrem morgentlichen Tee gemischt haben. Herr Freunscht gibt der Simulation "großzügige" 29 % Gesamtwertung und schreibt allen Ernstes: "Wem solche Fleißarbeit Spaß macht, dem sei diese Eishockeysimulation empfohlen...". Wie kann ich als Spieletester ein Spiel empfehlen, dass derart schlecht bewertet wurde? Ich behaupte, dass man -wenn überhaupt- nur Spiele mit zumindest 45 % bis 50 % (bedingt) empfehlen kann, wenn gewisse Spielkriterien ein bestimmtes Spielerklientel ansprechen.

Die weiteren Unzulänglichkeiten hier für Euch im Überblick:

* Thomas Borovskis wertet das Spiel National Lampoon's Chess Maniac 5 Billion and 1 mit 62 % Gesamtwertung. Der CD-Rom Version zieht er fast die Hälfte ab (35 % Gesamtwertung), nur weil die Schillerscheibe mit keinen weiteren Extras (besserer Sound, Videos etc.) bedacht wurde.

* Sollte die sinnfreie Bildbeschreibung "BUBUBUBUBU..." beim Spiel Empire Deluxe wirklich ein Blindtext sein? Oder hatte hier der Layouter bzw. ein Redakteur einen derben Aussetzer? Wie dem auch sei. Solch einen Faux pas habe ich noch nie in einer Zeitschrift "bewundern" dürfen...

* Herr Geiger vergeigt es in seiner Rezension zu EotB III mit dieser Aussage:
"Eye of the Beholder III ist leider nur noch Einsteigern [...] oder alten Veteranen ans Herz zu legen.". Na was denn nun??

* Über das Kinderspiel Putt-Putt´s Fun Pack mokiert sich Thomas Brenner, dass es "für Vierjährige" ist. Beim Unterspiel Pinball "schwenkt" er aber die "weiße Flagge" und schreibt: "...mir ist allerdings kein Spielziel [...] klar geworden." Peinlich, peinlich!

* Noch peinlicher wird es für ihn bei seinem Bericht über das Multimedia Programm Stereo:
- Über das Hersteller-Logo schreibt er: "Die Multimedia-Spezialisten, die ihre Coolness sogar im Logo verewigt haben...".
- im Wertungskasten steht dann, dass der Preis lt. Hersteller noch nicht bekannt ist, gleichzeitig wird aber Preis/Leistung mit gut bewertet
- zudem wird die "Spieler"anzahl (bei einem Userprogramm!) auf 2 beziffert und die "Motivation" mit subjektiv angegeben

Zur "Krönung" fehlt bei der Übersicht (standesgemäß) ein PC-Games-Award, nämlich der von Freddy Pharkas und, man glaubt es kaum, ist dem Computec Verlag doch tatsächlich auf den Seiten 51 bis 66 die Farben ausgegangen, sprich auf diesen 16 Seiten gibts den Lesegenuss nur in schwarz-weiß!!

Immerhin mundeten mir der Links-Workshop (ich liebe das virtuelle Golfen!) und der ein oder andere Testbericht. Trotz allem, ein erneuter Rückschritt in Qualität und Ausführung. Bin ebenfalls gespannt, ob in der kommenden Ausgabe -dann zum 4. Male- Sybex-Bücher besprochen werden...
Kommentar wurde am 14.08.2022, 11:49 von jan.hondafn2 editiert.

Im Titel wird auf "Chess Maniac" verwiesen. Vielleicht ein Fingerzeig auf den Schach-spielenden Choleriker auf dem Cover?

Ich denke, da würde das Kind eher sagen: "Mutti, der Mann in Rock, Strumpfhosen und High-Heels ist da!" Das Gesicht ist vermutlich das am wenigsten gruselige.

"Mutti, der Mann mit dem schlimmen Gesicht ist da!

Ja mein Junge, dass weiß ich ja!" (frei nach Falco)

Meine Güte, der macht einem echt Angst!

Das wundert mich bei den frühen PCG-Ausgaben auch immer wieder: Zu welchem der auf dem Titel genannten Spiele gehört denn nun das Artwork?

Da haben die Strike Commander als Top-Titel im Test und dann schafft es diese dröge Schachsimulation "Chess Maniac" (62%) aufs Cover.