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Sinclair ZX Spectrum


Hersteller:
Sinclair

Speichermedium:
Kassette, Microdrive (über "Interface 1"), Diskette (Modell "Spectrum Plus3")

Veröffentlichung:
1982

Verkaufte Geräte:
scheinbar unbekannt

Technisches:
Prozessor:
Z80A (8 Bit)
Taktfrequenz:
3,5 MHz
Betriebssystem:
namenlos (Basic-Interpreter, CP/M tauglich)
RAM:
16KB (über Erweiterung bis zu 48 KB) / später 48 und 128KB
ROM:
8 KB
Grafik:
15 Farben / Text: 32x24, Grafik: 256x192
Soundkarte:
einstimmig (eingebauter Piepser) / Erweiterungen für Dreikanal und MIDI von Drittanbietern
Laufwerk:
ohne (Kassettenrecorder oder Microdrive per „Interface 1“)
Anschlüsse:
1 Antennenausgang TV, 1 Kassettenrecorder, 1 Expansionsport
Tastatur:
Gummitastatur, 40 Tasten, QWERTY

Allgemeines:
Der Nachfolger des ZX81. Bezogen auf England war es ein wenig so, wie wenn die Königsfamilie Zuwachs bekommt. Nicht grundlos wurde der Gründer der Firma Sinclair, Clive Sinclair, im Jahre 1983 sogar von der Queen zum Ritter geschlagen und darf sich von diesem Zeitpunkt an mit Sir Clive Sinclair anreden lassen.

Bevor der SINCLAIR ZX SPECTRUM näher beleuchtet werden soll, möchte ich den Werdegang von Clive Sinclair und seinem Schaffen umreißen. Im Jahre 1940 nahe dem englischen Richmond geboren, in eine traditionsreiche Ingenieursfamilie eingebettet, verwundert es nicht, dass der junge Sinclair schon früh zu tüfteln begann und sich für den Bau von Radios und Verstärkern interessierte. Einige Zeit später entwickelte der junge Mann eine Rechenmaschine, die mittels Lochkarten zu programmieren war und glaubte kurzzeitig sogar, diese Technik erfunden zu haben, wurde aber schnell vom Gegenteil überzeugt.

Trotz seines ausgeprägten technisch-mathematischen Verstandes, besuchte Sinclair nie eine Universität. Nach seinem Abitur arbeitete er für einen Verlag als Autor und schrieb von 1959 bis 1962 insgesamt 13 Fachbücher für Heimelektroniker. Eines seiner Bücher „Practical Stereo Handbook: The complete guide to stereo“ (1959) erlebte bis 1973 ganze sieben Auflagen.

Seine erste Firma gründete Sinclair 1961 unter dem Namen SINCLAIR RADIONICS, die bis 1974 HiFi-Technik produzierte. Er blieb weiterhin Fachbuchautor, auch wenn er dies nur noch nebenbei ausführen konnte. Der erste Rechner von SINCLAIR RADIONICS war der Taschenrechner „EXECUTIVE“ (1972), der so stromsparend war, dass er mit Minibatterien arbeitete. Das ermöglichte eine weitaus kleinere Bauweise, als sie alle Konkurrenzprodukte zu bieten hatten. Hier zeigt sich auch bereits deutlich der Hang von Sinclair, Geräte so klein wie möglich zu bauen.

Es folgten verschiedene digitale Messgeräte, die der Firma dauerhafte Einnahmen verschafften und Sinclair somit in die Lage versetzte, sich anderen, aufregenderen Projekten zu widmen. Leider waren diese Projekte, so außergewöhnlich sie auch waren, meistens Flops und so kam es, dass der SINCLAIR RADIONICS das Aus drohte. Der anteilige Aufkauf der Firmenanteile durch ein staatliches Unternehmen, rettete Sinclairs marode Firma und die Produktion bzw. Entwicklung konnte weitergehen.

Der erste Heimcomputer wurde von der mittlerweile in SINCLAIR INSTRUMENT umgetauften Firma im Jahre 1977 gebaut, der MK 14. Bereits dieser war als Bausatz konzipiert. Es folgten verschiedene Heimcomputer, bis dann der ZX80, der ZX81 und 1982 endlich der ZX SPECTRUM das Licht der Welt erblickte.

Obwohl er (genau wie sein Vorgänger, der ZX81) den Konkurrenzprodukten seiner Zeit teils deutlich unterlegen war, erlebte auch dieser ZX einen hervorragenden Aufstieg. Sein Geheimnis lag einmal mehr im geringen Preis und der daraus resultierenden, enormen Verbreitung.

Im Gegensatz zu den Vormodellen beherrscht der SPECTRUM endlich eine farbige Bilddarstellung. Es stehen 8 Farben in je zwei Helligkeiten zur Verfügung. Das macht insgesamt immerhin 15 Farben (schwarz hat keine zusätzliche Helligkeitsstufe). Auch gibt es nun eine eingebaute Tonausgabe. Allerdings ist das nur ein einstimmiger Sound, der nur mit Programmiertricks zu dürftigen mehrstimmigen Tönen ausgebaut werden kann. Besseren Ton ermöglichen nur diverse Erweiterungen. Neu ist allerdings, dass im SPECTRUM nun ein Costumchip namens ULA sitzt, der sich um die Bilddarstellung, die Tonausgabe und die Recorderschnittstelle kümmert. Das entkoppelte vor allem endlich die belastende Grafikausgabe vom Prozessor. Außerdem wurde dem SPECTRUM eine Gummitastatur verpasst, die sich aber nur etwas besser als die grausame Folientastatur seiner Vorgänger benutzen lässt.

Diese Daten, auch wenn sie bereits damals eher dürftig waren, sorgten zusammen mit einem reichhaltigen Angebot an Spielen bzw. Erweiterungen und einem günstigem Preis dafür, dass der SPECTRUM zum erfolgreichsten Heimcomputer von Sinclair wurde.

Womit wir bei den Erweiterungen wären.

Das „ZX Interface 1“ kam 1983 heraus, das eigentlich nur für Bildungseinrichtungen gedacht war, kurz vor Veröffentlichung dann aber für den allgemeinen Markt überarbeitet wurde. Das „IF 1“ bietet interessante Anschlussmöglichkeiten. Bis zu acht ZX-Microdrive-Laufwerke (dazu kommen wir gleich) können angeschlossen werden, es gibt eine serielle Schnittstelle (z.B. für Drucker) und über 2 Chinch Anschlüsse kann der SPECTRUM mit bis zu 64 anderen ZX SPECTRUM (mit „IF 1“) oder SINCLAIR QL vernetzt werden! Dieses Netzwerk ist mit 100 kBaud alles andere als langsam.

Im Jahre 1984 folgte dann das „ZX Interface 2“, das sich im Gegensatz zum „IF 1“ eher an die verspielten Nutzer richtet. Mit dem „IF 2“ erweitert man den SPECTRUM um einen Modulschacht und zwei Anschlüsse für Joysticks. Da es sich um 9polige Standardanschlüsse handelt, kann man alle so ausgestatteten Sticks anschließen, die man u.a. vom Amiga oder Atari kennt. Der Modulschacht ist ein absolutes Highlight, denn nun kann man ohne ellenlange Ladesitzungen vom Band, schnell und unkompliziert ein Spiel starten. Leider gibt es für den SPECTRUM nur wenige (noch bekannte) Module. Insgesamt sind 10 Spiele auf den streichholzschachtelgroßen Modulen bekannt, aber es ist gut möglich, dass es noch andere gibt. Unter den Modulen finden sich Spiele wie Schach, Space Raiders oder Planetoids. Übrigens ist der Bus durchgeschliffen, d.h., dass auch zeitgleich eine andere Erweiterung angedockt werden kann.

Das „Microdrive“, eine eigene Erfindung von Sinclair (die mit dem „Microdrive“ von IBM im Format einer CF-Karte nichts zu tun hat) und stellt eine winziges Endlosband dar. Die Micodrive-Laufwerke können nicht direkt am SPECTRUM angeschlossen werden, sondern benötigen das oben besprochene „IF 1“. Das winzige „MD“ enthält ungefähr 5 Meter Magnetband, dass innerhalb von 7 Sekunden einmal umgespult ist. Die maximale Speicherkapazität eines „MD“ beträgt mit 96 Kb, allerdings kann diese Kapazität auch geringer ausfallen, da je nach „MD“ beim Formatieren evtl. einige Bereiche als defekt gekennzeichnet werden und somit unbenutzbar sind.

Es gibt vom ZX SPECTRUM verschiedene Modellausführungen, die im Laufe der Zeit hinzukamen. Ursprünglich war der Heimcomputer nur mit 16 KB RAM bestückt, der auf 48 KB aufrüstbar war, während er später gleich mit 48 KB eingebautem RAM verkauft wurde. Dieses Modell ist zugleich das weit verbreitetste. Danach kam der ZX SPECTRUM PLUS heraus, der letztendlich ein SPECTRUM in einem größeren Gehäuse mit Harttastatur und Resetknopf ist. Das Folgemodell PLUS 2 verfügte über ein eingebautes Kassettenlaufwerk. Der SPECTRUM PLUS 128K hat dann, wie der Name schon vermuten lässt, bereits 128 KB eingebauten RAM. Das letzte offizielle SPECTRUM-Modell ist der PLUS 3 (128KB), der über ein integriertes Diskettenlaufwerk verfügt.

Die SPECTRUM-Linie war sehr erfolgreich. In Deutschland war der 48KB-SPECTRUM die Nummer 2 nach dem C64, bis dann der CPC erschien und dieser ihm den zweiten Platz streitig machte. Den größten Erfolg feierte der SPECTRUM allerdings auf der Insel selbst, wo er auf Platz Eins der Verkaufsliste stand, was auch daran lag, dass er gegenüber dem um einiges später erschienenen C64 einen Vorsprung hatte. Leider fehlen scheinbar weltweit exakte Verkaufszahlen.

Die einfache Rechnerstruktur rief natürlich auch die Klonindustrie auf den Markt, die insbesondere im Osten (z.B. DDR, CSSR, UdSSR) in mannigfaltiger Form für baugleiche Brüder sorgte.

Bis heute hält ein großer Fankreis weltweit die Fahne des britischen Kleinrechners hoch und sorgt dafür, dass die ZX-Rechner, die Firma SINCLAIR und Sir Clive Sinclair nicht in Vergessenheit geraten.

Text von Nr.1






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User-Kommentare: (199)Seiten: «  6 7 8 9 [10] 11 12 13 14   »
04.06.2014, 22:23 Retro-Nerd (13466 
Ninjajar! Das neue Spiel der Mojon Twins. Irgendwie ein Mix aus Alex Kidd und Wonder Boy in Monster World. Die Spectrum Fassung sieht gut aus und spielt sich auch so. Hoffe es gibt auch ein C64 Umsetzung davon, wie von den meisten MT Spielen.
Kommentar wurde am 04.06.2014, 22:42 von Retro-Nerd editiert.
04.04.2014, 19:57 Retro-Nerd (13466 
Spectaculator. Schicke dir mal ein PN dazu.
04.04.2014, 19:36 kultboy [Admin] (11495 
Kann mir jemand einen guten Emulator für den Spectrum empfehlen? Vor allem der auf Windows 7 lauft?
12.09.2013, 21:10 robotron (2706 
Mir fallen noch spontan Navy Seals (weiß aber nicht ob das auch auf'n 48er lief, spielte es mal auf den 128er) und Head over Heals ein. Ant Attack war auch schön.
12.09.2013, 01:45 SarahKreuz (10000 
Fand eigentlich vieles gut spielbar: Die Archon-Spiele, Ghostbusters, Master of Magic ... bei Rescue on Fractalus bin ich mir nur nicht mehr sicher. Lief ja alles auf einem Emulator (auf dem Amiga), der so pi mal Daumen 300% Geschwindigkeit von einem Original-Speccy erreichte.
Hab da höchstwahrscheinlich auch einfach mal aufgedreht, damit es beim "Fraktalen"-Spiel schneller durch die Schluchten ging.
Quasi das Raumschiff zu einem Tie Fighter hochgemoddet.
12.09.2013, 01:13 Retro-Nerd (13466 
Zynaps. Beste 8bit Version.
12.09.2013, 00:36 Doc Sockenschuss (1476 
Outrun...? Da gibbet doch einige deutlich bessere Rennspiele. Das scheinbar nicht ganz so bekannte WEC Le Mans zum Bleistift.

Wo du gerade R-Type erwähntest - vor wenigen Tagen hat Bob Pape, der Programmierer der Speccy-Version (und infolgedessen in der Speccy-Szene mit einem gewissen "Celebrity-Status" gesegnet), ein ziemlich umfangreiches und definitiv lesenswertes PDF ins Web gestellt, in dem er seine Anfänge, die Arbeit an R-Type (teils sehr detailliert) und das ganze Drumherum erläutert. Auch die ein oder andere Anekdote findet sich dort. Ich hab's noch nicht ganz durch, aber bisher hat es mich auf jeden Fall gut unterhalten. Link -> Klick!
11.09.2013, 23:52 robotron (2706 
Atari7800 schrieb am 11.06.2012, 16:22:
Kann mir jemand mal ein paar richtig gute Titel für den Spectrum empfehlen? Können auch gute Umsetzungen von anderen Systemen dabei sein.


Out Run, R-Type
11.09.2013, 19:35 Nr.1 (3797 
SarahKreuz schrieb am 11.09.2013, 19:19:
Sieht nach Speccy aus:
http://www.kongregate.com/games/SmilingBag/i-am-level-v1-0


Rein optisch durchaus, sogar der Ladebildschirm ist nachgebildet. Die Gravitation, der kippbare Bildschirm und der durchaus wuchtige Sound, sind dagegen Fiktion.

Ein cooles Spiel mit Wohlfühlfaktor ist es allemal.
11.09.2013, 19:19 SarahKreuz (10000 
Sieht nach Speccy aus:
http://www.kongregate.com/games/SmilingBag/i-am-level-v1-0
13.03.2013, 18:09 Doc Sockenschuss (1476 
Commodus schrieb am 07.03.2013, 14:05:
Den Spectrum kenn ich ja leider nur per Emulator. Kann mir mal jemand beschreiben, wie sich das Micro-Drive in Aktion anhört? War das laut? Ich meine, war das genauso ein Geräusch wie beim hin- und herspulen einer Kassette?


Heute wurde ein ziemlich detaillierter Artikel über das Microdrive veröffentlicht, vielleicht ist das ja was für dich:
Infinite loop: the Sinclair ZX Microdrive story
07.03.2013, 20:15 bronstein (1654 
Atari7800 schrieb am 11.06.2012, 16:22:
Kann mir jemand mal ein paar richtig gute Titel für den Spectrum empfehlen? Können auch gute Umsetzungen von anderen Systemen dabei sein.


Rennspiele, die auf dem C64 ordentlich floppten, waren auf dem Spectrum oft recht gut: Enduro Racer, WEC Le Mans, Chase HQ, um nur einige zu nennen.
07.03.2013, 16:32 Doc Sockenschuss (1476 
Hab selbst nur einmal eins in Aktion gesehen, aber an das Geräusch kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern.

Aber für sowas gibt es YouTube
07.03.2013, 14:05 Commodus (6223 
Den Spectrum kenn ich ja leider nur per Emulator. Kann mir mal jemand beschreiben, wie sich das Micro-Drive in Aktion anhört? War das laut? Ich meine, war das genauso ein Geräusch wie beim hin- und herspulen einer Kassette?
04.11.2012, 20:08 robotron (2706 
Ein super Z80-System, gibts viele tolle Spiele hierfür und das Design finde ich irgendwie ansprechend... leider emuliere ich zzt. den nur. Wer noch ein abgeben will; ich habs nochmal bei "Flohmarkt" reingeschrieben
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