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Play Time 12/91



Petra Maueröder - Der Veriss - Roman

Ich bin eine begeisterte PC-Anwenderin, die selbigen auch allzu gerne zu einem Spielchen nutzt, wobei ich mich für Adventures und Geschicklichkeits-, Denk- und Strategiespiele besonders begeistern kann.

Bekannte von mir haben Ihr Heft desöfteren seziert, so dass ich mir kurzerhand einfach mal eine Ausgabe zugelegt habe. Was mir als erstes auffiel, waren diese "Entschuldigung!" bescheuerten Symbole. Die sind nicht nur mies in der Qualität, sondern alles andere als informativ. Wäre da ein kleiner Kasten (mit Bewertung, Titel, Hersteller, Genre, Preis etc.) nicht sinnvoller? Sie wollen sich mit aller Gewalt von Ihren Profikollegen der POWER PLAY absetzen, was anderes bieten. Das haben Sie in der Tat geschafft. Nur möchte ich behaupten, dass fast alle Ihre Schreiberlinge einen schlimmen Schreibstil haben. Das ist grauenhaft und bestürzend zugleich, was da mit unserer Sprache angestellt wird. Teilweise hört es sich so an, als würde er so schreiben, wie er redet. Jetzt haben Sie es fertiggebracht und die üblen Übersetzer der englischen Autoren abgesetzt und schon kündigt sich das nächste Unheil an. Der Frosch ist eine dumme Idee, die auf nicht sonderlich ausgeprägte Phantasie seitens des Graphikers schließen läßt.

Aha, jetzt haben Sie zwei Layouter. Als ob einer nicht schon genug wäre! Selbst mit meinem heimischen Timeworks DTP würde ich ein besseres Layout hinbringen. Die Trennungen sind eine wahre Pracht, jeder Deutschlehrer würde einem solchen Schüler die Hammelbeine lang ziehen. So etwas wie eine Schlußredaktion, die solche Fehler ausmerzen könnte, scheint es in Ihrem Verein leider nicht zu geben. Bedauerlich und komisch zugleich. Ich verzichte jetzt auf Beispiele, schauen Sie sich Ihr eigenes Werk an, dann werden Sie verstehen, daß ich alle paar Seiten vor lauter Lachen in Tränen ausgebrochen bin. Ein Tip: Fangen Sie mal bei der Schrift zum verbessern an, dann lösen sich einige Layout-Probleme ganz von alleine.

Schmeißen Sie Ihre Druckmaschine raus! Oder Ihren Fotografen! Oder am besten beide! Solche schlimmen Bildschirmfotos finden Sie in keiner anderen deutschen Zeitschrift! Man kann zum Teil überhaupt gar nix darauf erkennen. Ich muß leider wieder die Leute von der POWER PLAY erwähnen, die in solchen Dingen ganz einfach die Nase vorn haben. Mag sein, daß der Preis von 4,90 konkurrenzlos günstig ist, allerdings ist eine höherer Preis angesichts solcher miesen Qualität auch nicht gerechtfertigt.

Seit der ersten Ausgabe haben Sie verbessert, verbessert, verbessert, verbessert. Wissen Sie, wie man so etwas nennt? Bananen-Produkt - das Heft reift beim Kunden. Und ich darf Ihnen versichern, daß Sie trotzdem irgendwann beim Niveau der POWER PLAY landen werden. Es bedarf wohl auch kaum, der Erwähnung, daß Ihnen bei der Bewertung Fehler unterlaufen, die bei sorgfältiger Vorbereitung nicht sein müßten. Abgesehen davon, daß Sie die Prozente von der POWER PLAY-Leuten abgekupfert haben, ist das Thermometer eine Zumutung und kindisch dazu. Was haben Temperaturen wie HEISS, WARM, KALT oder EISIG mit der Qualität eines Spieles zu tun? Sie werden denken "Dou wird halt derer ihr Intelligenz net dazu reichn". Mag sein, diese "Idee" ist jedoch bei einem IQ unter Null anzusiedeln.

Also ehrlich, Sie müssen an der Play Time noch ein gutes Stück feilen. Die Poster waren bislang nicht der Erwähnung wert, die Spiele, die Sie testen, wurden von anderen Redaktionen schon vor einem halben Jahr getestet, die anderen Berichte sind eine große Gähnnummer und das kleine Tips&Tricks-Heft in der Mitte ist ja wohl ein schlechter Scherz.

Auch die POWER PLAY hat einige Aspekte, die unbedingt geändert verbesserungswürdig sind (unter anderem das Bewertungssystem), aber die PLAY TIME bleibt sogar noch weit hinter den Ansprüchen von DOS International oder meinetwegen CHIP mit ihren Spieleteilen zurück. Tip: Schaffen Sie sie sich gute Fotografen, Layouter, Redakteure und Tester an, machen Sie sich an die Arbeit und werfen Sie das jetzige Konzept auf den Müll. Das Heft ist einfach, ohne Liebe zum Detail, ohne Sorgfalt dahinfabriziert, die Berichte sind voller Makel, ach was red ich, wenn es die Leute, die den Mist fabrizieren, selbst nicht wissen, dann tun Sie mir eigentlich ausgesprochen leid. Übrigens ist dies nicht nur meine Meinung, sondern wird auch noch von vielen anderen getragen.

Sie haben ja nicht mal Berichte über die CES in Las Vegas, die ist jetzt schon einige Zeit her. Aber Ihr Heft hinkt ja anderen Jahrzehnte hinterher!

Ich werde die Entwicklung der Play Time auch in Zukunft verfolgen, allerdings wird es sich darauf beschränken, einen Blick beim Zeitschriftenhändler darauf zu riskieren und dann dieses Sammelsurium an Mängeln dezent wieder ins Regal zu stecken. Jedenfalls solange, bis sich die Sache grundlegend verbessert hat. Und ich bin mir sicher, daß sies noch viel Zeit in Anspruch nehmen wird?

Mit freundlichen Grüßen, Petra Maueröder

P.S. Da Sie es höchstwahrscheinlich nicht fertig bringen, eine dermaßen niederschmetternde Kritik, in Ihren Heft abzudrucken, bitte ich Sie dennoch, mir auf einen Brief in Form einer Stellungnahme zu antworten!

Wie du siehst, haben wir es doch fertiggebracht, Deine so "niederschmetternde" Kritik in unser Heft aufzunehmen. Wie jedoch die große Mehrheit unserer Leser zeigt, sind wir mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg. In unseren Texten legen wir mehr Wert auf eine witzige Schreibweise als auf elitäres, trockenes Hochdeutsch. Da wir vor allem auch eine jüngere Leserschaft ansprechen wollen, ist der jugendliche Schreibstil nur angebracht. Schau Dich doch mal bei den anderen Spielemagazinen um. Ich weiß ja nicht, was daran so arg viel besser sein soll. Es ist eben etwas anderes.
von kultboy

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User-Kommentare: (34)Seiten: «  1 [2] 3   »
19.05.2010, 06:37 StephanK (1642 
Na, ein paar der "alten" haben es schon geschafft: Winnie Forster ist mit der Gameplan Buchreihe erfolgreich, Martin Gaksch ist bei der M! Games führend, Boris Schneider-Johne inzwischen bei Microsoft im oberen Bereich angesiedelt und Heinrich Lehnhardt wird sich sicherlich auch nicht über sein Leben in Vancouver beschweren
18.05.2010, 14:47 Aydon_ger (893 
Hmm, ich würde ja gerne sagen, dass Truetti sich da ein bissel doll ausgedrückt hat. Aber ich habe Hans Ippisch seine Tiraden im Sega Magazin mitbekommen und auch die Amiga Games gelesen. Das war absolut unterstes Niveau - und diese Jungs sind heute immer noch dabei. Typen mit Herzblut wie Heinrich Lenhardt dagegen werden irgendwie immer wieder abgeschossen (außer Heinrich selber, der ist unsterblich ) :/ Naja, Computec ist eh ein seelenloser Haufen, waren sie früher schon.

Man darf allerdings nicht vergessen, dass es im Endeffekt darum geht, etwas zu verkaufen. Egal, welche Zeitschrift. Nur wenn man sich dann selber mit verkauft ist das schon arg. Und dieses Gefühl hatte man doch schon bei den Angesprochenen...
07.03.2010, 01:40 Truetti (2 
Naja, Geltenpoth, Ippisch und diese "Dame" hier waren und sind immer noch der schlimmste und industriell gekaufteste Schrott, den sich heutige Spieler im Zeitschriftenmarkt antuen müssen.
Wer jedoch z.B. mal ein Editorial der damaligen Amiga Games gelesen hat vermag auch zu beurteilen, was für ein indutrieller A****kriecher Hans Ippisch damals schon gewesen ist. Schad um all die, die ihn aus dieser Zeit nicht mehr kennen.
Leute wie er sind es, die die heutige Informationspolitik betr. Computerspielen immer noch zu prägen versuchen. Dank unabhängiger Online-Magazine wird -gottseidank- auch solchen "Menschen" ihr fremdbezahltes Gesicht mehr und mehr genommen.
Ich halte alle Drei (und deren Verlag) für einen entscheidenden Teil dessen, was die Zeitschriftenlandschaft kaputt gemacht hat. Mögen sie noch lange in ihrer erschlichenen Kohle baden.
12.09.2009, 13:15 Retro-Nerd (13465 
Ach, die Playtime war schon eine nette Realsatire, wie sie selbst das Titanic Magazin nicht besser hätte machen können.
11.09.2009, 18:39 DasZwergmonster (3273 
rine schrieb am 11.09.2009, 13:32:
jetzt hat sie offenbar geheiratet und heißt Fröhlich?


Du hast es erfasst, bravo!
11.09.2009, 13:32 rine (3 
jetzt hat sie offenbar geheiratet und heißt Fröhlich?
18.05.2008, 16:33 Darkpunk (2940 
@Pearson

habe deinen beitrag erst jetzt gelesen...

...witzig ist der leserbrief trotzdem...

...und pc action geht schon mal gar nicht.
Kommentar wurde am 18.05.2008, 16:34 von Darkpunk editiert.
19.10.2007, 10:29 Herr Planetfall [Mod] (4034 
Sachliche Kritik ist mir lieber als solche Polemik, und natürlich sollte man Fehler, die man anprangert, selbst vermeiden, da hat Pearson recht. Aber was soll's; dieser alte Klatsch ist nur Unterhaltung, es gibt wichtigeres.
06.10.2007, 15:44 Pearson (206 
Das war die damalige Besetzung der Play Time, heute arbeitet sie mit einigen dieser Deppen zusammen:
Chefredakteur:
Christian Geltenpoth
Leitender Redakteur:
Arthur Kreklau
Redakteure:
Alexander Geltenpoth
Alexander Wiederhold
Armin Kramer
Armin Rusniak
Christian Müller
Dieter Kneffel
Hans Ippisch
Jürgen Schönhoefer
Klaus Söllner
Markus Gurnig
Mathias Ritz
Michael Hitschfel
Oliver Baumgärtel
Oliver Menne
Rainer Rosshirt
Stefan Gnad
Thomas Borovskis
Thomas Wagner
Thorsten Szameitat
Walter Konrad

Zitate aus dem Brief: "Ein Tip: Fangen Sie mal bei der Schrift zum verbessern an, dann lösen sich einige Layout-Probleme ganz von alleine."
Und ich bin mir sicher, daß sies noch viel Zeit in Anspruch nehmen wird?"


Und mit diesem Deutsch hatte sie damals schon für verschiedene Magazine - und sogar Fachbücher geschrieben? Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Diese Frau verantwortet heute als Chefredakteuse sowohl die PC James als auch die PC Action, deren durch und durch frauenfeindlichen "Humor" sie doch eigentlich aufs Tiefste verabscheuen sollte. Egal: Wes Brot ich ess', des Lied ich sing'.
Und abschließend zeugt dieser Brief von einer ebenso abgrundtiefen wie überflüssigen Arroganz, wenn man bedenkt, dass sie schon damals bei Mitbewerbern Geld verdiente.
Die Play Time war doch wohl ein, wenn auch schwacher, Versuch, dem Konkurrenten Amiga Joker das Wasser abzugraben. Langfristig ist das ja leider auch gelungen, wenn auch nicht durch die Play Time.

P.S.: Und dann hört sie auch noch Münchner Freiheit...
Kommentar wurde am 06.10.2007, 15:51 von Pearson editiert.
10.06.2007, 14:51 Frank ciezki [Mod] (3803 
Amen Schwester Petra,AMEN!
So ein Teil wie die Playtime in Konkurrenz zu professionellen Spielemagazinen auf den großen Markt zu bringen war schon unverschämt.In den den Anfangszeiten der Spieleberichterstattung Anfang bis Mitte der 80er hätte man so was vieleicht noch kopfschüttelnd belächelt,aber 1991?
Ganz toll auch die Antwort die praktisch sagt "Es gibt ne Menge Deppen die uns kaufen,also müssen wir recht haben".Tausende von Lemmingen können sich schließlich nicht irren.
Und fehlerhaftes Gestammel ist also witzige Schreibe für ein jugendliches Publikum?
Wow,dabei war das noch lange vor Pisa.
10.06.2007, 14:10 Gast
Seit 2004 ist die PC-Games samt DVD nur noch ein Werbeblatt der Industrie. Von daher hat sie es nicht besser gemacht.
14.12.2005, 10:57 tschabi (2616 
besonders die fotos von game boy spielen waren der hit.
man konnte gar nichts erkennen
29.08.2005, 15:54 Darkpunk (2940 
Ich glaube ich hab´s schon ein bis zwölfmal geschrieben: Die PlayTime war Mist.
27.08.2005, 13:35 Dod (473 
Hmm.. als ich die PlayTime gelesen habe WAR ich jugendlich. Und trotzdem hat mich die Schreibe dort gestört. Von den Wertungen ganz abgesehen .. Und auf die Layoutfehler und die grausamen Screenshots geht die Antwort auch nicht ein.. Sowas..

Naja, letztlich ist die PlayTime ja tatsächlich beim Niveau der PowerPlay angekommen - beide wurden eingestellt..
26.08.2005, 20:36 electroboy (79 
Ich muß leider wieder die Leute von der POWER PLAY erwähnen, die in solchen Dingen ganz einfach die Nase vorn haben ....Und ich darf Ihnen versichern, daß Sie trotzdem irgendwann beim Niveau der POWER PLAY landen werden


Aber Sie hatte Recht. Im Vergleich zur Play Time war die Power Play eigentlich wirklich gut!
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