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Amiga Joker 1/94



Kaufzwang

Dem Amiga soll ja angeblich in naher Zukunft die Software-Zufuhr abgeschnitten werden, und das lässt sich am Beispiel von Thalion gut nachvollziehen: Die Jungs produzierten nämlich zwei Games, die darüber entscheiden sollten, ob sie im Amiga-Geschäft bleiben oder auf die DOSen umsatteln. Das eine Programm ("Lionheart") war zwar eine wahre Super-Soft, brachte aber kaum die Kosten ein. Das andere Spiel ("Ambermoon") wird nun alles entscheiden, und ich bitte Euch, das Teil zu kaufen, und nicht nur dieses, sondern überhaupt viele gute Soft. Ansonsten werden wir vielleicht bald auf einige renommierte Hersteller verzichten müssen!
...panikt Patrik Sünwoldt aus Jensenwang

Richtig ist, das die Hersteller, ob renommiert oder nicht, auf Umsatz angewiesen sind. Richtig ist aber auch, dass sich wirklich gute Soft immer verkauft hat und immer verkaufen wird ? insofern schließen wir uns Deinem Aufruf an. Oder sollen etwa wir die gesamte Ambermoon-Produktion aufkaufen? Hey, unsereiner muß schon den Bausparvertrag kündigen, wenn er mal einen zusätzlichen Löffel Zucker in den Kaffee kippen will!
von KingNothing

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04.03.2015, 20:26 DaBBa (3187 
Anna L. schrieb am 03.03.2015, 16:46:
Früher legte man noch Wert auf ein Vorspiel, heute muss der Akt sofort erfolgen.
Heute ist das Vorspiel ingame.

Das ist ja auch so ein Punkt: Früher hatten die Spiele häufig, wenn überhaupt, nur ein Mini-Intro. Da musste man die Story zwangsläufig im Handbuch näher erläutern. Heute enthält ein Spiel minutenlange Zwischensequenzen, die einen in die Spielwelt ziehen.

Eine Doku ist bei einem Unterhaltungsprodukt nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal. Bei einem Brettspiel wird das Handbuch auch nur gelesen, wenn keiner die Regeln auswendig und mündlich erklären kann.
03.03.2015, 19:26 Pat (6202 
Aber, wisst ihr, so ein bisschen stimme ich 90sgamer schon zu: Trotz all der Nostalgie bin ich eigentlich schon froh, dass ich, wenn ich ein Spiel will, das auch gleich kaufen kann - oder aber auf einen "Sale" warte und dann sofort zuschlagen. Ich gebe selten mehr als €10 für ein Spiel aus - wenn überhaupt so viel. Das wäre früher nie möglich gewesen.

Ich bin also Steam und GOG - vor allem GOG - schon sehr dankbar. Und eigentlich brauche ich das ganze Schachtelzeugs auch nicht mehr - war ja sowieso nichts mehr drin.


Um aber noch ganz schnell auf das eigentliche Thema des Leserbriefs zurückzukommen: Das war 1994! Bei aller Liebe zu meinem Amiga, Thalion hätte da sowieso nicht die Frage, ob sie für den Amiga weiterprogrammieren, an den Verkaufszahlen messen dürfen sondern an den generellen Zeichen der Zeit. Der Amiga war zwar nicht tot - ist er für mich bis heute nicht - aber bereitete sich auf seine Rente vor!
03.03.2015, 16:46 Anna L. (2028 
Früher legte man noch Wert auf ein Vorspiel, heute muss der Akt sofort erfolgen.
03.03.2015, 16:39 90sgamer (791 
Wenn man will, könnte man sich wochenlang über die generell vorhandene Lieblosigkeit beim Release neuer Software aufregen - was ich manchmal auch tue. Geht aber nur, wenn man es anders erlebt hat.

Wenn ich mich für ein neues Spiel entschieden habe, gings erstmal quer durch die Inserate von Joysoft & Co. Dann auf den Postmann warten, dem man das viele Geld (lief schließlich alles per Nachnahme!) hastig in die Hand drückte und dafür die heißersehnte Ware bekam. Vorsichtig öffen und im Styropor wühlen, den Karton genau betrachten, lesen und sich Gedanken zum Inhalt machen. Das Handbuch dann meistens während der Installation studiert. Das gehörte alles zur Vorfreude dazu.

Jetzt, 20 Jahre später, sind wir gewöhnt alles auf Knopfdruck zu haben. Am meisten die Kiddies, aber auch die Älteren. Dieser Luxus hat durchaus was für sich, wenn man über die Verramscherei des Lieblingshobbys hinwegsehen kann. Die meisten störts wohl nicht, ich finds ein bißchen schade. Schaue mir gern ein altes Spiel im Regal an und denke "Mann, was hast Du daran für Zeit verbracht!" - lieber als eine piefige DVD-Hülle allemal.
03.03.2015, 16:29 McCluskey (349 
Nr.1 schrieb am 03.03.2015, 10:34:

Interessant! Du düftest so ungefähr mein Jahrgang sein, oder? Ich bin Baujahr 74.


1971 hier.
03.03.2015, 11:37 DaBBa (3187 
Na gut, es gelingt manchmal besser, manchmal schlechter.

Bei Starcraft II hat man es bspw. IMHO etwas übertrieben. Gefühlte 80 % der Singleplayer-Kampagne besteht aus Missionen, in denen eine neue Einheit eingeführt wird. Und natürlich ist die Mission dann so konzipiert, dass genau diese neue Einheit in Massen gebaut die Mission gewinnt.
03.03.2015, 11:29 Nr.1 (3797 
DaBBa schrieb am 03.03.2015, 11:23:
Heutzutage ist es aber üblich, dass man den Erklärbär zum großen Teil ins Spiel selbst integriert. Das Tutorial ist dann auch schon ein Teil der Spielerfahrung, indem es in die Story integriert wird.

Dies gelingt nicht immer originell, ist aber häufig angenehmer, als vorher zig Seiten Handbuch lesen zu müssen.


Das ist Deine Meinung. Ich persönlich finde Tutorials fast immer öde und billig. Teil der Spielerfahrung ist es für mich nie, da es IMMER eine mehr oder weniger gut versteckte Krücke ist, um dem User die Steuerung näher zu bringen. Ganz schlimm finde ich es, wenn man allen Ernstes versucht, das Tutorial komplett in die Spielhandlung einzubauen. Das raubt mir persönlich enorm viel Atmosphäre.
03.03.2015, 11:23 DaBBa (3187 
Heutzutage ist es aber üblich, dass man den Erklärbär zum großen Teil ins Spiel selbst integriert. Das Tutorial ist dann auch schon ein Teil der Spielerfahrung, indem es in die Story integriert wird.

Dies gelingt nicht immer originell, ist aber häufig angenehmer, als vorher zig Seiten Handbuch lesen zu müssen. Insofern ist ein dickes Handbuch bei Videospielen wohl schon fast ein Anachronismus.
Kommentar wurde am 03.03.2015, 11:27 von DaBBa editiert.
03.03.2015, 11:14 Nr.1 (3797 
SarahKreuz schrieb am 03.03.2015, 10:59:

Hmmmm....und gilt das auch heute noch, wenn du statt dem haptischen Handbuch eine PDF durchschmökerst? Ich habe Handbücher früher auch geliebt (nciht, dass ich allzuviele gehabt hätte ) ... aber seit den digitalisierten Zeiten muss ich zugeben, dass ich nur noch in den seltensten Fällen mal ein Handbuch von vorne bis hinten "durchblättere". Meistens les ich nuir noch kurz die Hintergrundgeschichte (als Einstimmung vor Spielbeginn) - und danach landet die PDF auch schon wieder im Daten-Dschungel.


Tja, und schon sind wir wieder beim Grundthema.

Ein (intellektuell) forderndes Spiel braucht ein gedrucktes Handbuch. Zumindest sehe ich das so. Für mich ist das ein Bestandteil des Spielgefühls und außerdem eine zwingende Notwendigkeit, da ich jederzeit nachschlagen können will (tun getan haben täten getut). Auch der Wert eines Spiels ermisst sich für mich daraus, ob ich etwas in der Hand oder nur Pixel von dem Spiel habe. Damit ist nicht gemeint, dass einfach nur irgendwas Schweres in der Packung liegen muss,um mich happy zu machen.

Diese Anforderungen erfüllen immer weniger aktuelle Spiele und selbst Bedienungsmonstren wie der MS Flight Simulator kommt allen Ernstes mittlerweile OHNE ECHTES HANDBUCH! Gottseidank ist Flugsimulation nicht mein Hobby, aber man merkt, wie lieblos die Hersteller mittlerweile mit dem "Drumherum" eines Spieles umgehen, wenn sogar zwingend erforderliche Handbücher weg gelassen werden.
03.03.2015, 10:59 SarahKreuz (10000 
Nr.1 schrieb am 02.03.2015, 19:07:
Was ich völlig vergessen habe: Ich liebe, liebe Handbücher! Ich mag es, mich mit der Bedienung eines Spieles vertraut zu machen, indem ich es "erlese". Das mag nicht jedem liegen, aber ein gut gemachtes und vielleicht sogar noch unterhaltsam geschriebendes Handbuch, ist bereits der halbe Weg in mein Spielerherz!


Hmmmm....und gilt das auch heute noch, wenn du statt dem haptischen Handbuch eine PDF durchschmökerst? Ich habe Handbücher früher auch geliebt (nciht, dass ich allzuviele gehabt hätte ) ... aber seit den digitalisierten Zeiten muss ich zugeben, dass ich nur noch in den seltensten Fällen mal ein Handbuch von vorne bis hinten "durchblättere". Meistens les ich nuir noch kurz die Hintergrundgeschichte (als Einstimmung vor Spielbeginn) - und danach landet die PDF auch schon wieder im Daten-Dschungel.
03.03.2015, 10:34 Nr.1 (3797 
McCluskey schrieb am 02.03.2015, 22:31:
Ich möchte mal eine in der Diskussion noch nicht vorgekommene Sicht anfügen - die des DDR-Jugendlichen, der nur in Schule bzw. Lehre Zugriff auf die Ost-Computer á la KC85/2-4 hatte. Die dafür programmierten Spiele (meistens Umsetzungen von Westspielen wie Boulderdash & Co.) waren ja keine kommerziellen Produkte sondern Resultate von Hobbyprogrammierern. Die wurden dann auf Kassetten fröhlich getauscht und da das Angebot übersichtlich war, freute man sich wie Bolle über jedes neue Game, das man zu Gesicht bekam. Wir mussten damals in unserem "Computerkabinett" des Lehrlingswohnheims unsere Nutzungszeiten voranmelden, da gabs wahre Terminschlachten.

Nach Wende und Währungsunion konnte man sich dann "richtige" Computer kaufen (meine halbe Lehrklasse besaß schlussendlich einen A500) und die Tauscherei ging - nun auf Diskette - ganz wie gewohnt weiter. Bis einer das mal so ganz en passant einwarf und wir uns allen Ernstes fragten:

"Das ist illegal???"

....


Interessant! Du düftest so ungefähr mein Jahrgang sein, oder? Ich bin Baujahr 74.

Also ganz so wie in Deinem Fall lief es bei mir nicht. Sicher, zu DDR-Zeiten wurde kopiert und weiter gegeben, was die Kassette her gab. Zudem entsprach es sozialistischer Denkweise, dass Software für die Allgemeinheit da ist.

Bei mir knallten da Welten aufeinander und sofort nach dem Erhalt des Begrüssungsgeldes (auch eine Geschichte für sich, aber das würde hier zu weit führen), begriff ich den Wert dieser 100.- Mark. Sicher, gegen Raubkopien hat mich das nicht gefeit und auch ich benutzte sie. Aber die von Dir angesprochene Naivität (und das meine ich nicht abwertend, oder gemein) verschwand bei mir recht schnell und machte einer gewissen Ernüchterung Platz. Ich stand in einem braunschweiger Riesensupermarkt und fragte mich, wer zum Geier 26 verschiedene Sorten Salami braucht!

Die Warenwelt war völlig neu und bunt, aber sie tat auch weh. Logischerweise begriff ich mit 16 damals noch nicht, wieso ich so aufgewühlt war, aber das miese Grundgefühl war da. Vor allem, als ich meinen ersten Penner vor dem Supermarkt sah.
Kommentar wurde am 03.03.2015, 10:46 von Nr.1 editiert.
02.03.2015, 22:31 McCluskey (349 
Ich möchte mal eine in der Diskussion noch nicht vorgekommene Sicht anfügen - die des DDR-Jugendlichen, der nur in Schule bzw. Lehre Zugriff auf die Ost-Computer á la KC85/2-4 hatte. Die dafür programmierten Spiele (meistens Umsetzungen von Westspielen wie Boulderdash & Co.) waren ja keine kommerziellen Produkte sondern Resultate von Hobbyprogrammierern. Die wurden dann auf Kassetten fröhlich getauscht und da das Angebot übersichtlich war, freute man sich wie Bolle über jedes neue Game, das man zu Gesicht bekam. Wir mussten damals in unserem "Computerkabinett" des Lehrlingswohnheims unsere Nutzungszeiten voranmelden, da gabs wahre Terminschlachten.

Nach Wende und Währungsunion konnte man sich dann "richtige" Computer kaufen (meine halbe Lehrklasse besaß schlussendlich einen A500) und die Tauscherei ging - nun auf Diskette - ganz wie gewohnt weiter. Bis einer das mal so ganz en passant einwarf und wir uns allen Ernstes fragten:

"Das ist illegal???"

Wir kannten es nicht anders und hatten aus dem Grund bis zum Tag dieser Diskussion null Unrechtsbewusstsein. Danach teilte sich das in unserer Gruppe bis zum Ende des Amigas in Käufer und gebliebene Kopierer auf. Ich war wohl eine Mischung aus beiden, gekauft hab ich von Ende 1990/Anfang 1991 bis es keine Ware für die Kiste mehr gab so um die 30-40 Spiele, müsste mal nachsehen, hab die alle noch irgendwo.

Mein schönstes Handbuch war das zu Microproses "Knights of the Sky". Da wurden beispielsweise die berühmten Luftkampfmanöver wie "Immelmann" etc. mit Grafiken erklärt und die eingesetzten Flugzeuge mit ihren Daten vorgestellt.
02.03.2015, 21:09 forenuser (3686 
Oder Rainbird oder Firebird (Gold) oder Infocom oder Origin oder...

Aber diese Titel kosteten mehr, z.T. weit mehr, als die DM 40,- welche für einen normalen Hewson oder Ocean/Imagine Titel fällig wurden. Und kopiert wurden die auch. Wer hat ein Original-Elite mit Poster und Roman?

Ich gewinne hier und da den Eindruck, daß die "Ausstattungsarmut" heutiger Titel die Kopien von damals entschuldigen soll.
Kommentar wurde am 02.03.2015, 21:14 von forenuser editiert.
02.03.2015, 21:06 Doc Sockenschuss (1476 
Um eine "Underdog-Perspektive" hier einfließen zu lassen ... Originale. Jo, hab ich für den Speccy anfangs (ab 1986) recht viele gekauft. Weil in der Schule keiner einen hatte bzw. ich zumindest niemanden kannte. In diversen Läden hier in Köln gab es die Soft ja noch, wenn auch nur einen Bruchteil der Titel, die in England erschienen.

Tauschpartner habe ich erst so um 1988 gefunden - war vermutlich eine Anzeige in der ASM. Das ging dann halt per Post, einfach Kassetten hin- und hergeschickt. Wie passend, dass das mit der Tauscherei ungefähr zu der Zeit losging, als nach und nach immer weniger Speccy-Spiele in den Läden zu finden waren. Originale habe ich aber immer noch hin und wieder bestellt, entweder bei diversen deutschen Händlern oder gleich in England. Ab 1990 wurden dank des C-F Kontakte zu Gleichgesinnten noch leichter ...
02.03.2015, 20:50 Trantor (363 
Oh ja, die Microprose-Handbücher waren wirklich was ganz Besonderes. Wenn ich nur an die zu Railroad Tycoon und Colonization denke, wird mir schon wieder ganz warm ums Herz.
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