Die Medienkritik zum ersten Irak-Krieg wurde über die letzten Jahre (wie im Ansatz auch schon hier) bizarrerweise in ihrem Sinn verdreht, denn kritisiert wurde damals ja nicht, dass die Spiele aussehen wie die Bomber-Videos der USA, sondern dass der Krieg durch diese Videos plötzlich auf SNES-Niveau runtergeharmlost wurde.
Wer zynisch und ein bisschen paranoid ist, könnte natürlich mutmaßen, dieser langfristige Dreher sei kalkuliert gewesen, weil man schlimme Videospiele unkomplizierter an den Pranger stellen kann als die Außenpolitik eines wichtigen Handelspartners.
"Bis heute wird dem Computerspieler die kritische Distanz zum Medium abgesprochen." (S.3) - Weit gefehlt, nicht "bis heute" (4/91), sondern
bis heute.
Kommentar wurde am 26.01.2007, 17:49 von Lari-Fari editiert.