
Auch die unterschiedlichen Figuren wussten zu gefallen: Handelte es sich bei den beiden Auftakt-Heroes Alex und Michelle noch um typische Helden von der Stange, so stießen mit dem leicht trotteligen Privatdetektiv Burns und dem knuffigen Robo-Girl Rachel zwei echte Unikate dazu. Vor allem der Moment, in dem Rachel kurz vor Ende das Zeitliche segnet, war echt traurig... zwar kein zweites Aeris Gainsborough-Drama, aber doch ziemlich wehmütig. Und genau das war für mich immer der springende Punkt "Hard Edge" nochmal und nochmal durchzuspielen, ist mir damals doch zu Ohren gekommen, dass es auch ein "Good Ending" geben soll, in dem alle Charaktere das Abenteuer überleben. Tja, bis heute habe ich ein solches nicht freischalten können (letzter Versuch 2014), aber vielleicht war das ja auch nur eine Ente à la "Benzin für Kettensäge"?!

Grafisch wirkte das Sunsoft-Game auf mich stellenweise sogar "sauberer" präsentiert als das große Vorbild, darüber hinaus gab es keine störenden "Türöffner-Unterbrechungen", sondern stattdessen einen schicken Umblend-Effekt im Stil vom früheren Pro7-Werbefernsehen. Auch cool, dass jeder Charakter seine ganz eigenen spezifischen Waffen und Moves drauf hatte, dafür gab es aber auch leider keine neuen Waffen zu finden...
Insgesamt war (und ist) "Hard Edge" ein sehr schöner, angenehm zu spielender Titel, den man durchaus als äußerst gute "Resident Evil"-Alternative ansehen kann. Zwar nicht unbedingt eine ernstzunehmende Konkurrenz wie "Silent Hill", aber eine sinnvolle Ergänzung, mal ganz abseits des seinerzeit so angesagten Splatter-Survival-Horrors. Schade, dass es keine Fortsetzung dazu gab, aber wie Pat schon bemerkte, dürfte dem Spiel angesichts der damaligen hochkarätigen Konkurrenz ein größerer Erfolg verwehrt geblieben sein...

Kommentar wurde am 26.09.2016, 21:48 von Bren McGuire editiert.