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Das Interview wurde am 02.06.2006 veröffentlicht.

Steckbrief
Name: Michael Erlwein   Alter: 39
Karriere:
Computec ab 1992 bis 2001, selbständiger Berater 2001 bis 2004 (vor allem im Games-Bereich bei T-Online.de), ab 2004 bei CyPress


?: Fangen wir mal von ganz vorne an: Wie hat deine Karriere begonnen als Redakteur?
me: Ich habe Arthur Kreklau beim BWL Studium kennen gelernt. Er hat dann bei Computec angefangen. Der Amiga hat uns damals zusammen gebracht und so bestand der Kontakt auch weiterhin. Irgendwann hat Computec nach einem Bildredakteur und Lektor (oder auch eierlegende Wollmilchsau) gesucht. Da man beim Studieren kein Geld verdienen kann, habe ich abgebrochen und bei Computec angefangen.
?: Wie bist du damals zum Computec Verlag gekommen?
me: Siehe oben. Habe mich dann bei C. Geltenpoth vorgestellt und traf an diesem Tag auch auf Christian Müller, mit dem ich in Bamberg in der Grundschule war. Sehr witzig und sicher auch ein Vorteil, wenn man gleich ins Team passt.
?: Du hast annähernd die komplette Geschichte der Amiga Games aus erster Hand erlebt. Wie hat sich in dieser Zeit die Atmosphäre in der Redaktion gewandelt? Wie war´s am Anfang, wie am Schluss? Und wie war eigentlich die Stimmung in der Redaktion so um ´96 herum, als immer weniger neue Games eintrudelten? Habt ihr gewusst, dass es mit dem Amiga so allmählich zu Ende geht? Waren die endlosen Durchhalteparolen in den Editorialen ernst gemeint, oder habt ihr geahnt, dass das nur Augenwischerei ist?
me: Puh, ist schon lange her. Hans Ippisch hat damals bei der Amiga Games die Feder geführt – auch im Hintergrund noch. Der Mann ist gut, sehr euphorisch oft, aber mit Sicherheit nicht dumm. Wir wussten also schon ungefähr, dass das Ende naht. Aber wenn wir zum Durchhalten aufgerufen haben, dann bestimmt nicht als Lüge. Uns war klar, dass es kommen wird, aber eben nicht morgen, sondern erst in einigen Wochen / Monaten. Da spielt auch Marketing mit hinein – sicher – man will ja noch ein paar Käufer haben. Aber in diesen Jahren war das Business noch nicht sooo hart, als dass wir uns nicht auch ein wenig "Ehrlichkeit" und "Kumpelhaftigkeit" hätten erlauben können. Fazit: 80% Wahrheit also. :-)
Die Stimmung in den Redaktionen ist an sich immer gut, bis heute. Wir haben ja den Vorteil, dass wir mit einem sehr "bunten" Medium arbeiten. Im Laufe der Jahre wurde aber aus dem Keller-Büro (Anfangszeit von Computec) irgendwann eine AG mit Abteilungen, Buchhaltung und studierten Leuten, die einem auf die Finger schauen. 1996 war noch alles easy und ok, aber mit Sicherheit auch nicht mehr ganz so wir früher. Da wir da aber alle mit gewachsen sind, hat man die Veränderung auch nicht gemerkt oder gar negativ wahrgenommen. Bei Computec hing viel an C. Geltenpoth. Der ist eigentlich ein netter Kerl und man konnte immer mal eben zum Chef gehen. Es gab also ein gutes Zugehörigkeitsgefühl. Mit der Zeit sah man ihn aber seltener, der Verlag wurde größer, man kannte nicht mehr alle Leute so gut – es wurde unpersönlicher. Das ist ja normal und auch nicht schlimm. Aber eben nicht mehr so lässig wie am Anfang. Teilweise sicher auch von Vorteil, wenn aus dem Chaos von ungelernten Zockern einmal eine richtige Firma mit ein paar Regelungen wird. ;-)
?: Gab es seitens der Chefetage zum Ende der Amiga Games hin eine Weisung, auch schwache Spiele großzügiger zu bewerten, um so Leser am Blatt zu halten?
me: Nein, das ist mir nicht bekannt. Warum sollte man das Heft auch mehr lesen, wenn die Spiele höhere Wertungen haben. Sehe ich keinen direkten Zusammenhang.
?: Rainer Rosshirt. War der wirklich so grantig wie in seinen Leserbriefantworten? Warum wollte er sich nicht fotografieren lassen? Was war/ist das überhaupt für einer?
me: Ich kenne ihn nur als sehr warmherzigen Menschen. Er sieht zum Fürchten aus (sorry Rossi), aber ist ein ganz lieber Kerl. Wenn man ihn als Freund hat, dann kann man voll auf ihn zählen. Das Grantige war einfach sein Humor. Zudem ist es wirklich nicht einfach die Ruhe zu bewahren, wenn man am Tag 20 Mal "greetz leute, ich wollt mal fragen ob...." liest. Und das mit dem Fotografieren war sicher auch Scheu ganz einfach. Und hat sich dann zum Kult entwickelt. Rainer ist ca. 190cm große, recht schwer und würde gut auf eine Harley Davidson passen (auch wenn er die Dinger hasst). Vielleicht wollte er die Leser nicht neidisch machen? ;-)
?: Was hat man als Computec Redakteur eigentlich so verdient? Konnte man davon leben?
me: Ja, absolut. Sicher ist studieren und dann richtig gut verdienen besser (Mist, warum habe ich nur abgebrochen), aber Redakteur ist ein Job wie jeder andere. Es gibt Tarife, es verschiedene Bereiche mit mehr oder weniger Verantwortung etc.! Computec war auch stets im Aufschwung und hat mit dem Gehalt nicht geknausert. NEIN, wir sind nicht alle reich. Ich meine nur, dass man da halt auch Fahrgeld bekommen hat, VWL natürlich, ein 13tes Gehalt etc.! Man musste also nicht sparen. Das kann jetzt schon anders sein – so wie überall in Deutschland. Das Gehalt eines Redakteurs würde ich als "voll okay, aber vom Geld her sicher kein Traumjob" bezeichnen. Hoffentlich liest das hier keiner von CyPress?
?: Warum hatte man immer wieder das Problem vernünftige Screenshots bei der Play Time zu veröffentlichen?
me: Hey, dafür war ich in der Anfangszeit zuständig!!! Wir waren ja fern ab von Screengrabbern wie Fraps oder Hypersnap. Ich hatte damals einen Macintosh mit einer TV-Karte. Da wurden alle Geräte angeschlossen (SNES, Mega Drive, PC, Amiga) und das Spiel im Fenster gespielt. An der passenden Stelle auf "Grab" (oder so) geklickt und der Screenshot war fertig. Bei dem einen oder anderen Gerät wurde auch tatsächlich ein Foto (mit Kamera) vom TV gemacht. Hab die nicht als schlechter oder besser als bei der Konkurrenz empfunden? Da es damals aber keine einheitliche Lösung gab, kann es eben Unterschiede gegeben haben. Evtl eine bessere TV-Karte? Oder bessere Leute im Layout, die die Bilder noch auffrischen? Oder eine andere Druckerei? Das kann alles sehr viel ausmachen.
?: Was ist mit den getesteten Spielen passiert? Gab´s ein Archiv? Oder durftet ihr eure Favoriten einsacken?
me: Es gab ganz klar ein Archiv. Da wir aber nur wenige Leute waren und wir oft 2 oder gar 3 Exemplare erhalten haben (1 für Amiga Games und 1 für Play Time z. B.) war immer mal ein Spiel übrig. War also kein Problem an sich. Kann mich aber auch nicht erinnern, dass die Leute so gierig nach Spielen waren damals. Hielt sich in Grenzen.
?: Die bescheidene Qualität (schlechter Schreibstil, 100 %-Wertungen u. ä.) zu Anfangszeiten der PLAY TIME resultierte ja ganz offensichtlich daraus, dass man einfach englische Testvorlagen kurzerhand übersetzte. Kannst Du uns mehr darüber erzählen, beispielsweise warum das zu Anfang so gemacht wurde? Gab es gar keine deutsche Redaktion? Wann, wie und warum wurde das umgestellt?
(Zusatzfrage) -> Wie denkst Du über die PLAY TIME heute - trashiger Charme oder doch einfach nur purer Schrott (oder womöglich ein völlig verkanntes Topmagazin)...?
me: Mist, da muss Einiges an mir vorbei gegangen sein? Also als ich die Play Time leiten durfte, habe ich realen Redakteuren reale Muster in die Hand gedrückt. Falls die dann irgendwo abgeschrieben haben, dann haben Sie mich damals wohl übers Ohr gehauen. Offiziell ist mir dazu wirklich nichts bekannt. Entweder war ich damals in meinem Bildredakteurs-Kämmerchen und hatte den Kopf voll mit anderen Sachen – oder es wurde nicht offen erwähnt. Wenn Ihr mich aber direkt fragt, dann würde ich sagen: Nein, evtl. hat es Sinn gemacht, um die ersten paar Ausgaben ohne festen Mitarbeiterstamm hinzubekommen, oder es war einfach nicht so. Ersteres könnte ich mir vorstellen. Man musste ja von Null anfangen und konnte sich nicht gleich ein Team aus Redakteuren leisten.
?: Wie wurde entschieden, wer welches Spiel testen darf/muss? Wurde das von der Chefred. verteilt oder gab´s einen Grabbeltisch, auf dem sich jeder bedienen durfte?
me: Es gab damals kaum feste Redakteure. War eben zu teuer. Also hatte man eine Handvoll Leute und deren Telefonnummern. Ein Anruf: "Hey, Thomas Brenner, ich hab da ein oder zwei Sachen für Dich". Wenn einer von denen keine Zeit hatte, dann hat halt ein anderer ein Spiel mehr bekommen. Wir haben zwar schon darauf Wert gelegt, dass sich derjenige auch mit dem Genre auskennt, aber so wie heute war es nicht. Alles etwas spontaner! Oder natürlich auch selbst mit eingreifen. Dann aber nur bei den Perlen. ;-)
?: Wieviel Prozent hast du von deiner Arbeitszeit gespielt hat und wieviel hast du geschrieben?
me: Ich bin beim Spielen schneller als beim Schreiben. 10 zu 90 würde ich sagen. Ich bin dem Schreiben mittlerweile schon fast entwachsen, da ich mehr in Richtung Steuerung gegangen bin – also mehr planen als wirklich arbeiten (ha ha). In der guten alten Zeit ist es mir aber auch unter gekommen, dass ein Spiel in 2 Stunden gespielt und in einer Stunde geschrieben wurde. Ich war da immer recht zügig durch mit den Spielen. Lag aber trotzdem nicht so falsch mit der Einschätzung. Heutzutage ist es nicht mehr so bei den Kollegen.
?: Habt ihr privat überhaupt noch gespielt, oder hat sich das auf die Arbeit in der Redaktion beschränkt? Habt ihr Spiele mit nach Hause genommen und da "weitergetestet"?
me: Klar, spielen ist privat doch fast Pflicht. Aber eher so, dass man auch dann das spielt, was man wirklich spielen will. Ich hatte z. B. The Saga of Ryzom gespielt, was in der Redaktion kein Mensch kannte. Von einem gewissen Herrn Steidle weiß ich, dass er seit Jahren an Hearts of Iron hängt. Wird natürlich dadurch gesteuert, was grade aktuell ist (z. B. Oblivion spielen viele), aber hat selten was mit den Tests im Heft zu tun.
?: Hattest du da damals geregelte Arbeitszeiten? Oder wie darf man sich das Redaktionsleben vorstellen? Beschreibe mal einen Tagesablauf.
me: Ja, schon recht geregelt. Eine Richtzeit war auf jeden Fall da, in der man auch anwesend sein musste/sollte. Anfangen ca. 9 Uhr bis 10 Uhr. Aufhören 17 Uhr bis 18 Uhr. Früher kommen hat kaum einer gemacht. Länger bleiben dafür schon mehr. Damals hatte ich auch fast jedes Gerät selbst daheim. Habe also auch daheim gearbeitet. Heutzutage wird mehr verlangt. Alles eben nicht mehr so ganz locker und viele Redaktionen bestehen aus zu wenigen Leuten, die zu viele Sachen gleichzeitig machen müssen. Habt Ihr schon einmal 5 Spiele pro Monat durchgespielt, Videos gemacht und dicke Artikel dazu geschrieben? Nicht einfach in der normalen Arbeitszeit. Damals alles nicht so schlimm, dafür waren wir noch jung und haben sowieso gerne gespielt und wollten eh nicht heim zu Frau oder Kind.
?: Wie lange wurde ein Spiel normalerweise getestet (insbesondere Rollenspiele!)? Benutzte man da auch öfters Cheats um schneller fertig zu werden?
me: Cheats sind immer willkommen. Aber verfälschen das Bild natürlich ungemein. Macht mehr Sinn bei Kurztests, für die die Zeit sowieso fehlt. Für eine Viertelseite lohnt sich das Durchspielen nicht wirklich. Damals war alles möglich. Die freien Redakteure waren sowieso nicht zu kontrollieren. Das haben die ja daheim gemacht. Im Prinzip gilt: Artikel termingerecht abliefern! Das ist das Wichtigste. Wenn in dieser Zeit kein wirkliches Fazit möglich ist, dann sollte das Spiel nicht als Test ins Heft. Durchspielen ist sinnvoll und wurde auch meistens geschafft. Aber das geht eben von "ok, alles klar, ein Shooter wie jeder andere" bis hin zu "was für ein gigantisches Rollenspiel, welches sich erst gegen Ende hin entfaltet". Damals war der Markt noch jung und man konnte schon mit einfachen Mitteln überzeugen. Wurde also im Schnitt vermutlich kürzer gespielt als früher.
?: Dein persönliches Hassspiel aus der Computec-Zeit? Dein Favorit?
me: Hass: Earthworm Jim. Konnte mit dem Kult nix anfangen.
Favorit: Land of Illusion auf Mega Drive. Mickey Mouse war so niedlich.
?: Hast du noch andere Arbeiten gehabt außer Spiele testen?
me: Bildredaktion, Lektorat, Product Manager Software, Content Manager.
?: Habt ihr auch die Konkurrenzmagazine gelesen und deren Testberichte mit euren verglichen?
me: Klar. Sicher nicht alle und immer sofort bis ins Detail. Aber in jedem Falle die großen Artikel, die optische Aufbereitung etc.! Aber es gab keine Konferenzen darüber und auch keinen Zwang, dass man das tut. Kam aus eigenem Interesse meist.
?: Gab es Pressemappen oder Vergleichbares von den Herstellern zu den Spielen oder nur das Game an sich? Gab es EPKs? Vorgefertigte Screenshots?
me: Weniger, aber gab es natürlich auch. Vor allem gab es viele Events damals. Alles noch Aufschwung und Geld. Ok, nicht unbedingt ganz am Anfang, aber Mitte der Neunziger wurde oft mal eben zum Colin McRae-Event auf eine Rallye-Strecke eingeladen oder so. Nicht kleckern sondern klotzen war oft angesagt. Dicke Mappen und vorgefertigte Screenshots aber kaum. Oft schon aus technischen Gründen nicht (siehe oben: TV-Karte, Mac und so).
?: Hast Du noch Kontakt zu alten Redaktions-Kollegen?
me: Nicht wirklich. Einige sind ja sogar hier bei CyPress. Man mag sich aber noch und grüsst sich auf Messen, quasselt etc.! Aber echt engen Kontakt eigentlich nicht. Ein oder zwei treffe ich in ICQ ab und zu – die sind aber auch schon nicht mehr bei Computec oder sogar schon aus der Branche raus.
?: An welche/n Test/s kannst du dich noch gut erinnern, und welches Spiel hat dich damals am meisten aufgeregt?
me: Kann mich an ein Autorennen erinnern. Draufsicht, kleine Renner. Skidmarks war es aber glaube ich nicht, erschien aber parallel dazu. Ich habe in der Preview geschrieben, dass es sich bescheiden steuern lässt. Die Entwickler haben das gelesen und noch viel Zeit in die Steuerung gesteckt. Das fand ich total cool, was ich für eine "Macht" habe. War auch ein wenig erschreckt damals, als mir das bewusst wurde. Ansonsten sind Spiele eine Ware für mich. Ich hänge an keinem oder knüpfe da irgendwelche Erlebnisse dran. Habe mich mit Arthur Kreklau mal vor Lachen ausgeschüttet, als wir bei ihm Kick Off gespielt haben, habe alle alten Doom-Spiele und Shadow Warrior etc. durchgespielt – aber Erinnerungen verknüpfe ich damit nicht.
?: Welches System war damals dein Liebling, und welche besitzt du heute noch? Benutzt du diese noch, und wenn ja, wie oft?
me: Damals war der Amiga mein Liebling. War für mich grafisch einfach das Beste am Markt. Ich hatte damals noch SNES, Mega Drive, Mega CD, 32X. Kurze Zeit einmal eine CD-I und ein CD32. Später einen Saturn. Dann nur noch PC. Jetzt habe ich einen GameCube wegen Donkey Konga und eine PS2 wegen Singstar – so etwas gibt es am PC halt nicht. Sonst bin ich nur am PC und habe ein Laptop, dass mit einer 6600Go halbwegs zum Spielen taugt. Die alten Dinger möchte ich aber gar nicht daheim haben.
?: Was hältst du von Emulation? Spielst du sogar ab und zu mit einem Emulator?
me: Habe mich eine Zeit lang mit Mame beschäftigt und kurz in Erinnerungen geschwelgt. Aber das war es auch. Wenn mir einmal pro Jahr ein Oldie in die Finger fällt, dann schaue ich eine Stunde drauf und damit hat es sich. Für mich muss das Zeug möglichst modern sein. Kann es mir dann auch nicht immer leisten, aber Oldies sind nix für mich.
?: Wie beurteilst du den derzeitigen Zeitschriften- und Spielemarkt?
me: Zeitschriften-Markt: sehr schwer, sehr schwer. Online ist mächtig und Print braucht neue Impulse.
Spielemarkt: groß, aber könnte viel viel größer sein. Branche krankt in sich selbst. Auch hier sind neue Wege gefragt.
?: Was müsste geschehen, damit die heutigen Spiele auch wieder "kultig" werden können?
me: Weniger Spiele vielleicht? Es gibt einfach zu viele. Wie soll ein Spiel kultig werden, wenn es kein Alleinstellungsmerkmal hat. Das liegt nicht immer nur am Spiel selbst. Die Zeit ist schnelllebiger.
?: Wie denkt du über den Unterschied zwischen den Computerzeiten damals und heute? Bist du retro?
me: Leider bin ich nicht retro – was auch immer das ist. Damals und heute – wie soll man das vergleichen? Ich möchte gar nicht in der Vergangenheit leben, weil ich sonst die Gegenwart verpasse. Ich will aber auch meine Vergangenheit nicht vergessen, denn sie war schön und ich habe viel gelernt. Und das sollte man vor allem: daraus lernen. Wer retro mag – bitte. Ich verdamme es ja auch nicht. Nur für mich es nicht so wichtig. Mal bei Euch vorbeischauen und über die alten Gesichter schmunzeln – Spitze. Aber mehr für mich auch nicht unbedingt.
Der Markt an sich hat sich gut entwickelt. Es gibt tolle Spiele, viele interessante Systeme. Letztendlich aber auch nicht viel anders als damals. Ob nun SNES und Mega Drive oder Xbox und PS2 – völlig egal. Hauptsache es macht jedem Spaß.
?: Wie denkst du über Retro-Fanatiker wie uns? Ist das cool oder haben wir doch nur alle 'nen Schuss?
me: Ihr habt definitiv einen kleinen Schuss. ;-) Mein Kollege (nicht direkt von PC PowerPlay) hat letztens ca. € 130,- für ein SNES-Spiel bei Ebay bezahlt. Dafür kann ich mir z. B. jede Menge Katzenfutter für meine beiden Tiger daheim kaufen. Hmmm? Aber vielleicht ist das halt mein fanatisches Hobby? Und Ihr habt eben Eures. Genau! Jeder soll so machen, wie er lustig ist. Und Ihr habt bestimmt nicht das schlechteste Hobby. Ich finde es irgendwie cool, für mich wäre es aber leider nichts.
?: Danke für das Interview Michael, ich wünsche dir noch viel Erfolg in deinen weiteren Leben.


Interviewer war Kultboy. Das Copyright des Interviews unterliegt Kultboy sowie Michael Erlwein,
eine Kopie hiervon darf nur mit Genehmigung gemacht werden!
User-Kommentare: (30)Seiten: «  1 [2] 
08.06.2006, 12:46 cassidy [Mod] (4112 
Ist doch in Ordnung was der Dave da schreibt! Hat sich halt früher ein Bild von jemandem gemacht und dies nun revidiert! Ist ehrlich und stellt niemanden in ein schlechtes Licht!
08.06.2006, 12:14 Gast
Dave, Dave Dave etwas mehr Contenance
:-D
08.06.2006, 11:16 merlwein [Ehrenmitglied] (9 
@Dave: Wie? Keine besonders hohe Meinung von mir? Äh, das zu schreiben, wenn derjenige mitliest, ist irgendwie seltsam. Aua!
08.06.2006, 11:12 Gast
Tolles Interview! Danke!
@lemmy07 Die Sommerferienzeit war Klasse... soviel Zeit möchte ich heute auch nochmal haben.
07.06.2006, 22:09 DaveTaylor (2059 
Danke für das Interview, merlwein.
Damals hatte ich keine besonders hohe Meinung von Dir.
Jetzt sieht das aber absolut anders aus.
07.06.2006, 15:45 kultboy [Admin] (11495 
Und schon haben wir ein neues Ehrenmitglied: Michael Erlwein!
07.06.2006, 12:56 merlwein [Ehrenmitglied] (9 
Da ist schon einer, genau! :-)
Trittbrettfahrer der.

Da sieht man mal, wie ich mit der guten alten Zeit schon abgeschlossen habe. Offensichtlich heißt mein Lieblingsspiel "Castle of Illusion" - für Mega Drive eben. "Land of Illusion" ist falsch, gibt es aber auch.

Vielen Dank an Fabian!
07.06.2006, 12:47 Gast
Hallo, hier ist Michael Erlwein. Das da oben ist mein Interview, denn ich bin Michael Erlwein.
Viele Grüße von
Michael Erlwein





...und von Lari
07.06.2006, 12:41 Gast
Und ich sage noch "hey, habe ich spontan geschrieben und noch nicht korrigiert".

Naja, dafür kommt es authentisch rüber und ist es vor allem auch.

Grüsse
Michael Erlwein

PS: Muss mich mal einloggen hier, sonst kann ja jeder als ich posten.
05.06.2006, 10:34 Darkpunk (2940 
Und wieder ein tolles Interview. Danke Kulty. Macht Spass hier!
02.06.2006, 23:29 kultboy [Admin] (11495 
Danke für das Interview Michael!

Ist wirklich gut geworden, freut mich das es besonders so schnell ging.

War eine schöne Zeit damals.
02.06.2006, 15:41 mars0x (122 
Ich bin auch begeistert von dem Interview. Schöne Fragen hast du dir da ausgedacht

Die Interview-Rubrik ist sowieso ein Highlight von kultboy.com
02.06.2006, 15:20 Greg Bradley (2567 
Ein sehr, sehr geiles Interview. Vor allem gefällt mir, dass es absolut ehrlich rüber kommt, die Antworten recht umfangreich sind und er keiner Frage ausweicht - auch nicht denen, die schon sehr kritsch sind, gerade im Hinblick auf die Qualität der Play Time. Danke dafür und Respekt, Michael Erlwein!!

Lustig auch seine Beschreibung von Rainer Rosshirt - ich stelle mir gerade so eine Art Hulk Hogan mit Vollbart vor.
Kommentar wurde am 02.06.2006, 15:21 von Greg Bradley editiert.
02.06.2006, 15:19 cassidy [Mod] (4112 
Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen!
02.06.2006, 14:30 lemmy07 (676 
Schönes Interview! Besonders dieser Satz ist nicht ohne:
"Ich möchte gar nicht in der Vergangenheit leben, weil ich sonst die Gegenwart verpasse".

Das kann schon passieren, wenn man in alten Erinnerungen schwelgt und sich denkt, dass es damals doch irgendwie schöner war (z.B. als Schüler in den Sommerferien mit einem Amiga und einer prall gefüllten Diskettenbox ). Manchmal ist man sich gar nicht bewusst, wie schön man es auch jetzt im Moment eigentlich hat...
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