Knights of the Old Republic fand ich super, aber mein Rechner war zu lahm dafür, so daß es echt keinen Zweck hatte. Da hab ich's dann wieder verkauft. Aber die erste Spielstunde fand ich grandios.

Bin nun kurz vor Beendigung des 2. Teils. Habe mir im Jahr 2000 den ersten Teil geholt, durchgespielt inkl. der Erweiterungen, dann war schon 2007, also den 2. Teil + AddOns besorgt (hatte endlich einen neuen PC, der die hohen Hardwareanforderungen erfüllte ), und, wie schon erwähnt, werde es wohl morgen durch haben. Lacht nur über mein Spieltempo, aber immerhin werde ich die Spiele geschafft haben.

Bei aller, z.T. berechtigter, Kritik sollte man diese Rollenspiele dennoch als das betrachten, was sie sind: wegweisend, trotz des Alters immer noch herausfordernd, detailverliebt und einfallsreich - irgendwie zeitlos. Würdige Vertreter, die das klassiche RPG damals vorm Sterben gerettet haben.

Habe mir diese Woche nun Knights of the old Republic über eBay gezogen und freue mich dann sehr auf das SciFi-Genre. Denn von Fantasy, Tränken, Zaubersprüchen und Drachen habe ich nach fast 10 Jahren vorerst genug.

Ich hätte auch lieber einen anderen Begriff als "Metagaming" verwendet, mir ist leider kein deutscher eingefallen.

"Metagaming" in Rollenspielen ist für mich das Ausrichten der Handlungen der Gruppe nach Wissen, dass sie eigentlich gar nicht haben kann, erworben z.B. durch Komplettlösungen oder vorheriges Spielen.

Wenn man z.B. schon vorher weiß, dass man von einem Monster überrascht wird und dann dank hellseherischen Fähigkeiten in diesem Moment genau die Offensivzauber vorbereitet und Schutzzauber aktiv hat, die genau gegen dieses Monster am besten wirken.
Oder man geht in ein Haus, trifft den Besitzer und umzingelt ihn erst mal mit beschworenen Skeletten, bevor man mit ihm redet, da man (aber nicht die Gruppe) weiß, dass er nach dem Dialog angreifen wird ...

Nun will ich mal meine Bewertung detaillierter begründen:

besonders positiv fand ich:

- Monster und Landschaft sind sehr schön dargestellt

- das bequeme point&click Spielsystem, erforschen und kämpfen geht nahtlos ineinander über, Command and Conquer ohne Stress in verträglichen Dosen, man kann jederzeit im Kampf pausiern, um Befehle zu geben und fast überall abspeichern. Macht einfach Spaß und verschafft schnelle Erfolgserlebnisse.

- relativ leichte Modifizierbarkeit der Regeln, was zu einigen Fanpatches führte


negativ:

- unfair, schlecht ausbalanciert.
Für ein Stategiespiel nicht fordernd genug, wenn man rollenspielmäßig ran geht ist die Schwierigkeit meistens in Ordnung, allerdings gibt es zu viel unfaires, so dass Frustration ohne Metagaming kaum vermeidbar ist.

- mit der Zeit wird es langweilig, im Kriechtempo große Landkarten zu erforschen, auf denen man dann nur auf ein paar wenige Monster trifft. Irgendwann konnte ich nicht mehr, musste eine Pause machen, habe MM7 gespielt und viel mehr genossen.

- die Stadt. Man bekommt Quests a la "komme zu Haus xy und mache dort yz", man darf dann Stunden damit verbringen, Haus xy in einem der neun Stadtgebiete zu suchen, da man es von oben nicht sieht welches Haus wie heißt.

- in der Stadt geriet ich in eine Sackgasse, so dass ich mehrere Savegames zurück gehen und alles noch mal von vorn machen musste

- miese Lokalisierung ("Sie müssen ihre Gruppe erst noch vergrößern" ), deren Fehler kaum übersehbar sind. Mit den deutschsprachigen kann mans ja machen ...

- Fehler im Handbuch, die wohl mit Absicht drin stehen. Es ist wohl billiger, die Elfenresistenzen einfach reinzuschreiben, ohne sie zu implementieren, merkt ja keiner

- die kundenverachtende Geldgier, das Spiel wurde verkrüppelt, damit man sich die Erweiterung kauft.
Die Erfahrungspunkte wurden auf 89.000 begrenzt, so dass man sich ohne Erweiterung keine Level 5 Zaubersprüche einprägen kann.
Spätere Patches des Spieles entfernen den wertvollsten versteckten Gegenstand, nur wenn man die Erweiterung hat ist er dann noch da.
Kommentar wurde am 10.02.2009, 22:30 von kmonster editiert.

Das ist der Grund, warum ich viele Spiele, die mich interessieren, nicht mal mehr anfange. Ich weiß, daß ich sie frühestens in zwei Jahren durchhaben würde, das frustriert mich zu sehr. Wenn man pro Tag nur ne Stunde zum spielen hat, muß man Rollenspiele ja gar nicht erst anfangen.