Willkommen bei
 Kult-Magazine
 Kultboy.com-Inhalte
 Interaktiv
Neues Mitglied: Doc Mnemonic
 Sonstiges




.::.
Warning: Only the first byte will be assigned to the string offset in /home/.sites/116/site1628/web/inc/t.inc.php on line 26

zurück zur Gesamtübersicht der Tests

Happy Computer 8/84



Seiten: [1] 2 


Scan von Herr Planetfall


Seiten: [1] 2 

Sollten mit diesem Inhalt und der Veröffentlichung von alten Magazinen und deren Inhalten Ihre Rechte verletzt werden, bitte ich, diese anzugeben, und die rechteverletzenden Themen werden umgehend von der Seite genommen. Mehr Informationen zu den einzelnen Erlaubnissen findet man hier.
User-Kommentare: (98)Seiten: «  1 2 [3] 4 5 6 7   »
08.12.2020, 18:45 DaBBa (3192 
Der Video-Game-Crash in Europa ist so eine Sache. Der kam hier schon verzögert und stark abgeschwächt an. Es gab eben tatsächlich noch nicht viel zum Crashen, wegen der relativ vielen Heimcomputer-Zocker und -Spiele-Entwickler in Europa. Heimcomputer-Entwicklern war die Pleite von Atari relativ egal.

Wer doch eine Konsole besaß, spürte nicht die Spiele- und Geräte-Schwemme wie in den USA. Zwar produzierte Quelle eigene Atari-2600-Cartridges, dennoch schafften es viele der Konsolen und Spiele, die in den USA den Markt übersättigten, nie ins PAL-Land.

Man darf nicht vergessen: Europa war vor allem damals ein anstrengender Markt. Jedes Land hatte eine eigene Kombination aus Währung, Gesetzgebung, TV-Standard (PAL ist nicht gleich PAL und Frankreich hatte SECAM), Strom-Verbindungen, Einzelhandels-Struktur... Last but not least stand bis 1989 mitten in Europa ein fetter Zaun, über den man nicht konnte, d. h. der ganze Markt war kleiner.
Zudem war es wohl gar nicht so einfach, Atari 2600-Spiele auf PAL zu konvertieren: Weil das Atari 2600 keinen Videospeicher hatte, musste das Bild just-in-time aufgebaut werden und das geht bei 50 Hz codetechnisch anders als bei 60 Hz.

Ja, Zahlen sind schwierig zu finden. Wikipedia schreibt von 6,8 Mio. Master Systems in Europa und nur 2 Mio. in den USA. Während das NES außerhalb von Japan und Nordamerika 8,6 Mio. Geräte verkaufte und 34 Mio. in den Staaten. Das ist aber
08.12.2020, 17:43 v3to (2010 
@Dabba:
Nintendo war in Deutschland recht spät selbst aktiv. Das NES wurde vor 1990 von Bienengräber vertrieben, AFAIK auch nicht flächendeckend und mit einem recht mickrigen Spieleangebot. Dann auch noch in einem Marktumfeld, wo der Videospielcrash genauso gewirkt hat, wie anderswo, es keine Arcade-Kultur gab und sich über ein halbes Jahrzehnt Systeme etablierten, dessen Spielekultur sich hauptsächlich auf Raubkopien gründen.

Beim NES und genauso eigentlich beim Master System hattest du im Prinzip die Situation, wo jemand in der Jahrgangsstufe vielleicht jemanden kannte, der eine Konsole zu Hause hatte, während auf dem Schulhof Disketten getauscht wurden. So ähnlich halt, als wenn die letzten Jahre jemand erzählt, dass er eine WII U zu Hause stehen hat.

Das Ding ist halt, dass es keine zuverlässigen Zahlen aus der Zeit vorliegen und Hardware lange nicht so verbreitet war wie heute. Nintendo gibt für das NES nur verkaufte Einheiten für Gesamteuropa an. Bei Heimcomputern findet man zu Spieleverkäufen fast gar keine verlässlichen Statistiken.
08.12.2020, 17:06 Doc Sockenschuss (1476 
Diese Diskussion wäre ja bei "Kult-Systeme" besser aufgehoben ...
08.12.2020, 12:02 DaBBa (3192 
Nintendo hat seine Systeme zunächst auch nicht so aktiv in Europa vermarktet wie Sega.

Vor allem in Großbritannien hat das Sega Master System mit dem NES den Boden aufgewischt. In Deutschland war Segas Marktanteil nicht ganz so groß, weil Nintendo of Europe in Deutschland sitzt und Nintendo deshalb in Deutschland etwas präsenter war. Aber im Vergleich zum USA-Markt war Sega auch in Deutschland relativ stark.

Ein weiteres Problem für Nintendo war eben, dass sie bei den 16-Bit-Konsolen (also bei der vierten Konsolen-Generation) zeitweise im Rückstand lagen: Das MegaDrive kam zwei Jahre vor dem SNES auf den Markt.
Kommentar wurde am 08.12.2020, 12:05 von DaBBa editiert.
06.12.2020, 22:04 v3to (2010 
DaBBa schrieb am 06.12.2020, 20:59:
Oder sie haben auf einem NES angefangen, weil sie für einen Amiga zu jung waren. Das NES wurde für in den 90ern Grundschüler gekauft, der Amiga für Teenager (vereinfacht ausgedrückt ).

Was ich schon erstaunlich fand damals: Ich kannte bis vor ein paar Jahren niemanden, der damals ein NES im Haushalt hatte (inzwischen etwa eine Handvoll Leute). Selbst als ich in der Spielebranche war, hatten einige Freunde und Kollegen zwar Mega Drive oder PC Engine, aber niemand ein NES. Auch nicht im weiteren Bekanntenkreis. Es war auch 1990 immer noch so, dass dort für den Nachwuchs eher ein C64 angeschafft wurde und die Diskettenkästen vererbt. 1990/91 war noch die Zeit, wo eher gar kein Geld für Spiele ausgegeben wurde, als etwa 100 DM pro Titel.

Bzw.. edit: In meinem Umfeld verbreiteten sich sozusagen im Mainstream erst dann Konsolen, als etwa der Markt für Heimcomputer 92/93 langsam anfing zusammenzubrechen und ein PC eine richtige Investition war. Und selbst da war es noch eher unüblich, dass mehr als ein Gerät zu Hause stand, sondern entweder PC oder Konsole.
Kommentar wurde am 06.12.2020, 22:12 von v3to editiert.
06.12.2020, 20:59 DaBBa (3192 
v3to schrieb am 06.12.2020, 16:32:
Leute, die heute Mitte Dreißig sind, haben zum großen Teil erst in der SNES- und Mega-Drive-Ära angefangen zu spielen. Und zuguterletzt haben reichlich Leute irgendwann das Hobby auch an den Nagel gehangen.
Oder sie haben auf einem NES angefangen, weil sie für einen Amiga zu jung waren. Das NES wurde für in den 90ern Grundschüler gekauft, der Amiga für Teenager (vereinfacht ausgedrückt ).

"Meine" Generation (Geburtsjahr 1983) ist, wenn überhaupt, eher NES-Kind als Amiga-Kind. Die Grundschüler von damals sind heute 30+x Jahre alt, die Teenager sind 40+x Jahre alt.

Eigentlich ist "meine" Zeit eine gute Ära: Auf meinem Weg zum Abi erlebte ich das NES, den Amiga, das SNES, die PlayStation 1, die PlayStation 2 und last but not least den parallel immer besser werdenden PC. Aus der Klötzchengrafik in der 1. Klasse wurde die 3D-PS2-Grafik in der 13. Klasse.
So einen Sprung nach vorne hat die Schüler-Generation vor mir nicht erlebt und wird vermutlich keine Schüler-Generation mehr nach mir erleben. Schön.
nudge schrieb am 06.12.2020, 17:37:
DaBBa schrieb am 06.12.2020, 15:09:
Die allermeisten Konsolen-Spieler hatten eben keine 100 oder 1000 Spiele in der Box, sondern nur die 5, 10, 20..., die sie original hatten. Da haben sich die wenigen besser eingeprägt.
Ähnliches vermute ich bei den Engländern, die sowohl auf dem C64 als auch auf Spectrum und CPC hauptsächlich von Datasette gespielt haben. Und das bis Anfang der 90er. Sowohl das Laden als auch das Kopieren dauerte ewig. Wer 10 Minuten warten muss, bis er endlich spielen kann, der beschäftigt sich schon ein bisschen intensiver mit dem, was er da gerade geladen hat als jemand, der mal eben ein paar frisch kopierte Spiele auf Diskette durchprobiert. Anders kann ich mir den Hype um gewisse Spiele sowohl damals in der Zzapp als auch in der heutigen englischen Retrogamer gar nicht erklären.
Wobei England wohl nochmal "krasser" war als Deutschland.
England war eine Heimcomputer-Hochburg. Da gab es Systeme mit nennenswertem Marktanteil, die im Rest der Welt (inkl. Deutschland) weitgehend oder völlig unbekannt sind. Dass sich der Amiga relativ lange in den frühen 90ern behaupten konnte, lag daran, dass vor allem Briten ihn mit Software versorgt und sie gekauft haben.
Ja, in Deutschland gabs Factor 5 und Blue Byte, aber wegen Software 2000 und Starbyte hat sich in England (fast) niemand einen Amiga gekauft.

Wenn man sich bspw. den YouTuber Larry Bundy Jr anschaut, fällt schon auf, dass und wie sehr er als britischer Retrogamer auch Heimcomputer-Material thematisiert und nicht nur Konsolen-Kram wie seine amerikanischen Kollegen.

nudge schrieb am 06.12.2020, 17:37:
Und ich erinnere mich noch an eine Fernsehsendung mit lauter kreischenden Kindern, die sich in 2-Spieler Duellen am SNES beweisen mussten und was gewinnen konnten.
Ja, damals gab es einen kleinen 16-Bit-Konsolen-Boom in Deutschland. Super Nintendo und Mega Drive lockten junge Menschen an die Geräte

Da wollten auch die TV-Sender nicht zurückstecken und schickten die Sendungen in den Äther, die ich heute als "tragisches Dreieck der Videospiel-Sendungen" bezeichne:
- Sat 1 hatte Games World, eine ziemlich freie Interpretation eines gleichnahmigen britischen Formates.
- Das ZDF hatte X-Base, eine Sendung, die das Konsolen-Wettzocken mit kurzen Berichten und Reviews auflockerte.
- RTL 2 hatte Play Time TV, die Sendung zum Computec-Heft.
Wirklich anspruchsvoll war eigentlich nichts davon. X-Base war inhaltlich noch mit Kurz-Berichten und -Reviews am ergiebigsten. Das lag vor allem daran, dass die anderen beiden da entweder gar nichts (Games World war nur Gedaddel) oder fast nichts (Play Time TV zeigte einige Mini-Reviews aktueller 16-Bit-Spiele) versuchten.

/e: Dino Dini ist gar nicht aus Italien. :o
Kommentar wurde am 07.12.2020, 08:13 von DaBBa editiert.
06.12.2020, 19:55 Frank ciezki [Mod] (3803 
Gehörten die Hornissen nicht auch zu den Gegnern in JSW ?
Auf dem C64 wurde natürlich kopiert, bis die Schwarte krachte, aber einige Titel, die mir besonders am Herzen lagen, habe ich mir gekauft,z.B. Ghost´s n Goblins, Ultima 5 oder Pool of Radiance.
Willi begegnete ich zum ersten mal in Form von Jet Set Willy 2 (das ja nur ein erweitertes JSW war) in eine Spielesammlung. Viel zu schwer, um es jeh durchzuspielen, aber die schräge Fantasie und die Atmosphäre haben mich in ihren Bann gezogen.Hatte auf dem Commodore auch eine sehr coole, spanische Melodie als Musik.Ich meine die im eigentlichen Spiel.Kein technisches Meisterwerk, aber irgendwie hypnotisch.
Kommentar wurde am 06.12.2020, 19:56 von Frank ciezki editiert.
06.12.2020, 19:06 Doc Sockenschuss (1476 
Mach dir mal keinen Kopp wegen deinem "biederen" Kommentar - dieser hat zumindest im Gegensatz zu den meisten anderen Kommentaren von heute (also dem 6.12.) immerhin konkret mit diesem Spiel zu tun! Und ich kann deinen Kommentar auch nachvollziehen, da es mir ja ähnlich ging, denn als ich das Spiel irgendwann Ende 85/Anfang 86 bekam, hatte ich für meinen Speccy erst wenige Spiele. Zu der Zeit waren das alles Originale, und entsprechend intensiver habe ich mich mit diesen beschäftig - genau wie mit den Spielen fürs Atari VCS zuvor! Tauschpartner fand ich erst ca. 1-2 Jahre später durch Kleinanzeigen in der ASM, wobei das dann auch immer per Post war, da die Typen eben nicht hier in Köln wohnten. Eventuell interessantes Detail: alle, mit denen ich damals so getauscht habe, wohnten durchweg im südlicheren Teil der Republik.

In meiner Erinnerung spielten wir allerdings am C64 bei meinen Klassenkameraden auch einige raubmordkopierte Titel gerne mal über Stunden, und das waren durchaus nicht nur die üblichen Verdächtigen. Das war so in den Jahren 87-89.

Wenn du noch eine schöne Anekdote zu Jet Set Willy haben willst ... bitteschön: es war vermutlich im Spätsommer, ich war allein zu Hause und spielte das Spiel. Die Balkontür war leicht geöffnet. Irgendwann merkte ich plötzlich, dass eine riesige Hornisse in meinem Zimmer war. Da ich auch vor Wespen schon einigen Schiss hatte, verliess ich sofort fluchtartig das Zimmer. Gott sei dank stand Willy sicher irgendwo herum, wo ihn keine Gegner töteten. Denn nach ein paar Minuten ging das Spiel ja automatisch in den Pausemodus, wo dann immer alle paar Sekunden sich alle Farben änderten. Eben diesen Pausemodus "durfte" ich dann auch mehrmals sehen, wenn ich hin und wieder vorsichtig hereinlinste in der Hoffnung, die Hornisse hätte sich wieder verpisst. Die Aktion hat locker eine Stunde gedauert und hat sich tief bei mir eingebrannt!

So, diesmal editiere ich nicht, falls da noch ein Fehler sein sollte!
06.12.2020, 18:56 v3to (2010 
nudge schrieb am 06.12.2020, 17:37:
Das fällt mir sogar in der Return auf, dass NES Spiele immer häufiger als Referenz hinhalten müssen. In Ausgabe wird 34 wird Steel Ranger lang und breit mit Metroid verglichen und Gandalf DLX mit Super Mario. Ich vermute hier wird schon eine Retro-Generation bedient, die mit SNES und MegaDrive eingestiegen ist und nicht meine Homecomputergeneration.

Also, derartige Vorgaben gibt es seitens der Redaktion nicht, das kommt wenn dann vom Autor. Bzw Steel Ranger ist ein Metroidvania, Weltdesign und Spielablauf erinnert eher an Metroid als klassische Genrevertreter auf Heimcomputern. Gandalf DLX fänd ich vom Gameplay schon eher fraglich, allerdings bestehen durch das Hüpfen an Blöcke und sogar in der Hintergrund-Musik Referenzen zu Super Mario.
Kommentar wurde am 06.12.2020, 18:59 von v3to editiert.
06.12.2020, 18:18 Lisa Duck (1861 
Ach herrjeh... Der aktuelle Gesprächsverlauf zu "Jet Set Willy" hat mich leider mal wieder zu einem biederen Kommentar angeregt. Was mir hier etwas gerade zu kurz kommt sind die damaligen Außenseiter. Das Werk wurde nicht nur durch Kopierprofis bespielt. Ich war da anders. Ich habe nie (wie mancher anderer in Schulhoftagen) Spiele kopiert und dadurch allzu großen Überfluss auf meiner Spectrum-Datasette gehabt. Vielleicht weil ich in der Schule nicht der Lieblingsmensch von allen war. Klar hat man mal das eine oder andere bekommen - aber stets hatte ich einen übersichtlichen Bestand an spielbereiten (für einen persönlich) Neuheiten.

nudge hat es fast perfekt ausgedrückt mit: "Wer 10 Minuten warten muss, bis er endlich spielen kann, der beschäftigt sich schon ein bisschen intensiver mit dem, was er da gerade geladen hat als jemand, der mal eben ein paar frisch kopierte Spiele auf Diskette durchprobiert. und aus diesem Grunde habe ich persönlich so eine - fast nicht erklärbar enorme Bindung - zu den für mich Juwelen dieser vergangenen Zeit. Weiß gar nicht wie oft ich "Jet Set Willy" eingeladen habe und wie ich oft ich schon nach wenigen Minuten gescheitert war. Aber wie in einer guten Hass-Liebe verbindet das einander. Ich kann mich an so viele Momente in diesem Werk erinnern, was ich bei vielen späteren - viel, viel intensiver erforschten und bespielten Titeln - nicht mehr kann. Und das es so viele Stellen im Netz über das Spiel gibt, zeugt davon das man vielleicht nicht alleine war. Man sollte ein Spiel nicht nach seinen technischen Voraussetzungen oder auch nach Empfindungsspiegel der Allgemeinheit beurteilen. Entscheidend sind die eigenen Gefühle und Empfindungen, welche sich nicht zu einem allgemein anerkannten Gesamturteil addieren lassen. Nicht zu unrecht hat dieses Spiel in meinen Erinnerungen und Herzen zehn Punkte verdient und auch verdient bekommen. Diese sind allerdings garantiert nicht in der Spielmechanik, den Fehlern (Spiel nicht zu beenden) oder auch der objektiven Kritik begründet. Diese sind nur berechtigt, durch den Einfluss welches dieses Spiel auf das historische, retrologische Wohlbefinden in der Vergangenheit in mir auslöste.
06.12.2020, 17:56 Doc Sockenschuss (1476 
Grumbler schrieb am 06.12.2020, 14:22:
DOOM? Pah! Jet Set Willy hat die Mod-Szene begründet! Wissen nicht viele glaub ich, besonders in den US.


In den US kennt doch außer irgendwelchen krassen Nerds ganz sicher eh keine Sau ein derart obskures Spiel, Mod-Szene hin oder her.
06.12.2020, 17:37 nudge (1821 
DaBBa schrieb am 06.12.2020, 15:09:
Die allermeisten Konsolen-Spieler hatten eben keine 100 oder 1000 Spiele in der Box, sondern nur die 5, 10, 20..., die sie original hatten. Da haben sich die wenigen besser eingeprägt.
Ähnliches vermute ich bei den Engländern, die sowohl auf dem C64 als auch auf Spectrum und CPC hauptsächlich von Datasette gespielt haben. Und das bis Anfang der 90er. Sowohl das Laden als auch das Kopieren dauerte ewig. Wer 10 Minuten warten muss, bis er endlich spielen kann, der beschäftigt sich schon ein bisschen intensiver mit dem, was er da gerade geladen hat als jemand, der mal eben ein paar frisch kopierte Spiele auf Diskette durchprobiert. Anders kann ich mir den Hype um gewisse Spiele sowohl damals in der Zzapp als auch in der heutigen englischen Retrogamer gar nicht erklären.

DaBBa schrieb am 06.12.2020, 15:09:
Vielleicht sind gerade deshalb heute die Konsolen-Spiele heute beim Retrogaming präsenter als die Heimcomputer-Spiele: Ein Super Mario Bros. hat auch in Deutschland deutlich mehr Retro-Aufmerksamkeit als ein Turrican.
v3to schrieb am 06.12.2020, 16:32:
Wenn man sich durch die ersten Altbier-Folgen von The Pod anhört, könnte man meinen, dass Heimcomputer hierzulande keine Rolle gespielt haben. Ich hatte kürzlich auf FB mit einem jüngeren Spielejournalisten eine Diskussion, weil er nicht glauben wollte, dass in den 80ern hierzulande C64 und Amiga die Haupt-Spieleplattformen waren (sein Argument war btw auf eine satirische Art nachvollziehbar, weil er sich auf "Verkaufsstatistiken" von Spielen. "Verkaufsstatistiken"... stärker lässt sich ein Amiga kaum relativieren).
Das fällt mir sogar in der Return auf, dass NES Spiele immer häufiger als Referenz hinhalten müssen. In Ausgabe wird 34 wird Steel Ranger lang und breit mit Metroid verglichen und Gandalf DLX mit Super Mario. Ich vermute hier wird schon eine Retro-Generation bedient, die mit SNES und MegaDrive eingestiegen ist und nicht meine Homecomputergeneration. Bis 1992 wusste ich zwar aus ASM und Powerplay, dass es eine Konsole namens NES gibt - aber das war auch schon alles. Kein einziger auf den Schulhöfen der von von mir bis dahin besuchten 3 Schulen hatte sowas. Erst 1992 ging der Hype mit den niedlichen Kinderspielen (den Eindruck machten sie damals auf mich) auf dem SNES in der Fernsehwerbung los. Und ich erinnere mich noch an eine Fernsehsendung mit lauter kreischenden Kindern, die sich in 2-Spieler Duellen am SNES beweisen mussten und was gewinnen konnten. Erst heute habe ich durch die diversen Retromagazine einen größeren Überblick, wie sich die Konsolen entwickelt haben und welche Bedeutung sie auf anderen Kontinenten hatten.
06.12.2020, 16:32 v3to (2010 
DaBBa schrieb am 06.12.2020, 15:09:
Vielleicht sind gerade deshalb heute die Konsolen-Spiele heute beim Retrogaming präsenter als die Heimcomputer-Spiele: Ein Super Mario Bros. hat auch in Deutschland deutlich mehr Retro-Aufmerksamkeit als ein Turrican. Die allermeisten Konsolen-Spieler hatten eben keine 100 oder 1000 Spiele in der Box, sondern nur die 5, 10, 20..., die sie original hatten. Da haben sich die wenigen besser eingeprägt.

Denke mal, dass das mit daran liegt, dass Heimcomputer eher ein europäisches Phänomen waren. Dann noch eine recht begrenzte Zeitspanne. In den USA hatte das NES zeitweilig über 90% Anteil am Spielemarkt und Leute, die heute Mitte Dreißig sind, haben zum großen Teil erst in der SNES- und Mega-Drive-Ära angefangen zu spielen. Und zuguterletzt haben reichlich Leute irgendwann das Hobby auch an den Nagel gehangen.

Wenn man sich durch die ersten Altbier-Folgen von The Pod anhört, könnte man meinen, dass Heimcomputer hierzulande keine Rolle gespielt haben. Ich hatte kürzlich auf FB mit einem jüngeren Spielejournalisten eine Diskussion, weil er nicht glauben wollte, dass in den 80ern hierzulande C64 und Amiga die Haupt-Spieleplattformen waren (sein Argument war btw auf eine satirische Art nachvollziehbar, weil er sich auf "Verkaufsstatistiken" von Spielen. "Verkaufsstatistiken"... stärker lässt sich ein Amiga kaum relativieren).

Allerdings ist an dem Zusammenhang zwischen Raubkopien und Aufmerksamkeitsspanne sicher was dran. Das merken wir beim Retrokompott Videostammtisch (das ist eine Art Gruppen-Lets-Play mit Retrogames) immer wieder mal, wenn sich bei einigen in der Runde die Meinung zu bestimmten Spielen dreht, wenn man sich damit intensiver beschäftigt.
06.12.2020, 15:44 Grumbler (1445 
Edgar Allens Po schrieb am 06.12.2020, 14:35:
Ich hatte das Game damals beim ersten Anspielen durchgespielt.
Lächerlich geringer Schwierigkeitsgrad.


kühle geschichte bru
06.12.2020, 15:09 DaBBa (3192 
nudge schrieb am 30.05.2019, 16:41:
Ist aber nicht so gemeint. Eher habe ich manchmal das gegenteilige Gefühl, dass die Raubkopiergeneration sich bei der großen Auswahl an Spielen sich auf manche einfach gar nicht richtig eingelassen hat.
Das ist ein interessanter Gedanke.

Vielleicht sind gerade deshalb heute die Konsolen-Spiele heute beim Retrogaming präsenter als die Heimcomputer-Spiele: Ein Super Mario Bros. hat auch in Deutschland deutlich mehr Retro-Aufmerksamkeit als ein Turrican. Die allermeisten Konsolen-Spieler hatten eben keine 100 oder 1000 Spiele in der Box, sondern nur die 5, 10, 20..., die sie original hatten. Da haben sich die wenigen besser eingeprägt.

Natürlich wäre das nicht der einzige Grund: Die Konsolen hatten auch ein größeren und einflussreicheren Markt. Spiele-Heimcomputer gabs v. a. in den Europa, in Amerika und Japan gabs Konsolen.
Dass das europäische Retrogaming vom amerikanischen beeinflusst wird, kann man auch festhalten: So lästern heute bspw. europäische Retrogamer über den Virtual Boy. Obwohl der nie in Europa offiziell erhältlich war, obwohl den auch kaum jemand importiert hat und obwohl der für europäische Spieler in den 90ern deshalb exotischer war als das NeoGeo oder die PC Engine.
Kommentar wurde am 06.12.2020, 15:09 von DaBBa editiert.
Seiten: «  1 2 [3] 4 5 6 7   »


Du willst einen Kommentar schreiben?

Dann musst du dich nur kostenlos und unverbindlich registrieren und schon kann es losgehen!