Die Endung -roid ist auch nicht so eindeutig, wie die Endung -vania. Es gibt neben Metroid auch Asteroid, Android, Steroid, Ochroid...

Der Begriff entstand recht spät, bzw etwa zu der Zeit der GBA-Metroidvanias. Was insofern nachvollziehbar ist, dass sich damals Spiele dieser Art bei den beiden Marken häuften und als Genre begriffen wurden. Wobei das heute umstritten ist, ob es sich überhaupt um ein Genre handelt. zb Mobygames verwendet explorative Platformer als Genrebezeichnung und Metroidvania als eine Art allgemeingültiges Eigenschafts-Tag. Für mich ist es auch traditionell eine Genre-Bezeichnung für 2D-Spiele, nur das wurde die letzten 10 Jahre mal reichlich verwässert.

Der Ursprung als Genre ist an sich auch mehr aus der Popularität von Metroid und Castlevania geboren. Es gibt diverse Vertreter westlicher Action-Adventures, welche zu der Zeit die Definition bereits erfüllen. Antiriad ist im Prinzip ein Metroidvania als 10-Minuten-Konzentrat. Historisch gesehen war wohl Aztec von Datamost aus dem Jahr 1982 mit das erste Spiel dieser Art.

Metroid war ja auch nicht das erste Metroidvania. Elemente des Matroidvania gab es schon zuvor aber Metroid war das Spiel, dass womöglich die Metroidvanias am meisten geprägt hat.

Neben Symphony of the Night.

Man kann sich schon darüber echauffieren, dass SOTN viel abgekupfert hat, sich anders steuert (finde nicht, dass es ungenauer ist, Alucard steuert sich gleitender, weil er halt eben so halb schwebt) oder dass die RPG-und Erzählelemente ja auch schon vorher gab - wie es eben einzelne Elemente ja auch vor Metroid gab - aber den Einfluss, den SOTN auf das Genre hatte - und vor allem auf dessen Bekanntheit - darf man nicht vergessen.

Generell finde ich den Ausdruck auch doof, da stimme ich zu.

Vor allem auch, wenn ich mich richtig erinnere, war ja für SOTN auch gar nicht Metroid das Vorbild sondern Zelda. Man wollte Castlevania Gameplay mit Zelda Mapping und Fortschrittssystem mit Backtracking und Items, die neue "Dungeons" öffnen, kombinieren.
Sie haben also eher versucht, ein Zeldvania oder ein Castelda zu machen.
Kommentar wurde am 07.05.2021, 05:51 von Pat editiert.

Ja, ich werde wohl damit leben müssen, von dem Gefühl begleitet zu werden, dass CASTLEVANIA sich diesen Platz irgendwie "erschlichen" hat. Damit komme ich klar, ist ja auch ein feines Programm! Wenigstens steht METROID vorne. CASTLEROID klingt ja auch dämlich, dachte ich mir gerade und googelte dies mal eben. Und auf reddit.com steht dieser lustige Eintrag dazu:

- "Is there a reason that the phrase "Castleroid" never caught on? Is it just that "Metroidvania" rolls off the tongue better, or do we use this phrase because we feel that Metroid contributed more to the genre than Castlevania? *" (*Ja, das lese ich doch gerne!!!)

- "Maybe it's because "Castleroid" sounds a bit like haemorrhoid."

- "I can't wait to play the new Haemorrhoidvania!"


Die ganze wundervolle Diskussion gibt es hier:
https://www.reddit.com/r/metroidvania/comments/7tl58t/is_there_a_reason_that_the_phrase_castleroid/

Und damit gute Nacht für's erste. Ich werde weiter aus der Reise durchs Schloss berichten, falls es etwas Erwähnenswertes gibt...

Naja, Metroidvania bezeichnet ja weder strikt ein Metroid Klon noch ein Castlevania Klon, sondern vielmehr die Essenz aus beiden Genres von nicht linearem Gameplay. Das gab es 1986 neben Metroid auch schon 1987 in Castlevania II. So richtig bekannt wurde die Genre Definition aber erst nach Symphony of the Night (die aus SM übernommene Übersichtskarte). Vor Ende der 90er war mir der auch nicht bekannt.
Kommentar wurde am 07.05.2021, 02:57 von Retro-Nerd editiert.

Schon klar und danke für den Text. Der bringt aber auch nichts Neues oder gar Erhellendes. Daher, meine Frage bleibt: Warum wird CASTLEVANIA die "Ehre" zuteil, den Titel des Genres mitzugestalten? Denn das, was laut dieser Erläuterung das Genre ausmacht, hat METROID schon ganz allein geleistet.

Die Definition des Genres ist doch im Netz.


Kommentar wurde am 07.05.2021, 00:33 von Retro-Nerd editiert.

Die erste Stunde mit Alucard ist vorüber und ich wage mal ein Mini-Fazit:
Direkt von SUPER METROID kommend fällt mir deutlich auf, wieviel ungenauer, träger und hakeliger es sich als Sohn von Dracula durchs Leben geht und springt. Kein Vergleich zur geschmeidigen Kopfgeldjägerin. SOTN setzt aber auch andere Prioritäten, es ist eben mehr Action-RPG als reines Action-Adventure. Dort sind die Charakterwerte und Ausrüstung, das "Würfeln" im Hintergrund wichtiger als das praktische Kampfgeschehen. Dies fiel auch direkt beim ersten Bosskampf auf, der doch sehr unspektakulär und wenig filigran anmutete.
In der kurzen bisherigen Zeit habe ich zudem schon gefühlt mehr Plattformen im Sprung verpasst, als in drei aufeinanderfolgenden Durchspielsessions in SUPER METROID.
Die Grafik kann defintiv einen Filter vertragen, auf der großen Glotze wirken gerade die Sprites arg verpixelt. Da spiele ich dann doch lieber auf der VITA, vor allem auch wegen der miserablen neuen Sprachausgabe.
Toll natürlich weiterhin die Musik. Da summe ich mit. Richtig, richtig doof allerdings - und das empfand ich schon vor 22 Jahren so - dass die Musik immer dann pausiert, wenn man im Menü ist. Das zerstört die Atmosphäre aber mal so richtig und ich verdamme jeden Moment, in dem ich eine neue Waffe finde und die Werte vergleichen will. So ein Scheiß! Dafür wäre dann ein Romhack angebracht!
Das Leveldesign kann auch nicht mit dem Genre-Gründer mithalten. Das Schloss ist viel größer als der ganze erforschbare Planet ZEBES (interessant wäre mal ein tatsächlicher Vergleich an Bildschirmen, gibt's doch bestimmt, bin grad nur zu faul zum Suchen...), umso beliebiger und uninspirierter wirken schon in den ersten Gebieten die aufeinanderfolgenden Bildschirme und der Aufbau der Plattformen. Da wirkt SUPER METROID deutlich durchdachter und viel besser designt. Die Welt erzählt viel mehr eine Geschichte und lässt einen deutlicher erahnen und vermuten, wo eventuell eine geheime Passage steckt. Dass die Arten, diese zu eröffnen auch noch wesentlich einfallsreicher sind, kommt hinzu. Dahingehend ist SOTN wirklich platt.
Und neben den ständigen "Uuuhs!" und "Aaarghs!", die der Charakter fortlaufend kämpfend, springend und trampelnd von sich gibt, sind es auch noch etliche andere Dinge, die dem ganzen Spiel einen regelrecht "trashigen" Charme verleihen. SUPER METROID dagegen ist düsterer und polierter, meiner Meinung nach einfach stylisher, reduzierter und vollkommener in der Abstimmung aller Elemente aufeinander. Dazu spielerisch eine ganze Klasse besser.
SOTN lebt dagegen sehr vom RPG-Element, dem Finden neuer Ausrüstung, dem Aufleveln und all den anderen Dingen, wegen dem ich auch dieses Spiel so liebe. Im Vergleich allerdings und müsste ich wählen, würde ich mich klar für Samus entscheiden, auch wenn Alucard weiblicher wirkt. ;-)
Einen großen Sog hat SOTN aktuell nicht auf mich entwickelt, schon nach knapp einer Stunde habe ich das Spiel erstmal ausgemacht. Auch das war in den letzten Tagen bei SUPER METROID anders. Dreimal am Stück spiele auch ich höchst selten mal ein Spiel durch. Sehr selten! Mal sehen, wie weit ich es in den nächsten Tagen in Draculas Schloss bringe.
So wie ich es gerade sehe, würde ich SUPER METROID mit einer klaren 10, SOTN hingegen mit einer 9 bewerten. Meckern auf grandios hohem Niveau, sind es doch beides tolle Spiele und wahre Klassiker.
Was ich allerdings bis heute nich verstanden habe: Warum nennt man das Genre METROIDVANIA? Was genau hat CASTLEVANIA dazu beigetragen, die Essenz stammt doch eindeutig von METROID!? Sind es die RPG-Elemente? Aber die hat CASTLEVANIA doch auch nur abgekupfert. Wo also ist der Anteil der Vampir-Saga am Namen des Genres? Das hat mich schon immer irgendwie gewurmt. Vielleicht kennt ja jemand die Antwort!?
Kommentar wurde am 07.05.2021, 00:18 von Trondyard editiert.

Da ich ja gerade mal wieder genussvoll (und zum dritten Mal hintereinander) SUPER METROID zocke, habe ich mal zufällig im Store der PS4 geschaut und tatsächlich gibt es gerade CASTLEVANIA - SYMPHONY OF THE NIGHT (zusammen mit RONDO OF BLOOD) für 7,99 €uro im Angebot. Und da ich - wenn ich das beste Metroidvania der Geschichte ein drittes Mal beendet habe - Lust auf das zweitbeste Metroidvania der Geschichte habe, landete es im Einkaufswagen und wurde bereits runtergeladen und auch einmal kurz gestartet. Naja, ich finde es ja doof, dass die alte englische Tonspur neu eingesprochen wurde und um einiges weniger kultig ist ("But enough talk! Have at you!" fehlt z.B., genauso wie "What is a man [...]"). Ist ja fast so, als würde bei RAMBO III das BLAUE LICHT fehlen, übel!
Bleibt also die VITA-Version, die auf der originalen PlayStation-Fassung basiert, die bessere. Aber gut, so zocke ich dann also bald SOTN auf dem großen Fernseher, lausche neuen und blöden Dialogen und hole nebenbei ein paar Trophäen, auch wenn ich beileibe kein Trophäenjäger bin. Mal sehen, was mir noch so auffällt. Ich werde bei Gelegenheit berichten... aber nun erstmal zurück nach ZEBES... yeah!!!

Ich mag die linearen Serienteile ja eigentlich lieber, trotzdem schafft es dieses fantastische Stück Software dank toller Athmosphäre und dem fantastischen Leveldesign es auf mein persönliches Castlevania-Podium, direkt hinter Teil III und Rondo of Blood! 10 Punkte!

Hab' mir meine drei Fassungen mal genauer angeschaut. Die Version für die PSX ist tatsächlich komplett englisch - auch in der deutschen Verkaufsversion. Die Version für die 360 gibt's dafür auf deutsch (die müßte auch kompatibel mit der One sein); es wurden aber nicht alle Menüs übersetzt. Bei der PS4-Version sind dann alle Texte eingedeutscht worden. Diese Version gefiel mir auch am besten.
Die Sprachausgabe ist übrigens immer englisch (auf der 360 & PS4 dann mit deutschen Untertiteln). Andere Fassungen vom Spiel (Saturn, PSP etc.) hab' ich leider nicht.

Ich wollte mal ganz kurz nachfrage/sichergehen: Es gibt keine deutsche Version von Symphony of the Night, oder?

Das Englisch meiner Sohnes ist noch nicht so gut.

HIER! Noch ein "Verrückter"!
Kommentar wurde am 13.12.2018, 20:16 von Marco editiert.