Eines der Echtzeitstrategiespiele in 3D, die um die Jahrtausendwende hochkamen, als "Zukunft" angepriesen wurden und ganz schnell in der Versenkung verschwanden. Warzone 2100 ist auch so ein Fall, Thandor ein anderer.
Metal Fatigue (warum wird das immer mit "Materialermüdung" übersetzt, wo es doch eigentlich "Metalermüdung" heißen sollte, oder?) hat zusätzlich zur 3D-Grafik noch einen Einheitenbaukasten, also gleich zwei Dinge, die ich für absolut überflüssig halte. Seltsamerweise macht mir das Spiel trotzdem Spaß. Zum einen baut man sich nur die "Combots" selber zusammen, also riesige Roboter, gegen die der gemeine Panzer keine Chance hat, und zum anderen wirken diese Combots eben nur in 3D so gigantisch. In 2D-Iso wären die ca. 50-60 Meter hohen Ungetüme schwierig darzustellen. Und Metal Fatigue hat (Trommelwirbel!) verschiebbare Mauern! Wie cool ist das denn! Schließlich weiß man zu Anfang ja nie, wie groß die Basis letztendlich wird.
Strategisch ist es vielleicht ein wenig zu sehr auf die Combots ausgerichtet, was aber durch die drei Kartenebenen ausgeglichen wird, unterirdisch kämpft es sich schlecht mit den Monstern und im Orbit sowieso. Hat man einen feindlichen Combot zerhackt (wortwörtlich) kann er erforscht und seine Technologie nutzbar gemacht werden. Alles in allem ein fein durchdachtes Spiel, bei dem leider die Story ein wenig vernachlässigt wird, obwohl sie mit dem Knatsch von drei Brüdern eigentlich genug Stoff liefert. Die 5,29.- GOG-Euro sind auf jeden Fall gut angelegt.
Ach ja: laut Wikipedia war Talonsoft nur in Nordamerika der Publisher, in Europa war´s Psygnosis. Und vielen Dank für den schnellen Scan!
Kommentar wurde am 31.03.2019, 21:11 von Bearcat editiert.