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Autor Thema: Die neue Rechtschreibung oder Konrad Duden würde im Grabe rotieren  (Gelesen 5537 mal)

paranoid android

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Ist mir schon öfter beim Fernsehen aufgefallen:
Bei den Namens-Einblendungen in Reportagen, Talkrunden,
Nachrichten und so weiter, sehe ich verhäuft vorkommend,
wie z.B. unter dem Namen eines Durchschnitts-Hartz-IV-
Empfängers die Randbemerkung "Arbeit suchend" prangt.
Ich meine, was soll das, beim Griffel des Konrad Duden
nochmal?! Soll DAS unsere "neue deutsche Rechtschreibung"
sein?!
Wie steht Ihr zu diesem Hirnwichs politischen Irrsinns?

Ach ja, noch etwas:
Betrifft die neue deutsche Rechtschreibung eigentlich auch
die Österreicher?

Und:
Schreiben die deutschsprachigen Schweizer (mit dazuge-
hörigem Dialekt) eigentlich auch so, wie sie sprechen?

Gut's Nächtle!
« Letzte Änderung: 18.04.2008, 15:59 von paranoid android »
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paranoid android

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Für die, die auf'm Schlauch stehen:
Es hieß in der Vergangenheit immer "arbeitssuchend"!  :rolleyes:
« Letzte Änderung: 17.04.2008, 22:56 von paranoid android »
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Lemmy07

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Na ja, ich finde die neue Rechtschreibung ja auch ziemlich übel, aber ob jetzt arbeitssuchend oder Arbeit suchen ist mir dann doch ziemlich egal. Da gibts viel schlimmere Beispiele was das für ein Mist ist...
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kultboy

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Österreich hat wieder was anderes, ist ja schließlich noch ein eigenes Land.  ;)
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Herr Planetfall

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Ich betrauere v. a. den Verlust des Wortes "Schneifel", welches neuerdings "Schneeeifel" geschrieben wird. Mann, dat war viel lustiger früher. :(
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Anna L. fällt ein Stein vom Herzen.

Pearson

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Nur mal so am Rande bemerkt: Dies ist das Ergebnis des Dudens zu "arbeitssuchend":
1. ar|beits|su|chend <Adj.>: eine Arbeit, Stellung, [berufliche] Beschäftigung suchend: -e Männer und Frauen.

Zu "Arbeit suchend" gibt es kein Ergebnis. Also, lieber paranoid, liegen die von Dir beklagten Fernsehsender ganz einfach daneben...  :angst:
« Letzte Änderung: 18.04.2008, 17:40 von Pearson »
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Wo ich bin, ist oben.

Elvis

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Schreiben die deutschsprachigen Schweizer (mit dazuge-
hörigem Dialekt) eigentlich auch so, wie sie sprechen?

Nein. Dialekt ist keine richtige geschriebene Sprache. Es gibt übrigens auch nicht "den" schweizerischen Dialekt. Ich kann - mit Ausnahme der französisch oder italienisch sprechenden Kantone - den Dialekt von jedem Kanton unterscheiden. Witzig ist, dass in unserem Dialekt das Präteritum und der Plusquamperfekt fehlen. Gewisse Wörter verwenden wir anders. Auch die Grammatik mag für Norddeutsche z.T. ein wenig ungewohnt oder "falsch" wirken, falls wir Schweizer Schriftdeutsch verwenden.

Ich habe, wenn mir jemand Dialekt schreibt, Schwierigkeiten, das Geschriebene zu verstehen. Leute, die so ab 1985 geboren sind, schreiben eher in Dialekt, obschon es schwer verständlich ist.

Das auffälligste ist bei uns das Fehlen des "ß". Darum schreibe ich hier im Forum auch nie mit "ß". Ich würd's gerne lernen, aber irgendwie will sich mir die Regel nie richtig einprägen. ;)
« Letzte Änderung: 18.04.2008, 22:57 von Elvis »
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Herr Planetfall

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Ja, das schöne "ß". Auch interessant, wo's herkommt. Äh, "herkchommt", meine ich. ;)
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Elvis

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Äh, "herkchommt", meine ich. ;)

Wenn ich in Deutschland so spreche, werde ich in Restaurants etc. besser bedient. B)
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Herr Planetfall

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Elvis

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Herr Planetfall

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Weil das wie so ne witzige Masche klingt, um sich besseren Service zu erschleichen, während die Angesprochenen das nicht durchschauen.
Hatte ich als Zivi aber auch drauf - wenn ich irgendwelche Alten betreut hab, hab ich schnell gemerkt, daß ich besser Rheinisch reden sollte, wenn ich nett behandelt werden will. Hochdeutsch fanden die oft hochnäsig, weil sie's selbst nicht konnten.
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Lemmy07

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Witzig ist, dass in unserem Dialekt das Präteritum und der Plusquamperfekt fehlen.
Wovon redet der?  :conf: ;)
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Elvis

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Zitat
Weil das wie so ne witzige Masche klingt, um sich besseren Service zu erschleichen, während die Angesprochenen das nicht durchschauen.

Ja gut, ich kann auch kein perfektes Hochdeutsch. Bei mir fragen alle - auch wenn ich mir allerhöchste Mühe gebe - nach, ob ich aus Zürich komme. Ich hab's schon lange aufgegeben, mich im Hochdeutschen anzubiedern. Aber natürlich versuche ich trotzdem hochdeutsch zu sprechen, damit man mich wenigstens versteht.

@Lemmy

Du kannst den Satz "Gestern regnete es." in keinen Schweizer Dialekt übersetzen. Daraus wird immer "Es hat gestern geregnet." Was dann genau gemeint ist, ergibt sich nur aus dem Kontext.

Auch die Konstruktion "Nachdem ich das Auto geputzt hatte, fing es zu regnen an." geht nicht. Das wird dann analog wie der Satz im vorherigen Abschnitt übersetzt. Man fügt einfach noch eine geeignete temporale Präposition hinzu. Für alle Vergangenheitsaussagen verwendet man im Schweizerdeutsch das Perfekt.

Ich weiss auch nicht, warum es diese grammatikalischen Konstruktionen nicht gibt. Schweizerdeutsch und Hochdeutsch ist zwar praktisch das gleiche, aber irgendwie doch ziemlich verschieden. Irgendwie ist es lustig, dass man im Schweizerdeutsch - mit Ausnahme des Perfekts - keine Vergangenheitsform verwenden kann. Die Wörter gibt's einfach nicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Perfekt
http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4teritum
http://de.wikipedia.org/wiki/Plusquamperfekt
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Herr Planetfall

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Ich find's immer komisch, daß es im Deutschen kein Gerundium gibt, daß es "ich bin am schreiben" also nur in der gesprochenen Praxis und nicht in der Theorie gibt.
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Anna L. fällt ein Stein vom Herzen.