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Autor Thema: Polyamoristen, ZEGG und weitere "Gemeinschaften"  (Gelesen 4258 mal)

bronstein

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Re: Polyamoristen, ZEGG und weitere "Gemeinschaften"
« Antwort #15 am: 30.07.2011, 11:33 »

Ich habe mich mit Polyamorie auseinandergesetzt und möchte hier nur in aller Kürze meine Schlüsse zusammenfassen:

1. Praktisch alle Kulturen, die langfristig erfolgreich waren, d.h. die heute noch existieren oder sogar die Welt beherrschen, betreiben einen enormen Aufwand, um die Menschen zur (lebenslangen!) Monogamie zu bewegen - durch tatsächlich exisitierende oder ungeschriebene Gesetze.

2. Das geschieht deshalb, weil es offensichtlich nicht der Natur des Menschen entspricht.

3. Es handelt sich also um eine Disziplinierungsmaßnahme, die für die Gesellschaft als Ganzes große Vorteile hat (man konzentriert sich auf die Arbeit, die Kinder wachsen in geordneten Verhältnissen auf usw.)

Kann man es nun, heute und hier, in der Praxis leben?

1. Millionen Menschen führen ein promiskes Leben - Dominique Strauss-Kahn ist nur das schillerndeste Beispiel.

2. Eine der Grundthesen Michel Houellebecqs ("Ausweitung der Kampfzone") ist sogar, dass der Zugang zu mehreren Sexualpartnern ein Erfolgskennzeichen unserer heutigen Welt ist.

3. Es offen auszuleben passiert dennoch sehr selten - zu groß sind die Widerstände, die die Gesellschaft leistet, und das mit gutem Grund (s.o.).

Die polyamouröse Bewegeung wird zwangsläufig daran scheitern, dass sie von der irrigen Grundannahme ausgeht, die Reallität zu zeigen, statt sie zu verstecken, werde gewüscht. Sie blendet außerdem aus, dass Rituale und Normen nicht nur den Zweck haben, den Menschen in seiner Freiheit einzuschränken, sondern die Gesellschaft funktionieren zu lassen. Und schließlich scheint sie zu übersehen, dass der Mensch kein Mensch ist, wenn er nicht auch seine Gehemnisse hat (wie z.B. seine Affären).

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