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Autor Thema: Ungewöhnliche Erzählstrukturen in Filmen oder Serien  (Gelesen 3772 mal)

Chili Palmer

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Filme und Serien laufen ja meistens nach dem selben Schema ab. Ab und an gibt es aber auch mal Ausnahmen in denen besondere kreative Erzählstrukturen benutzt werden. Diese weren danach oft kopiert und meist nie erreicht. Welche fallen euch das ein?

Ich denke da als Erstes an Pulp Fiction. War schon ´ne coole Idee den ganzen Film durcheinander aber auch irgendwie zusammen zu erzählen.
Man teilt einen Film in Episoden ein die sich immer wieder überschneiden und hängt diese dann in falscher Reihenfolge zusammen. Einfach aber genial.

Lola Rennt ist auch ein tolles Beispiel: Einfach die selbe Geschichte 3mal erzählen. Die Hauptrolle immer zu verschiedenen Zeiten (einige Sekunde früher oder später) das gleiche nochmals erleben lassen und die Auswirkungen auf das frühere oder spätere Eintreffen angucken. Immerhin entscheiden einige Sekunden über´s Happy End.

Babylon 5 hat eine tolle Episode, die sich wie eine Fersehshow guckt. Alles wird wie eine Dokumentation dargestellt und die Helden interviewt, sowie alle Geschehnisse durch eine Moderatorin kommentiert.

Bei Doctor Who gibt es zwei Episoden in denen der Doctor nur am Rande mitspielt und die Handlung nur um Nebencharaktere geht, die vorher nicht bekannt waren (Blink und Love and Monsters).

Bei Aeon Flux (die Manga-Serie) gab es einige tolle Episoden, die in Sachen Storytelling einige ganz neue Wege gingen. In einer Episode
wird Aeon direkt am Anfang erschossen und die Folge geht immer mit dem jeweiligen tötenden weiter. Da die Story mitten im Krieg zwischen Monica und Bregna spielt wechselt die Story andauernd sie Charaktere. In einer anderen Folge fällt Aeon aus einem Flugzeug und kann mit einem Fernglas einige Personen beobachten die etwas aus einem Abgrund ziehen. Es scheint etwas wirklich geheimnisvolles zu sein, doch genau in dem Moment in dem sie es über die Klippe ziehen schlägt Aeon auf und die Folge hört unmittelbar auf.


« Letzte Änderung: 11.02.2010, 21:28 von Chili Palmer »
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Wurstdakopp

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Re: Ungewöhnliche Erzählstrukturen
« Antwort #1 am: 11.02.2010, 21:28 »

Lost Highway wird in einer zeitlichen Schleife erzählt, in die die Hauptfigur aber erst mittendrin einsteigt und es für ihn und den Zuschauer sehr verwirrend wirkt. Leider entfiel mir deren genaue Bezeichnung, aber da gibt es doch bestimmt wieder ein paar fachkundige Leute hier, oder? ;)
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Oh Dae-su

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Re: Ungewöhnliche Erzählstrukturen in Filmen oder Serien
« Antwort #2 am: 11.02.2010, 22:07 »

Lola Rennt ist auch ein tolles Beispiel: Einfach die selbe Geschichte 3mal erzählen.

Bei "Rashomon" wird die selbe Geschichte sogar 4mal erzählt.
Noch ein Film mit ungewöhnlicher Erzählstruktur: "Memento!"
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PsychoT

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Re: Ungewöhnliche Erzählstrukturen in Filmen oder Serien
« Antwort #3 am: 11.02.2010, 22:36 »

Filme und Serien laufen ja meistens nach dem selben Schema ab. Ab und an gibt es aber auch mal Ausnahmen in denen besondere kreative Erzählstrukturen benutzt werden. Diese weren danach oft kopiert und meist nie erreicht. Welche fallen euch das ein?

Ich denke da als Erstes an Pulp Fiction. War schon ´ne coole Idee den ganzen Film durcheinander aber auch irgendwie zusammen zu erzählen.
Aber Pulp Fiction ist doch was die Erzählstruktur angeht auch nur'ne Kopie, und zwar von Once Upon A Time In America (fetter Film übrigens). Ansonsten fällt mir, was Erzählstrukturen angeht und noch nicht genannt wurde, auf Anhieb noch Irreversible ein. Ist aber sicherlich auch'ne Kopie. Geht so in Richtung Memento.
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Retro-Nerd

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Re: Ungewöhnliche Erzählstrukturen in Filmen oder Serien
« Antwort #4 am: 11.02.2010, 22:47 »

Solche Filme sind generell wohl als "Mindfuck" bekannt. Memento war Ok, aber Lost Highway fand ich nicht besonders. Den habe ich auch erst nach einer nachgelesenen Auflösung zu 100% verstanden. Man kann das auch übertreiben. Donnie Darko, The Machinist, Fight Club oder Sixth Sense fallen wohl auch in diese Kategorie. 12 Monkeys gehört da zu meinen Favoriten.

http://www.jump-cut.de/mindfuck1.html
« Letzte Änderung: 11.02.2010, 23:02 von Retro-Nerd »
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death-wish

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Re: Ungewöhnliche Erzählstrukturen in Filmen oder Serien
« Antwort #5 am: 12.02.2010, 11:26 »

Irreversible
der Film wird anscheinend rückwärts erzählt.  :ka:
 Ich hab ihn selber noch nicht gesehen, hab aber von einigen gehört das er recht abgefahren ist.

edit: Sorry PsychoT, hab deinen Beitrag übersehen
« Letzte Änderung: 12.02.2010, 17:00 von death-wish »
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whitesport

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Re: Ungewöhnliche Erzählstrukturen in Filmen oder Serien
« Antwort #6 am: 12.02.2010, 11:33 »

Recht abgefahren trifft es vielleicht nicht so ganz, "Irreversible" ist bis auf zwei extrem gewalttätige Szenen ein wirklich schöner und trauriger Film, der nicht zuletzt durch seine Erzählweise eine erstaunliche Wirkung erzielt.
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Re: Ungewöhnliche Erzählstrukturen in Filmen oder Serien
« Antwort #7 am: 12.02.2010, 14:19 »

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Gundark

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Re: Ungewöhnliche Erzählstrukturen in Filmen oder Serien
« Antwort #8 am: 12.02.2010, 15:56 »

Und täglich grüsst das Murmeltier

Ähnlich wie Lola rennt, ein Tag immer wieder, nur ein bisschen anders.

Wundert mich das noch keiner diese Kiefer Sutherland Serie genannt hat, die war doch auch für ihre Machart bekannt.
Ich selbst hab sie noch nicht gesehen, und deswegen komm ich jetzt auch nicht auf den Namen (24 Hours?)...

Bei der Serie Millenium gab es eine nette Folge, wo die Story aus der Sicht von drei Dämonen erzählt wird, die alle auf Frank Black (Hauptdarsteller) getroffen sind.

« Letzte Änderung: 12.02.2010, 15:56 von Gundark »
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Re: Ungewöhnliche Erzählstrukturen in Filmen oder Serien
« Antwort #9 am: 12.02.2010, 16:05 »

Gestern habe ich eine nette Akte X Folge aus der 5. Staffel gesehen, in der zunächst Scully ihre Erinnerungen wiedergibt, und dann Mulder.
Die Feinheiten dabei sind interessant, z.B. stellen sich die beiden in ihrer Erzählung positiver dar als den anderen... Habe mich auf jeden Fall amüsiert.
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spatenpauli

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Re: Ungewöhnliche Erzählstrukturen in Filmen oder Serien
« Antwort #10 am: 17.02.2010, 19:55 »

Dazu fällt mir zum einen "Blair Witch Project" ein, der das ganze Horror-Geschehen aus der Handcam-Sicht von drei Studenten im gestellten Dokumentarstil an den Mann bringt. Sehr geiler Film, interessant auch die Entstehungsgeschichte - anscheinend wussten die Schauspieler selbst nicht immer, was auf sie zukommt.

Und "Dogville" von Lars von Trier kommt mir in den Sinn. Durch die Tatsache, dass ein Großteil der Kulissen einfach als Umriss auf den Boden gemalt ist, wird der eigentliche Erzählstrang umso intensiver.
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