Gut, so gesehen kann ich jeden Film auf sein Grundgerüst reduzieren.
Was ist daran so toll, einem blechernen Arschloch beim Rumballern zuzuschauen (TERMINATOR) oder daran, ein paar deformierten Märchenfiguren beim Rumkrachseln in den Bergen zu beobachten (HERR DER RINGE)?
Aber so darf man Filme sowieso grundsätzlich nicht angehen (finde ich).
Für mich drückt EASY RIDER - so amateurhaft er handwerklich auch gemacht sein mag - einfach auf perfekte Art und Weise eine schwermütige Sehnsucht nach der völligen Freiheit aus - der Freiheit, an keinen Ort, keine Zeit und kein Gesetz gebunden zu sein. Und der Film liefert die traurige Erkenntnis gleich noch selbst mit, dass dieser Traum auch immer nur ein solcher bleiben kann und wird. Denn spätestens die Vergewaltigungsszene ist der Beweis, dass die Freiheit, zu tun zu lassen, was man will, sich in unserer Gesellschaft nur auf Kosten anderer durchsetzen lässt - und somit ein Trugbild bleiben muss. Für mich ist der Film - ob nun gewollt oder nicht - ein genialer Abgesang auf eben dieses wir-haben-uns-alle-lieb-Hippiegetue, von dem immer alle denken, dass der Film genau das glorifizieren möchte.