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Umfrage

Wofür seid ihr: für ein komplett vereintes Europa (United states of Europe), oder für ein "Europa der Vaterländer"?

United states of Europe
- 6 (60%)
Europa der Vaterländer
- 4 (40%)

Stimmen insgesamt: 9


Autor Thema: Europa wohin gehst du?  (Gelesen 2658 mal)

dn4ever

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Europa wohin gehst du?
« am: 10.11.2005, 13:08 »

Also ich bin für die Zukunft für einen kontinentalen Großstaatenbund analog zu den USA (auch mit Amtssprache Englisch).
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-Stephan-

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #1 am: 10.11.2005, 13:51 »

du hast da eindeutig was vergessen - Europa: Himmel bewahre ;)

Da ich allerdings nicht genau weiss was du mit "Europa der Vaterländer" meinst, hier meine Hoffnung für Europa...

- ein vereintes Europa, also EU ist eigentlich gar keine so schlechte Idee, derzeit meiner Meinung nach aber nicht machbar. Die Länder haben eindeutig zu große wirtschaftliche Unterschiede, genauso was die Meinungen betrifft. Und das da nur 4 - 5 Länder die Hauptsache zahlen, dafür aber noch nicht mal den gerechten Stimmenanteil dafür bekommen (siehe Deutschland) kann auch nicht das Wahre sein..

Derzeit bin ich daher gegen ein vereinigtes ?Europa? (was bei machen Ländern, die eventl. dazukommen wollen eh so ein Begriff ist, Eurasien wäre wohl besser ;)) , einfach weil es zu teuer ist, und die Unterschiede zwischen den einzelnen Nationen zu groß sind.

und das mit den Sprachen: finde ich nicht so gut, meinetwegen soll es 2 - 3 Hauptsprachen geben, im Endeffekt reicht es aber meiner Meinung vollkommen aus, wie es jetzt ist. Zudem gibt es eh genug Probleme, z. B. die Gerichtsbarkeit der einzelnen Länder, die vorrangig behandelt werden müssten..
« Letzte Änderung: 10.11.2005, 13:53 von -Stephan- »
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GregBradley

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #2 am: 10.11.2005, 16:08 »

Dieses Thema ist mir eigentlich zu komplex, um es mit einer einfachen entweder/oder-Frage abhaken zu können.
Ich entscheide mich für die "United States Of Europe", aber nur deshalb, weil ich der Meinung bin, dass Europa auch kulturell zusammenwachsen muss.
Allerdings ist es mir auch sehr wichtig, dass jedes Land seine ganz individuelle Kultur schützt und hochhält, denn genau diese Mannigfaltigkeit und der kulturelle Abwechslungsreichtum macht Europa für mich erst besonders interessant.

Auf lange Sicht hin könnte die Idee des Nationalstaates vielleicht wirklich einmal so veraltet sein, dass die Europäer sich quasi als "ein Volk" verstehen könnten, mit offenen Grenzen innerhalb Europas, einer gemeinsamen Wirtschaft und vor allem einem Zusammengehörigkeitsgefühl als Europäer.

Allerdings bedeutet das auch nur wieder eine neue Abgrenzung gegenüber den USA, der islamischen Welt und China als kommender Wirtschafts- und vor allem auch potentieller Kriegsmacht. Genau deshalb sehe ich den "melting pot" auch nicht als Modell an, welches in Europa so funktionieren würde. Denn Integrationsprobleme haben wir nicht mit unseren europäischen Nachbarn. Es gibt kaum Schwierigkeiten mit Italienern, Franzosen oder Dänen, sondern hauptsächlich mit Angehörigen aus islamischen Staaten, die sich durch ein geeintes Europa noch viel ausgegrenzter fühlen konnten.
Die amerikanische Gesellschaft ist als ein solcher "melting pot" entstanden und gewachsen, daher fühlt sich dort heute jeder als Amerikaner und nicht als Nachfahre seiner deutschen, britischen, spanischen oder irischen Ahnen. Aber auch im dortigen vermeintlichen Paradies gibt es dunkle Flecken. Ghettoartuge Gebiete von einem flächenmäßigem Ausmaß, welches wir Europäer (selbst Paris oder Berlin) uns nicht einmal annähernd vorstellen können, in denen hauptsächlich schwarze oder illegale Einwanderer aus Mittelamerika leben, die sich vermutlich auch nicht sonderlich integriert fühlen, um es mal vorsichtig auszudrücken. Nicht umsonst bestehen viele von ihnen darauf, "Afro-Amerikaner/in" oder "Latino/Latina" genannt zu werden.

Meine Hoffnung übrigens ist die, dass sich alle Menschen weltweit einmal als "ein Volk" verstehen. Ganz abwegig und unmöglich ist das nicht, denn genauso erbittert, wie sich heute Islamisten und die westliche Welt anfeinden, haben sich früher die europäischen Nachbarn untereinander bekriegt. Allerdings steht dieser Entwicklung derzeit zuviel im Wege, um sie in den nächsten Jahrzehnten als realistisch erscheinen zu lassen.
« Letzte Änderung: 10.11.2005, 16:09 von GregBradley »
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Europa wohin gehst du?
« Antwort #3 am: 10.11.2005, 17:02 »

Also wenn schon EINE Amtssprache, dann ja wohl nur die Sprache, die in Europa am meisten gesprochen wird: Deutsch

Ansonsten kann´s von der Grundstruktur so bleiben wie´s jetzt ist: Die Länder haben ihre eigenen Regierungen und es gibt ein gemeinsames europäisches Parlament. Die Ausführung könnte nur "etwas" besser sein... :rolleyes:

Ein USE muss echt nicht sein (alleine schon der Name...), das käme ja im grunde eh auf´s selbe raus wie ein "Europa der Vaterländer". Die einzelnen europäischen Staaten zählen sozusagen als Bundesländer, die Bundesländer als Regionen und so weiter. Ob das nun im "USE" oder "Europa der Vaterländer" passiert ist doch vollkommen egal.
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GregBradley

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #4 am: 10.11.2005, 17:50 »

Deutsch ist die Sprache, die muttersprachlich in Europa am meisten gesprochen wird, allerdings ist englisch insgesamt sicherlich weiter verbreitet.

Englisch könnte man sich als Amtssprache durchaus vorstellen, allerdings halte ich von dieser Idee nicht viel.
Womit ich vielleicht einverstanden wäre, ist Englisch als eine zweite, sozusagen zusätzliche, Amtssprache neben der eigentlichen in jedem europäischen Land. Wenn eine einheitliche Bildungspolitik dafür Sorge trägt, dass wirklich jeder Europäer das Englische wie seine eigene Muttersprache beherrscht, die Kinder also bilingual erzogen und meinetwegen ein Stück weit auf unterrichtet werden, dann könnte so etwas dem Zusammenwachsen Europas durchaus einträglich sein.

Allerdings bin ich nicht dafür, die jeweiligen Muttersprachen der Mitgliedstaaten zu unterdrücken.
« Letzte Änderung: 10.11.2005, 17:51 von GregBradley »
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Europa wohin gehst du?
« Antwort #5 am: 10.11.2005, 21:05 »

Also bei einer USE braucht man eine einheitliche Sprache und die würde wohl aus Gründen der Einfachheit entweder Englisch oder Spanisch werden. Die anderen Sprachen würden dann aber ja nicht aufhören zu existieren, wird dann halt wie mit den verschiedenen Dialekten verfahren. Auf dem Land wirds immer noch gesprochen, in der Stadt stirbts dagegen immer schneller aus. Wieso sollte man die auch unterdrücken?
Letzten Endes wird durch die Globalisierung wohl sowieso ein extremer Sprachmix zur Hauptsprache werden. Die Basis wird wohl Spanisch und Englisch sein, jedoch mit deutschen, französischen, chinesischen und japanischen Wörtern versetzt.

Für die Amerikaner gehört es übrigens zum guten Ton, sich auf seine Vorfahren und deren Heimat zu berufen. Jeder Amerikaner aus besserem Stand kennt seine Wurzeln und gehört zu seiner nationalen Identität. Dem normalen Pöbel ist das aber meist egal.
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GregBradley

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #6 am: 11.11.2005, 04:20 »

Zitat
Dem normalen Pöbel ist das aber meist egal.
Wozu leider 98 % der Bevölkerung inklusive Regierung gehören.
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Europa wohin gehst du?
« Antwort #7 am: 11.11.2005, 22:09 »

Jetzt wo Du weißt, wie das mit der Onlineansicht funktioniert, bist Du dort aber guter Stammkunde, wie?  ;)

Stimme & Statement .... hmmmm .... erstmal alles in Ruhe durchlesen ....
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kultboy

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #8 am: 11.11.2005, 23:00 »

Stimme abgegeben, ich beobachte noch...  ;)  
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electroboy

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #9 am: 11.11.2005, 23:14 »

Zitat
Wenn eine einheitliche Bildungspolitik dafür Sorge trägt, dass wirklich jeder Europäer das Englische wie seine eigene Muttersprache beherrscht, die Kinder also bilingual erzogen und meinetwegen ein Stück weit auf unterrichtet werden, dann könnte so etwas dem Zusammenwachsen Europas durchaus einträglich sein.
Ja. Wäre nett. Aber wenn ich an die ganzen Umfragen denke (Pisa, etc.), oder bsp. die Fernsehausschnitte, in denen Jugendliche ein Foto von Helmut Kohl oder Gerhard Schröder vorgehalten bekommen und dann auf die Frage, wer das denn sei, kichernd verneinen oder einen Schauspieler nennen, sehe ich da schwarz. Teilweise kann ein Großteil der Kinder und Jugendlichen nicht mal die EIGENE Sprache halbwegs. Von Allgemeinbildung wollen wir gar nicht erst sprechen. Und dann eine Fremdsprache für alle?

Zum Thema kurz & knapp:
Ein "Europa der Vaterländer" als Konkurrenz zu China & Co. interessiert mich nicht. Europas Idee reduziert auf Gedanken von Wirtschaft & Macht ist mir zuwider. Kling naiv in Zeiten, in denen alles ausschliesslich monetär betrachtet wird. Trotzdem. Ein vereintes Europa interessiert mich nur in kultureller Hinsicht. Soll Amerika doch weiter Großmacht sein, die Muskeln spielen lassen und (leider) den Hass der (vor allem arabischen) Welt auf sich ziehen. Tolle Großmacht, die sich nicht mal ein Gesundheitssystem für alle leisten kann. Soll China weiter Ihre Kinder und Jugend darauf hin drillen, dass alles aus reiner Leistungsperspektive gesehen wird. Und weiter die größte Selbstmordrate unter Schülern verdauen. Soll China weiterhin Obstdiebe jahrelang in Gefängnisse stecken. Und weiterhin den jährlichen Spitzenrekord an Exekutionen verdauen. Umso ekliger, wenn Köhler aktuell einem Hu Jintao die Hand schüttelt.

Sorry, für mich sind das keine Großmächte, vor deren Leistung man sich verbeugen könnte. Mit sowas soll Europa gar nicht erst konkurrieren. Völkerrechtlich und menschlich ist Europa allen Großmächten voraus.

Deshalb United States of Europe. (Obwohl hier auch nicht alles im Reinen liegt, (man denke an die Diktatoren Berlusconi und Putin ...)
« Letzte Änderung: 11.11.2005, 23:14 von electroboy »
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electroboy

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #10 am: 12.11.2005, 00:03 »

Zitat
(Nehmen wir mal an es bestünde aufgrund einer gering bleibenden Geburtenrate in Europa eines Tages wirklich die Gefahr zu einem solchen Umsturz...  :angst: Da wäre doch ein großes Europa mit gemeinsamen Werten eine starke Stütze dagegen ;))
Ja, das stimmt. Und man könnte die ganze Entwicklung vielleicht etwas "gelassener" nehmen.

Zitat
Und vieles was wir jetzt an Freiheit erleben verdanken wir doch schließlich den USA.


Zitat
Du würdest sicher auch in Zukunft lieber in einer eher liberalen Welt leben wollen


Amerika führt aber leider keine Kriege aus Nettigkeit, einer Liberalisierung oder einer Demokratisierung. Amerika führt Kriege aus Geld- und Machtgründen. Mag sein, dass es mal anders war. Aber vielleicht wurde auch damals nur kalkuliert. Schliesslich berieten Roosevelt, Churchill und Stalin auch über die Neuordnung Europas. Also wieder Macht. Aber egal die Gründe. Hauptsache das alles hatte ein Ende.  :)  
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GregBradley

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #11 am: 12.11.2005, 10:15 »

Aus Nettigkeit wurde noch niemals ein Krieg geführt, auch nicht von den USA.
Die amerikanische Politik und Bevölkerung waren bis zum Zweiten Weltkrieges ganz im Gegenteil völlig isolationistisch eingestellt. In den ersten Weltkrieg traten die USA erst 1917 ein, nach Dechiffrierung der Zimmermann-Depesche, in der Deutschland Mexiko aufforderte, die Vereinigten Staaten anzugreifen und auch Roosevelt zögerte lange, diese außenpolitische Haltung aufzugeben. Erst als die Umstände es erforderten, griffen die US-Truppen tiefer in das Geschehen ein. (hatte das mal als Seminarsthema im Studium und kann es bei Bedarf gerne näher ausführen. Allerdings meine ich mich zu erinnern, das schon einmal getan zu haben. Vielleicht finde ich den betreffenden Beitrag ja noch)
Zwar unterstelle ich Roosevelt selbst durchaus, dass es seine Absicht war, eine freie, friedliche und demokratische Weltordnung zu schaffen, denn kurz vor seinem Tod erklärte er, dass sich jeder amerikanische Bürger auch als Weltbürger verstehen müsse und dass nur eine Welt frei von Diktaturen auch den Amerikanern ihre Freihheit sichern könne und auch die Gründung der Vereinten Nationen ist sicherlich zu großen Teilen seinen Bestrebungen zu verdanken. Allerdings starb der gute Mann noch vor Unterzeichnung der UN-Charta und bereits 1950 schickten die USA schon ohne Zustimmung der UNO Truppen nach Korea.
Die amerikanische Politik nach dem Zweiten Weltkrieg insgesamt ist ohnehin ausschliesslich auf Erhalt des eigenen Status als Supermacht und auf eine Beendigung des Kommunismus in der Welt ausgreichtet. Inquisitorische Verfolgungen vermeintlicher Kommunisten im eigenen Land und die Auslandseinsätze von Vietnam bis Irak sprechen eine deutliche Sprache.

Das alles wäre ja auch nur halb so schlimm, wenn man nicht seit Beendigung der Nazi-Diktatur dieses unsägliche Bild vom amerikanischen Gutmenschen zeichnen würde, der mit reinem Herzen und mildem Lächeln in der Normandie landete, um die Welt vom Bösen zu befreien und das seitdem überall auf der Welt zu wiederholen gedenkt.
Sicher kann man den Amerikanern nicht dankbar genug dafür sein, dass sie durch ihren Eintritt in den Zweiten Weltkrieg dessen Ausgang entscheidend beeinflusst haben und auch beim Wiederaufbau Deutschlands haben die USA große Dienste geleistet. Allerdings auch nicht aus selbstloser Güte heraus, sondern um in Westdeutschland eine Bastion gegen das kommunistische Russland zu errichten.
Wie man immer wieder sieht, scheint ein Großteil der US-Bürger ja tatsächlich an seine eigene Rolle vom amerikanischen Weltverbesserer zu glauben. Das kommt davon, wenn man sich ausschliesslich von Hollywood bilden lässt (deren Kriegsfilme übrigens nicht selten vom US-Militär gesponsert werden).
Im Falle Deutschlands war es tatsächlich möglich, die Durchsetzung der eigenen (amerikansichen) Interessen mit einem Gefallen an die Menschheit zu verbinden, aber nur weil es einmal funktioniert hat, muss es das nicht jedesmal tun. Zum einen deshalb, weil andere "befreite" Staaten wie beispielsweise der Irak eine ganz andere Vorgeschichte haben als Nazideutschland, welches zuvor bereits durch die Aufklärung gegangen war und mit der Weimarer Republik immerhin für kurze Zeit aus eigener Kraft einen demokratischen Bundesstaat errichtet hatte. Außerdem war es durch seine christliche und westeuropäische kulturelle Prägung den USA viel näher. Zum anderen aber wird der Vorwand, die Welt vor der Bedrohung durch böse Diktatoren schützen zu wollen, von mal zu mal fadenscheiniger.
Wenn es wirklich darum ginge, die Welt besser und friedlicher zu machen, warum beendet man dann nicht alle der rund 30 Diktaturen die es derzeit weltweit noch gibt? Und war nicht Nordkorea eine viel größere Bedrohung (und ist es immer noch) als der Irak? Und wieso verhindert man nicht, dass sich hunderttausende Kindersoldaten überall auf der Welt gegenseitig niedermetzeln? (ganz im Gegenteil, auf Bestreben der USA, sowie Großbritanniens, Russlands und Chinas wurde das von der UNO festgelegte Alter für freiwillige Rekruten sogar von 18 auf 16 Jahre herabgesetzt) Wieso beendet man nicht die seit Jahrzehnten auf dem afrikanischen Kontinent tobenden Bürgerkriege, die so grausam sind, dass man es kaum glauben mag?
Weil das Länder sind, die keine Sau interessieren. Vermutlich haben die meisten Amerikaner von Namen wie "Elfenbeinküste" oder "Angola" noch nicht einmal gehört.

Nein, meine Freunde, die hehren Absichten der USA halte ich für ein Gerücht. Und ob das Horrorszenario von einem entvölkerten und wehrlosen Europa, welches von einem bis dahin errichteten islamischen Gottesstaat in einem Handreich eingenommen wird, wirklich realistisch ist, würde ich erst einmal abwarten.
Selbst wenn vom Islamismus einmal eine größere Bedrohung ausgehen sollte (ich habe noch ganz andere Kandidaten auf der Rechnung - China ist zum Beispiel ein heißer Kandidat), ist immer noch die Frage, wie man dem am besten begegnet. Wenn die Menschen nicht allesamt lernen, das unentwegte Säbelrasseln irgendwann einmal einzustellen und zu versuchen, mit demokratischen Mitteln zu "kämpfen" anstatt sich durch ständige Aufrüstung schützen zu wollen (und dabei erst recht noch Konflikte zu provozieren), wohin soll uns das dann führen?

@ electroboy

Mit dem was Du zu Europa und den Großmächten geschrieben hast, sprichst Du mir absolut aus der Seele. Vielen Dank.
« Letzte Änderung: 12.11.2005, 12:11 von GregBradley »
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Elvis

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #12 am: 12.11.2005, 13:01 »

Die EU entwickelt sich weder in die eine noch in die andere Richtung, die in der Umfrage angegeben wurde. Sie entwickelt sich zu einem zentralistisch-bürokratischen und vom Volk entfremdeten, weltfremden Gebilde.
« Letzte Änderung: 12.11.2005, 13:01 von Elvis »
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GregBradley

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« Antwort #13 am: 12.11.2005, 13:05 »

Wie gut ist es da, dass die Schweiz mit der EU nichts am Hut hat, was?  ;)
« Letzte Änderung: 12.11.2005, 13:06 von GregBradley »
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Europa wohin gehst du?
« Antwort #14 am: 12.11.2005, 13:09 »

Aber er hat recht, besser könnte man es nicht ausdrücken!  ;)  
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