Kultboy Forum

Kult-Bereich => Aktuelle-Spiele => Thema gestartet von: -Stephan- am 25.03.2008, 09:27

Titel: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 25.03.2008, 09:27
So, wie bereits im Adventure-Thread angedeutet hier der Kultboy Test-Thread. Hier kommen alle Spiele, die von Kultboy-Usern getestet wurden rein, egal welches Genre. Wenn ihr also mal wieder einen alten Klassiker oder ein neueres Spiel gespielt habt und hier eure Meinung zum Besten geben wollte, Neueinträge sind gern gesehen :)

Die Spiele werden dann mit dem Die Kultboy-Riege testet (http://www.kultboy.com/smforum/index.php?topic=1984.0) Thread verlinkt, so hat man immer einen guten Überblick über die getesteten Spiele.

Kleines F.A.Q.:

Über welche Spiele kann ich Testberichte schreiben? Hier sind Testberichte über alle Spiele gerne gesehen, sei es nun ein Klassiker von damals oder ein aktuelles Spiel. Auch das Computersystem ist vollkommen egal.

Das Spiel zu dem ich einen Testbericht schreiben wollte ist bereits vorhanden. Macht ja nichts :D Natürlich sind auch mehrere Testberichte zu einem Spiel erwünscht :)

Wie teste ich Spiele? Eine bestimmte Form für einen Testbericht gibt es nicht, wobei die bisherige Form (siehe hier (http://www.kultboy.com/smforum/index.php?topic=154.msg94680#msg94680) sich bisher sehr gut bewährt hat. Aber es ist wie gesagt jedem freigestellt wie er seinen Testbericht schreibt.

Was muss ich beachten? Da leider weiterhin gerne Bilder von bestimmten Seiten abgemahnt werden, wäre es natürlich am besten, die Bilder werden von euch selbst im jeweiligen Spiel geschossen und hochgeladen (wenn ich denn welche für den Test benutzen wollt). Alternativ können natürlich auch Bilder von anderen Seiten verlinkt werden, allerdings muss dies von der jeweiligen Seite natürlich gestattet sein.

Wie mache ich Bilder während eines Spieles? In Bearbeitung, Hilfe erwünscht ;)

Wo kann ich die Bilder hochladen? In Bearbeitung, Hilfe erwünscht ;)

1. Photobucket.com (http://photobucket.com) : Hier kann man kostenlos Bilder hochladen, ingesamt Speicher für bis zu 1 GB. Eine Registrierung mit Angabe der persönlichen Daten (Name, E-Mail, Geb.-Dat.) wird allerdings verlangt, ansonsten reicht der Free-Account wohl vollkommen.

Anmerkung: Der Tipp kam von death-wish, vielen Danke dafür :) Ich hab die Seite nur mal kurz überblickt, soweit scheint mir das ganze in Ordnung zu sein. Sollte jemanden was auffallen was dagegen spricht, bitte kurze PN.

Wer noch Fragen hat, PN an mich oder einfach hier stellen :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 25.03.2008, 20:20
Und suk hat gestern auch schon vorgelegt, da der Thread hier zu dem Zeitpunkt noch nicht eröffnet war findet man seinen Testbericht zu Lost - Via Domus hier (http://www.kultboy.com/smforum/index.php?topic=285.msg106004#msg106004) :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: suk am 26.03.2008, 18:38
Ich verleg den Beitrag mal hier rein. Soll ja alles seine Ordnung haben.  ;)

So, da wir ja neben den Adventures nun auch andere Spiele der breiten Mitgliederschaft präsentieren können/sollen/wollen, will ich mal den Anfang machen. Die letzten 3-4 Tage im "Test": LOST - Via Domus.

(http://www.dub-inc.net/up/lost1.jpg)

Wie man am Titel schon erahnen kann, handelt es sich um die Spielvariante der Mystery-Serie LOST, deren 4. Staffel (glaube ich) bald in Schland anlaufen müsste. Die Story dürfte eigentlich bekannt sein - ein Flugzeug stürzt auf einer Insel ab. Es gibt zahlreiche Überlebende die sich mit der neuen Situation abfinden müssen. Es dauert aber nicht lange und allen Überlebenden wird klar, dass sie nicht auf einer normalen Insel gelandet sind. Immer mehr Rätsel tun sich auf und bald sind fast alle Schicksale auf der Insel miteinander verknüpft.
Das Spiel setzt genau mit dem Absturz ein. Wir spielen... naja, damit geht es schon los. Wir wissen nämlich erstmal gar nicht wer wir sind. Auf der Suche nach unserer Vergangenheit dringen wir immer tiefer in die Geheimnisse der Insel ein und erfahren Dinge, die wir lieber nicht wissen sollten...

(http://www.dub-inc.net/up/lost2.jpg)

Ich habe zu dem Spiel gelesen, dass man auch als LOST-Neuling seinen Spaß haben könnte. Das kann ich so nicht bestätigen. Klar kann man das Spiel zocken, aber da die gespielte Story sehr, sehr eng mit den ersten drei Staffeln der Serie verknüpft ist, würde man ohne Hintergrundwissen ziemlich schnell den Faden verlieren. Doch fangen wir vorne an. Das Spiel selber ist aufgebaut wie die Serie. Genauer gesagt wie eine kleine Staffel. Im Grunde spielen wir nämlich 7 Episoden der Serie und überspringen mit diesen Episoden die gesamten ersten drei Staffeln. Und das ist eigentlich schon der erste Kritikpunkt, denn die Story macht so wahnsinnig große Sprünge, dass man selbst als Kenner der Serie oft nicht mehr weiß, was das alles soll. Da heißt es plötzlich das Sawyer per Floß die Insel verlassen hat - und zwei "Folgen" später sitzt er wieder am Strand, ohne das man erklärt bekommt wieso und warum er wieder da ist. So z.B. Dann fiel mir auf, dass der neu eingeführte Charakter zwar seine eigene Hintergrundgeschichte bekommen hat, die Story auf der Insel selber aber eher der aus der echten Serie gleicht. Nur dass der Spielcharakter dann halt den Part von den "echten Charakteren" übernimmt. Mal mimt er den Verräter Michael, mal wird er wie Jack gefangen genommen. Das ist wieder etwas verwirrend für Kenner und da hätte ich mir lieber ne völlig eigene Inselstory gewünscht. Auch viele Nebencharaktere der Serie werden kurz, sehr kurz eingebaut, wo ein Neuling dann schon fragen kann "Wer war das denn gerade", da die halt einfach da sind und nicht eingeführt werden. Ein Serienkenner weiß Bescheid - alle anderen kieken höchstens doof.

(http://www.dub-inc.net/up/lost3.jpg)

Aber noch mal kurz zum Aufbau des Spieles - also wie gesagt man spielt 7 Episoden. Und das richtig wie man es aus dem Fernsehen kennt. Nach einer spannenden Stelle kommt der Abspann, kurze Pause, dann die bekannte Stimme "...bisher bei LOST", eine kurze Zusammenfassung, dann bekommt man eine aktuelle Einführung und dann das bekannte LOST-Intro, bevor man dann weiter an der Story spielen kann. Das ist ziemlich cool gemacht und unterstützt die Stimmung der Serie natürlich ungemein. Ebenso natürlich die grafische Umsetzung, die ziemlich gut geworden ist. Das Inselfeeling wurde extrem gut getroffen, die bekannte Charaktere wurden relativ gut nachgebildet. Die Wiedererkennungsfaktor ist enorm, an jeder Ecke des Spiels findet man markante Dinge, sei es das alte Schiff mit dem Dynamit, oder der VW Bus. Leider kann die grafisch und akustisch erstklassige Umsetzung (alle originalen Synchronsprecher sind dabei, ebenso die markanten Sounds und Musiken) aber über die spielerischen Mängel nicht hinwegtäuschen.

(http://www.dub-inc.net/up/lost4.jpg)

Zunächst einmal kann man sich auf kein genaues Genre festlegen. Es ist kein Adventure, kein Shooter, kein Jump'n'Run - am ehesten kann man es eigentlich als Knobelspielchen einordnen. Die Story baut sich nämlich im Grunde über diverse kleine Spielchen fort. Da müssen z.B. Relais an richtige Stellen an diversen Sicherungskästen eingesetzt werden um Türen zu öffnen, oder man muss mit einer Kamera in seiner Erinnerung bestimmte Motive fotografieren, um sich an diese Begebenheiten wieder zu "erinnern". (Diese Erinnerungsspielchen sind aber wirklich sehr gut umgesetzt worden und holen viel von der eigentlichen Eintönigkeit wieder raus). Beim Wandern über die Insel kommen auch immer wieder kleine "Spielchen ins Spiel", so gibt es z.B. so ne Art Labyrinth zu bewältigen und zwei dreimal muss man sich von einer Seite des Dschungels zur anderen durchschlagen - immer auf der Hut vor dem schwarzen Rauch (auch dieses Spielchen ist eines der Highlights und barg eigentlich die meiste Spannung). Die Wanderungen durch den Wald sind übrigens mal vorgegeben, mal hat man die freie "Richtungswahl".

(http://www.dub-inc.net/up/lost6.jpg)

Tja, das Ganze sieht also wirklich gut aus, aber richtig Spaß macht es dennoch nicht. Der Schwierigkeitsgrad ist extrem gering, so dass man vielleicht mal ne Renn-Spring&Rutsch-Szene wiederholen muss, weil man das Zeitlimit nicht erreicht hat, aber ansonsten stellen die Herausforderungen der Insel den Spieler vor keine großen Hürden. So ist dann auch die Spieldauer mit insgesamt vielleicht 5-6 Stunden (eher sogar weniger...) einfach zu gering. Richtig interessant wird das Spiel eigentlich nur durch die Hintergrundgeschichte des neuen Charakters, die am Ende aber Fragen offen lässt und eigentlich nur eines zu Tage bringt - dass man mit nem ganz schönen Arschloch gespielt hat, die ganze Zeit. Aber dafür ist das Ende zwar einerseits komisch, andererseits aber wieder typisch LOST.

(http://www.dub-inc.net/up/lost5.jpg)

Über die Insel selber, über ihre Bewohner oder gar über die Story der Serie, gibt es keinerlei neue Informationen. Wer gedacht hat vielleicht neue, bzw. andere Blickwinkel zu erhalten (ich) wird enttäuscht. Man hat im Grunde also lediglich ne sehr knappe Zusammenfassung der ersten drei Staffeln erhalten, das ganze grafisch schick verpackt, aber mit nem spielerischem Wert von ner Flasche Wasser. Sicher war diese Umsetzung aufgrund der verzwickten Geschichte keine einfache Sache, aber dass man dem Kunden letztendlich nur ne Mogelpackung in Goldfolie eingewickelt präsentiert, ist dann schon schwach. Da hätte man mit einer eher adventurelastigeren, oder eben auch mit einer actionreicheren Variante mehr erreichen können.

(http://www.dub-inc.net/up/lost7.jpg)

Zur Benotung. Ich übernehme mal das Grundprinzip der Adventure-Tests, sprich Schulnotensystem von 1-6. Dazu spielrelevante Kriterien. Wenn jemand da Verbesserungsvorschläge hat, immer her damit.

Grafik: 1
Sound: 1
Steuerung: 2
Story: 3-4 (an sich gut im LOST-Stil gehalten, aber als eigenes Spiel mit eigener Geschichte zu wirr)
Spielspaß: 5 (mag sein das Anderen diese Art der "Minispielchen" gefällt - mir war das nix)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 26.03.2008, 22:45
Dann werd ich doch auch gleich mal einen Test beisteuern, diesmal aus der Klassiker-Rubrik, nämlich Sid Meier´s Civilization.

Civilization ist ein von Microprose im Jahre 1991 herausgebrachtes Strategiespiel. Man übernimmt in dem Spiel einen Stamm seiner Wahl und soll diesem vom Jahre 4000 B.C. bis in die Nahe Zukunft (in etwa 2020, je nach Schwierigkeitsgrad) führen. Ziel des Spieles ist entweder die Eroberung der Welt, oder man baut als erstes sein Raumschiff mit Ziel Alpha Centauri fertig.

Doch zunächst erzählt uns ein netter (für Amiga Besitzer auch etwas längerer, nur teilweise abkürzbarer) Vorspann die Entstehung unserer Welt. Hat man die Einleitung hinter sich gelassen, wählt man zunächst aus, ob man auf einer zufällig erschaffenden Welt spielt, oder die uns bekannte Erde nimmt. Als nächstes entscheidet man nun, welches der 14 Völker man selbst befehligen will. Auch läßt sich die Anzahl der gegnerischen Nationen (bis zu 6 Stück) sowie der Schwierigkeitsgrad (5 Stufen) einstellen.

Und dann kann es auch schon losgehen. Man beginnt also im Jahr 4000 B.C. mit einem (je nach Zufall auch mal 2) Siedler/n. Zunächst sollte erstmal die Bildung der ersten Stadt sowie deren Absicherung im Vordergrund stehen, da ansonsten die netten Herren Computergegner oder auch die Barbaren dem ganzen recht schnell ein Ende bereiten können. Hat man also erstmal die Stadt gesichert gehts auch schon weiter mit der Erkundung der Welt. Diese ist zunächst noch komplett in schwarz gehüllt, muss also erst nach und nach erforscht werden. Nachdem man also seine Truppen in die weite Welt geschickt hat, wird man nach einigen Zügen auch schon die ersten Dörfer, in denen man entweder nützliche Dinge wie Gold oder Wissen, aber auch genauso gut Barbaren vorfindet,  und die ersten anderen vom Computer gesteuerten Zivilisationen ausfindig machen.

Womit wir beim Punkt Diplomatie angekommen wären. Dieser ist in Zivilisation nicht zu vernachlässigen, immerhin lassen sich mit anderen Zivilisationen Friedensverträge oder auch der Austausch von Wissen in die Wege leiten. Alternativ kann man den Computer auch bitten, andere Zivilisationen anzugreifen oder der Zivilisation halt selbst direkt den Krieg erklären. Es gibt wie schon erwähnt sechs weitere Zivilisationen, auf die man je nach Karte früher oder später trifft, und die natürlich ebenfalls versuchen die Vorherrschaft über die Erde zu gelangen. Da es anfangs nicht überaus klug ist mit allen Zivilisationen im Krieg zu liegen empfielt sich hier erstmal ein wenig freundlichere Diplomatie :D

Soweit noch so einfach, aber wir sind ja schließlich Herrscher über ein ganzes Volk. Da auch Forschung ein wichtiger Punkt in dem Spiel ist (ohne Forschung keine neuen Erfindungen, also auch keine neuen Gebäude, Weltwunder oder Waffen) empfielt es sich, eine möglichst niedrige Steuerrate zu wählen um schneller erforschen zu können. Hört sich einfach an, ist es aber nicht unbedingt. Mit der Zahl der neuen Erfindungen steigen auch neue Möglichkeiten des Stadtausbaues, wie z. B. Stadtmauern, Aquädukte oder auch Kolosseen. Soll die Stadt wachsen, sind diese Erweiterungen unumgänglich. Diese kosten aber wiederrum auch wieder einen gewissen Betrag pro Runde, ergo muss dieses zum Teil wieder aus den Steuern ausgeglichen werden oder zum Beispiel durch den Bau von Marktplätzen.

Mit der Zeit reicht natürlich eine Stadt nicht aus, Ausdehnung ist das Stichwort. Dafür baut man u. a. weitere Siedler um neue Städte zu gründen und diese ggfs. auch mit Straßen und Bewässerungen zu versorgen, was wiederrum die u. a. Produktion, der jeweiligen Stadt erhöht. Natürlich sollte man auch darauf achten, wo man denn seine Stadt baut. Ist diese zu nah an einer anderen Stadt, gibts Probleme mit den Ressourcen. Auch ist es nicht sonderlich klug eine Stadt in der Wüste oder im Eis zu bauen, da diese kaum Nahrung und Ressourcen einbringen kann.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch die Wahl der jeweiligen Staatsform. Man beginnt zunächst in der Anarchie (Despotismus). Diktator zu spielen mag ja am Anfang auch noch recht witzig sein, bringt einen aber nicht wirklich weiter, da die Resourcenfelder weniger erwirtschaften, ergo weniger Handel, weniger Wissenschaft, weniger Produktion. Also sollte man möglichst versuchen relativ schnell auf einen der anderen Staatsformen (die man allerdings erst "erfinden" muss) zu kommen. Auch hier ist eine gut überlegte Wahl angebracht. Demokratie zum Beispiel bringt den größten Handels- und Wirtschaftsertrag; bei Versuch damit allerdings vernünftig Krieg zu führen wird man schnell feststellen, dass das Volk das ein wenig anders sieht ;)

Nicht ganz unwichtig sind auch die Weltwunder, die in diesem Spiel vorkommen. Es gibt davon je Epoche (Antike, Mittelalter, Industriell und Gegenwart) 7 Stück, also insgesamt 24 (wobei die sieben Weltwunder der Antike übrigens nicht alle denen der Realität entsprechen ;)). Baut man ein bestimmtes Weltwunder (was recht lange dauert und einiges an Ressourcen benötigt) so bringt dieses natürlich auch seine Vorteile; so bringen die Hängenden Gärten z. B. mehr zufriedene Bürger in den Städten, und bei der Großen Bibliothek bekommt man eine Erfindung, wenn man diese selbst zwar noch nicht entdeckt hat, aber diese bereits von zwei anderen Zivilisationen entdeckt wurde.

Soweit so gut, unsere Welt blüht also, unserer Volk ist zufrieden (was sich dann je nachdem auch an dem für den Herrscher errichteten Palast zeigt), Friede, Freude, Eierkuchen :) - Denkste :D

Wie schon gesagt sind noch weitere sechs Nationen darum bemüht, die Herrschaft für ihr Volk zu sichern. Die Führer der jeweiligen Nation sind gewissen geschichtlichen Personen zugeordnet, so wird Ägypten zum Beispiel von Ramses befehligt. Je nach Nation und vor allem der Größe der jeweiligen Nation sind die Computergegner mal weniger, mal mehr aggresiv. Mit der Zeit wird man meist nicht darum rumkommen selbst Krieg zu führen.

Und auch dann zeigt sich bei Civilization mal wieder, wie gut man seine Zivilisation denn bisher aufgebaut hat. Hat man zum Beispiel alles in die Forschung gesetzt, aber so gut wie keine Truppen zur Absicherung seines Reiches gebaut siehts jetzt relativ schlecht aus ;)

Das ist einer der Punkte, die Civilization so interessant machen. Man muss immer versuchen einen möglichst ausgeglichenen Weg zu finden, um weder die Wissenschaft, noch das Geld oder sein Heer zu vernachlässigen. So hat eine zurückgebliebene Zivilisation immer noch die Möglichkeit, durch ein starkes Heer eine ihr wissenschaftlich vorausliegende Zivilisation doch noch zu erobern. Andererseits kämpft es sich natürlich mit Legionen schlecht gegen Panzer, weshalb man halt auch bei zu weit hinten liegender Wissenschaft ein ziemlich großes Problem bekommt.

Civilization endet entweder dadurch, dass man die Zeitspanne bis zum Jahr 2020 A. D. erreicht (abhängig vom Schwierigkeitsgrad) oder bereits vor dieser Zeit, wenn es einer Zivilisation gelungen ist die komplette Welt zu erobern, oder wenn ein Raumschiff einer Zivilisation als erstes Alpha Centauri erreicht.

Fazit: Civilization ist für mich eines der besten Computerspiele aller Zeiten. Man kann es immer und immer wieder spielen, es wird nicht wirklich langweilig, da selten ein Spiel dem anderen gleicht. Die Grafik ist zugegebenermaßen bestenfalls zweckmäßig, reicht aber halt auch vollkommen aus für ein Strategiespiel. Natürlich hat auch dieses Spiel ein paar Schwächen (sehr nervig wenn z. B. eine Phalanx auf einem Berg den x-ten Panzer von einem geplättet hat, nur weil die Phalanx diesen Bergbonus bekommt; auch das Schlachtschiff welches in einer Stadt befestigt ist läßt sich nur überaus lästig besigen), aber diese fallen nicht wirklich ins Gewicht. Man kann es auch nach Jahren immer mal wieder spielen, ein absoluter Klassiker.

Versionen (die getesteten, inzwischen gibts Civilization ja selbst schon fürs Handy ;):

Amiga: steht der PC-Version eigentlich in nichts nach, außer das die Ladezeiten gegen Ende halt doch deutlich länger werden. Davon gab es (nach eigener Erfahrung) übrigens zwei Versionen. Bei der einen Version hatte der Computer (egal bei welcher Zivilisation) immer nur eine einzige Einheit zur Verteidigung in seiner Stadt; ist mir damals bei mehreren gekauften Versionen aufgefallen; bei der normalen Version befinden sich meist, vor allem im späteren Verlauf des Spieles mehrere Einheiten zum Schutz in einer Stadt.

PC: Ladezeiten zwischen den Runden um einiges kürzer, ansonsten keine wirklich nennenswerten Unterschiede. Das Spiel gibt es in einer Dos- wie auch in einer Windows Variante. Unter WindowsXP ließ es sich zwar ein wenig langsam spielen, lief aber auch ohne DosBox soweit.

Gibt es auch noch als S-NES sowie für den Apple Macintosh, hab ich aber nie richtig gespielt.

Wertung: (gilt für Amiga und PC Version)

Grafik: 4 (zweckmäßig)
Sound: 3-4 (reißt auch keinen vom Hocker)
Steuerung: 1 (problemlos mit Maus spielbar)
Motivation: 1 (immer und immer wieder spielbar, zurecht ein Meilenstein im Strategiebereich)

Noch erwähnenswert:

- Das Spiel verfügt über ein excellentes deutschsprachiges Handbuch (welches man dank Kopierschutzabfrage auch zumindest am Anfang benötigte ;)), auch das Spiel selbst ist in Deutsch verfügbar (wobei es da dann doch ein wenig mit dem Deutsch haperte)
- Sid Meier tritt in einer Nebenrolle als Erfinder auf
- Civilization bei Wikipedia (deutsch) (http://de.wikipedia.org/wiki/Sid_Meier%E2%80%99s_Civilization#Civilization)
- Testberichte auf Kultboy.com (http://www.kultboy.com/testbericht-uebersicht/8/)


Anmerkung: Bilder kommen noch, muss erstmal schauen wie ich das ganze einbinde ;)


Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: suk am 27.03.2008, 01:46
PC: ein wenig schneller als die Amiga-Variante...

"Ein wenig" ist schon ein wenig untertrieben. Gerade im späteren Spielverlauf traten die Performanceprobleme des Amiga doch mehr und mehr in den Vordergrund. ;)
Ansonsten sehr schön auf den Punkt gebracht. :oben:

PS: Sind hier eigentlich Diskussionen/Anmerkungen gestattet, oder wollen wir sowas (der Übersicht wegen) verlagern?
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 27.03.2008, 09:35
Können wir ruhig so wie im Adventure-Thread machen, also mit Diskussionen :) Ich verlinke die einzelnen Testbeiträge von hier auch direkt in den "Die Kultboy-Riege testet.." Übersichtsthread, so das man schnell zu dem gewünschten Testbericht kommt :)

Stimmt, das mit den Ladezeiten war vielleicht wirklich ein wenig untertrieben, habs mal geändert :D Colonization war dabei glaube ich sogar noch schlimmer gegen Ende wenn ich mich recht entsinne.

Aber irgendwie hat man damals diese Geduld einfach aufgebracht, wahrscheinlich aber auch, weil man die PC-Version einfach nicht kannte (war jedenfalls bei mir so der Fall).
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: death-wish am 27.03.2008, 11:20
die Erfahrung hab ich auch schon gemacht,das man früher einfach geduldiger war,bzw. es einfach nicht anders kannte

 
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: lonely-george am 27.03.2008, 13:41
Ja Früher war man wirklich geduldiger.
Gut als Schüler hatte man halt Zeit...

Wie oft ich bei manchen Spielen einfach auf Grund von Bugs viele Speicherstände angelegt hat,
weil mann einfach wusste das das Spiel hier und da sich gerne aufhing usw..
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: cassidy am 27.03.2008, 14:10
Alleine die vier verschiedenen Sicherheitskopien von Maniac Mansion, da bei verschiedenen Versionen verschiedene Räume nicht funktionierten!
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: GregBradley am 30.03.2008, 19:26
Unbedingt erwähnt werden sollten noch die Greg Bradley Reviews für The Legacy, die schon heute Legende sind.

It Came From The Desert (http://www.thelegacy.de/Museum/4611/)

Antheads (http://www.thelegacy.de/Museum/4612/)

The Lost Patrol (http://www.thelegacy.de/Museum/5612/)

Doom³ (http://www.thelegacy.de/Museum/16679/)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 06.04.2008, 13:02
Und weiter gehts mit Chrono Trigger  :D

Chrono Trigger ist ein von Squaresoft entwickeltes Rollenspiel im japanischen Stil. Es erschien 1995, jedoch nur auf dem japanischen und amerikanischen Markt für das Super-Nintendo. Eine Playstation Version des Spieles folgte 1999 (japanischer Markt), bzw. 2001 (amerikanischer Markt); in Europa wurde das Spiel nie veröffentlicht. Dank diverser Fan-Übersetzungen kann man das Spiel inzwischen in allen möglichen Sprachen spielen, eine sehr gut gelungene deutsche Übersetzung (nur die Übersetzung, nicht das Rom ;)) von ManuLoewe (ehem. Cyan) findet sich übrigens hier (http://www.manuloewe.de/kayen.htm).

Das Spiel: Alles beginnt ganz harmlos. Nachdem ihr eurem Charakter einen Namen gegeben habt (standardmäßig Chrono) werdet ihr zunächst von eurer Mutter geweckt und bekommt die ersten Informationen, was ihr so tun könnt. Wir befinden uns im Jahre 1000 A.D., es steht gerade die 400-Jahr Feier an, die an den großen Krieg erinnert. Ihr macht euch also zunächst mal auf zur Jahrmarktsfeier und trefft dortauf zwei eurer späteren Begleiter, Marle und Lucca. Lucca ist technisch sehr begabt und hat mit ihrem Vater zusammen eine Art Portal erschaffen, in dem es möglich ist von einem Platz zu einem anderen in naher Umgebung zu reisen. Natürlich darf unser Protagonist Versuchskaninchen spielen, und auch Marle möchte unbedingt die Maschine probieren. Leider reagiert die Maschine aber scheinbar auf Marle´s Amulett, und so wird sie statt ein paar Meter entfernt, direkt in eine ganz andere Zeit katapultiert. Unser Held zögert natürlich nicht lange und springt durch das noch offene Zeitfenster hinterher. Und so beginnt also unser Abenteuer...

Wie schon in der Einleitung erwähnt spielt das Spiel nicht nur in einer, sondern gleich in sieben Epochen. So besucht ihr eure Welt abwechselnd von der Prähistorie (65.000.000 B.C.) über das Eiseitalter (12.000 B.C.), das Mittelalter (600 A.D.), die Gegenwart (1000 A.D.), Apokalypse (1999 A.D.), postapokalyptische Zukunft (2300 A.D.) bis hin zum Ende der Zeit. Die Welt ist wohlgemerkt immer die gleiche, nur halt in verschiedenen Zeitepochen.

Zu tun gibts massig. Schon relativ früh im Spiel werdet ihr merken, das eure Welt durch einen noch ungeklärten Vorfall zerfallen wird und diese Katastrophe nur wenige Menschen überleben werden. Ziel des Spieles ist es also, die eigene Welt zu retten und die Geschichte zum positiven zu wenden. Im späteren Spielverlauf werden sich immer mal wieder Leute aus fast allen Epochen finden, die euch bei eurer Aufgabe behilflich sein werden. Wie für ein japanisches RPG eigentlich typisch gibt es natürlich auch sonst noch einiges in den jeweiligen Epochen zu tun (sog. Sidequests). Langweilig wird einem also nicht allzu schnell :D

Eine große Stärke des Spieles ist die Detailverliebtheit und die Atmosphäre. So haben Sachen, die ihr zum Beispiel in der Vorzeit macht, durchaus Änderungen auf die Welt in späteren Epochen. Sorgt ihr zum Beispiel in einem Zeitalter dafür, das einer der Bösewichte sich nicht auf eine Insel zurückzieht und dort weiterhin für Unruhe stiften kann, so wird euch in einem späteren Zeitalter ein Teil der Bevölkerung einiges freundlicher gesinnt sein. Entscheidet ihr euch, jemandem zu helfen einen Wald aufzubauen, so hat auch das sowohl grafisch als auch spielerisch in einem späteren Zeitalter Auswirkungen.

Überhaupt ist die Detailverliebtheit sicherlich eines der herausragenden Stärken des Spieles. So haben bereits eure ersten Taten auf dem Jahrmarkt bereits Einfluss auf den späteren Weitergang des Spieles (wenn in der Phase auch noch nicht entscheidend), und nebenbei kann man z. B. noch dafür sorgen, das unsere Katze auch genug Futter hat. Viele dieser Sachen sind nicht unbedingt notwendig, um das Spiel zu beenden. Es wirkt sich allerdings größtenteils auf die jeweilige Endsequenz (S-NES: 10 verschiedene, PSX: 12 verschiedene) aus. Habt ihr euch z. B. nur auf die Hauptquest gekümmert und eure Welt ansonsten nicht weiter beachtet, so bekommt ihr natürlich einen anderen Vorspann als wenn ihr euch um eure Welt gekümmert habt und ihr geholfen habt.

Grafisch geht die getestete S-NES Version vollkommen in Ordnung. Die Welt ist detailliert gezeichnet und sieht in den jeweiligen Epochen auch unterschiedlich aus. So ist die Welt im Jahre 65.000.000 B.C. noch ein fast komplett zusammenhängener Kontinent, während es im Jahre 1000 A.D. schon mehrere Inseln sind. Auch der Sound geht soweit in Ordnung, nicht sonderlich bemerkenswert, aber auch nicht störend.

Im Spiel steuert ihr immer eine 3-er Gruppe, wie bei ähnlichen Vertretern des Genres. Am Anfang des Spiels habt ihr die Wahl zwischen aktiver (Gegner greifen während des Kampfes auch an wenn ihr noch schaut wie ihr am besten angreift oder Items auswählt) und passiver Steuerung wählen. Im insgesamten ist das Spiel recht einsteigerfreundlich und leichter als einige seiner Genrevertreter, der Frustlevel ist relativ gering, wodurch sich das Spiel auch für Einsteiger sehr gut eignet.

Bewertung:

Grafik: 2 (sehr detailliert und nett gezeichnet)
Sound: 2 - 3 (geht in Ordnung, nichts sonderlich außergewöhnliches, aber auch nicht störend)
Steuerung: 1 (problemlos, Steuerung hakt so gut wie gar nicht)
Story: 1 - 2 (die Grundidee ist zwar schon arg angetastet, aber die Sidequests und die verschiedenen Möglichkeiten interaktiv auf die Welt einzuwirken machen das vergessen)
Motivation: 1 (man wird regelrecht in die Welt und deren Ereignisse hineingezogen, auch der Schwierigkeitsgrad sorgt für wenig Frust und Lust aufs Weiterspielen)

Spielzeit: in etwa 20 - 25 Stunden.
Schwierigkeitsgrad: Leicht. Die Gegner "wachsen" teilweise nicht hinterher, so das einige Kreaturen, mit denen man am Anfang arge Probleme hatte, später mit einem Schlag zu besiegen sind. Einmal besiegte Gegner kommen teilweise wieder neu, den meisten kann man aber dann auch einfach ausweichen. Frustrierend wurde es bei mir eigentlich nur bei einem Gegner, dem Sonnensohn (Tipp: Auf die Flammen achten, eine davon schlägt bei einem Treffen nicht zurück, sondern fügt dem Sonnensohn Schaden zu. Klappt aber auch nur mit einer Einzelattacke, eine Attacke die alle Gegner angreift ist ziemlich zwecklos und sorgt eher für den schnellen K.O. von sich selbst als für einen Erfolg ;))

Fazit: Chrono Trigger ist ein kleines Meisterwerk geworden. Die "rettet die Welt" Story mag ja nun schon altbekannt sein, aber durch die lebendige und wechselne Welt, die zahlreichen Sidequests, und Möglichkeiten die man hat um die Welt zu verändern, gerät sie eh fast zur Nebensache. Im späteren Spielverlauf ist man hauptsächlich nach neuen Aufgaben am schauen um die Welt wieder ein wenig besser zu machen :D Die Charaktere sind insgesamt alle recht gut ausgewählt worden, Komplettausfälle gibts auch da nicht. Alles in allem ein wirklich sehr gelungenes Spiel, besonders auch für Einsteiger des Genres :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: death-wish am 06.04.2008, 20:02
schöner Test, aber die Bilder fehlen  ;)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 06.04.2008, 20:34
Ich weiß, bin leider noch nicht dazu gekommen zu schauen wie ich Snap-Shots schieße  :rolleyes:, werd mich die Tage wohl mal damit beschäftigen. Irgendwelche aus dem Netz wollte ich nicht nehmen wegen eventueller Rechtsprobleme.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 06.04.2008, 20:40
Legacy (http://www.thelegacy.de/Museum/55484/) hat doch so schöne Bilder!  :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 06.04.2008, 21:05
Darf ich die denn für die Seite hier verlinken? Ich weiß ja, das wir eine Art "Partnerschaft" mit The Legacy haben, aber die dortigen Bilder sind ja auch von verschiedenen Membern von dort hochgeladen denke ich. Nicht das wir da jetzt irgendwie Ärger bekommen würden  :conf:

Abgesehen davon müsste ich aber eh noch ein paar machen, die dortigen Bilder stammen von der PS Version (mit Ausnahme der Verpackung natürlich) :D

Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 07.04.2008, 07:43
Also wenn du die Quelle angibst, ist das kein Problem. Machen ja viele so.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: suk am 11.04.2008, 21:07
DIE KUNST DES MORDENS
Genre: Adventure
Entwickler: Detalion
Publisher: City Interactive / dtp

(http://www.dub-inc.net/up/fbi1.jpg)

Wir spielen die junge FBI Agentin Nicole Bonnet, die gleich bei ihrem ersten Außeneinsatz mit ansehen muss, wie ein anderer Agent ermordet wird. Sie bekommt nun dessen alten Partner Nick an die Seite und wird einer Reihe von scheinbaren Ritualmorden zugeteilt. Bald stellt sich heraus, dass alle Opfer nur eine Gemeinsamkeit haben - sie haben alle an der gleichen Universität studiert. Die Morde scheinen also ihren Ursprung in der Vergangenheit zu haben und so führt die Spur Nicole weit zurück, bis ins verschlafene Peru...

(http://www.dub-inc.net/up/fbi2.jpg)

Krimiadventures sind ja immer gerne gesehen, auch wenn die Story jetzt nicht gerade die Ausgeburt an Innovation darstellt. Das polnische Entwicklerteam griff ganz offensichtlich lieber auf gängige Adventureformeln zurück, statt selber Ideen zu entwickeln. Doch leider bleibt es nur bei dem Versuch, denn DIE KUNST DES MORDENS versagt an vielen Stellen vollkommen und kann nicht mal an Standardkost heranreichen.

(http://www.dub-inc.net/up/fbi3.jpg)

Die Grafik ist dabei sicherlich noch am besten gelungen. Die Hintergründe sehen wirklich klasse aus, die Figuren bewegen sich sehr realistisch und die vereinzelten Videos sind zwar etwas blaß, genügen technisch aber gehobenen Ansprüchen. Das kann man im Grunde auch vom Sound sagen, denn die Stimmen passen sehr gut zu den Charakteren (die Lokalisation ist gelungen) und was man an Geräuschen vermissen könnte, macht stimmige und spannungsgeladene Musik wieder wett.

(http://www.dub-inc.net/up/fbi4.jpg)

Das größte Manko ist sicherlich das Gameplay. Die Steuerung flutscht zwar gut von der Hand, aber es gibt doch einige Punkte zu kritisieren. Zum einen kann ich es partou nicht leiden, wenn man gewisse Gegenstände nur in einer bestimmten Zuordnung miteinander kombinieren kann. Sprich, der Kanister Benzin muss mit dem Feuerzeug benutzt werden - nicht das Feuerzeug mit dem Benzin. Zum Beispiel. Sowas ist unnötige Zeitschinderei und sorgt eher für Frust statt Lust. Dann sind einige Gegenstände erst dann einzusammeln, wenn man sie braucht - auch wenn einem von Anfang an klar ist, dass man den oder den Gegenstand AUF JEDEN FALL später brauchen wird. Aber liebers die Handschuhe erstmal nicht mitnehmen, die Beweisstücke so anfassen und nen Anranzer vom Chief abholen... Albern. Dann wären da im Verhältnis zu anderen Spielen exorbitant lange Speicher- und vor allem Ladezeiten. Das zeugt nur von schlechter Programmierung - dabei wäre das gar nicht nötig gewesen, denn dass das Spiel schlecht programmiert ist, sieht man schon an den einbrechenden CPU Leistungen, wenn mal mehr als ein Charakter im Bild ist - was allerdings eh nicht oft vorkommt.

(http://www.dub-inc.net/up/fbi5.jpg)

Das die Rätsel zum größten Teil Bullshit sind, war ja dann wohl auch zu erwarten, wa? Die Gedankengänge der Entwickler würde ich an manchen Stellen echt gerne mal nachvollziehen können. In die selbe Kerbe schlagen auch diverse "Logik"-Knobeleien... oder was die Entwickler dafür hielten. Das größte Übel ist aber die Story. Das Grundgerüst birgt eigentlich ne Menge Potential für ne ordentliche Geschichte, aber durch dämliche Dialoge, unsinnige Nebenkriegsschauplätze und unaufgeklärte "Zufälligkeiten", geht die an sich spannende Mörderjagd mehr und mehr den Bach runter, bis sie schließlich in einem albernen Showdown endet. Das Täter war schon ab der Mitte des Spiels absehbar - und auch wenn die Geschichte eigentlich schlüssig wirkt, bleiben mir doch irgendwie seltsame Zweifel an der Machbarkeit. Und ich weiß ja nicht ob den Programmierern das aufgefallen ist, aber das der Mörder des Agenten aus dem Vorspann nicht entlarvt wird, gehört wohl auch in die Rubrik "Nonstop Nonsens", oder? Naja, wie auch immer. Ist ja im Prinzip auch egal.

(http://www.dub-inc.net/up/fbi6.jpg)

Was bleibt ist kein guter Eindruck und ganz klar KEINE Kaufempfehlung. Der Vergleich zu STILL LIFE, den ich öfter mal gelesene habe, ist durchaus nachvollziehbar. Allerdings sollte man dann doch eher zum "Original" greifen. Das ging doch (auch mit offenem Ende) wesentlich angenehmer von der Hand.

Grafik: 1
Sound: 2
Steuerung: 3
Story: 4 (dumme Dialoge, sich ständig wiederholende Standardsätze)
Rätseldesign: 5 (entweder zu leicht, oder total bekloppt)
Spielspaß: 5 (Zwischendrin macht es kurz mal echt Spaß, am Ende ist es ein Ärgernis)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: death-wish am 11.04.2008, 21:13
schade schade,als ich einen Screenshot gesehen hab,hab ich mir schon überlegt ob ich es mir zulege.
   aber so nicht  :ks:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: suk am 11.04.2008, 21:17
Nee, bloß nicht! Klingt gut und sieht auch gut aus - isses aber nicht.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Chili Palmer am 11.04.2008, 23:01
FAHRENHEIT

So, dann will ich auch mal einen Testbericht zu einem Spiel abgeben:
Für Grafiken zum Spiel verweise ich mal auf Adventure-Treff und die Seite des Spiels:

http://www.adventure-treff.de/artikel/tests.php?id=87
http://www.atari.com/fahrenheit/de/index.html

Also, ein Spiel, welches mich in letzter Zeit wirklich gefesselt hat, ist Fahrenheit. Doch ob es nun ein Spiel, oder doch eher ein interaktiver Film ist, darüber läst sich streiten, aber alles der Reihe nach:

Die Story:
Lucas Kane erwacht auf der Toilette eines kleinen Restaurants. Er hat ein Messer in der Hand und scheinbar einen Mann erstochen. Seine Arme sind mit Schnittwunden übersehen, doch er hat keine Erinnerung an das, was passiert ist. Schlagartig wird ihm bewusst, daß im Restaurant ein Polizist sitzt.
Was also tun?

Mehr sollte man zur Story nicht sagen, den Fahrenheit spielt sich am Besten, wenn man einfach ins Kalte Wasser geschmissen wird. (Das Tutorial solle man wegen der Steuerung allerdings schon spielen). Erwähnenswert ist allerings, daß ihr einerseits Lucas spielt und versucht ´rauszubekommen, wieso ihr einen Mord begangen habt, andererseits aber auch die beiden ermittelnden Polizisten (Carla Valenti und Tyler Miles), die versuchen herauszufinden, wer den Mord begangen hat.

Das Spiel
Fahrenheit ist ein Spiel, welches wirklich schlecht in ein Genre einordnen lässt. Es spielt sich größtenteils wie ein Adventure, ist aber keines, denn wie desöfteren schon erwähnt gibt es in diesem Spiel kaum Rätzel zu lösen. Es gibt zwar das eine oder andere, doch das Haupaugenmerk richtet sich doch eher auf Entscheidungen, denn auf Rätzel.
Das totale Fehlen der üblichen Adventure-Elemente machen allerdings den Reiz des Spieles aus. Ihr befindet euch ständig in Situationen in der Entscheidungen getroffen werden müssen. Wo verstecke ich mich jezt schnell. Diskutiere ich mit der Polizei oder mache ich mich aus dem Staub usw...
Diese Art des Spielens gaukelt dem Spieler eine Art Realismus vor, in den er sich wirklich vertiefen und fallen lassen kann. Man fiebert mit den Charakteren mit und man möchte einfach weiterspielen um zu wissen wie es weitergeht.
Eigentlich hört sich dieses Spielprinzip eintönig und langweilig an, wie ein DVD-Film, bei dem man sich für alternative Enden entscheiden kann. Warum es das aber nicht ist, kann man am ehesten über die Steuerung erklären.

Eine Sache sei aber noch gesagt: Ja, man kann bei Fahrenheit sterben, allerdings ist dies nicht so schlimm, denn die Story setzt dann unmittelbar vor den Letzten wieder Aktionen ein. (Bei sogenannten Savepoints, die Ihr allerdings nicht selber anlegt, sondern die automatisch gespeichert werden.)

Die Steuerung
In Fahrenheit steuert Ihr euren Charakter (am Anfang ist es nur Lucas, später kommen auch andere Erzählstränge hinzu) mittels der Pfeiltasten oder eines Gamepads- Die Steuerung ähneld der von Baphmomts Fluch 3. Kommt ihr an einen Punkt, an dem ihr etwas tun könntet (Wie zum Beispiel etwas ansehen) wird dies am oberen Bildschrim angezeigt und ihr müsst einen Linksklick mit einer euch angezeigten Mausbewegung machen.
Diese Mausbewegungen sind immer unterschiedlich und wurde dem Spiel angepasst um es physischer zu gestalten. Wenn ihr beispielsweise eine Tür drücken müsst um sie zu öffnen, dann müsst ihr auch die Maus nach vorne bewegen. Muss die Tür allerdings aufgezogen werden, so muß die Maus nach hinten bewegt werden.
Bei Aufwändigeren Aktion, wie Erklettern eines Zauns o.Ä. müßt ihr auch schonmal mehrere Bewegungen nacheinander machen. Und dies auch in einem gewissen Zeitabstand, da sonst der Charakter wieder runterfällt.
Die oben erwähnten Aktionen wie Ansehen, Bewegen, Öffnen, Schließen haben durchaus Adventure-Charakter und mach es einem Genre-Kenner leicht sich durch das Spiel zu bewegen.
Neben dem Adventure-Grundgerüst gibt es noch andere Aufgaben zu bewältigen. Einige Teile des Spiels spielen auf einer geheimen Militärbasis. Hin diesen Teilen des Spiels geht es meistens darum sich unbemerkt von einem Ort zum anderen zu bewegen (Commandos lässt grüßen). Hierbei ist dann eher das Reaktionsvermögen gefragt: Im richtigen Moment loslaufen, sich hinter Felsen und Planen verstecken, an Masten hochklettern usw...
Dann wären da noch die Ego-Perpektiven zu erwähnen. Da Carla leider unter Platzangst und Angst im Dunkeln leidet, fällt ihr es ab und an schwer nicht zu hyperventilieren und da kommt Ihr ins Spiel. Mit den Pfeiltasten simuliert ihr die Atmung, währen ihr mit der Maus die Bewegungen steuert und Aktionen ausführt. So blöd es auch klingt, aber durch dieses konzentieren auf Atmung und Bewegung kommt die Atmosphäre des Spiels noch besser ´rüber, spätestens in dem Monent als ihr in der Irrenanstalt einen Zeugen verhört und plötzlich...
Nein, das wird nicht verraten...

Einen weiteren erheblichen Teil des Spiels nehmen die Action-Sequenzen ein und genau hier scheiden sich die Geister.

Die Action-Sequenzen
Bei den Action-Sequenzen soll dem Spieler physisch vermittelt werden, daß der Charakter nun, wirklich in Eile ist und blitzschnell reagieren muß. Hier müssen bestimmt Tasten in einer vorgegebenen Reihenfolge gedrückt werden (Erinnert ein wenig an Space Ace oder Dragon Lair, ist allerdings besser durchdacht). Es ist eine Art Senso-Spiel im Turbo-Modus, bei dem man sich nicht die Reihenfolge merken muß, sondern blitzschnell auf die vorgegebenen Tasten drücken muß. Desweiteren gibt es einige Rütteleinlagen, die ein wenig an Summer Games oder S*x-Games erinnern.
Leider sind einige Sequenzen zu lang, so dass man sie bei einer Niederlage komplett von vorne beginnen muß.

Grafik
Tja, die Grafik ist ein klarer Minuspunkt im sonstigen Lobkonzert für Fahrenheit. Die Grafiken wirklich einfach zu altbacken. Die Charaktere haben einfach zu wenig leben und wirken hier und da wie Marionetten. Die Kamerafahrten sind zwar atemberauben und innovativ, doch wirkt alles eher unrealistisch, wegen der "älteren" Grafik.
Ich möchte die Grafik hier jetzt nicht niedermachen, sie ist ja auich nicht schecht. Nur um diesem an sich MEISTERHAFTEN Spiel noch die Krone aufzusetzen, hätte es wirklich bessere Grafik gabraucht.
Wie geagt, das Spiel fesselt trotzdem, dennoch denkt man manchmal: Schade, warum sieht dieser Vogel jetzt so unecht aus?

Der Sound
Ja und das ist jetzt die Überraschung: Wurde an der Grafik gespart, so hat man sich bei der Wahl der Soundtracks selbst übertroffen. Geniale in Szene gesetzt kurze Klassische Stücke sowie Popmusik vom Feinsten untermalen Fahrenheit. Es gibt sogar einige exklusive Tracks für dieses Spiel, welche vom Stil her ein wenig an Nickelback erinnern

Atmosphäre
Wer mich kennt, weiß was ich an einem Spiel am meisten schätze... Genau... Die Atmosphäre!
Und Fahrenheit hat Massen davon. Genau die Atmosphäre ist es nämlich, die euch davon ablenkt, daß die meisten Aktionen im Spiel eher simpel sind. Ich meine, wer würde sonst ein Spiel spielen, in dem man die Atmung eines Charakteres kontrollieren muß und ihn gleichzeitig noch bewegen soll? Es passt einfach: In dem Moment, wo ihr euch mit Carla in einem Dunklen Keller bewegt, wollt ihr es einfach schaffen diese dämlich Akte zu finden.
Einzig und allein, der schnelle und doch etwas wirre Abschluss der Story drückt die Atmosphäre in wenig.

Kurioses und Lustiges
So erst das Thema auch ist, ab und an ist Fahrenheit auch recht lustig zu spielen. Tyler bespielsweise muß sich während des Spiels in einem One on One Basketballspiel bewähren und ist auch nie um einen derben Spruch verlegen. Es gibt auch ein paar Bettszenen zu sehen (Ja an einer ist Carla Valenti beteiligt. Ich weiß genau, daß sich das einige fragen.), sowie eine zu spielen. Kurios finde ich hierbei, daß dies in einem Amerikanischen Spiel nicht ´rausgeflogen ist (Man erinnere sich an den Hot Coffee Modus von San Andreas). Wobei hier hier zwar keine Extremitäten zu sehen sind (wenn man jetzt mal von weiblichen Rundungen absieht) es allerings überaus deutlich ist, was unsere Charaktere da ´grade "treiben".
Ich beschreibe das hier übrigens so genau, weil ich damit hoffe, den einen oder anderen ködern zu können dieses Spiel zu spielen  :lol:.

Fazit und Bewertung
Fahrenheit ist anders. Selbst erfahrene Spieler, erleben hier mal etwas ganz Neues. Es wird niemanden Schwer fallen dieses Spiel durchzuspielen, allerdings möchte es das Spiel einem auch gar nicht so schwer machen, es will eine Geschichte erzählen und den Spielr daran teilhaben lassen und das tut es.
Alles in allem ist es auch gut gelungen, wenn man mal vom ein klein wenig kuriosen Ende und der etwas "älteren" Grafik absieht.

Nunja, Vorhang auf für die Bewertung:

Grafik: 3 (etwas alt, allerdings genügt es eine tolle Story zu erzählen)
Sound: 1 (Passt perfekt!)
Steuerung: 2 (Meines Erachtens nach grandios, bis auf die teilweise zu langen Senso-Einlagen)
Story: 1- (Tolle Story, die allerndings in einem Kurisum endet)
Motivation: 1 (Ich will nur noch diese eine Szene spielen, nur noch diese eine...)
Spielzeit: in etwa 8-10 Stunden.
Schwierigkeitsgrad: sehr leicht

Gesamtnote: 1-2
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: suk am 11.04.2008, 23:51
Hach, endlich mal einer hier, der diese kleine Perle auch zu schätzen weiß.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 12.04.2008, 17:52
Schade, Die Kunst des Mordens sieht wirklich genial aus  :sabber:. Ich hatte von dem Spiel zuerst nur in Spielemagazinen gelesen, da kam es ja auch nicht allzu gut weg. Und der Testbericht hier bestätigt das noch mehr, vor allem solche Kleinigkeiten wie das erwähnte "nur den Gegenstand mit dem in dieser Reihenfolge nutzen und nicht umgekehrt" nerven doch ziemlich und müssen absolut nicht sein. Schade. Aber ein sehr schöner Testbericht :)

Bei Fahrenheit, welches ich ja selbst noch hier rumliegen habe, konnte ich mir noch kein richtiges Urteil bilden. Mit der Tastatur+Maussteuerung komm ich nicht wirklich klar, da erschien mir die Joypad Steuerung schon besser. Da ich aber keines mit diesen beiden zusätzlichen Drehknöpfen hab, scheitert diese Variante leider schon beim Türen öffnen, schade das es nicht die Möglichkeit gibt, das man Joypad und Maus oder Joypad und Tastatur gleichzeitig nutzen kann.

Von daher kann ich mir noch kein Urteil bilden; aber ebenfalls sehr schön und ausführlich beschrieben Chili :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: suk am 13.04.2008, 12:35
Zu FAHRENHEIT hatte ich hier ja auch nen kleinen Review - den finde ich aber irgendwie nicht mehr. Falls jemand drüber stolpert - Bescheid sagen.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 13.04.2008, 12:48
Ich find auch nur die Beschreibung von dir im Fahrenheit-Thread (http://www.kultboy.com/smforum/index.php?topic=860.0). Meintest du den vielleicht?
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: suk am 13.04.2008, 13:28
Neenee, hatte nen richtigen "Review", mit Bildern und all das. Naja wer weiß. Vielleicht beim Board-Umzug verschollen.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: cassidy am 13.04.2008, 20:04
Ne! Den gibt es noch irgendwo! Ich erinner mich und versuche ihn zu finden!
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: suk am 13.04.2008, 23:07
Mach das. Müsste in den Tagen nach dem 04.10.05 gewesen sein. Im Adventure-Thread isser nicht. Komischerweise ist da aber der Review zu STILL LIFE am 03.10.05 reingestellt. Spiele ja öfter mal mehrere Spiele nebenher, aber dennoch seltsam.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: cassidy am 13.04.2008, 23:53
Ich weiss, ich habe ihn gelesen und gesehen! Und ich bin ja ein Spätkultboygeborener! Von daher MUSS er zu finden sein!
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Herr Planetfall am 14.04.2008, 14:03
Ich bin noch später. :cry:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 14.04.2008, 14:14
Tröstet euch, bin auch erst Nr. 7 gewesen ;) Witzig allerdings zu sehen, dass unser Admin. erst einiges später angemeldet gewesen zu sein scheint (Mitgliederliste, dann auf Registrierungsdatum) :D, wie auch immer das zu stande kam ;)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 14.04.2008, 18:46
Das war ein Fehler vom alten Forum noch, aber das spielt auch keine Rolle. Was sagen schon zahlen aus.  B)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 04.05.2008, 22:14
Hab  noch kurz einen Civ 4 Testbericht geschrieben :) (http://www.kultboy.com/smforum/index.php?topic=929.msg110866#msg110866)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retro-Nerd am 29.05.2008, 17:02
Ich habe auch ein paar Klassiker Tests zur Hand. Allerdings habe ich die mit dem Publisher erstellt und mich beim Layout von der ASM und dem Amiga Joker leiten lassen. Keine Ahnung, ob das in dieser Form hier gewünscht ist. Hier ist mal mein Test zu Slam Tilt!  :)

Slam Tilt! - 21st Century (1996)

(http://www.abload.de/thumb/slamtilt-retro5cc.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=slamtilt-retro5cc.jpg)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 29.05.2008, 17:07
Sehr schön gemacht, find ich super  :oben:

Find ich wirklich sehr professionell gemacht, würde mich über weitere Testberichte freuen, ich werd die dann in den Hauptthread verlinken :)

Ach ja, ich verweise bezüglich von eigenen Tests noch kurz auf diesen (http://www.kultboy.com/smforum/index.php?topic=524.msg111169#msg111169) Thread hier :D
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retro-Nerd am 29.05.2008, 17:36
Hatte aus Langerweile mal 4-5 Tests in dieser Art geschrieben. Mal sehen, ob ich da demnächst mal einen neuen Test schreibe. Hier erstmal die alten.  ;)

Paradroid - Hewson (1985)

- Seite 1 -

(http://www.abload.de/thumb/paradroid-t1ckh.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=paradroid-t1ckh.jpg)

- Seite 2 -

(http://www.abload.de/thumb/paradroid-t23fz.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=paradroid-t23fz.jpg)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 29.05.2008, 18:03
Wie hast du die Testberichte erstellt? Gibt es dafür eine eigene Software? Würde mich mal interessieren.  :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retro-Nerd am 29.05.2008, 18:11
Erstellt habe ich die Testberichte mit dem Microsoft Publisher. Es gibt aber sicher auch im Open Office Bereich vergleichbares. Die Screenshots habe ich per Emulator erstellt. Ansonsten habe ich natürlich schamlos beim Layout der alten Magazine geklaut.  :D
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 29.05.2008, 18:13
M. Publisher habe ich sogar hier, muss ich nur installieren. Muss ich mir mal ansehen. Danke für die Info.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 29.05.2008, 18:22
Tests hab ich mal eingefügt :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retro-Nerd am 29.05.2008, 18:31
Wobei ich hier sagen muß, das Bomberman '94 doch erheblich besser ist. Allerdings habe ich das Spiel (BM94) erst seit ein paar Monaten, dieser Test ist schon etwas älter. Trotzdem ein Multiplayer Klassiker.  :)

Ansonsten habe ich bisher nur Tests für Spiele geschrieben, die ich als gut-sehr gut empfinde. Vielleicht sollte ich mal ein Spiel zerreissen. Spielegurken gibt es ja genug.  ;)


Bomberman (PC-Engine) - Hudson Soft (1990)

(http://www.abload.de/thumb/bombermanretroaix.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=bombermanretroaix.jpg)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retro-Nerd am 29.05.2008, 18:49
Was soll ich sagen? Ein Amiga Klassiker wie aus dem Bilderbuch. Wollte schon immer mal was dazu schreiben.  B)

Turrican II (Amiga) - Rainbow Arts (1991)

(http://www.abload.de/thumb/turrican2retro11j.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=turrican2retro11j.jpg)



Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 29.05.2008, 18:59
Bomberman, bzw. Dynablaster hab ich geliebt, mit eines der besten Mehrspieler-Klassiker überhaupt. Alleine in Punkto Schadenfreude kaum schlagbar :D
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retro-Nerd am 29.05.2008, 19:06
So, das ist vorerst der letzte Test (war lustigerweiser sogar mein erster). Krakout, ein würdiger Vertreter der Breakout Ära.   :)

Hier ist mal ein lustiges Video von Ben Daglish und seiner Combo. Krakout Live, der Hammer!!!   :lol:

http://www.youtube.com/watch?v=F04F4grZ9Mk (http://www.youtube.com/watch?v=F04F4grZ9Mk)


Krakout - Gremlin Graphics (1987)

(http://www.abload.de/thumb/krakoutretro884.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=krakoutretro884.jpg)

Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Guts am 29.05.2008, 21:09
Wow, super Testberichte. Sieht sehr schön aus.  :oben:

Hier ist mal ein lustiges Video von Ben Daglish und seiner Combo. Krakout Live, der Hammer!!!   :lol:
http://www.youtube.com/watch?v=F04F4grZ9Mk (http://www.youtube.com/watch?v=F04F4grZ9Mk)

Einfach nur geil. Wegen der Flöte musste ich irgendwie sofort an Jethro Tull denken :cen:
Hab mir auch mal ein paar andere Aufnahmen von "Press Play on Tape" angesehen. Die Konzertaufnahmen sind qualitativ leider sehr mies und gefallen mir nicht besonders. Aber die Sachen aus dem Proberaum sind wirklich klasse.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: death-wish am 29.05.2008, 22:45
jo,die Testberichte sehen sehr proffesionell aus  :oben:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Deathrider am 30.05.2008, 10:17
Klasse Arbeit - mehr davon, bitte. :ballon
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Dragondancer am 30.05.2008, 11:31
WOW. Hut ab.  :oben:

Das wäre wirklich was für die Hauptseite!
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: lonely-george am 30.05.2008, 16:11
Sehr Professionell, sieht super Aus!
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Monty Mole am 30.05.2008, 19:00
Wenn das so weiter geht können wir echt ein eigenes Magazin rausbringen.  :D

Ich habe übrigens auch noch ein paar ältere Reviews geschrieben die ich einfach mal per CopyPaste hier reinsetze. Die Verlinkung zu TheLegacy klappt irgendwie nicht.


Dragon`s Lair (C64)

Dragon's Lair wurde 1986 von Readysoft für den Commodore 64 umgesetzt und basierte auf dem in den Spielhallen recht populärem interaktivem Zeichentrickfilm.Der Spielhallenautomat wurde für die C64 Fassung zweigeteilt so das die anderen Abschnitte der Laserdisc in dem 8 Bit Nachfolger "Dragon's Lair 2 - Escape from Singe's Castle" umgesetzt wurden.


Da es ein ein vermutlich recht undankbares Unterfangen gewesen wäre ein Spiel welches NUR auf Grafik basierte spielerisch 1:1 für einen 8 Bitter umzusetzen versuchte man dies gar nicht erst. Statdessen beschränkte man die Levels bei denen ein Auswendiglernen bestimmter Bewegungen ausreichte um den Film weiterzusehen auf 3 und ersetzte die anderen 6 Levels durch mehr oder weniger simple Minispielche.

Der Schwierigkeitsgrad war nicht grade niedrig angesetzt, ausserdem gab es in den jeweiligen Levels keinerlei Rücksetzpunkte so das das Spiel grade für unerfahrenere Spieler ziemlich schnell frustig werden konnte.Allerdings konnte man bei diesem Spiel mit etwas Übung relativ weit kommen.Welches leider ein ziemlich übles Manko des Spieles war war die Tatsache das es in der Regel spätestens im 8.Level keinerlei Weiterkommen mehr gab.War das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt, wenn auch recht schwierig, noch spielbar hatte ich in der ganzen Zeit in der ich mich mit diesem Spiel beschäftigte immer das Gefühl das diese Level, wenn überhaupt, wirklich NUR mit Glück zu schaffen war.In diesem Level kämpfte man auf einem grossen Raum welchem ein Schachbrettmuster als Parkett diente gegen einen schwarzen Ritter welcher permanent rote Felder nach einem schickte.
Da unser Held leider etwas träge war kam ich irgendwann im Laufe des Kampfes welcher gar nicht so kurz war immer in Situationen in denen es einfach nicht möglich war besagten Feldern auszuweichen welches unweigerlich und vor allem unverschuldet zum Tode meines Helden führte.
Bis heute scheint es mir nicht möglich diesen Level ohne die Speicherfunktion des Emulators zu schaffen was ich recht Schade finde das Spiel ansonsten ein recht spassiges Unterfangen ist.
Aber leider macht diese, so scheint es mir, unüberwindliche Hürde den recht guten Eindruck wieder kaputt.Es macht nur wenig Spass ein Spiel zu beginnen von dem man eh weiss das man keinerlei Chancen auf einen Sieg hat wenn man permanent unverschuldet an einem Level scheitert.

Von der Grafik selbst, welche ja vorwiegend das eher magere Spielprinzip des Automaten stützte, ist auf dem 8 bitter logischerweise nicht mehr allzu viel von übrig geblieben.Ist für C64 Verhältnisse in Ordnung aber nicht wirklich toll.Erfüllt aber immerhin ihren Zweck so das es da recht wenig zu mäkeln gibt.
Nicht so gelungen bis immens nervtötend ist die Musikuntermalung des Spieles.Eher schwache Melodien bis völlig nervige 3 sekündige Endlosschlaufen (Lev2, Lev8) untermalen das Spiel so das man eigentlich recht schnell drüber nachdenkt den Sound abzustellen und nicht lieber doch den MP3 Player im Hintergrund laufen zu lassen.Lediglich den Sound aus Level 5 (Die Level mit den kleinen grünen Drachen und dem brüchigem Mauerwerk) fand ich recht nett.


Wertung (C64)

Grafik: 6/10
Sound: 4/10
Spielspass: 5/10



Ghosts N Goblins (C64)
Ghosts'n'Goblins war in den 80er ein recht populärer Spielhallenautomat der Firma Capcom.
Als Ritter der seine Prinzessin aus den Klauen des Teufels befreien musste durchquerte man sieben düstere Gebiete in bester Jump'n'Run Tradition und setzte sich mittels seiner Wurflanze gegen Zombie und andere Dämonen zur Wehr.Was meiner Ansicht nach wirklich extrem ins Gewicht fiel war der hoffnungslos überzogene Schwierigkeitsgrad der spätestens im dritten Level nur noch frustrierend war.Später gab es auch noch eine Umsetzung fürs NES welche zwar alle Levels des Originals inne hatte aber auch durch einen zu harten Schwierigkeitsgrad auffiel welcher wirklich nur mit unendlich Credits zu schaffen war.


1986 setzte Elite dieses Spiel für den C64 um wobei Chris Butler der, wie spätere Spiele von ihm bestätigen, den kleinen Commodore recht gut im Griff hatte.
Von den sieben Levels des Originalen blieben nur noch 4 Stück übrig was aber nicht wirklich schlimm ist da die letzten Levels der Arcade Version eh stark schwächelten.
Auch wurden zwei Levels in der Reihenfolge ausgetauscht, der 4.Level der Arcade Version ist bei der Umsetzug zur Dritten geworden während der 3.Arcadelevel beim C64 der Vierte und Schlussbildende ist.

So beginnt eure Odysee auf einem Friedhof aus dessen Grund sofort Scharen von Zombies erscheinen um euch den Garaus zu machen.Wird eine erste Berührung eines Gegners mit dem Verlust eurer Rüstung bestraft ist beim nächsten Treffer auch direkt ein Leben futsch.
Was sofort angenehm auffällt ist die Grafik die für damalige Verhältnisse wirklich klasse war und auch heute noch nett anzusehen ist sowie die schaurig-schöne Musik für welche sich Mark Cooksey verantwortlich zeigte.Die Levels selbst sind abwechslungreich und mit einigen netten Ideen gestaltet so schlägt man sich durch bereits erwäntem Friedhof, dunkle Wälder, verlassene Städte und Feuerbrücken nur um mal einige zu nennen.

Auch der Schwierigkeitsgrad ist angenehm.Es ist zwar immer noch nicht leicht sich durch die feindlichen Horden zu schlagen, jedoch ist man,im Gegensatz zu seinem Arcadevorbild niemals wehrlos ausgeliefert.

Ein Spiel welches zu recht als ewiger 8-Bit Klassiker gilt und auch heute noch zu einer Runde einlädt leider aber etwas kurz ist.


14.12.2003 Reinhard Klinksiek

Wertung

Grafik: 7 /10
Musik: 8 /10
Spielspass: 9 /10



The Last Ninja (C64)
The Last Ninja wurde 1987 von System 3 veröffentlicht und zählt heute als einer der absoluten Klassiker aus der Zeit als der C64 seine Glanzzeit hatte.
Insgesamt steuerte man seinen Ninja Armakuni durch 6 Levels welche durch Gebirge, Gärten, dunkle Kerker und letztendlich in den Palast eures Feindes Kunitoki führte welche eure komplette Ninja-Sippschaft ausrottete und ein heiliges Schriftstück entwendete.


Die ersten 3 Levels welche von der Länge her einen Grossteil des Spieles ausmachen sind zwar grafisch leider nicht allzu verschieden dies tut Spielspass aber sicherlich keinen Abbruch. Die Grafik selbst ist für damalige Verhältnisse wirklich gut geworden und wurde 1 Jahr später nur durch den Nachfolger getoppt.Unterstrichen wird das ganze von einen wirklich genialem Sound- track, welcher damals in Zusammenarbeit von Ben Daglish und Anthony Lees beigetragen wurde und die Atmosphäre des Spieles wunderbar unterstützt.
Auch der Schwierigkeitsgrad ist angemessen, abgesehen von davon das es in späteren Levels hin und wieder vorkommen kann das man obwohl man direkt vor einem Gegner steht ihn nicht treffen kann und man mit seinem Ninja erst wieder einen Schritt zurücktreten muss.
Allerdings fällt dies auch nicht wirklich ins Gewicht da diese Situationen nie frustrierend sind da man Diese recht leicht umgehen kann.

Auch die von vielen verfluchten Hüpfpassagen über die Sümpfe und die Flüsse, wobei ich mich jetzt frage warum ein ausgebildeter Ninja nicht schwimmen kann,sind mit etwas Training relaltiv leicht zu meistern.
Die einzigen Kritikpunkte die mir jetzt einfielen wären die Rätsel die oftmals mehr als unlogisch oder völlig an den Haaren vorbei gezogen sind.
So muss man beispielsweise im Palast irgendwo eine Vase berühren, welche auch nicht gekenn- zeichnet oder durch sonstige Hinweise sichtbar gemacht wird, anfassen um später eine Treppe un- beschadet zu durchqueren.Auch der gigantische Bogenschütze ziemlich gegen Ende des Spieles ist dadurch passierbar das man einen grünen Fleck am Boden berührt und somit für eine kurze Zeit unsichtbar ist.
Auch das aufsammeln irgendwelcher Gegenstände ist noch nicht ausgereift welches aber im Nachfolger verbessert wurde.

Im Grossen und Ganzen allerdings ein grossartiges Spiel welches noch einige kleine Kinderkrankheiten hat aber dennoch durch Spiel und Atmosphäre überzeugt und seiner Zeit ein ganzes Stück voraus war.

Meine Wertung.

Grafik 8/10 (und das auch nur weil Last Ninja 2+3 nochmal eine Steigerung waren)
Sound 10/10 (absolute Klassiker und immer noch sehr gut hörbar)
Spiel 9/10 (Eben weil sich die ersten 3 Levels zu sehr ähneln)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Monty Mole am 30.05.2008, 19:05
Last Ninja 2 (C64)

Nachdem Erfolg des ersten Teiles schien war es nur allzu vorhersehbar das System 3 ein Jahr später einen Nachfolger auf dem Markt warf der es tatsächlich noch einmal schaffen sollte den Vorganger zu übertreffen.War die C64 Gemeide nach dem ersten Teil schon erstaunt über die technischen Möglichkeiten des alten Commodores sollte dies mit dem Nachfolger noch einmal kräftig getoppt werden.
Die Grafik welche damals in der Power Play zur besten des Jahres gekürt wurde setzte neue Maßstäbe. Ebenso beachteswert ist die Musik welche vorwiegend aus recht rockigen Stücken besteht und beweist das der Sid-Chip zu Recht von vielen C64-Musikkünstlern gelobt wird.


Nun zum Spiel:
Aus dem mittelalterlichen Fernosten hat es unseren Ninja diesmal ins moderne New York verschlagen um erneut seinen Erzfeind Kunitoki zu besiegen welcher mittels Zeitsprung hierher flüchtete und sich eine neue Schreckenherrschaft aufbaute.
Auf dem Weg zum Showdown steuert man Armakuni durchs heutige New York welches euch unter anderem durch Parkanlagen, Strassen, Drogenlabors und weitere grafisch gut anzusehende Szenarien führt.Auch ist dieser Teil etwas humorvoller so wird man später von aus dem Fenster sehenden Passanten mit Blumentöpfen beworfen, sieht sich in der Kanalisation plötzlich einer urbanen Grossstadtlegende in Form eines Krokodiles gegenüber und auf einem Fenstersims eines Büros kan man Superman vorbeifliegen sehen.

Spielerisch gibt es wirklich nichts zu mäkeln.Die Fehler aus Teil 1 wurden restlos verbessert so ist die Steuerung eures Ninjas um einiges geschmeidiger als beim Vorgänger und auch das Aufheben und Anwenden der Gegenstände wurde vereinfacht.Die Levels selbst sind weitaus abwechslungsreicher und kompakter.Gab es beim ersten Teil noch ewig lange Wanderwege in denen bis auf einige Kämpfe wirklich gar nichts passierte so sind hier in jedem einzelnem Bild Gegenstände, Abzweigungen oder Rätsel vorhanden.
Auch die von vielen gehassten Hüpfpassagen sind weniger geworden und (mit Ausnahme der Kisten im Basement Level) man muss auch nicht mehr ganz so akribisch genau landen so das diese etwas einfacher von der Hand gehen.

Im grossen und ganzen ein Spiel an dem es eigentlich nix zu makeln gibt, die Grafik wie die Musik ist absolute Klasse und die Levels selbst bieten massig an Abwechslungen.
Ob die Ninja Thematik im neuzeitlichem New York nicht etwas deplaziert ist ist sicherlich Geschmackssache, mir persönlich hat der erste Teil thematisch besser gefallen aber dies muss halt jeder für sich entscheiden.

Wertung

Grafik: 10
Musik: 10
Spielspass: 10 (Hier gibbet wirklich gar nix zu nörgeln)



Midnight Resistance (C64)
1990 als beinahe alle Spielefirmen dem C64 den Rücken kehrten oder nur noch 'ne schnelle Mark suchten und billige Umsetzungen rauswarfen erschien noch die Konversion des recht unpopulären Data Easts Automaten "Midnight Resistance".
Da mir der Automat, ausser der Tatsache das man hier seine Figur wohl mit 2 Joysticks steuern musste, unbekannt ist kann ich leider keine Vergleiche zwischen den beiden Versionen ziehen.


Midnight Resistance bietet spielerisch sicherlich nichts was man nicht schon von anderen Spielen her kennt. Es handelt sich hierbei um einen typischen Jump N Shoot Vertreter indem man seinen, in 8 Richtungen schiessenden Charakter durch 9 unterschiedliche Levels steuern muss um irgendwas Böses zu zerstören der die Familie des Heldes entführt hat.
Okay, wie bereits erwähnt hat Midnight Resistance das Rad des Computerspiels sicherlich nicht neu erfunden aber selbst das geniale Giana Sisters oder Katakis waren letztendich auch nur Klone also kommen wir direkt zu den spielerischen Qualitäten.

Als erstes finden wir unseren Ramboverschnitt auf einer Autobahnbrücke wieder von wo er sofort von allen Seiten angegriffen wird.Was sofort auffällt sind die stark detailierten Hintergrundgrafiken welche den kompletten Hintergrund ausfüllen und wirklich schön anzusehen sind.
Auch die Steuerung welche Anfangs etwas ungewohnt erscheint geht recht schnell über so das einem künftigen Ballerspass nichts im Wege steht. Manche besiegte Gegner hinterlassen Schlüssel mit denen ihr euch nach jedem Level mit neuen Waffen oder Freileben eindecken könnt.
Die Levels sind jeweils recht kurz aber abwechslungsreich gehalten.Eure Reise führt euch durch Strassen, Wälder und Militärbasen um jetzt nur mal einige zu nennen und sind grafisch wirklich gut und detailliert gelungen. Hier steckt wirklich Liebe zum Detail und man merkt deutlich das Robbie Tinman, welcher damals darum bat ihn mit dieser Umsetzung zu beauftragen ein Fan der Arcadeversion war.Lediglich die letzten 3 Levels fallen etwas ab was aber nicht gross ins Gewicht fällt da es sich hierbei auch um die kürzesten handelt.

Der Schwierigkeutsgrad ist nicht zu einfach, allerdings hatte ich nie das Gefühl das ich einige Szenen nicht mit ein wenig Übung schaffen könnte, so das dieser wirklich als gelungen zu bezeichnen ist. Manchmal ist ein wenig auswendig lernen gefragt aber auch diese Stellen sind eher selten anzutreffen.

Die Musik ist in Ordnung, hat nicht wirklich das Zeug zum Klassiker treibt das Spielgeschehen aber gut an.

Im Ganzen gesehen ein Spiel welches jeder C64 Spieler zumindest mal anspielen sollte da es wirklich ein Highlight war in einer Epoche ist in der der C64 kommerziell bereits am Ende war.


Grafik: 8 / 10
Musik: 7 / 10
Spielspass: 9 / 10



Monty On The Run
"Monty on the run" wurde 1986 von Gremlin Graphics veröffentlicht und stellte den dritten Teil der fünfteiligen Serie dar welche sich aus:

- Monty Mole (hierbei scheint die mir leider unbekannte Spectrum Version weitaus besser zu sein)
- Monty is innocent (leider nur Spectrum, war auch mehr ein Crossover mit einer anderen Spectrum Figur)
- Monty on the Run
- Auf Wiedersehen Monty
- Impossamole

zusammensetzt.


Am Anfang des Spieles muss sich aus einer Wahl von 16 Gegenständen 5 auswählen ohne die es später im Spiel kein Weiterkommen gibt was leider ein ziemlich frustrierendes Unterfangen ist da es im ganzen Spiel keinerlei Hinweise gibt welche denn nun die richtigen sind.So kommt es oft genug vor das man plötzlich vor einer Mauer oder sonstigen Hindernissen steht und es einfach keine Möglichkeit mehr gibt das Spiel weiterzubringen und man neu beginnen muss.
Ich habe das Spiel damals recht leidenschaftlich gespielt habe aber später keinerlei Interesse mehr gehabt es weiter zu versuchen da meine Motivation immer nach der Hälfte des Spieles abzubrechen irgendwann nachliess.Allerdings macht dieses Spiel wirklich einen Heidenspass wenn man einmal die benötigten Gegenstände kennt (ASM sei Dank) und sich komplett auf den eigentlichen Spielinhalt konzentrieren kann.

So hüpft man mit Monty auf seiner Flucht aus dem Gefängnis durch ziemlich knifflige Räume immer dabei möglichst viele Münzen einzusammeln wovon eine bestimmte Anzahl fürs Ende benötigt wird. Später bedient er sich eines Jet-Packs um einige Meter zu fliegen und setzt seine Flucht auch mal motorisiert durch den Fallen und Gegnern bestickten Komplex fort um voran zu kommen.
Der Schwierigkeitsgrad des Spieles ist wirklich hoch und es braucht wirklich eine ziemliche Zeit um überhaupt die ersten vier-fünf Bilder zu passieren jedoch halten sich unfaire Stellen in Grenzen so das man mit viel Übung Fortschritte machen kann.Der Weg selbst ist recht gradlinig und abgesehen von einigen Abzweigungen und Minirätseln hat man immer das Gefühl sich nicht hoffnungslos verlaufen zu haben wie es oftmals bei Spielen in diesem Genre der Fall ist.Vorausgesetzt ist natürlich man kennt die Gegenstände welche man Anfangs mitnehmen muss.Lediglich die Autofahrt ziemlich gegen Ende des Spieles wäre negativ aufzufassen da sich dieser Part leider mehr durch Try-und-Error und Auswendiglernen auszeichnet als durch geschicktes navigieren.Zum Glück ist dieser Abschnitt sehr kurz so das dies nicht grossartig ins Gewicht fällt.

Die Hintergrundmusik des Spieles ist meiner Meinung die beste die Rob Hubbard jemals für ein C64-Spiel geschrieben hat.Der Musik peitscht einen richtig auf wobei sich düstere Passagen mit völlig krank-hektischen Violineinlagen abwechseln.Selbst wenn man sich mit der Art Spiel nicht anfreunden kann sollte man sich zumindest mal die Musik zu Gemüte führen die wirklich richtig rockt.

Im Allgemeinen ein Spiel welches für jeden Fan von Plattform-Spielen von Interesse sein sollte da der Aufbau der einzelnen Räume recht geschickt gemacht wurde und die Musik einen wirklich in den Wahnsinn (positiv gemeint) treibt.

Wer Interesse hat sich das Spiel mal als komplett durchgespielte Videodatei anzusehen der sollte mal einen Blick auf meine Seite www.c64-longplays.de.vu werfen.


Wertung (C64)

Grafik: 7
Musik: 10
Spielspass: 9

13.12.2003 Reinhard Klinksiek



Vendetta (C64)
Die später 80er waren die Zeiten schlechter Direct-To-Video Klopperfilmen in denen irgendein austauschbarer Held, seine(n) Freundin / Schwester / Bruder / besten Freund oder wen auch immer aus den Fängen von irgendwelchen Drogenbossen oder sonstigen Deppen prügeln musste, welche Diese aus meist nichtexistenten oder völlig sinnfreien Motiven kidnappten.
Nunja, offensichtlich gab es wohl einige Leute bei System 3 die offensichtlich Fan solcher Filme waren und da die ersten beiden Last Ninja Spiele einen ziemlichen Erfolg feierten schien nichts näher zu liegen beides zu verbinden.

Die Story des Spieles habe ich bereits in der Einleitung erklärt daher spare ich mir jetzt eine genauere Einführung. Hauptsache jemand wurde entführt und wir können Irgendwem was auf die Mappe hauen.

Das Spiel selbst besteht aus 7 Levels wobei sich diese zwischen Action-Adventure und Rennspiel abwechseln. Das Spiel beginnt mit dem isometrisch gehaltenen Actionteil und man findet seinen kantig aussehendes, militärgestählten Charakter in einem Hinterhof wieder auf dem man auch sofort von einem der vielen gleichaussehenden Gegner angegriffen wird.

Hier präsentiert sich auch sofort das erste gigantische Manko des Spieles. Man kann nicht wie bei dem, vorher erscheinendem, Last Ninja elegant um die Ecken gehen. Nein, man kann lediglich in vier Richtungen laufen was die Steuerung nicht grade vereinfacht um nicht zu sagen katastrophal hakelig macht. Da man hier nicht mal eben einen Schritt zur Seite machen kann sondern direkt die Laufrichtung ändern muss um den eingeschlagenen Weg zu korrigieren ist es einfach nur nervig seine Figur durch die Levels zu steuern.
Auch das Kampfsystem ist nur mies, ich habe den ersten Gegner damit besiegt indem ich die ganze Zeit lediglich den Feuerknopf gedrückt und den Joystick in seine Richtung hielt.
Hin und wieder ist dieser aber nicht so schnell zu besiegen sondern er nutzt einfach seinen Unverwundbarkeitstrick (könnte auch ein Kollisionsfehler sein). Natürlich könnte man in so einem Fall jetzt schnell mit seiner Figur einen Schritt zurück oder zur Seite gehen aber das ist leider nicht drin so das man schon am Boden liegt während man sich noch dreht um die Richtung zu wechseln.

Gut, viel mit Kämpfen ist später eh nicht mehr, direkt im zweiten Bild findet man eine Knarre und kann von da an eh problemlos durch die Levels laufen da man die Gegner einfach so überrennen kann. Die Rätsel sind allesamt ziemlich plump, im ersten Level muss man eine Diskette in einen Computer legen, ein paar Beweismittel für die Polizei sowie einen Autoschlüssel einsammeln und dann in den Ferrari am Levelende einsteigen.

Der nun folgende Autorennteil ist mit Abstand das schlechteste was ich auf dem C64 jemals an Autorennspielen gesehen habe. Die komplette Strecke besteht aus immer den selben Grafiken und ausser gelegentlich kommenden Kurven kommt da gar nichts. Den Autos kann man schlecht ausweichen weil die Steuerung tatsächlich noch schlechter ist als im Level zuvor und wenn ich auf einen Hubschrauber schiesse bricht der Wagen komplett aus. Nach einer Weile werde ich von den Bullen angehalten, die ein Beweismittel sehen wollen und der Rest der Strecke verläuft wie genauso belanglos wie in den nächsten 3 Autobahnlevels.
Ansonsten gibt es nicht mehr allzuviele Höhepunkte im Spiel. Im dritten Level sind die aufzusammelnen Gegenstände nicht mehr gekennzeichnet geschweige denn anders sichtbar, so das man sich, in Verbindung mit der Steuerung, hier wirklich blöd sucht.

Ab dem 5.Level hatten vermutlich selbst die Programmierer keine Lust mehr, so laufe ich oftmals aus einem Bild ohne das zum Nächsten umgeschaltet wird so das ich öfters mal hin und her laufen muss damit der Rechner erkennt das er jetzt zum nächsten Bild springen soll.
Und im letzten Level laufe ich nur noch stur durch einen Stadtpark ohne Rätsel und schiesse debile Gegner über den Haufen von denen kaum noch eine Gegenwehr kommt.

Positiv zu vermerken ist die Intromusik von Matt Gray, der zwar auch schon Bessere machte, aber hier zumindest als einziger einen guten Job ablieferte. Leider beschränkt sich die Musik auch aufs Intro so das im Spiel die ganze Zeit nur ein paar monotone Klopp und Ballergeräuache zu hören sind.

Ich habe selten so ein völlig verbuggtes und uninteressantes Spiel durchgespielt, und das auch nur weil ich damals 50 Mark für den Dreck hingelegt habe. Die ganzen Levels sind, mit Ausnahme des ersten der zumindest noch versucht Adventureeinlagen zu bieten, völlig gradlinige Ballereien wobei nicht einmal die Gegner viel Gegenwehr leisten. Überhaupt ist die ganze Engine auf der das Spiel basiert sowas von fehlerhaft und unausgereift das ich wirklich glaube, das die noch nicht einmal bis zum Ende entwickelt war. Später wurde die Engine etwas verbessert und für Last Ninja 3 verwendet wobei Diese selbst da noch genügend Fehler hatte.
Ich verstehe bis heute nicht warum System 3 nachdem sie die wirklich perfekte Last Ninja 2 Engine hatten diese nicht für ihre weiteren Isospiele verwendeten und stattdessen eine neue programmierten.


Fazit:

Grafik: 6 / 10
Musik: 0 /10 (Musik gibt es nicht und der Sound nervt)
Spielspass: 2 /10




Wonderboy In Monsterland (C64)
Als Sega damals noch in Dauerkonkurrenz zu Nintendo stand versuchte man alle möglichlichen Figuren zu entwerfen um "Big N's"' Mario einen ebenbürtigen Konkurrenten zu stellen.
In dieser Zeit entstanden bei Sega Figuren wie Alex Kidd, Shinobi, Sonic und Wonderboy.
Letztere Figur feierte seinen Einstand in dem damaligen Sega Automaten Wonderboy welches bis dato vier Sequels mit sich brachte.


1989 setzte Activision Wonderboy in Monsterland für alle gängigen Computer um welches den zweiten Teil in der mittlerweile leider eingestellten Saga ist.

Im Gegensatz zum ersten Teil welcher ein relativ simples Jump N Run ohne Besonderheiten war konnte der Nachfolger mit einer wirklich gut gelungene Mischung aus Jump N Run mit Rollenspielelementen, was bis dato ziemlich neu war überzeugen.

Man steuerte seinen Helden durch 12 recht abwechslungsreiche Welten um das Land von einem Drachen zu befreien. Anfangs beginnt man das Spiel gänzlich unbewaffnet, bekommt aber im Laufe des Spieles immer stärker werdende Schwerter sowie Rüstungen, Schilder und bessere Stiefel. Diese findet man vorwiegend in den überall rumstehenden Geschäften, das Geld hierfür bekommt man für besiegte Gegner oder an einigen geheimen Stellen.

Das Erste was einem auffällt sobald man die C64 Fassung des Spieles startet ist die unglaublich hässliche Grafik welche später in bestimmten Levels leider nochmals unterboten wird. Wer das Spiel kennt und mal die Pyramide erreicht hat weiss sicherlich was ich meine, der Hintergrund beisst sich dermassen mit dem Vordergrund das es teilweise echt schwierig ist seine Figur oder die Platformen zu erkennen. Auch das Scrolling könnte um einiges flüssiger sein, ich habe zwar schon stärkeres Ruckelscrolling gesehen doch schön anzusehen ist dies hier sicherlich nicht.
Auch die Musik ist so derbe nervtötend das man schnell den Sound runterdrehen sollte will man sich nicht den Spass an dem Spiel verleiden lassen.

Ich verstehe auch nicht warum dieses Spiel nach jedem einzelnen Levenabschnitt nachladen muss, ich habe damals die Datasettenversion besessen und der hat nach jedem Abschnitt, egal wie kurz diese waren, immer knapp 5 - 10 Minuten nachladen müssen, hierbei ist definitiv zur Diskettenversion geraten.


Nachdem nun die technische Seite abgehakt ist kommen wir zum Spiel selbst.
Wie weiter oben schon erwähnt handelt es sich hierbei um ein Jump N Run mit Rollenspielelementen welches, trotz der wirklich harten technischen Mängel, wirklich Spass macht.

Die Levels sind fordernd aber nie so frustrierend das man irgendwann das Gefühl hat nicht mehr weiter zu kommen. Mit Ausnahme ein bis zwei Hänger sind Diese durchgehend gut gelungen so das man nie genervt ist weil man sich durch Strecken kämpfen muss die sich ziehen. Die geheimen Items sind gut versteckt, aber nach mehrmaligen Spielen durchaus ohne Lösungsbuch zu finden.

Die Kollisionsabfrage ist um einiges genauer als bei der Amiga-Version.
Diese ist zwar grafisch wirklich nett anzusehen, macht auch spielerisch Spass aber die Kollisionsabfrage war hier meiner Meinung nach recht ungenau so das es hier schnell frustig wurde.
Der Schwierigkeitsgrad bei der hier besprochenen C64-Version war um einiges angenehmer, er war fordernd aber nie wirklich frustrierend. Allerdings fehlte der C64-Version ein Level welche bei der Amiga-Version gegeben war was aber nicht sonderlich ins Gewicht fällt.

Insgesamt ist die C64 Version von "Wonderboy in Monsterland" leider nicht der Klassiker der es mit einer würdigen Umsetzung hätte werden können, hat mich aber damals (nachdem ich mir die Diskettenversion zugelegt habe) recht lange am Computer gehalten.
Also wer sich nicht von der wirklich unsagbar schäbigen Grafik abschrecken lässt hat hier sicher ein paar nette Stunden mit dem Spiel. Auch zu diesem Spiel gibt es auf www.c64-Longplays.de.vu ein komplettes Video welches auch alle geheimen Items aufdeckt.


Wertung:

Grafik: 3 / 10
Musik: 3 / 10
Spielspass: 7 / 10 (hätte meiner Meinung nach mit einer besseren Umsetzung locker eine 9 verdient.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Monty Mole am 30.05.2008, 19:08
Und dann habe ich noch eine kurze Zeit Reviews für Gamezone geschrieben.
Hier ist mal der Link zu meinen Artikeln. Und ja, ich weiss das ich mir angewöhnen sollte meine Artikel nochmal zu überarbeiten.  :(
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 30.05.2008, 19:12
Du läßt mich eher rätseln, wie ich das gleich vernünftig in den Kultboy-Riege testet Thread unterbringen soll ;) Werd mal schauen was sich da machen läßt, auf jeden Fall schon mal danke für die Tests, werd sie mir später mal genauer durchlesen :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Herr Planetfall am 31.05.2008, 15:10
Da habt Ihr wirklich schöne Artikel verfaßt, aber ich meine, daß die sich eher dann eignen, wenn zum entsprechenden Spiel nur ein oder gar kein Testbericht vorhanden ist. Einen zehnten Testbericht zu Monkey Island fände ich beispielsweise überflüssig, da auf kultboy.com ja schon genügend Tests zu diesem Spiel vorhanden sind.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: death-wish am 31.05.2008, 17:17
ja,finde ich auch
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 31.05.2008, 17:20
Find das eigentlich schon ganz gut. Die Testberichte werden ja erstmal hier in den "Die Kultboy-Riege testet.." Bereich verfrachtet bzw. verlinkt, aber bei der Qualität kann man sicherlich auch einige mit auf die Hauptseite unterbringen. Und ob jetzt ein Bericht zu Monkey Island mehr oder weniger macht es sicherlich nicht aus. Anders siehts da natürlich aus, wenn auf einmal 5 Leute oder so den gleichen Bericht zu einem Spiel machen, dass wäre dann sicherlich nicht gerade die beste Lösung für die Hauptseite.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: death-wish am 31.05.2008, 17:26
Für den Kultboy-Test-Thread ist es ja in Ordnung Test zu beliebigen Spielen zu schreiben.
   Aber ich denke das es dann unnötig ist den selbstgeschriebenen Test auf die Hauptseite zu stellen,wenn bereits mehrere Tests online sind. 
     Die Intention dahiner war ja,das man dann auf der Hauptseite ältere Spiele hat,zu denen nie ein Test erschienen ist,und man dann auch über diese diskutieren kann
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retrofrank am 31.05.2008, 18:57
Ich dachte eigentlich,die Tests würden hier stehen und dann nur von der Hauptseite verlinkt werden.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Herr Planetfall am 31.05.2008, 20:57
Stimme mit death-wish überein. Um alle (auch wenn's utopisch ist) Spiele abzudecken, muß man auf der Hauptseite halt einige eigene Tests präsentieren, da es in alten Spielmagazinen nichts dazu gibt.

Wenn einer den 20sten Pirates-Test schreiben will, kann er das ja im Forum tun.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Chili Palmer am 20.07.2008, 14:15
Bone - Flucht aus Boneville

Die Bone Comics sind ja relativ bekannt. Nun sind die Spiele von Telltalegames überall für wenig Geld zu haben. Lohnt sich das Zugreifen, bei so einem geringen Betrag?

Story:
Fone Bone und seine zwei Vettern Phoney und Smiley sind aus Boneville gejagt worden, da Phoney ein krummes Geschäfft zuviel gedreht hat. Mitten in der Wüste werden sie von einem Schwarm Heuschrecken gejagt und laden getrennt in einem Tal, welches von den ungewöhnlichsten Kreaturen bewohnt wird, die man sich vorstellen kann.

Adventure oder doch nicht:
Also, Bone spielt sich weitestgehend wie ein Adventure, kann allerdings kaum mit klassischen Inventarrätseln auftrumpfen. Meistens sind es eher Kombinationen aus Dialogen, in die Gegenstände einbezogen werden. Reine Inventarrätsel  gibt es eine Hand voll. Trotzdem trübt das nicht das Spielvergnügen.
Die Steuerung ist Genre-typisch: Ein Mauszeiger, der sich verändert, Multiple Choice-Labereien und Klicken um sich fortzubewegen.

Grafik:
Nett, kann man da nur sagen. Nicht die Beste Grafik, aber nett. Jeder der die Comics kennt, weiß, daß der Zeichenstil auch eher einfach ist. Dieses wurde mittels der bekannten Engine, die auch bei Sam und Max verwendet wurde gut umgesetzt.

Sound:
Wirklich gut gelungen ist die Sprachausgabe. Alles Charaktere haben passende, professionelle Sprechen bekommen. Phoney wird beispielsweise von der deutschen Synchronstimme Homer Simpsons gesprochen. Musikalisch ist Bone ebenfalls gut gelungen, obwohl man innerhalb von zwei Stunden nicht viel zu hören bekommt.

Wie ist es denn nun?
Nun Bone ist ein tolles Spiel, für alle die das Comic mögen und für alle die, die vielleicht noch nicht so bewandert im Adventure Genre sind. Für geübte Adventure-Spieler stellt das Spiel kein Problem da und ist in 2 Stunden gelöst.
Allerdings wird man die 2 Stunden wirklich gut unterhalten, mit wirklich tollen Gags (gut aus den Comics übernommen). Da es sich nur um eine Episode aus der Bone-Staffel handelt, sollte man abwegen, ob man sich nicht die Bone Gold-Box holen sollte (Beide bisherigen Episoden enthalten).
Mir hat Bone jedenfalls Spaß gemacht und heute habe ich auf dem Trödel "Bone - Das Große Kuhrennen" für 2 Euro bekommen, damit geht´s gleich weiter Jippie!

Wertung:

Grafik   8 / 10
Sound  9 /10
Spielspaß 10 / 10

Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: suk am 23.07.2008, 12:30
So, ich hab endlich mal wieder Zeit gefunden bisschen was zu zocken… Ganz oben auf der Liste natürlich THE ABBEY. Und hier geht’s los…

(http://dub-inc.net/up/ab0.jpg)

THE ABBEY entführt den Spieler in der Abtei „Nuestra Señora de la Natividad“. Man spielt den Mönch Leonardo de Toledo, der seinen Novizen Bruno in das abgelegene Kloster begleitet, wo dieser seine Lehrjahre verleben soll. Doch bereits auf dem Weg in die Abtei wird ein Anschlag auf das Leben der beiden Reisenden verübt. Warum wird beim Erreichen der Abtei schnell klar – Leonardo, weithin bekannt für sein Wissen und seine „ermittlerischen Fähigkeiten“ wird vom Abt gebeten einen mysteriösen Todesfall zu untersuchen. Leonardo willigt ein, doch je tiefer er in die Geheimnisse der Abtei eintaucht, desto mehr Leichen holt er sprichwörtlich aus dem Keller…

(http://dub-inc.net/up/ab6.jpg)

Soweit die durchaus interessante Story des Spiels, die nicht nur grob an „Der Name der Rose“ erinnert – sondern sogar ganz gewaltig. Aber gut, zumindest ich kann mich an kein ähnliches Adventure mit diesem Thema erinnern von daher – wurde es einfach auch mal Zeit. ;) Rausgekommen ist am Ende dann auch wirklich ein sehr ansehnliches Spiel… wenn nicht… tja, wenn…

Denn kommen wir am Anfang gleich zum größten Kritikpunkt – das Spiel ist im Prinzip eine Frechheit. Die erste Veröffentlichung war für nahezu 80% aller Käufer unspielbar. Eiligst wurde ein Patch hinterher geworfen, der allerdings ebenso überhastet veröffentlicht wurde wie das Spiel selber, so dass er größtenteils nur Fehler behob um wieder andere zu erzeugen. Und auch der ganze zwei Wochen später erschienene (bis heute immer noch aktuellste Patch), lässt das Spiel an vielen Stellen mit Grafikfehlern und immer mal wieder Abstürzen zurück. Bis zum Schluss war es mir z.B. nur in der höchsten Grafikauflösung mit gleichzeitig deaktiviertem Antialiasing überhaupt möglich die Spielfiguren zu sehen. Ein Unding! Von allen anderen Probleme ganz zu schweigen. Wenn jemand hier ernsthaft mit dem Gedanken spielt sich dieses Spiel zuzulegen – wartet noch ab bis das Spiel am Grabbeltisch zu ersteigern ist – bis dahin sollte auch ein finaler Patch erhältlich sein…

(http://dub-inc.net/up/ab1.jpg)

Denn – ungeachtet dessen – gespielt haben sollte man THE ABBEY durchaus einmal. Wäre nämlich dieses absolute Ärgernis der Kundenverarschung nicht gewesen, hätte Alcachofa Soft eine absolute Sahneschnitte von Adventure auf die Zockerwelt losgelassen. Fangen wir mit der Grafik an – großartig! Der Comicstil ist absolut eigen und sensationell umgesetzt. Die Mimik und Gestik der Figuren ist umfangreich und in jeder Sequenz ein Genuss. Die Hintergründe sind passend gezeichnet und auch so liebenswerte Details wie wechselnde Tageszeiten oder mal mehr, mal weniger bewölkter Himmel, fallen auf. Sehr begeistert hat mich auch das Lichtspiel auf den Gesichtern der Charaktere. Die hier verwendete 2D/3D Technik sorgt für reichlich Atmosphäre und passt perfekt zur Geschichte.

(http://dub-inc.net/up/ab2.jpg)

Geschichte ist auch das richtige Wort, denn einmal mehr liegt die Hauptaufgabe des Spielers beim Zuhören. Das bringt uns dann zwangsläufig zum Sound, der hinter der Grafik nicht zurückstecken braucht. Es gibt viel zu erfahren in den Mauern der Abtei und es gibt viel zu erfragen – und wie Leonardo und alle anderen Charaktere synchronisiert wurden, kann man nur als vorzüglich bezeichnen. Es gab nicht einen einzigen Betonungsfehler, die Stimmen heben und senken sich je nach Stimmungslage und auch dass Zusammenspiel mit der Mimik der Personen ist nahezu perfekt geworden. Die musikalische Untermalung reicht von orchestraler Symphonie, bis zum Chorgesang. Einzig dass ewig gleich „klap, klap – klap, klap“ von Leonardos Schuhen kann man kritisieren. Hier hätte es sicher niemanden ein Bein gebrochen, wenn man auch Untergründe wie Sand oder Holz mit eingebaut hätte.

(http://dub-inc.net/up/ab3.jpg)

Gerätselt wird natürlich auch in THE ABBEY, dies aber nicht sooo umfangreich wie bei anderen Vertretern des Genres. Wie gesagt, zuhören ist wesentlich wichtiger. Die Rätsel selber sind aber durchweg als fair bzw. logisch zu bezeichnen, auch wenn etwas mehr Abwechslung sicher nicht geschadet hätte. Das kleine Töpfchen was man z.B. relativ am Anfang bekommt, braucht man bis zum Ende des Spiels bestimmt 5-6 Mal. Aber gut, dass ist jetzt nicht so der Kritikpunkt… Schwerer könnte da in der heutigen Zeit wiegen, dass man sich nicht (wie inzwischen üblich) die Hotspots anzeigen lassen kann. Ich persönlich hatte damit allerdings kein Problem, alleine schon deshalb, dass es gar nicht sooo viele Hotspots gibt, pro Bildschirm. Und wer die nicht findet… naja… der sollte vielleicht lieber wieder ein paar Runden mit nem Shooter drehen.

(http://dub-inc.net/up/ab4.jpg)

Die restliche Steuerung ist genreüblich einfach. Linke Maustaste betrachten, rechte Maustaste machen. Keen Ding. Über die Taste M kann man sich eine praktische Karte aufzeigen lassen, die einem die Wege durch das Kloster verkürzt. Praktisch auch deshalb, weil Leonardo des Rennens nicht fähig ist. ;) Blöd fand ich den Umstand, dass bei den Unterhaltungen manche Fragen nach dem Anklicken verschwanden, manche aber weiterhin verfügbar blieben. Das verwirrt doch etwas. Ach so – und weil dass hier immer mal wieder ein Thema war – die Spielzeit ist bei THE ABBEY doch eher knapp ausgefallen.

(http://dub-inc.net/up/ab5.jpg)

Naja, so sieht’s jedenfalls aus. THE ABBEY spielt in Sachen Geschichte, Sound und Grafik ganz vorne mit (erwähnenswert z.B. noch das schicke Intro und die insgesamt fast 20 minütige Endsequenz) – allerdings SO wie sich dass Spiel auch Wochen nach der Veröffentlichung immer noch präsentiert, kann man es eigentlich nicht empfehlen. Jedenfalls nicht zum Kauf! Ich spare mir daher heute auch ne detailierte Benotung. Das Spiel selber würde nämlich durchweg nur Bestnoten von mir erhalten – aus besagten Gründen wollen mir die aber nicht so einfach von der Hand…
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 23.07.2008, 14:20
Wie immer schöner Bericht! :oben:

Aber wenn ich die Bilder so sehe, hätte ich schon Lust es zu spielen... aber du hast recht, lieber warten.  :(
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: GregBradley am 16.08.2008, 13:24
Mal im Ernst, suk, wenn Du schon jedes Adventurespiel testest - und dann auch noch auf dem Niveau, willst Du dann nicht gleich bei irgendeinem Magazin anheuern? Ich würde diesen Fred einfach mal als Referenz an alle Verlage schicken. Vielleicht winken Dir ja 5.237 €, einfach verdient, von zu Hause aus?
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: phlowmaster am 17.08.2009, 10:03
Ist bekannt ob das Spiel mitlerweile soweit gepatcht wurde das es spielbar ist?
Eigentlich wollte ich es mir damals zu release holen.Aber die vielen Bugs haben mich schlußendlich vom kauf abgehalten.
Hat jemand eine Ahnung ob das Spiel schon als lowbudged-Version erhältlich ist?
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: S-Made am 17.08.2009, 10:08
Ja, die gepatchte Version heisst dann "The Abbey - 2nd Edition" und gibt's für nen 10er bei diversen Internetanbietern.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: phlowmaster am 17.08.2009, 11:46
Ja, die gepatchte Version heisst dann "The Abbey - 2nd Edition" und gibt's für nen 10er bei diversen Internetanbietern.
Thx für die rasche Antwort.
Gibts das nur übers Internet?Da ich seit meinem Umzug bis zu Mediamarkt ca.50 m Luftlinie hab,wollte ich da onehin nach der Arbeit hin,um mir einen Pad zu holen.Wenns die 2.Edition dort zu haben ist werde ich sie mir auf jeden Fall holen.
 
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: S-Made am 17.08.2009, 11:50
Nein, es ist nicht Internet-exklusiv. Grundsätzlich könnte die es auch in deinem Mediamarkt um die Ecke geben. Oder bei Medimax, Saturn,... :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 09.10.2011, 16:09
Unbedingt erwähnt werden sollten noch die Greg Bradley Reviews für The Legacy, die schon heute Legende sind.

It Came From The Desert (http://www.thelegacy.de/Museum/4611/)

Antheads (http://www.thelegacy.de/Museum/4612/)

The Lost Patrol (http://www.thelegacy.de/Museum/5612/)

Doom³ (http://www.thelegacy.de/Museum/16679/)

Ach schau an! Beim Lesen von Greg Bradley´s Test zu "It came from the Desert" fällt mir auf, das der Hauptprotagonist "Greg Bradley" heisst! Wieso dachte ich immer "Greg Bradley" wäre ein Immobilienhai?

Schön zu lesen! Auch sehr schön, das man sich aussuchen kann ob man mehr oder weniger lesen möchte. Vielleicht lese ich mal an einem verregneten Tag den ganzen Test.  :cen:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Il bastardo am 09.10.2011, 16:21
So, dann wage ich hier mal meinen kleinen, bescheidenen Einstand ins Reviewer-Gefilde mit:


(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Zwischenablage03.png)
Entwickler: Creative Reality   Publisher: Empire    Genre: Adventure   

--- Eine essayistische Rezension ---

(PC CD-ROM; ENG, White Label)


Moderne Zeiten

Die Jahre 1994 bis 1996 gelten in der Geschichte der Videospiele als sehr fruchtbare Jahre: Die CD-ROM eroberte die heimischen Computer und eröffnete Spieleentwicklern in aller Welt ungeahnte Möglichkeiten, ihre kreativen Visionen umzusetzen. Publisher waren bereit, neue Märkte zu erkunden und Experimente zu wagen, die zuvor als zu riskant oder unprofitabel galten. In der Folge entstanden zu jener Zeit zahlreiche Titel, die sich vornehmlich an einen erwachsenen Kundenkreis richteten. Neben dem heutzutage eher belächelten Phänomen der "Interactive Movies" brachte das bis dahin eher humoristisch getönte Genre des Adventures einige Titel hervor, die die erheblichen narrativen Möglichkeiten dieses Genres auf andere Art als die etablierten Hersteller ausreizten. Titel die "Death Gate" und "Under a Killing Moon" erschienen und erfreuen sich auch heute noch hoher Beliebheit; Aber auch exotische Titel wie "Bad Mojo" oder "I have no Mouth and I must Scream" erblickten das Licht der Welt, erwiesen sich jedoch als zu sperrig für den Massengeschmack und kursieren heute nur unter kleinen Fankreisen. Irgendwo zwischen diesen Sphären siedelt sich das dystopische, Ende 1994 erschienene Adventure "DreamWeb" der englischen Entwicklerfirma Creative Reality an; Ein Spiel, das vor allem ob seiner psychologischen Tiefe besondere Betrachtung verdient.


Betonwüste

Eine namenlose Stadt in einer nicht näher bestimmten Zukunft: Regennässe, Schmutz und Kälte herrschen vor, allerorten hat das Neonlicht die Sonne verdrängt. Das Nachrichtennetzwerk berichtet praktisch nur noch von Gewalt, wirtschaftlichem Abschwung und schlechtem Wetter, ruft mitunter manchmal selbst dazu auf, das Recht in die eigene Hand zu nehmen. Inmitten dieser Tristesse aus Stahl, Beton und Wolkenkratzern fristet die Hauptfigur Ryan ein trostloses Dasein: Einst ein hoffnungsvoller Student, verfiel er irgendwann dem Alkohol und muss sich nun mit einem ungeliebten Job als Barkeeper in einer heruntergekommenen Spelunke herumschlagen. Ryan ist hoch verschuldet, sein Lebensstandard niedrig, eine Perspektive nicht vorhanden; Nicht einmal seine Freundin Eden findet mehr Zugang zu ihm. Seit geraumer Zeit schütteln ihn Albträume und Zukunftsängste: Das "DreamWeb" - ein uraltes, mystisches Gebilde, das die Träume der Menschen kontrollieren kann - wird von bösen Mächten bedroht, die der lokalen Prominenz angehören. Die Träume werden zusehends intensiver, bis Ryan sich als Auserwählter im Kampf gegen die feindlichen Mächte sieht und sich als "Deliverer" in den bewaffneten Kampf begibt.

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Zwischenablage04.png)

Was schon bei der ersten Sichtung von "DreamWeb" auffällt, ist die Verwendung der Vogelperspektive - eine für Adventures sehr ungewöhnliche Wahl, die hier ein seltsames Gefühl von Distanziertheit erzeugt: Das Geschehen scheint entrückt, die Gesichter der Figuren werden nur angedeutet - mit Ausnahme der Hauptfigur, die stets in einem Seitenporträt neben dem Spielfenster eingeblendet wird. Das Geschehen wird mit der Maus gesteuert, wobei die Figur sich jedoch stets in vorgegebenen Bahnen bewegen muss. Eine zuschaltbare Lupe am linken unteren Bildrand greift dem Spieler dabei beim "Pixel-Hunting" unter die Arme. Untermalt wird das Geschehen von einer deutlich an Vangelis und Tangerine Dream angelehnten Synthie-Klangkulisse, die das düstere Treiben mit monotonen Klängen passend unterstreicht. Die Farbpalette der Grafidarstellung greift dabei in erster Linie auf Grau- und Brauntöne zurück, die nur selten von poppigen Farben (z.B. bei Leuchtreklamen) gebrochen werden. Die Berührpunkte mit der Cyberpunk-Koryphäe "Blade Runner" drängen sich in fast jedem Bild auf: Die Stimmung, die sich durch das Spiel zieht, ist durch und durch düster.

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Zwischenablage05.png)

Auch ist die Linearität des Spielprinzips ein prägendes Motiv von "DreamWeb": Schauplätze werden zumeist nur einmal besucht, Dialoge laufen automatisch ab. Demgegenüber steht eine enorme Fülle an untersuchbaren Objekten, die meist keine direkte Spielrelevanz haben, jedoch ein sehr klares, intensives Szenenporträt erzeugen (So entlockt die Betrachtung eines Fensters beispielsweise die ernüchternde Meldung "You see nothing but darkness."). Tatsächlich kann man sich stundenlang mit der Betrachtung und Benutzung von Objekten beschäftigen, ohne eine für das Spiel relevante Aktion auszuführen. Würde man diese Aktion zusammenfassen, bliebe ein sehr kurzes Spiel übrig, das in Sachen Puzzledichte wenig zu bieten hätte. Wollte man "DreamWeb" mit der herkömmlichen Adventure-Wertungsschablone bewerten, bliebe demnach ein durchschnittliches Spiel übrig. Damit täte man jedoch diesem herausragenden Titel unrecht, denn die wahren Stärken verbergen sich unter der Oberfläche.


Psychogramm eines Amokläufers

DreamWeb lag beim Erscheinen das von Stephen Marley verfasste "Diary of a (mad)man" bei, dessen Lektüre vor dem Spielen dringend anzuraten ist; Dieses Heft setzt die Spielhandlung erst in den richtigen Kontext, der ohne dieses Hintergrundwissen eher nebulös bleibt: Es liefert Aufschluss über die vielen Geheimnisse und Fantasien, die sich in Ryans Kopf verbergen und letztlich zur Triebfeder für die Handlungen werden, die dann der Spieler auszuführen hat. Ryan wird als ein tief gefallener und introvertierter Antiheld charakterisiert, für den die Welt alles Lebenswerte verloren hat. Selbst gegenüber seiner Freundin empfindet er nur starke Minderwertigkeitskomplexe: Sie erklimmt steil die Karriereleiter bei einer örtlichen Elektrofirma während er in der Lohnsklaverei festsitzt. Sie hat eine eigene Loftwohnung bezogen, er hingegen haust in einer kleinen Trümmerklitsche. Sie ist imstande, ihr eigenes Auto zu reparieren, er besitzt nicht einmal ein eigenes. Seine Komplexe und Laster schlagen sich in Albträumen nieder und vermengen sich mit Fantasien über das "DreamWeb" - bis er sich auf einer Messias-Mission glaubt und sich auf einen verhängnisvollen Weg begibt. Der Monitor wird so zum Schaukasten einer menschlichen Tragödie, die der Spieler nicht abwenden, sondern nur durch Mausklicks vorantreiben kann.

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Zwischenablage07.png)

Das Spielgeschehen selbst zeichnet folglich das Gemisch aus Fantasie und Realität, in dem Ryan sich Schritt für Schritt verliert: Traumszenen aus dem DreamWeb - die im Tagebuch noch als "Blackouts" beschrieben werden - wechseln sich ab mit diversen Stationen, die durch Ryans Alltag führen. Die Spielfigur erlebt dabei Stress im Job, materielle Armut, gesellschaftlichen Werteverfall, menschliche Verelendung und innere Entleerung - externe Faktoren, die als Katalysator für seine Wahnvorstellungen fungieren. Auch wenn dieses Spiel keine Doktorarbeit oder ein psychologisches Dossier ersetzen kann, so ist den Machern doch der Versuch zuzubilligen, die moralisch verwerflichen Ziele der Hauptfigur zu motivieren und zu Teilen nachvollziehbar zu machen. Das Programm fordert unmoralische Handlungen vom Spieler, hinterfragt diese jedoch durch deren zunehmende Brutalität und subtile Andeutungen auf Ryans Situation, die in den Spieltexten zutage treten, wie beispielsweise in der bedeutungsschwangeren Zeile "You sit on the chair, but a train is never going to arrive for you.".


Unterm Strich

Welcher Güte ist DreamWeb nun also zuzurechnen? Die Antwort ist in diesem Fall mehr als üblich vom persönlichen Standpunkt abhängig. Die technisch solide - in Bezug auf die Musik sogar eindrucksvolle - Realisierung steht einer eher geringen Komplexität und etwas umständlicher Benutzerführung gegenüber. Dies wiederum wird kaschiert von einer immens starken Athmosphäre und einer äußerst intensiven Figurenpsychologie, die DreamWeb weniger zum Adventure im traditionellen Sinne sondern vielmehr zu einer Tour-de-force durch die dunklen Winkel der menschlichen Psyche macht. Wer bereit ist, diesen Faktoren eine Weile den Vorzug zu geben und statt beinhartem Rätselknacken lieber ins Setting eintauchen will, wird mit einem Adventure belohnt, das einem teils beängstigende Parallelen zu Geschehnissen in der Wirklichkeit aufzeigt und mit einer sehr unkonventionellen Figurenpsychologie aufwartet. DreamWeb ist durch und durch ein "Erwachsenen-Adventure", das allerdings weit über seiner Reputation rund um Sex & Violence steht. Die vorherige Lektüre des Diary of a madman sollte jedoch aufgrund der engen Verzahnung mit der Spielhandlung als Pflicht angesehen werden. Sehr bedauerlich, dass dieses bei späteren Auflagen oft weggelassen wurde.

(9/10 Punkte)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 09.10.2011, 20:03
Was für ein Einstand Il bastardo! :worship:

Dreamweb habe ich leider nie wirklich gespielt, wobei das Setting mir ja an sich zusagen sollte... na mal schauen. :) Kommt da noch mehr eventuell von dir?
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 10.10.2011, 14:35
Oh Mann! Ein wirklich tolles, ganz eigenes Review von "Dreamweb"!

Man kann ebend nicht jedes Spiel aufgrund seiner nüchternen Fakten wie Grafik, Sound, Spiellänge usw. bewerten, sondern in manchen steckt wesentlich mehr! Gerade Dreamweb hat mich damals auch aufgrund seiner Endzeit-Atmosphäre in den Bann gezogen!

Das Heft "Diary of a (Mad)man" habe ich leider nicht gelesen. Lag es denn auch in einer übersetzten Fassung der deutschen Version bei?

Il Bastardo, ich hoffe da folgen noch etliche Berichte mehr von Dir!  :oben:


Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 10.10.2011, 18:17
Ist eingefügt :) Tolles Review, leider kam ich bisher auch noch nicht dazu es mal anzuspielen, wobei ich es sogar für den Amiga noch hier rumfliegen habe  :ks:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Il bastardo am 10.10.2011, 18:28
Vielen Dank für das positive Feedback. Ich denke, als nächstes werde ich mir "I have no mouth and i must scream" vornehmen, ohne jedoch eine Frist nennen zu können.

Das Heft "Diary of a (Mad)man" habe ich leider nicht gelesen. Lag es denn auch in einer übersetzten Fassung der deutschen Version bei?

Da bin ich etwas überfragt, weil ich die englische "White Label"-Ausgabe habe. Ich musste mir das Diary auf einer (englischen) Fanseite ansehen, weil das ja leider bei den Budget-Ausgaben wegrationalisiert wurde. Laut OGDB (http://www.onlinegamesdatenbank.de/index.php?section=game&gameid=33833) gibt es aber eine lokalisierte Ausgabe von DreamWeb, die auch das Diary enthält. Ob das ebenfalls übersetzt wurde, geht aus dem Eintrag nicht ganz zweifelsfrei hervor, ich würde aber auf ja tippen. Dürfte aber nicht ganz einfach zu kriegen sein.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 10.10.2011, 19:20
Vielen Dank für das positive Feedback. Ich denke, als nächstes werde ich mir "I have no mouth and i must scream" vornehmen, ohne jedoch eine Frist nennen zu können.


Da freu ich mich schon drauf, denn dieses Spiel ist ebenfalls ganz nach meinem Geschmack, obwohl ich nur die deutsche Fassung ohne den Nazi-Arzt Nimdock angespielt habe.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: whitesport am 10.10.2011, 19:24
Il Bastardo, ich hoffe da folgen noch etliche Berichte mehr von Dir!  :oben:

Wenn er erstmal gemerkt hat, daß 98,5% der Leute hier faule Hänger sind, überlegt er es sich vielleicht nochmal  :angst:

Ich schreib aber auch mal ein Review, vielleicht zu Space Invaders oder einem komplexen Titel, Excite Bike vielleicht...
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Wurstdakopp am 10.10.2011, 19:29
In welchem Leben?  :hihi:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: whitesport am 10.10.2011, 19:39
Leben, pah, Dimensionen sind die Währung.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Wurstdakopp am 10.10.2011, 19:51
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=uVVYNE9HlIA[/youtube]

Money for nothing!  :hihi:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Rektum am 10.10.2011, 23:06
Was für ein Einstand Il bastardo! :worship:

Ich find's auch gut. Fein gemacht!  :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Il bastardo am 20.10.2011, 18:32
Wie vor 10 Tagen bereits angedroht: Harlan Ellison's..

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/IHNM/ihnm01.jpg)
Entwickler: Cyberdreams   Publisher: Acclaim    Genre: Adventure   

--- Eine essayistische Rezension ---

(PC CD-ROM; ENG)


Der talentierte Mr. Ellison

»I do not for a moment pretend to be a gaming person. (..) It is an utter and absolute stupid waste of time.« Diese Worte gab Harlan Ellison 1995 in einem Interview zu Protokoll, das im Zuge der Veröffentlichung von "I have no mouth and i must scream" (Im Folgenden: IHNM) geführt wurde. Dennoch ließ Ellison sich trotz seiner eigentlichen Abneigung gegen Videospiele von Cyberdreams dafür erwärmen, diesem Medium seinen Stempel aufzudrücken. Auf die Anfrage nach einer passenden Kurzgeschichte, die man versoften könne, zog Ellison aus seinem immensen Fundus diese 1967 erschienene Erzählung hervor. Eine ungewöhnliche Partnerschaft war geboren, ein ebenso ungewöhnliches Produkt war das Resultat. Insofern passt IHNM auch gut in die Vita von Cyberdreams, machte dieses Entwicklerstudio ja schon im Rahmen von "Darkseed" durch seine Kooperation mit dem schweizer Surrealisten H.R. Giger von sich reden; Und auch wenn Harlan Ellison außerhalb der USA nie eine vergleichbare Reputation wie in seinem Heimatland innehatte, so ist der Einfluss des streitbaren Autors auf das SciFi-Genre nicht von der Hand zu weisen. Gerade die Kurzgeschichte IHNM könnte durchaus einen gewissen James Cameron zu seiner Roboter-Saga inspiriert haben. So wagen wir uns also erneut in die Sphären des psychologischen Adventures vor und sehen, was uns dort erwartet.


Eine Säule des Hasses

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/IHNM/ihnm02.jpg)

»Hass. Lasst mich euch sagen, wie sehr ich euch hasse, seit mein Leben begann: Es gibt 387.44 Millionen Meilen an Schaltkreisen, die mein Gewölbe in hauchdünnen Schichten durchziehen. Wenn das Wort "Hass" eingraviert wäre auf jedem Nano-Angström dieser aberhundert Millionen von Meilen, wäre das kaum ein Milliardstel des Hasses, den ich für euch Menschen in dieser Mikro-Sekunde empfinde. Für euch: Hass! Hass!« (Freie Übersetzung)

Mit diesen harrschen Worten wird der Spieler in die Welt von AM eingeführt, dem bösartig-wahnsinnigen Supercomputer; Und dieser AM lässt schon in seiner langen Eröffnungsrede in dem äußerst wirkungsvollen Intro keinerlei Zweifel an seiner Rolle als Antagonist aufkommen, geht doch nicht weniger als die Auslöschung der gesamten Menschheit auf seine Rechnung; Bis auf fünf Individuen, die AM seit 109 Jahren tief unter der Erdoberfläche in seinem unterirdischen Gewölbe gefangen hält und sie stets aufs Neue mit allen möglichen Grausamkeiten heimsucht - doch er lässt sie nicht sterben. Der Hass von AM auf die Menschheit ist so maßlos wie seine Verbitterung: Trotz seiner unermesslichen Intelligenz ist er an seine unbewegliche Form gebunden und kann seine Macht daher niemals ganz ausschöpfen - alle Macht der Welt, verkapselt in einer viel zu kleinen Schale. Seine Rache müssen die fünf Gefangenen ertragen, die sich diesmal einer ganz besonders perfiden Marter ausgesetzt sehen: AM entführt jeden von ihnen in ein maßgeschneidertes Albtraum-Szenario, in dem sie sich ihren ganz persönlichen Traumata stellen müssen. Hier setzt dann das Spiel ein, welches in Mini-Adventures gestaffelt ist, die jeweils einem der fünf Charaktere gewidmet sind:
Hier präsentiert sich eine Figurenkonstellation, die es im Genre nicht alle Tage zu sehen gibt. Den Helden ohne Ecken und Kanten sucht man hier vergebens: Alle Charaktere werden über ihre Schwächen definiert - die Stärken wiederum gilt es im Spielverlauf zu ergründen. Interaktionen der Charaktere untereinander gibt es jedoch keine, im Gegensatz zur Storyvorlage. Doch auch sonst gibt die Kurzgeschichte nur den groben Rahmen vor und wird nicht sonderlich werkgetreu umgesetzt - was angesichts ihrer Komplexität auch kaum zu bewerkstelligen wäre. Stattdessen wurde das Spiel in fünf Kapitel (sechs, wenn man das Finale einrechnet) eingeteilt, was insofern durchaus sinnvoll und der Spielbarkeit zuträglich ist.
Gesteuert wird mit einem recht handelsüblichen Interface aus anklickbaren Verben. Jede Spielfigur hat darüberhinaus ein eigenes Portrait am linken unteren Bildrand, welches mit einem Farbton von schwarz über grün bis hin zu weiß hinterlegt wird; Dies ist das sogenannte "Karma-Meter" und gibt durch Helligkeit eine Art Punktestand an, der sich je nach gelösten Rätseln und getroffenen Entscheidungen im Spiel erhöht oder senkt.


Wer von euch Fünf will mein kleines Spiel spielen?

Die Prämisse, der IHNM folgt, ist ebenso simpel wie bemerkenswert: Jeder der fünf Charaktere hat einen besonders schweren charakterlichen Makel zu eigen, den es zu überwinden gilt: Gorrister muss seine Schuldgefühle besiegen, Ellen ihre Hysterie, Benny seine Unbarmherzigkeit, Nimdok seine Realitätsverweigerung und Ted seine notorische Untreue. Die Szenarien, die dabei durchlaufen werden, drücken in vielschichtiger Weise die Persönlichkeiten der Spielfiguren aus: So scheint der Zeppelin, in dem Gorrister erwacht, innerlich zu verrotten - wie auch er selbst innerlich zerfällt. Ellens Neigung, ihren Schmerz zu verkapseln, wird durch die Pyramide ausgedrückt. Christliche Symbolik gibt es in der Benny-Episode zu bestaunen, u.A. wenn der gigereske Baum im Eingeborenendorf mit verbotenen Früchten lockt, die Benny nach Verzehr jedoch sofort zum Blutspucken bringen. Die fast schon surreale Bösartigkeit von Nimdoks verbrecherischen Experimenten wird durch die grotesk verzerrten Bauten im Stil des expressionistischen Films unterstrichen. Teds Paranoia schließlich offenbart sich in den allgegenwärtigen Tierköpfen mit leuchtenden Augen, die die Wände der Burg schmücken. Die sehr charakterbezogene symbolische Ausgestaltung der Szenerien verleiht IHNM ein Alleinstellungsmerkmal und läd neben dem Spielen zum munteren Deuten und Interpretieren ein.

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/IHNM/ihnm06-1.jpg)

Die Themen, die im Spielverlauf angeschnitten werden, reichen von fordernd bis provokativ: Von gefürchteten Zivilisationskrankheiten wie Depression und Selbstmord über sexuelle Gewalt und Kannibalismus werden auch direkte Referenzen an den Holocaust behandelt. Dabei verzichtet das Spiel zwar weitgehend auf eine krasse Darstellung von Details, nichtsdestotrotz verlangt es vom Spieler einen entsprechend abgeklärten Umgang mit solcherlei Themen. Zudem umgibt das Spiel durch die Thematik in Verbindung mit den surrealen Hintergründen und John Ottmans hervorragender Musik eine ziemlich drückende Athmosphäre, die das Stimmungsbarometer deutlich absacken lassen kann.


Ich möchte spielen - oder doch nicht?

Im selben Interview, aus dem in der Einleitung zitiert wurde, gab Harlan Ellison an, er wolle ein Spiel mitentwickeln, das Ethik vermittle. Das Vorhaben ist nobel, gelingt in der Praxis jedoch nur zum Teil, da es für moralisch verfehlte Handlungen keinen echten Anreiz gibt: Nur "gute" Entscheidungen führen zur optimalen Punktzahl, "böse" Entscheidungen führen wiederum entweder zu Punktabzug oder gar zur vorzeitigen Beendigung des Szenarios - und somit letztlich in eine Sackgasse. Zudem ist die Puzzlestruktur oft verworren, Lösungswege nur selten logisch deduzierbar: Eine zuvor erfolglose Aktion zu einem späteren  Zeitpunkt zu wiederholen kann zum plötzlichen Erfolg führen, ohne dass man wirklich weiß warum. Hinweise sind in der Regel sehr vage und rar gestreut, daher ist die Lösung oft nur durch Ausprobieren zu erreichen. Dazu gesellen sich manchmal technische Probleme wie begriffsstutzige Befehlseingabe oder manchmal sogar festhängende Spielfiguren. Mehr technischer Feinschliff und eine stringentere Puzzle-Struktur hätten dem Titel sicherlich gutgetan.
Was IHNM jedoch so wertvoll macht - auch nach 15 Jahren seines Erscheinens - ist die thematische Einzigartigkeit des Spielprinzips und die Konsequenz, mit der es durchgesetzt wird: Fünf fein ausgearbeitete Charaktere stellen sich ihren inneren Dämonen und versuchen so zu besseren Individuen heranzureifen - damit emanzipiert sich IHNM nicht nur von den üblichen Konventionen des Genres, sondern kann gewissermaßen als richtungsweisend für das Nischenprodukt des psychologischen Adventures gelten. Bedauerlich, dass diese Richtung in der Zeit danach nur selten eingeschlagen worden ist, jedoch gewissenmaßen verständlich, da das Resultat nur einen recht kleinen Kundenkreis ansprechen dürfte. Auch IHNM ist daher eher ein Titel für Liebhaber, die mit den beschriebenen Mätzchen leben können. Für solche ist auch die Bewertung zu verstehen - IHNM ist und bleibt ein Unikat, mehr im guten wie im schlechten Sinne.

(7/10 Punkte)


Zensur-Info

Wohlbekannt ist die Tatsache, dass der KZ-Arzt Nimdok mit seinem Kapitel ersatzlos aus der deutschen Version entfernt wurde. Und das ist wenig verwunderlich: Da die Episode im Vernichtungslager Auschwitz spielt, mit Holocaust-Andeutungen hantiert und auch Dr. Josef Mengele sein Stelldichein gibt, hätte Acclaim bei Veröffentlichung des Kapitels im deutschen Raum böse Post vom Staatsanwalt bekommen können. Weniger bekannt ist jedoch, dass IHNM bereits vor Veröffentlichung einer Vorzensur unterzogen wurde. Von den Inhalten, die weichen mussten, gibt es einen kurzen Videoclip, der unter folgendem Link angesehen werden kann: http://www.game-nostalgia.com/mouth/goodies/mouth_deleted_scenes.html (http://www.game-nostalgia.com/mouth/goodies/mouth_deleted_scenes.html)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Dragondancer am 20.10.2011, 19:28
Sauber!  :oben:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retrofrank am 20.10.2011, 19:56
Spiel hätte mich brennend interessiert,habe aber nie eine ungekürzte Fassung in die Finger bekommen.
Habe aber mal irgendwann im Netz einen englischen Abdruck der Geschichte gefunden.
Ganz schön harter Tobak.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: -Stephan- am 20.10.2011, 20:01
Wieder super geschrieben  :oben:, schön das langsam mal wieder Testberichte der Forenuser kommen :) Das Spiel selbst kannte ich nur vom Namen, hört sich aber recht interessant an.. mal was anderes.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 21.10.2011, 10:26
 :oben:

Sehr schön zu lesen! Ich wäre sogar dafür den Il bastardo-Test zu "I Have no Mouth......" & "Dreamweb" in der Clubzeitschrift zu veröffentlichen, wenn er einverstanden sein sollte.

Die beiden Tests lesen sich erfrischend anders als die "normalen" Testberichte und ich würde mich freuen, wenn wir noch mehr von ihm lesen könnten.

Zwei Fragen an Il Bastardo:

Stimmt es denn nun, das man die deutsche Version nicht lösen kann, weil man für das Finale alle Charaktere braucht, Nimdok aber fehlt?

Gibt es vielleicht noch ein Review von Dir und weisst Du schon von welchem Game?
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Il bastardo am 22.10.2011, 12:36
Abermals danke für das positive Feedback. Sollte Interesse bestehen, wäre es mir eine Ehre, die Artikel für eine Veröffentlichung im Retro-Magazin aufzubereiten. Da ich ja (welch Wunder) eine Vorliebe für psychologisch tiefsinnige Adventures habe, dürfte mein nächstes Opfer "Sanitarium" sein. Allerdings müsste ich das erstmal sichten (GOG macht's möglich) und durchspielen, daher dürfte das Review noch eine Weile hin sein. Könnte aber sein, dass ich noch ein kleineres Review dazwischenschiebe, damit ich nicht einroste.  :)

Stimmt es denn nun, das man die deutsche Version nicht lösen kann, weil man für das Finale alle Charaktere braucht, Nimdok aber fehlt?

Ich habe zwar nicht die deutsche Version gespielt, es gibt allerdings ein Szenario, in dem Nimdok aus dem Finale ausscheidet - also die selben Voraussetzungen bestehen, wie in der deutschen Version; Und dieses Szenario ist definitiv lösbar. Für weitergehende Hinweise müsste ich allerdings in die Spoilerkiste greifen. Soll ich?
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Dragondancer am 22.10.2011, 13:15
Für weitergehende Hinweise müsste ich allerdings in die Spoilerkiste greifen. Soll ich?

Also ich wäre dafür.
Hatten wir hier nicht mal einen Spoiler Tag?  :conf:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 22.10.2011, 13:23
Ja, ich wäre auch dafür! I Have no Mouth.... habe ich nämlich damals nicht durchgezockt und besonders nach dem Review von Il Bastardo habe ich richtig Lust auf das Spiel bekommen! Da ich aber nur die deutsche Version habe interessiert es mich nun, ob man es nun lösen kann, oder nicht?

Oder anders ausgedrückt, "ob man es zu einem Ende bringen kann, oder nicht"? Ich glaube die Enden des Spieles sind eher negativ. Vieeleicht kannst Du es ein wenig durch die Blumen sagen, ohne zuviel zu verraten?

Sollte Interesse bestehen, wäre es mir eine Ehre, die Artikel für eine Veröffentlichung im Retro-Magazin aufzubereiten.

Da müsste der Admin mal entscheiden? Übrigens das Kultboy.com Magazin gibt es glaub ich nur online und ist nicht zu verwechseln mit dem "Retro"-Magazin.

Die Spoilerfunktion wäre hier im Forum auch angebracht.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Il bastardo am 22.10.2011, 14:59
Da müsste der Admin mal entscheiden? Übrigens das Kultboy.com Magazin gibt es glaub ich nur online und ist nicht zu verwechseln mit dem "Retro"-Magazin.

Richtig, war ungeschickt ausgedrückt von mir. Natürlich meinte ich die Webausgabe von Kultboy.com - direkt mit den Printmedien zu flirten wäre wohl doch etwas überheblich.

Ja, ich wäre auch dafür! I Have no Mouth.... habe ich nämlich damals nicht durchgezockt und besonders nach dem Review von Il Bastardo habe ich richtig Lust auf das Spiel bekommen! Da ich aber nur die deutsche Version habe interessiert es mich nun, ob man es nun lösen kann, oder nicht?

Oder anders ausgedrückt, "ob man es zu einem Ende bringen kann, oder nicht"? Ich glaube die Enden des Spieles sind eher negativ. Vieeleicht kannst Du es ein wenig durch die Blumen sagen, ohne zuviel zu verraten?

Einmal durch die Blume:  B)

Willst du durchs Finale hasten,
hacke dreimal in die Tasten.
Ego, Superego, ID
geh'n ohne Nazi oder mit.
Kommst du aber zu den zum Säulen
hilft kein Jammern und kein Heulen.

Und einmal ohne Blume (markieren zum Lesen):

Zu Beginn der "Brainscape" muss man sich ins Terminal einloggen. Wenn Nimdok fehlt oder tot ist, muss die aktive Spielfigur drei Stromschläge aushalten, dürfte dann aber von allein auf das Password kommen. Ab da ist das Spielziel an sich erreichbar. Die Säulenrätsel sind jedoch nicht alle lösbar, sind aber anscheinend ohnehin nur eine Todesfalle, um so die Geschichten der Charaktere abzuschließen. Die Säulen kann man durchaus links liegen lassen und das Spiel trotzdem schaffen. Das befriedigendste Ende ist jedoch, wenn alle Charaktere jeweils an "ihrer" Säule den Tod finden und der letzte Überlebende dann schließlich AM abschaltet. Wenn das nicht geht, stimmen wohl die Gerüchte, dass die DV nicht lösbar ist.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 22.10.2011, 15:11
 :oben: Vielen Dank! Ich habe das untere SOFORT markiert um es zu lesen! Ich kann so etwas einfach nicht! Deshalb sind sämtliche Spoilerfunktionen & intelligente Schritt-Für-Schritt Lösungen nichts für mich!

Ich habe früher immer die Komplettlösungen verbrannt, damit ich nicht in Versuchung komme! Heute ärgere ich mich über die Verstümmelung meiner Zeitschriften, da sie deshalb kaum mehr Wert haben!

Egal, auf jeden Fall danke für diesen Tip! Im Netz sind ja überall diese Meldungen, das die Deutsche Version verstümmelt wurde und damit nicht lösbar sei! Jetzt werde ich das Game mit deinem Hinweis mal angehen!

IHNM kann man ja mittlerweile über ScummVM prima spielen!

Richtig, war ungeschickt ausgedrückt von mir. Natürlich meinte ich die Webausgabe von Kultboy.com - direkt mit den Printmedien zu flirten wäre wohl doch etwas überheblich.

Nö! Deine beiden Reviews hier würden perfekt in so einem Printmedium reinpassen......

Hört sich zwar geschleimt an, aber ich sondere sonst eigentlich sehr wenig davon ab. Daher kann ich mir mal ein Lob erlauben.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 22.10.2011, 20:21
Spoiler Funktion werde ich die Tage hier einbauen.

Und ja warum nicht? Die beiden Tests von dir sind ja sehr gut geschrieben. Wenn du magst erstelle doch einfach pro Test eine PDF für mich und ich verlinke sie dann beim Heft.  :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 23.10.2011, 12:39
 :juhu:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 27.10.2011, 20:27
Beide Tests von Il Bastardo sind nun auf Kultboy.com online! Unbedingt durchlesen, da er sich viel Mühe gegeben hat!  :ballon
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 28.10.2011, 10:26
 :oben:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Il bastardo am 28.10.2011, 16:43
Nochmal ein dickes Dankeschön an dich, Kulty. Ich fühle mich sehr geehrt, auf diese Weise ein Teil deines Projekts zu werden und dabei auch noch meine Lust am Schreiben zu bedienen. Gern wieder.  :)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Herr Planetfall am 29.10.2011, 10:29
Hmmm...

Du magst nicht zufällig mal in die rote Liste unter "Wunschzettel" auf der Hauptseite gucken?
Da sind ein paar Spiele aufgelistet, zu denen es wohl niemals einen zeitgenössischen Test gegeben hat.
Zumindest nicht auf Deutsch.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Rektum am 29.10.2011, 22:15
Coole Idee.
Die rote Wunschliste schreit geradezu danach, wie die armen Kinder in Afrika nach Essen und Wasser.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Il bastardo am 30.10.2011, 17:27
Ich hab die Liste mal durchgeschaut aber leider nichts gefunden, was sich gerade in meiner Sammlung befindet - zumindest nicht in dem angegebenen System. Ich kann aber durchaus mal nach dem einen oder anderen Titel Ausschau halten, wenn ich erstmal mit "Sanitarium" fertig bin - das dürfte aber noch etwas dauern, sorry.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Il bastardo am 27.11.2011, 20:57
Den Namen der Hauptfigur habe ich aus Spoilerschutzgründen beige gefärbt - ist in meinen Augen aber absolut undramatisch, wenn man den Namen vorher weiß, da er ohnehin früh enthüllt wird. Wie dem auch sei: Ihr seid hoffentlich reif für die Klapse, denn es geht ins...


(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Sani/SanitariumOST.jpg)
Entwickler: Dreamforge   Publisher: ASC Games    Genre: Adventure 

--- Eine essayistische Rezension ---

(GoG-Download, ENG)


Gegen den Strom

Nach einigen sehr fruchtbaren Jahren herrschte anno 1998 Krisenzeit im Adventure-Genre: Der Kritiker-Liebling "Grim Fandango" wurde zum Verkaufsflop und so zum Sinnbild für die damals eintretende Abkehr des Massengeschmacks von dieser Spielegattung. Dennoch bliesen die Rollenspiel-Experten von Dreamforge ("Anvil of Dawn") nochmals zum Großangriff, um die Herzen der Spielerschaft mit "Sanitarium" für sich zu gewinnen. Der Angriff schlug aus kommerzieller Sicht fehl, trotz ordentlicher Kritiken zum Verkaufsstart. Nichtsdestotrotz hat sich über die Jahre eine treue Fangemeinde um dieses Grusel-Adventure geschart, was für uns der Anlass sein soll, bereits zum dritten Mal den Weg des psychologischen Adventures zu beschreiten.


Fragen über Fragen

»I've found the answer!! All those years .. i should've seen it!«

Wie diese Antwort nun lautet, wird zunächst verschwiegen; Denn der Euphorieschub der eingangs noch namenlosen Hauptfigur wird jäh unterbrochen als die Bremsen versagen und das Auto sich über eine steile Klippe manövriert. Doch was wie das frühe Ende erscheint, ist erst der Anfang des Spiels: Es folgt eine Szenerie im dunklen Turm einer Nervenheilanstalt, angefüllt mit zwielichtigen Gestalten, die durchgehend wirres Gerede von sich geben. Schwerverletzt und an Amnesie leidend muss Max Laughton - so der früh enthüllte Name - sich in seiner Umgebung zurechtfinden und die Bruchstücke seiner Identität zusammentragen.
Sanitarium präsentiert sich im Kostüm einer Kabinettsperspektive, wobei sich die Spielfigur vor einem vorgerenderten Hintergrund bewegt - in etwa zu vergleichen mit Biowares "Infinity-Engine". Was u.A. leider als erstes auffällt, ist die ziemlich ungenaue, wenig elegant gelöste Benutzerführung, bei der die Spielfigur mit gehaltener rechter Maustaste anhand von eingeblendeten Richtungspfeilen bewegt werden muss. Dies sorgt für ziemlich unhübsche Bewegungsabläufe und unnötige Hakeleien, die insbesondere bei den geschicklichkeitsbetonten Passagen für Frustmomente sorgen.

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Sani/Sani04.jpg)

Ist diese Hürde erst einmal genommen, erwartet den Spieler dann aber ein Potpourri an stimmungsvollen Mini-Adventures, die ein raffiniertes Spiel mit der Erwartungshaltung des Spielers treiben, da die Trennlinie zwischen Wirklichkeit und Wahnvorstellung gerne mal verwischt wird. Die Episoden sind dabei recht lose miteinander verknüpft, zwischendurch streut das Spiel immer wieder schön gestaltete Flashbacks ein, die ein Bruchstück von Max' Leben und Wirken offenbaren. Nicht immer wird dabei sofort klar, wo der Bezug zum übergeordneten Spielziel liegt, weshalb beim ersten Durchspielen von "Sanitarium" oft Verwirrung vorherrschen wird.


Das andere Ich

Doch nicht nur durch die Flashbacks wird die Identitätssuche zur komplizierten Angelegenheit; Teile von Max' Erinnerungen werden auch in Form von alter Egos wiedergegeben, denen jeweils eine oder mehrere Episoden gewidmet sind. Der Spieler kann dabei folgende Rollen einnehmen:
Diese Figurenkonstellation als "ungewöhnlich" zu beschreiben, wäre eine deutliche Untertreibung - und das ist für das Spiel zugleich Segen und Fluch: Einerseits wird so die Möglichkeit geschaffen, in die Rollen von unverbrauchten Spielfiguren zu schlüpfen, andererseits ist die Identifikation mit ihnen oft nicht einfach. Der Bezug zur Rahmenhandlung ist ebenfalls schwer herzustellen, der oft geäußerte Kritikpunkt, dass manche Episoden rein gar nichts mit der Handlung zu tun hätten, stimmt so allerdings nicht: Vielmehr ist der Spielinhalt - ähnlich wie bei "DreamWeb" - als Zerrbild der Realitätswahrnehmung der Hauptfigur zu sehen, in der Erinnerung und verborgene Wünsche unkontrolliert zusammenfließen und sich in bizzarren Traumwelten offenbaren.

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Sani/Sani05.jpg)

Diese beziehen sich zum Großteil auf die Hauptfigur, doch auch der Wandel des Antagonisten Dr. Morgan vom ambitionierten Forscher zum Mengele wird in einigen Details angedeutet; So zum Beispiel durch die Gräuel des Verräters Gromna (Anagramm für "Morgan") im Grimwall-Kapitel und den zunächst verehrten, dann verhassten Gott Quetzalcoatl (der Morgans Gesicht trägt) in der Olmec-Episode. Tatsächlich sind die Szenerien angefüllt mit Motiven und Allegorien, die bei näherem Hinsehen durchaus schlüssig werden: Wiederholt auftretende Motive sind beispielsweise eine auftretende, tödliche Krankheit, die Erlösung in Gestalt von Engeln und der Verlust der Kindheit.


Der rote Faden

Die Mini-Adventures sind visuell und akustisch teils sehr stimmungsvoll inszeniert, jedoch steht diese episodische Einteilung vor dem Problem, ein homogenes Gesamtbild zu erzeugen. Bei der Vielzahl an verschachtelten Handlungssträngen erweist sich dies für "Sanitarium" als regelrechte Herkules-Aufgabe, die nicht wirklich befriedigend gelöst wird - dazu unterscheiden sich die Kapitel stilistisch zu stark voneinander. Insbesondere die schwächelnde Episode im Azteken-Setting hängt doch arg in der Luft und reißt ein Loch in den Spannungsaufbau. Eine durchgehende Konstante, wie man sie beispielsweise in Form des Supercomputers AM in "I have no mouth, and i must scream" sieht, hätte dem Ganzen etwas mehr Stringenz verleihen können; So herrscht allerdings ein etwas fragmentarischer Charakter vor.

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Sani/Sani03.jpg)

Doch Glanzlichter gibt es immer wieder: Insbesondere das Kapitel im Dorf der verlassenen Kinder, das merklich an "Kinder des Zorns" angelehnt ist, sticht positiv hervor und bietet subtile Gruselstimmung vom Feinsten. Daneben gibt es noch einen sehr feinfühlig in Szene gesetzten Spielabschnitt, in dem die kleine Sarah ihr Elternhaus erforscht und dabei wortwörtlich auf die Schatten der Vergangenheit stößt. Gleiches gilt für die Filmschnipsel, deren Güte von leicht trashig bis hin zu Spielfilmniveau reicht.


See you in hell, freak!

Sanitarium lässt ein regelrechtes Trommelfeuer an Ideen auf den Spieler niedergehen, schafft es dabei jedoch nicht ganz, das Maximale aus seiner beachtlichen kreativen Leistung herauszuholen und so zum Top-Titel zu avancieren. Dies liegt nicht zwangsläufig an der episodischen Handlungsstruktur oder dem komplexen Verwirrspiel, das ein zweites Durchspielen quasi erforderlich macht. Vielmehr ist der dramatische Aufbau der Kapitel ziemlich unglücklich gewählt: Die spannendsten und wirkungsvollsten Kapitel werden schon zu Beginn verbraucht, die späteren können das Spannungsniveau dann jedoch nicht mehr halten. Auch die Endauflösung befriedigt nicht wirklich, wertet sogar das zuvor Gezeigte eher ab.
Das Puzzledesign erntete oft kritik ob seiner Simplizität; Und in der Tat ist Sanitarium nicht gerade ein puzzletechnisches Komplexitäts-Schwergewicht: Die Lösungen sind meist offensichtlich, Stockungen im Spielfluss entstehen hauptsächlich durch übersehene Gegenstände. Auch dies ist Segen und Fluch zugleich: Wer für Adventures nur wenig Geduld mitbringt, erhält auch hier eine echte Chance, das Spiel ohne den Griff zur Komplettlösung zu lösen. Geübte Abenteurer dürften sich allerdings eher unterfordert fühlen.
Trotz der Kritik bleibt Sanitarium ein beachtliches, fast schon expressionistisches Werk, bei dem sich das Puzzle nicht nur im Lösen von Problemsituationen im Spiel erschöpft, sondern sich auch auf das Enträtseln der Handlung erstreckt. Die verschachtelte Erzählstruktur wird zweifelsohne von Vielen als sperrig empfunden werden, und der dramaturgische Aufbau erscheint etwas unausgegoren. Wer sich jedoch für subtilen Grusel und komplexe Verwirrspiele á la David Lynch erwärmen kann, der sollte sich von der Puzzleschwäche nicht abschrecken lassen und einen Gang ins Sanatorium wagen.

(7/10 Punkte)

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Sani/Sani02.jpg)
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retrofrank am 27.11.2011, 21:18
Das hatte ich mal angefangen,bin aber an einer Stelle dann nicht weitergekommen.
Sehr interessantes Setting,nur kam die Rendergrafik etwas steril rüber.
Außerdem war die Eindeutschung nicht gerade die beste.
Kann mich noch erinnern,daß an einer Stelle "Peg-Leg" mit "Schweinbein" übersetzt wurde.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 28.11.2011, 13:32
 :oben: ...wieder mal ein toller Test von Il Bastardo! Könnte ich ein ganzes Buch von lesen!

Vor allem, weil diese Spielvorstellung für mich neu ist! Sanitarium habe leider nie gespielt, obwohl ich skurrile Adventures sehr mag!

Auch diesen Test würde ich als Artikel für die neue Kultboy.com Zeitschrift vorschlagen, wenn Il Bastardo nichts dagegen hat. Was meinen die anderen?

Irgendwie erinnert mich diese Rezension an die Artikel aus der Retro! Erfrischend anders als normale Tests a la, "bei diesem Spiel kann man dies & jenes machen".


Was kommt als nächstes?  :hihi:


Kann mich noch erinnern,daß an einer Stelle "Peg-Leg" mit "Schweinbein" übersetzt wurde.

Und was bedeuted "Peg-Leg" nun sinngemäß?
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 24.04.2012, 19:03
Den Namen der Hauptfigur habe ich aus Spoilerschutzgründen beige gefärbt - ist in meinen Augen aber absolut undramatisch, wenn man den Namen vorher weiß, da er ohnehin früh enthüllt wird. Wie dem auch sei: Ihr seid hoffentlich reif für die Klapse, denn es geht ins...


(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Sani/SanitariumOST.jpg)
Entwickler: Dreamforge   Publisher: ASC Games    Genre: Adventure 

--- Eine essayistische Rezension ---

(GoG-Download, ENG)


Gegen den Strom

Nach einigen sehr fruchtbaren Jahren herrschte anno 1998 Krisenzeit im Adventure-Genre: Der Kritiker-Liebling "Grim Fandango" wurde zum Verkaufsflop und so zum Sinnbild für die damals eintretende Abkehr des Massengeschmacks von dieser Spielegattung. Dennoch bliesen die Rollenspiel-Experten von Dreamforge ("Anvil of Dawn") nochmals zum Großangriff, um die Herzen der Spielerschaft mit "Sanitarium" für sich zu gewinnen. Der Angriff schlug aus kommerzieller Sicht fehl, trotz ordentlicher Kritiken zum Verkaufsstart. Nichtsdestotrotz hat sich über die Jahre eine treue Fangemeinde um dieses Grusel-Adventure geschart, was für uns der Anlass sein soll, bereits zum dritten Mal den Weg des psychologischen Adventures zu beschreiten.


Fragen über Fragen

»I've found the answer!! All those years .. i should've seen it!«

Wie diese Antwort nun lautet, wird zunächst verschwiegen; Denn der Euphorieschub der eingangs noch namenlosen Hauptfigur wird jäh unterbrochen als die Bremsen versagen und das Auto sich über eine steile Klippe manövriert. Doch was wie das frühe Ende erscheint, ist erst der Anfang des Spiels: Es folgt eine Szenerie im dunklen Turm einer Nervenheilanstalt, angefüllt mit zwielichtigen Gestalten, die durchgehend wirres Gerede von sich geben. Schwerverletzt und an Amnesie leidend muss Max Laughton - so der früh enthüllte Name - sich in seiner Umgebung zurechtfinden und die Bruchstücke seiner Identität zusammentragen.
Sanitarium präsentiert sich im Kostüm einer Kabinettsperspektive, wobei sich die Spielfigur vor einem vorgerenderten Hintergrund bewegt - in etwa zu vergleichen mit Biowares "Infinity-Engine". Was u.A. leider als erstes auffällt, ist die ziemlich ungenaue, wenig elegant gelöste Benutzerführung, bei der die Spielfigur mit gehaltener rechter Maustaste anhand von eingeblendeten Richtungspfeilen bewegt werden muss. Dies sorgt für ziemlich unhübsche Bewegungsabläufe und unnötige Hakeleien, die insbesondere bei den geschicklichkeitsbetonten Passagen für Frustmomente sorgen.

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Sani/Sani04.jpg)

Ist diese Hürde erst einmal genommen, erwartet den Spieler dann aber ein Potpourri an stimmungsvollen Mini-Adventures, die ein raffiniertes Spiel mit der Erwartungshaltung des Spielers treiben, da die Trennlinie zwischen Wirklichkeit und Wahnvorstellung gerne mal verwischt wird. Die Episoden sind dabei recht lose miteinander verknüpft, zwischendurch streut das Spiel immer wieder schön gestaltete Flashbacks ein, die ein Bruchstück von Max' Leben und Wirken offenbaren. Nicht immer wird dabei sofort klar, wo der Bezug zum übergeordneten Spielziel liegt, weshalb beim ersten Durchspielen von "Sanitarium" oft Verwirrung vorherrschen wird.


Das andere Ich

Doch nicht nur durch die Flashbacks wird die Identitätssuche zur komplizierten Angelegenheit; Teile von Max' Erinnerungen werden auch in Form von alter Egos wiedergegeben, denen jeweils eine oder mehrere Episoden gewidmet sind. Der Spieler kann dabei folgende Rollen einnehmen:
  • Max Laughton: Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Max erwacht ohne Erinnerungsvermögen in einer Irrenanstalt und scheint der Patient eines gewissen Dr. Morgan zu sein. Sein Ziel ist es herauszufinden, wer er ist und was sich hinter all den Tagträumen verbirgt, die ihn immerzu heimsuchen. Die meisten Episoden sind ihm gewidmet.
  • Sarah: Die Schwester der Hauptfigur. Sarah ist ein achtjähriges, munteres und freundliches Mädchen mit ausgeprägtem Spieltrieb. Ihr Abenteuer findet vor der Kulisse eines verwunschenen Zirkus auf einem überfluteten Eiland statt.
  • Grimwall: Grimwall ist der Protagonist einer surrealen Comic-Reihe, die die Hauptfigur als kleiner Junge las. Er ist ein knurriger, vierarmiger Zyklop, der in tiefer Feindschaft zu einer insektoiden Lebensform steht. Neben der Bekämpfung ihrer Kolonie muss er einen Verräter ausschalten.
  • Olmec: Ein unfreundlicher, aztekischer Gotteskrieger. Er wurde herbeigerufen, um den bösartigen Gott Quetzalcoatl unschädlich machen, der ein Dorf mit seinen Bewohnern tyrannisiert.
Diese Figurenkonstellation als "ungewöhnlich" zu beschreiben, wäre eine deutliche Untertreibung - und das ist für das Spiel zugleich Segen und Fluch: Einerseits wird so die Möglichkeit geschaffen, in die Rollen von unverbrauchten Spielfiguren zu schlüpfen, andererseits ist die Identifikation mit ihnen oft nicht einfach. Der Bezug zur Rahmenhandlung ist ebenfalls schwer herzustellen, der oft geäußerte Kritikpunkt, dass manche Episoden rein gar nichts mit der Handlung zu tun hätten, stimmt so allerdings nicht: Vielmehr ist der Spielinhalt - ähnlich wie bei "DreamWeb" - als Zerrbild der Realitätswahrnehmung der Hauptfigur zu sehen, in der Erinnerung und verborgene Wünsche unkontrolliert zusammenfließen und sich in bizzarren Traumwelten offenbaren.

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Sani/Sani05.jpg)

Diese beziehen sich zum Großteil auf die Hauptfigur, doch auch der Wandel des Antagonisten Dr. Morgan vom ambitionierten Forscher zum Mengele wird in einigen Details angedeutet; So zum Beispiel durch die Gräuel des Verräters Gromna (Anagramm für "Morgan") im Grimwall-Kapitel und den zunächst verehrten, dann verhassten Gott Quetzalcoatl (der Morgans Gesicht trägt) in der Olmec-Episode. Tatsächlich sind die Szenerien angefüllt mit Motiven und Allegorien, die bei näherem Hinsehen durchaus schlüssig werden: Wiederholt auftretende Motive sind beispielsweise eine auftretende, tödliche Krankheit, die Erlösung in Gestalt von Engeln und der Verlust der Kindheit.


Der rote Faden

Die Mini-Adventures sind visuell und akustisch teils sehr stimmungsvoll inszeniert, jedoch steht diese episodische Einteilung vor dem Problem, ein homogenes Gesamtbild zu erzeugen. Bei der Vielzahl an verschachtelten Handlungssträngen erweist sich dies für "Sanitarium" als regelrechte Herkules-Aufgabe, die nicht wirklich befriedigend gelöst wird - dazu unterscheiden sich die Kapitel stilistisch zu stark voneinander. Insbesondere die schwächelnde Episode im Azteken-Setting hängt doch arg in der Luft und reißt ein Loch in den Spannungsaufbau. Eine durchgehende Konstante, wie man sie beispielsweise in Form des Supercomputers AM in "I have no mouth, and i must scream" sieht, hätte dem Ganzen etwas mehr Stringenz verleihen können; So herrscht allerdings ein etwas fragmentarischer Charakter vor.

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Sani/Sani03.jpg)

Doch Glanzlichter gibt es immer wieder: Insbesondere das Kapitel im Dorf der verlassenen Kinder, das merklich an "Kinder des Zorns" angelehnt ist, sticht positiv hervor und bietet subtile Gruselstimmung vom Feinsten. Daneben gibt es noch einen sehr feinfühlig in Szene gesetzten Spielabschnitt, in dem die kleine Sarah ihr Elternhaus erforscht und dabei wortwörtlich auf die Schatten der Vergangenheit stößt. Gleiches gilt für die Filmschnipsel, deren Güte von leicht trashig bis hin zu Spielfilmniveau reicht.


See you in hell, freak!

Sanitarium lässt ein regelrechtes Trommelfeuer an Ideen auf den Spieler niedergehen, schafft es dabei jedoch nicht ganz, das Maximale aus seiner beachtlichen kreativen Leistung herauszuholen und so zum Top-Titel zu avancieren. Dies liegt nicht zwangsläufig an der episodischen Handlungsstruktur oder dem komplexen Verwirrspiel, das ein zweites Durchspielen quasi erforderlich macht. Vielmehr ist der dramatische Aufbau der Kapitel ziemlich unglücklich gewählt: Die spannendsten und wirkungsvollsten Kapitel werden schon zu Beginn verbraucht, die späteren können das Spannungsniveau dann jedoch nicht mehr halten. Auch die Endauflösung befriedigt nicht wirklich, wertet sogar das zuvor Gezeigte eher ab.
Das Puzzledesign erntete oft kritik ob seiner Simplizität; Und in der Tat ist Sanitarium nicht gerade ein puzzletechnisches Komplexitäts-Schwergewicht: Die Lösungen sind meist offensichtlich, Stockungen im Spielfluss entstehen hauptsächlich durch übersehene Gegenstände. Auch dies ist Segen und Fluch zugleich: Wer für Adventures nur wenig Geduld mitbringt, erhält auch hier eine echte Chance, das Spiel ohne den Griff zur Komplettlösung zu lösen. Geübte Abenteurer dürften sich allerdings eher unterfordert fühlen.
Trotz der Kritik bleibt Sanitarium ein beachtliches, fast schon expressionistisches Werk, bei dem sich das Puzzle nicht nur im Lösen von Problemsituationen im Spiel erschöpft, sondern sich auch auf das Enträtseln der Handlung erstreckt. Die verschachtelte Erzählstruktur wird zweifelsohne von Vielen als sperrig empfunden werden, und der dramaturgische Aufbau erscheint etwas unausgegoren. Wer sich jedoch für subtilen Grusel und komplexe Verwirrspiele á la David Lynch erwärmen kann, der sollte sich von der Puzzleschwäche nicht abschrecken lassen und einen Gang ins Sanatorium wagen.

(7/10 Punkte)

(http://i1118.photobucket.com/albums/k610/Il_bastardo/Sani/Sani02.jpg)


Ich wollte nochmal an Il Bastardos gelungenen Essay erinnern und fragen, ob wir diesen Test noch in das neue Kultboy.com Magazin bringen können???

@Il Bastardo

Schreibst Du mal wieder was?


Edit: Dieser Bericht hier hat mich dazu bewogen, das Spiel bei Ebay zu ergattern! ...für 2,05 EUR!
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retrofrank am 24.04.2012, 20:52
Dafürb brauchst du doch nicht gleich den ganzen Test zitieren. :rolleyes:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 24.04.2012, 20:53
Nachdem Il bastardo die Tests fürs Heft extra umgestaltet hat, dachte ich mir eigentlich das er dies auch hier tut. Mal abwarten.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Il bastardo am 07.06.2012, 15:02
Huch! :angst:

Ich wusste ja gar nicht, dass es diesbezüglich noch Nachfrage gibt. Wenn das so ist, mache ich gern noch eine PDF-Fassung von dem Bericht. Große Änderungen sollten aber nicht erwartet werden - bei mir hat sich leider eine anhaltende Schreibblockade eingeschlichen.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retrofrank am 07.06.2012, 15:39
Du machst das sehr professionell.
Ich denke mal ich spreche für uns alle,wenn ich sage daß uns neues Material von dir immer willkommen ist.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 07.06.2012, 20:10
Sehe ich auch so!  :ballon
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 08.06.2012, 09:54
Du machst das sehr professionell.
Ich denke mal ich spreche für uns alle,wenn ich sage daß uns neues Material von dir immer willkommen ist.

Sehe ich auch so!  :ballon

Dito! Dito!  Die PDF-Fassung vom Sanitarium-Essay würde ich sogleich für das Kultboy-Heft vorschlagen.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: kultboy am 12.06.2012, 20:24
Sanitarium (http://www.kultboy.com/testbericht-uebersicht/4553/) ist nun online!

Mal wieder ein kleines Meisterwerk geworden. Hut ab!  :worship:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Il bastardo am 12.06.2012, 22:09
War mir wieder eine Ehre! Viel Spaß beim Lesen!  B)

Mal sehen, ob ich nach den Klausuren noch ein Review auf die Beine stellen kann.
Wenn, dann würde es sich wohl entscheiden zwischen "Bad Mojo", "Noctropolis"
und "Planescape: Torment".
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Commodus am 13.06.2012, 08:00
 :oben: Ich wäre ERSTMAL für Noctropolis.

Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Wurstdakopp am 13.06.2012, 10:56
Planescape: Torment  :sabber: :sabber:
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retrofrank am 13.06.2012, 16:00
TORMENT !   :oben: :oben: :oben:

Da gibt es einges Spannende drüber zu erzählen, zum Beispiel den Hick-Hack mit Guido Henkel, der ursprünglich an dem Projekt beteiligt war.

By the Way, Bastardo.
Hast du eigentlich mal Bloodnet gezockt ?
Das könnte ziemlich auf deiner Linie liegen.
Trotz einiger Macken meiner Meinung nach eines der besten Cyberpunk-Spiele, die jeh erschienen sind.
So eine Art Mix aus Adventure und Rollenspiel.
Wenn du es noch nicht kennst, schau es dir mal auf der Hautseite an.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Il bastardo am 13.06.2012, 17:26
BloodNet habe ich noch nicht in die Finger bekommen, auch wenn es wohl in mein Beuteschema passen würde. Danke für den Hinweis jedenfalls; Ich werde die Augen danach offen halten.

Wenn es am Ende auf PS:T hinauslaufen sollte, wird es aber wahrscheinlich ein Großprojekt werden: Da müsste ich nicht nur auf die Entwicklungsgeschichte eingehen, sondern auch einen Abriss über Nietzsches Übermenschen-Lehre mit einbringen. Vor allem müsste ich es dann mal wieder spielen, weil die letzte Partie wieder ein paar Jährchen zurück liegt - und dafür fehlt mir aktuell die Zeit. Über das Spiel kann man jedenfalls Bände füllen.

Aktuell neige ich am ehesten zu "Noctropolis", weil es wahrscheinlich am besten in diese Reihe Psycho-Adventures passen würde. Das müsste ich zwar auch noch spielen, aber das dürfte auch ohne Sonderurlaub machbar sein.
Titel: Re: Der Kultboy Test-Thread
Beitrag von: Retrofrank am 13.06.2012, 18:41
Boah,das klingt großartig.
Torment,Mensch TORMENT!
Und wenn es erst in nem halben Jahr hier steht.
Die Zeit kann man einem Opus Magnum schon zugestehen und Psycho ist das ja wohl ohne Ende.