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Kult-Bereich => Kult-Magazine => Thema gestartet von: Doc Sockenschuss am 20.05.2010, 05:09
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Im Nachhinein betrachtet gehört für mich die Erinnerung daran, mich voller Vorfreude auf den Weg in die Bahnhofsbuchhandlung in der Stadtmitte zu machen, zum Kult der 80er und frühen 90er, als Printmedien noch das nonplusultra in Information zur allgemein als "Zockeritis" bekannten Krankheit waren.
Ich und mein Bruder, mit hierzulande relativ stiefmütterlich behandelten Systemen (Spectrum/CPC, wobei es zumindest für den CPC ein deutsches Magazin gab) "gestraft", hatten Ende 1987 unser Aha-Erlebnis, als wir in der Bahnhofsbuchhandlung die britischen Magazine entdeckten. Das Multiplattformmagazin C&VG (http://amr.abime.net/issues_35) hatte es natürlich uns beiden angetan, für mich persönlich war aber die Entdeckung der CRASH (http://www.crashonline.org.uk/) geradezu eine Offenbarung - nach wenigen Seiten Tests in deutschen Zeitschriften, wenn denn überhaupt, ein richtiges "dedicated mag" für die eigene Kiste in den Händen zu halten, war traumhaft.
Der Name CRASH wird den meisten hier wohl gar nichts sagen, schon allein deshalb, weil man als Brotkasten-Jünger nicht auf ausländischen Lesestoff angewiesen war - aber wenn ich erwähne, dass es das Schwestermagazin (und der "große Bruder") der Zzap!64 (http://www.zzap64.co.uk/) aus dem Hause Newsfield war, dürften zumindest einige C64-User aufhorchen. Die Blätter waren sich nämlich zumindest in den ersten Jahren, so bis Anfang 1989 herum, sehr ähnlich und die Redakteure der verschiedenen Blätter wechselten hin und wieder von einem zum anderen. Zum Vergleich zwei Cover aus den Anfangsjahren der beiden Magazine; deren Cover waren da eh qualitativ noch am besten und ließen später in den 90ern stark nach:
(http://img686.imageshack.us/img686/5015/crashnovember1984.jpg) (http://img20.imageshack.us/img20/6843/zzap64august1985.jpg)
Die erste Ausgabe, die ich damals im November 1987 ergatterte (für DM 7,50; in England kostete das Heft dagegen nur £ 1.25, aber wer weiß schon, wie damals der Wechselkurs war ...), war nicht nur dank des bevorstehenden Weihnachtsfestes mit ca. 160 Seiten recht üppig ausgestattet, es lag auch noch ein Gimmick bei, nämlich eine kleine 3D-Brille - entsprechend gab es im Heft jede Menge 3D-Artworks. Ich glaube, die Zzap!64-Ausgabe des gleichen Monats hatte das ebenfalls. Hab das Heft von da an bis zum bitteren Ende irgendwann 1992 gekauft ...
Zum Lernen der englischen Sprache war das natürlich erstklassig. Wo sonst lernte man lange vor den Zeiten des WWW schon frühzeitig Slang, also dass z.B. Spiel X "utter pants" ist? :D
Wie sieht's bei euch aus, habt Ihr euch damals auch nicht-deutschsprachige Publikationen besorgt?
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Englische Magazine habe ich damals nicht gelesen. Aber im Rückblick bin ich größenteils auch froh darüber. So sehr mir z.B. auch die Crash oder Zzap Cover gefallen, so maßlos übertrieben hohe Wertungen für viele C64/Spectrum Spiele gab es in den deutschen Magazinen eher selten. Extrem unseriös, was für ein Schund damals über 90% bekommen hat. Hauptsächlich Actionspiele wurden gnadenlos gehypt.
Das zog sich aber durch die meisten 8/16bit Magazine in England. Die Krönung ist die französische Joystick, die lebten wohl in ihrer eigenen Welt. Die grottige CPC Fassung von Turrican, für die sich selbt Factor 5 fremd geschämt hatte, bekam 90%.
Auch mit den Layouts konnte ich mich kaum anfreuden, da war selbst ASM in ihrer Anfangszeit noch besser. Zum lernen der englischen Sprache reichten mit damals RPGs wie Bard's Tale oder Ultima.
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Hab mir damals immer einige englische Zeitschriften gekauft wenn wir in Holland waren :) Die Zeitschriften selbst haben mir damals sogar gefallen, wenn auch das Layout nicht wirklich so genannt werden dürfte ;) Super fand ich damals die beiligenden Disketten, sowas gabs in Deutschland zu der Zeit in Spiele Mags noch nicht..
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Super fand ich damals die beiligenden Disketten, sowas gabs in Deutschland zu der Zeit in Spiele Mags noch nicht.
Doch, als Listing zum abtippen. Nach 3 Tagen tippen konnte man eine Woche nach fehlern suchen. Lief das Spiel dann, wurde es unter Schrott abgespeichert. :(
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Da fehlten aber dann die Disketten; soll ja Leute gegeben haben die äh, die ganz gut für Sicherheitskopien nutzen können ;)
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Natürlich. :engel
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Die hätte ich hier gar nicht bekommen.
Es gab damals ein Zzap-Ecke in der Happy-Computer mit Neuigkeiten aus England.
Selbst gelesen habe ich sie aber erst in den letzten Jahren auf der Seite mit den Online-Scans und muß sagen,das mir der Stil sehr gut gefällt.
Auch das mit den kleinen Krakeleien am Rand,hat irgendwie Charme.
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Wer gern noch ein wenig in die englischen Mags reinschauen will: Amiga Magazine Rack (http://amr.abime.net/); dort sind ziemliche viele Magazine eingescannt, schau da öfters mal rein :)
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Zur Amiga-Zeit habe ich mir ein paar mal die englische "The One" geholt, da waren auch immer Disketten dabei, wenn ich mich richtig erinnere. Fand ich toll.
Gabs glaube ich zeitweise regulär beim Zeitschriftenhändler in Deutschland.
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Hab mir damals auch nie importiere Zeitschriften geholt. Kannte ja nur die Power Play und die ASM. Für viel mehr reichte das Geld auch gar nicht für mich...
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Zum Lernen der englischen Sprache war das natürlich erstklassig. Wo sonst lernte man lange vor den Zeiten des WWW schon frühzeitig Slang, also dass z.B. Spiel X "utter pants" ist? :D
Hab Englisch in den USA gelernt, den Rest in der Schule oder hin und wieder auch mal durch ein Spiel. Das war auch weit vor dem Internetzeitalter.
Wie sieht's bei euch aus, habt Ihr euch damals auch nicht-deutschsprachige Publikationen besorgt?
Nein. Die einzige Zeitschrift, die ich mir relativ regelmäßig gekauft hab, war die ASM. Und selbst Die noch nicht mal bis zum bitteren Ende, auch nicht von Beginn an. Ich glaub die ersten ASM-Hefte hab ich Ende 89 gekauft und das Letzte Ende 92 oder Anfang 93. Schließlich war ich kein verwöhntes Kinde mit viel Taschengeld, ganz im Gegenteil. Und so eine ASM (übrigens die einzige Zeitschrift, die was getaugt hat) war verdammt teuer...
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Zur Amiga-Zeit habe ich mir ein paar mal die englische "The One" geholt, da waren auch immer Disketten dabei, wenn ich mich richtig erinnere. Fand ich toll.
Gabs glaube ich zeitweise regulär beim Zeitschriftenhändler in Deutschland.
The One war absolut genial, obwohl die englischen Wertungen manchmal etwas seltsam waren. Die Cover-Disks waren immer ein Kracher, so gute Cover-Disks gab´es bei keinem anderen Magazin.
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Englische Magazine habe ich damals nicht gelesen. Aber im Rückblick bin ich größenteils auch froh darüber. So sehr mir z.B. auch die Crash oder Zzap Cover gefallen, so maßlos übertrieben hohe Wertungen für viele C64/Spectrum Spiele gab es in den deutschen Magazinen eher selten. Extrem unseriös, was für ein Schund damals über 90% bekommen hat. Hauptsächlich Actionspiele wurden gnadenlos gehypt.
Mit den hohen Wertungen in den englischen Heften hast du zwar recht, aber das war mir damals relativ egal. Aber wir haben da halt eine andere Perspektive - ich war froh, überhaupt ein Heft für mein System zu haben, und da war ich halt im Gegensatz zu euch auf den englischsprachigen Markt angewiesen. Die Bewertungen waren für mich auch nie so wichtig, in erster Linie waren die Hefte nützlich, um überhaupt einen Überblick über die gerade erscheinende Software zu bekommen. Schließlich wurden Spectrum-Versionen in den meisten deutschen Heften später oft bei der Systemauflistung gar nicht erwähnt, obwohl es Versionen gab, die bloß nicht mehr hierzulande vertrieben wurden.
Darüber hinaus bestanden die englischen Magazine ja auch nicht nur aus Reviews, sondern hatten vor allem in den ersten paar Jahren so bis 1988/89 rum (bevor man im Zuge des stetigen Abstiegs der 8-Bitter mit Covertapes fehlenden Inhalt wettmachen wollte) viele interessante Features. Das übliche halt: Interviews mit Größen der Softwareszene, aber auch mit Cover-Artists; Hardware- und Programmiertipps; Themenschwerpunkte über mehrere Seiten wie etwa "3D in Spielen" und vieles mehr. Und ansonsten war es auch einfach ein Blick in eine andere Kultur. Über das chaotische Layout kann ich hinwegsehen, als ob das mich als damals 13-jährigen gestört hätte - gehört für mich heute zum Charme dieser Zeit dazu.
Richtig beschissen wurden die Leser aber bei Reviews hin und wieder in der Tat (keine Ahnung, ob sowas auch öfter in Deutschland passierte?). Wie etwa das "exklusive" Review der Spectrum-Version von Giana Sisters, die bis heute als verschollen gilt. Was erst viel, viel später ans Licht kam: Der damals gerade im zarten Alter von 19 Jahren (!) eingesetzte neue Chefredakteur des Blattes wurde vom Publisher des Spieles, der dummerweise auch der größte Anzeigenkunde war, extrem unter Druck gesetzt, das Spiel ordentlich zu hypen. Am Ende war dann alles Schall und Rauch. Nachzulesen hier (http://www.crashonline.org.uk/99/handy.htm).
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Die Interviews mit englischen Starprogrammierern würde ich neben den Coverdisks auch als Pro Argument sehen. Der Rest wirkte in vielen UK Magazinen aber oft billig. Besonders die C+VG war ein Computer-Bild ähnliches Schundheft. Grausam.
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Eine Zeit lang las ich die EGM, da man die zu einem halbwegs sinnvollen Preis in Mainz kaufen konnte. Allerdings wurde der mit der Zeit zweistellig und da die EGM zum größten Teil aus Werbung und Bildern bestand und der Infogehalt nicht wirklich viel hermachte, blieb ich bei deutschen Printmedien!
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Ich habe Mitte der 1990'er Jahren einige Jahre lang zwei Zeitschriften zum Thema (man ahnt es) Acorn Archimedes aboniert. Namentlich waren das die"Acorn User" und die "Archimedes World". Den Heften lagen auch immer Coverdisketten bei, was damals, in der Pre-Internetzeit, sehr praktisch war.
Leider gibt es weder die Zeitschriften, als auich Acorn" nicht mehr - und ich Volldepp habe auch nicht eine Ausgabe aufgehoben...