Hallo zusammen!
Während meines Stöberns bei ebay stieß ich auf eine das "Commodore 64 GS Games System " enthaltene Offerte...
Dieses Modell ist mir schlichtweg unbekannt, weshalb mich Erfahrungen in Nutzung und Leistung sowie besondere Eigenheiten und Merkmale sehr interessieren würden - weiß jemand etwas zu berichten?
Laut Dokumentationen im Web scheint ebenjenes System als Reaktion auf den seinerzeit aufstrebenden Konsolenmarkt wohl ein ( weiterer ) gehöriger Flop gewesen zu sein...
Natürlich war das ein vorprogrammierter Flop. Nicht nachvollziehbar wie man 1990 noch einen normalen C64 abgespeckt als Konsole veröfftentlichen könnte. Zumal das Ding wohl um die 600 DM gekostet hat. Amstrad und Atari hatten ja ähnliche "Konsolen" veröffentlicht, deren GX4000 (immerhin ein CPC Plus) und die XEGS waren genauso große kommerzielle Flops.
Das Atari XE Game System konnte man mit einer externen Tastatur zu einem vollwertigen Atari Computer machen. Ich weiß jetzt nicht, ob es bei dem C64 Game System auch konnte. Ich schätze mal, daß es als Konkurrenz Computer zum Atari werden sollte. Die Idee war nicht schlecht, kam leider mindestens 4 Jahre zu spät.
Über all die eigentümlichen Parallel - Entwicklungen bei Commodore muß man immer noch staunen.
Im konkreten Fall ist der von Sternhagel erwähnte Zeitfaktor wohl noch gravierender als bei manch anderen Projekten - zu ebenjenem Erscheinungsdatum kann man doch nicht mehr ernsthaft an einen auf C64 - Technik basierten Erfolg geglaubt haben, da hätte wohl nur ein Blick auf die anderen Pferde im eigenen Stall genügt...
Prinzipiell sind alle konsolidierten Heimcomputer überflüssig gewesen! Einzige Ausnahmen sind CDTV und CD32, da diese zum Zeitpunkt ihres Erscheinens technisch noch einigermaßen auf der Höhe der Zeit waren!
Ganz genau!
CD32 und CDTV galten im Gegensatz zu den benannten konsolidierten Heimcomputern ( insbesondere technisch ) als Innovationen, das Scheitern hatte wohl andere Ursachen, eine geschicktere Marktplazierung hätte wohl einihes erleichtert.
Bei mir wirft sich immer wieder die Frage, warum man bei Commodore nicht schlichtweg neben einem Amiga im mittleren Preissegment ( früheres Release eines hochgerüsteten A1200 ) sowie einem weiteren Modell ( z. B. ein 4000 ) lediglich eine Konsole anbot.
Na ja, was solls - hätte, wenn und aber... :ks:
Gut zwischendurch gab es da einen 500Plus, einen 600, den 2500, 2500UX, was alles Nischenlösungen waren. Sicher etwas übersichtlicher als bei den STs mit ST, STE, STFM, Mega ST etc., aber nicht viel!
Vielleicht waren gerade so viele Modelle bei beiden Herstellern ein dicker Sargnagel!
Da kann man auch schon mal traurig werden und mit geballter Faust ein WARUM? gen Himmel schreien!
Naja, CDTV und CD32 waren alles andere als Innovationen. Es war der verzweifelte Versuch von Commodore doch noch im Konsolengeschäft Fuß zu fassen. Technisch jeweils auch schon veraltet. Das CDTV war 1991 ein A500 (1MB Chipram) mit CD-Rom, wobei CD-Rom Laufwerke 1991 selbst auf dem PC nocht nicht etabliert waren. 1993 noch einen AGA Amiga in eine Konsole zu packen war auch überflüssig. Da gab es überhaupt keine Chancen am Markt.
Da hast Du recht, den entsprechenden Zeitpunkt hatte man einfach verpaßt - was zuvor aber auch nicht von der Entwicklung des "Commodore 64 GS Games System " abhielt... :cen:
Die Grundsatzidee des CDTV empfinde ich schon als recht innovativ, aber einerseits muß es natürlich ein Marktpotential geben, zum anderen beförderte Commodore das Interesse ja nicht unbedingt mit einer intelligenten Marketingstrategie.
Bei Atari ist es eigentlich recht einfach. Der Atari 520ST war der normale Computer ohne extras, nur mit Maus, STFM war mit interner Floppy und TV Modulator. Der Mega ST (1,2,4 für die MB RAM) hatte eine eigene Tastatur und der Computer mit Floppy waren extra (wie der C128, Amiga 1000 usw.) und sollte ein Bürocomputer werden. Der Atari STE (Enhanced) hatte 4096 Farben, Stereosound, 4 Joystick Ports, maximal 4MB RAM und einen besseren Prozessor, womit das Scrolling nicht mehr ruckelte. Also eingentlich der Amiga unter den Atari ST Computern. Leider kam der wie alle neueren 16 Bit Computer zu spät.
@ RetroNerd
Wie ich schrieb: "Technisch noch einigermaßen auf der Höhe der Zeit!"
Allerdings war das CDTV schon in seiner Zeit innovativ! Und zu teuer! Leider! :(
Das CD32 wäre ohne die Commo-Pleite zumindest in Europa ein nettes Nischengerät geworden! In England hatte es sich ja wie geschnitten Brot verkauft!
@ Sternhagel
Bist Du am Ende ein Atari ST Fan? :wat:
Hast Recht!
Stimmt, ich bin ein Vollblut Atarianer. :D
Zitat von: sternhagel in 24.11.2010, 11:25
Stimmt, ich bin ein Vollblut Atarianer. :D
:( :troest:
:hihi:
Danke Wursti :(
:prost:
Zitat von: sternhagel in 24.11.2010, 11:25
Stimmt, ich bin ein Vollblut Atarianer. :D
:flame:
:P
Zitat von: Teddy9569 in 24.11.2010, 10:33
@ RetroNerd
Wie ich schrieb: "Technisch noch einigermaßen auf der Höhe der Zeit!"
Allerdings war das CDTV schon in seiner Zeit innovativ! Und zu teuer! Leider! :(
Das CD32 wäre ohne die Commo-Pleite zumindest in Europa ein nettes Nischengerät geworden! In England hatte es sich ja wie geschnitten Brot verkauft!
Fand das CDTV in der Form wie es ausgeliefert wurde überhaupt nicht innovativ. Zu der Zeit wurde gerade der tolle Begriff "Multimedia" geschaffen. Und so gab es auf dieser schwachbrüsten Kiste auch viel nutzloses Zeug, wie unzählige Lexikas oder Lernprogamme. Alles unausgegoren. Das Ding wurde ja für das Wohnzimmer designt, konnte sich da aber nicht gegen die heimische Stereoanlage, Computer, Konsole, TV durchsetzen, bzw. diente es nicht mal als Ergänzung. Man konnte nicht mal anständig Video damit abspielen. Da war das Konkurrenz Produkt CD-I deutlich brauchbarer. Der hohe Preis gab natürlich auch den Ausschlag für eine Totgeburt.
Wenn überhaupt hätte Commodore das CDTV/CR (http://www.amigahistory.co.uk/prototypes/cdtvcr.html) veröffentlichen sollen, welches rundum besser desigt war, inklusive der Möglichkeit per Erweiterung MPEG 1 prozessorunabhängig zu dekodieren. Ein PCMCIA Port wäre auch vorhanden gewesen.
Und das CD32? Was bringt ein Nischengerät? Commodore hätte schon einen echten Kracher bieten müssen um im Geschäft zu bleiben. Die Pleite war sowieso nicht mehr abzuwenden. Am Ende war es auch besser so.
Und das CD32? Was bringt ein Nischengerät? Commodore hätte schon einen echten Kracher bieten müssen um im Geschäft zu bleiben. Die Pleite war sowieso nicht mehr abzuwenden. Am Ende war es auch besser so.
Was es gebracht hätte? Vielleicht ein, zwei Jahre länger frische Amiga-Software oder Ports. Spätestens mit der Veröffentlichung der Playstation hätte sich das Thema auch ohne Commo-Pleite erledigt!
Schätze eher nicht. Frische und teilweise sehr gute Software gab es sowieso für den Amiga noch bis Ende 95. Einen besseren Einfluß hätte die erfolgreiche CD32 Vermarktung auch nicht gebracht. War halt ein über nacht zusammengeschustertes Projekt.
Leider wahr! Gehäuse und Verarbeitung sprechen da für sich! Wie gesagt, war halt technisch keine völlig überflüssige Zweitverwertung wie die Konsolen für die 8Bit-Heimcomputer!