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Autor Thema: Wertungsinflation bei Spielen  (Gelesen 2260 mal)

-Stephan-

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Wertungsinflation bei Spielen
« am: 08.01.2010, 08:02 »

Siehe hier. Wobei mich diese Auswertung nicht wirklich wundert, im Vergleich der heutigen mit den damaligen Magazinen findet  man heutzutage wirklich einiges weniger an schlechten Wertungen.

Woran liegts? Sind die heutigen Spiele tendenziell wirklich besser, oder wird viel überbewertet? Ich denke eher ersteres. Klar, damals gabs genug Hochkaräter, aber auch genug Firmen, die einfach mal den schnellen Euro machen wollten. Gibts heutzutage natürlich auch, aber einmal sind sicherlich die technischen Möglichkeiten besser, zum anderen sind die meisten Softwarefirmen ja eh unter der Fuchtel eines großen Publishers, was allerdings auch oft genug dazu führt das ein Spiel sein wahres Potenzial nicht wirklich ausnutzen kann (Stichtwort: Finanziell gedachter Releasetermin, egal ob das Spiel nun fertig ist oder nicht).

Edit: Grade mal Artikel und Wiki durchstöbert. Die haben 172 Playstation 3 Spiele getestet, laut Wikiliste sind dort 558 Spiele gelistet. Da auch bisher unveröffentlichte Spiele drin sind, kann man vielleicht 150 abziehen, macht immer noch 400 Spiele. Damit wären also über 200 Spiele gar nicht erst getestet worden! Bei der Playstation 2 hieß es im Frühling, dass ca. 1900 Spiele veröffentlicht worden sind, das deckt sich schon gut mit den 1997 Spielen, die von der Famitsu getestet wurden.
« Letzte Änderung: 09.01.2010, 01:10 von invincible warrior »
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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #1 am: 08.01.2010, 14:11 »

Würde auch sagen, dass die Spiele deutlich besser geworden sind.
Würde es trotzdem begrüßen, wenn sich Testmagazine und -webseiten selber etwas besser anpassen würden. Früher gab es in der Famitsu alle Jubeljahre einen 40er, aber 2008 gab es schon drei, und 2009 sogar vier! Die waren früher schon strenger, finde ich.
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invincible warrior

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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #2 am: 09.01.2010, 00:56 »

Spiele sind erstens deutlich besser geworden, da viel professioneller. Bis auf einige wenige Spiele wurden die meisten damals von nem überschaubaren Haufen (meist nicht mehr als 3 Mann) gemacht, dementsprechend waren das auch meist eher kleine Projekte. Somit konnten in der gleichen Zeit mehr Spiele hergestellt werden und somit auch mehr Schund. Eine Firma mit 10 Mann konnte damals bis zu sechs Spiele im Jahr auf den Markt hauen, da kann man einen Flop mal verkraften, wenn sich die Spiele jeweils mittelmäßig verkaufen konnte man sogar gut mit leben.
Heute werden fast alle Spiele von nem mindestens 40köpfigen Team gemacht und die Firma arbeitet dann meist auch ca. 15-18 Monate dran, vielleicht wird noch ein Spiel parallel entwickelt, das in einem ganz anderen Stadium der Entwicklung ist. Somit veröffentlicht eine Firma nur noch maximal ein Spiel pro Jahr und da wollen die Rechnungen natürlich mit bezahlt werden. Verkauft sich das Spiel dann nicht, ist bald Sense mit der Firma, da die sich höchstens noch bis zum Release des nächsten Spiels noch über Wasser halten können.

Man sollte aber auch nicht vergessen, dass alle Magazine ihre Seitenanzahl auf maximal 150 Seiten (meist um die 100) reduziert haben - kein Vergleich mit den 250-300 Seiten der Weihnachtsausgaben von vor knapp 15 Jahren. Somit wird gar nicht mehr jedes veröffentlichte Spiel getestet, Gurken - dies zu Hauf gibt - bekommen, wenn überhaupt, einen Minitest. Da wird schon vorab ordentlich gesiebt und Spiele, die schon nach Müll stinken, werden einfach nicht getestet. Hat man zB sehr gut bei den ganzen Simulatorspielen gesehen, die in letzter Zeit von Astragon und Co veröffentlicht werden. Die sind absoluter Müll, sieht der erfahrene Spieler schon von der Verpackung her, aber haben sich wie geschnitten Brot verkauft und seitdem bekommen die auch in den üblichen Spielezeitschriften ihre Testseite.

Edit: Wie man auf der Sonyseite sehen kann, testet die Famitsu auch immer seltener Spiele. Die Rate der getesteten PS1 Spiele war noch bei 53%, bei der PS2 und PS3 warens nur noch 38%! Außerdem muss man noch die Lebensspannen der Konsolen bedenken, da sieht man, dass auch immer weniger Spiele hergestellt werden. Die PS1 hatte einen effektive Lebensspanne von 7 Jahren (600/Jahr - bis da wurden noch große Spiele für produziert, ich geh mal von 4200 Spielen aus) und eine reale von 12 Jahren. Die PS2 ist noch immer alive and kicking, aber hat 2009 nun auch seine effektive Lebensspanne endgültig erreicht, das wären 9 Jahre (577/Jahr). Die PS3 ist nun seit 3 Jahren aktiv (150/Jahr). Wenn man davon ausgeht, dass die höchste Produktivität einer Konsole in den Jahren 3-6 sind, kann man sicher sagen, dass die PS3 niemals mehr als 400 Spiele/Jahr sehen wird.
Bei der PSP ist die Testausbeute nur bei 32% und es werden 237 Spiele/Jahr rausgehauen.
« Letzte Änderung: 09.01.2010, 01:38 von invincible warrior »
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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #3 am: 11.01.2010, 14:21 »

Hm. Ich habe nun NSMBW ( :D ) auch eine Weile gespielt, und ich muß ganz ehrlich sagen: Das Spiel ist gut, keine Frage. NSMBW hat in der Famitsu 40/40 bekommen und teilweise auch hohe 90%-Wertungen.

Aber: Ich habe SMB 1-3 gespielt, habe SMW 1+2 gespielt ... Einen Innovationspreis wird dieses "Best of Mario" nicht bekommen. Viele Ideen kommen aus anderen, bereits erschienenen 2D-Mario-Spielen (Pilzhäuser = SMB3, Warpkanonen ähnlich in SMB1, Gold-/Yoshi-Münzen aus SMW1 etc.pp), so dass ich höchstens sagen kann: Das Spiel setzt sich gut aus bekannten Elementen zusammen und macht eine Menge Spaß. Aber dafür heutzutage, in Anbetracht der technischen Möglichkeiten, über 90% geben würde ich nicht. Es ist toll, aber kein Meilenstein wie Super Mario Galaxy.

Die Folge ist doch: Spiele mit <70% schaut sich keiner mehr wirklich an. Es erscheinen ja viel mehr Spiele, als ein normales, regelmäßiges erscheinendes Printmagazin einigermaßen zeitnah abdecken könnte (egal ob PS3, Wii, PC oder so). So zeigen mir die Magazine nur die Creme de la Creme der Spiele - der nicht getestete Rest wird um die übelsten Gurken erleichtet, um ein wenig mehr Querschnitt zu haben.

Ich denke also folgendes: Ja, die Magazine werten zu gut. Das Drama, was sich um einen Test abspielt, habe ich allerdings bei einer bekannten, inzwischen insolventen Softwarefirma aus Gütersloh mal mitbekommen - da wird Einfluß genommen - meines Erachtens sind die Redaktuere dann nicht mehr unvoreingenommen. Gleichzeitig ist die VÖ-Rate viel höher als noch vor 10 Jahren, so daß schon vor einem Test gesiebt wird.


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-Stephan-

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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #4 am: 11.01.2010, 15:10 »

Na ja, andernfalls muss man aber auch sagen, ist Innovation alles? Wenn ein Spiel, gerade die Super Mario Spiele, zwar auch alten Komponenten der Reihe zusammengesetzt ist, heißt das ja nicht, dass es schlecht ist, im Gegenteil. Manchmal kann Innovation ja auch nach hinten losgehen ;) Ich denke, das sollte man nicht unbedingt in eine Wertung reinbringen bzw. es auf jedem Fall dem Spiel nicht als "schlecht" ankreiden oder es deswegen prozentual herunterstufen.

Laut Meta-Seiten wie critify.de, die man ja mit Vorsicht genießen sollte, liegt der Jahresdurchschnitt bei aktuellen Konsolenspielen in deutschen Magazinen und I-Net Seiten bei ca. 69 - 73 %, also eigentlich geringer als ich selbst gedacht hätte.
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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #5 am: 11.01.2010, 15:31 »

Natürlich ist Innvoation nicht alles, aber Wertungen sind nun mal subjektiv - und ich würde für NSMBW höchstens 90% geben. Klar, viele gute Einfälle - aber auch einiges, was ich nicht verstehe, z.B.:

* 1-Sekundenruckler beim Power-Up: Stört im MP (der ja nun für die SMB-Reihe ein Alleinstellungsmerkmal ist!) enorm. Doof.
* "Zurück zum Titelbild" beim Zwischenspeichern. Was soll denn der Murks in einem Jump´n´Run ?

Die Weltkarte war bei SMB3 neu - und super ! - und ist inzwischen "Standardelement". Für eine >90%-Wertung fehlt mir der Kick, das innovative Feature. Das grafische Spektakel hält sich ja nun auch in Grenzen.
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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #6 am: 12.01.2010, 08:54 »

Ich denke, beim neuen Super Mario Bros. Wii dürfte wohl vor allem der Mehrspielermodus das innovative sein. Klar, Super Mario Galaxy dürfte wirklich um einiges innovativer gewesen sein (kenne beide Spiele nicht, daher kann ich nur vom Lesen der Testberichte urteilen), aber da ging man ja auch "neue" Wege; Super Mario Bros. Wii mutet wiederum eher wie ein "gute alte Zeiten" Jump´n´Run, mit ein wenig neuem und viel altbewährtem, ich denke da wirds irgendwann schwer noch "neue" Elemente zu finden. Ich finds aber auch gut so, solche Spiele sollte man nicht aussterben lassen :) Daher würde ich es auch nicht unbedingt schlechter bewerten, jedenfalls wenn es die Sachen konsequent umsetzt und immer mal wieder ein wenig neues bietet, wie beispielsweise neue Welten oder jetzt der Mehrspieler-Modus :)
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CplHicks

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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #7 am: 12.01.2010, 20:17 »

Ui, erster echter Post hier. Mein jüngerer Bruder (16 1/2) hat das neue Mario zu Weihnachten bekommen und wir haben es wie blöde gezockt, obwohl er sonst mit Jump&Run´s nicht so viel anfangen konnte. Der Mehrspielermodus ist einfach großes Gaudi und auch aus den bekannten Versatzstücken haben sie etwas sehr schönes neues gemacht. Selbst ich, der mit seinen 31 Jahren die ganzen Originale kennt und gespielt hat, hat da enormen Spaß. Welche Wertung genau das Ganze jetzt verdient hat, kann ich nicht sagen, aber der Spielspaß ist für uns z.B. deutlich höher als Papermario, das in Teilen doch deutlich origineller ist.

Was die Inflation generell angeht, kann ich dazu wenig sagen, aber ich halte die gestiegene Qualität der Spiele sowie die stärkere Vorauswahl für recht plausible Gründe.
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-Stephan-

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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #8 am: 12.01.2010, 20:41 »

Dann mal herzlich willkommen hier  :prost:

Allgemein muss man sich natürlich erstmal fragen, in wie weit eine Auswertung eines Spielemagazines jetzt wirklich den gesamten Markt wiedergibt. Klar, die Spiele von heute haben mehr Umfang, keine Frage, allein schon weil denen ganz andere Computer & Konsolengenerationen sowie Speichermedien zur Verfügung stehen. Andererseits, je komplexer die Spiele, desto häufiger finden sich auch Bugs wieder, sei es jetzt weil die Entwickler nicht genügend Zeit hatten oder das Spiel einfach recht lausig durch die Vortests gekommen ist. Und auch die derzeit gerade auf Wii wieder kommende Casual Games Welle, bei der viele Entwickler einfach mal kurz erfolgreiche Spiele wie Wii Sports etc. mehr schlecht als recht abkupfern sorgt sicherlich auch nicht für Wertungs-Hochs, Frage ist halt nur ob solche Spiele in deren Auswertungen auch vorkommen.

Zudem ist Grafik und Umfang ja auch nicht unbedingt immer alles. Fast alle Adventure-Freunde werden beispielsweise The Secret of Monkey Island immer noch als DAS Adventure bezeichnen, wobei es jetzt fast 20 Jahre auf dem Buckel hat.

Aber ich sehs wie gesagt auch so, gerade Spiele wie GTA IV oder Fallout 3 bieten inzwischen eine Atmosphäre, wie sie damals nicht möglich gewesen wäre.
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PsychoT

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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #9 am: 12.01.2010, 21:30 »

Das seh ich ganz anders. Und weil du gerade Monkey Island ansprichst: Es gibt kaum ein Spiel, was eine so geniale Atmosphäre hat wie Monkey Island! Bis heute ein Hit für sich! :oben: :worship:

Sicher, die Spiele heute sind durch die technischen Errungenschaften aufwendiger produziert, kosten demnach in der Produktion auch viel mehr. Das führt allerdings dazu, daß nur noch Spiele nach bestimmten Mustern produziert werden, da sich die Entwickler finanziell gesehen keinen Ausrutscher mehr erlauben können. Also kommen nur noch Aufgüsse von bewährten Genres heraus und das war's. Da die Hardware heutzutage auch kaum noch Müll zulässt, wenn sie auch nur halbwegs genutzt wird, sind die Bewertungen demzufolge auch höher. Ist doch eine ganz klare Angelegenheit.

Allerdings: Die Entwicklung ist bedenklich und führt meines Erachtens langfristig zu einem Selbstmord der Spieleindustrie. Stichwort Steam, Stichwort Bugs, Stichwort Termindruck, Stichwort Aufgüsse. Irgendwann ist alles komplett ausgelutscht. Eigentlich ist es ja jetzt schon fast soweit.

Was kommt Neues? Tja, das Wii hat schonmal'nen Anfang gemacht, wenn auch weit mehr schlecht als recht. Die Anderen versuchen zu kontern, doch das wird eh nix. Es werden noch etliche Jahre vergehen, bis es Holodecks gibt, und erst dann wird wieder Abwechlslung in's Geschehen kommen. Bis dahin werden weiterhin Spiele-Aufgüsse aus altbewährten Genres den Markt beherrschen und die Bewertungen entsprechend hoch ausfallen, da es ja eh nix Besseres oder Schlechteres gibt. So ist das eben. Alles dreht sich im Kreis...
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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #10 am: 13.01.2010, 01:21 »

Allerdings: Die Entwicklung ist bedenklich und führt meines Erachtens langfristig zu einem Selbstmord der Spieleindustrie. Stichwort Steam, Stichwort Bugs, Stichwort Termindruck, Stichwort Aufgüsse. Irgendwann ist alles komplett ausgelutscht. Eigentlich ist es ja jetzt schon fast soweit.

Hab mir auch lange Zeit gedacht, dass sich die "Evolution" der Spieleindustrie von selbst erwürgen könnte. Aber da hab ich die Anpassungsfähigkeit der Kundschaft mal wieder schwer unterschätzt... :rolleyes:
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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #11 am: 14.01.2010, 19:54 »

Total inflationär!! Die Spiele können doch gar nicht so gut sein! Wenn ich mir mal wieder das gern genommene Beispiel Modern Warfare 2 anschau. Nach ner halben Stunde ist der Saft raus. Stinklangweilig. Nur Grafik, sonst nix. Dagegen Halflife oder Doom - Klasse! Ich denke, daß viele Wertungen heute auch gekauft werden. Mit der Professionalität des Business steigen halt auch die Abhängigkeiten. Im Musikbereich gibts das auch. Ich weiß nicht mehr ob es Rock Hard oder Metal Hammer war, aber aus ner ersten Quelle (glaub die kleine ein-Mann-Plattenfirma von ner befreundeten Band) hab ich mal erfahren, daß die auch ne gute Wertung von nem Anzeigenverkauf abhängig gemacht haben. Ist aber sehr lange her, kann mich an keine Details mehr erinnern.

Vielleicht sinkt halt auch einfach die Hemmschwelle, übergute Bewertungen zu geben. Vergibt man schlechte Wertungen, so kann man damit schnell mal ein Entwicklungsteam von evtl. hunderten Leuten in große Schwierigkeiten bringen oder gar ruinieren. Früher waren Spiele ja doch "kleinere" Projekte, und man konnte sich vielleicht schneller wieder rausarbeiten.

Davon abgesehen sind Spiele ja auch immer eine sehr subjektive Erfahrung. Aber vielleicht sollte man genau aus dem Grund das sehr kritisch sehen.
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Re: Wertungsinflation bei Spielen
« Antwort #12 am: 14.01.2010, 23:46 »

Modern Warfare ist ein total langweiliger Shooter, aber die ganzen Skripte im Spiel sind schon sehr gut gemacht, deswegen kann ich die hohen Wertungen verstehen, wenn ich auch selber niemals mehr als 85% geben würde. Jedoch ist Modern Warfare 2 ein Paradebeispiel für die Vermainstreamung der Videospiele.
Wie eine Studie von letzter Woche zeigt, werden Videospiele auf alle Fälle viel teurer als vorher. So hat MW2 50 Millionen gekostet und ist damit nur im oberen Mittelfeld! Wenn man das dann mit dem 15 Jahre alten Wing Commander 4 vergleicht, was lange Zeit das teuerste Spiel aller Zeiten war mit 10 Millionen Dollar Kosten, ist das schon ne unglaubliche Entwicklung.
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