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Raspberry Pi + Retropie = spottbillige Emulationsmaschine

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Nr.1:
Hallo.

Ich möchte Euch auf eine sehr interessante Sache hinweisen, die vielleicht schon so einige wissen, die hier aber noch nicht erwähnt wurde.

Der Kleinstrechner RASPBERRY PI ( http://de.wikipedia.org/wiki/Raspberry_Pi ) ist extrem preiswert (ca. 20-50 Euro) und bietet in der B-Version genug Potential, um Emulatoren ablaufen zu lassen.

In Kombination mit LINUX, einer moderaten Übertaktung (1 GHz) und dem Softwarepaket RETROPIE ( https://www.youtube.com/watch?v=PDWebx6D2Zc ) kann man aus dem Minirechner erstaunlich viel herausholen. Die Platine verfügt über einen HDMI-Anschluss, liefert also volle 1080p.

Auch hier ist (wie bei den meisten Linuxhandhelds wie PANDORA oder WIZ auch) bei Systemen wie N64 oder PSP Schluß, aber ältere Systeme laufen offenbar sehr flüssig oder zumindest gut.

berghutzen:
Hey,

ich wollte mir zu Weihnachten dieses Ding holen - also nen Raspberry Pi 3 und Retropie obendrauf packen. Hat jemand von euch da schon Erfahrungen, oder Tipps? Must-Have-Gadgets oder vermeidbare Hardware? Empfehlenswerte Bluetooth-Controller (ich habe nur ne PS3, keine XBox)?

CrossPlay:
Ich wäre eher an einem fertigen Gerät interessiert das man zur Emulation nehmen kann, am besten gleich mit Controller dabei :ks:

berghutzen:
Also, so komplizert war das gar nicht. hier mal ein Bericht von mir, ist aber schon etwas älter und nicht vollständig.


--- Zitat ---Hey,

(insbesondere) für den Showstopper hier ein etwas umfangreicherer Bericht zu meiner Neuerwerbung "Raspberry Pi". Wird noch ergänzt!!



Seit einiger Zeit liebäugle ich mit der Möglichkeit, einen „separaten Emulator-PC“ zu haben. Ich bin schon immer ein Freund von Konsolen gewesen, ich habe viel Zeit an meinem SNES und danach an meiner PSX verbracht. Mein Bruder hatte ein NES und einen GB und später auch ein N64, so dass ich in Sachen Nintendo die Neunziger gut abdecken konnte. Dazu hatte ich lange einen Atari ST.

An meinem Laptop habe ich schon lange mit einem Emulator alte SNES-Spiele angespielt, was ich aber immer etwas unrund empfand. Allerdings war ich ein großer Freund der emulatoreigenen Sonderfunktionen wie Turbotasten, Speicherstates und der Regionsunabhängigkeit.

So hatte ich also schon länger die Idee, einen kleinen Rechner aufzusetzen, der nur für die Emulation da ist, aber einen richtig kleinen Rechner gab es nicht. Naja, bis ich vor einiger Zeit auf der Raspberry Pi aufmerksam wurde. Eigentlich kannte ich das kleine Ding schon länger, aber da ich mit Linux in meiner Laufbahn bislang null Berührungspunkte hatte, traute ich mich da nicht ran.

In einem Forum hab ich dann über „Retropie“ und „Recalbox“ gelesen, fertige Betriebssysteme, die nur auf eine SD-Karte gepackt werden mussten und die mit quasi allen Emulatoren der geliebten 8 Bit- und 16 Bit-Maschinen aufwarten konnten. Dazu konnte der Pi diese problemlos verarbeiten, im Wesentlichen ging es also um die Investition von 80 Euro, um wieder meine geliebten Spiele wie Secret of Mana, Lufia oder auch mal bislang ignorierte Titel wie Terranigma am TV zu daddeln. Die Investition setzte sich für mich wie folgt zusammen:

• Raspberry Pi 3 – 40 EUR
• Netzteil mit 3A – 10 EUR
• USB-Tastatur + -Maus – 13 EUR
• SD-Karte 32 GB – 10 EUR
• Bluetooth-Dongle – 7 EUR (dazu später mehr)

Ein HDMI-Kabel hatte ich noch da, insofern war ich ausgestattet, um den Pi ans Laufen zu bringen.

Mit der RECALBOX hab ich es dann zuerst versucht. Der Grund dafür: In mehreren Foren wird die Recalbox als die einfachere Variante für die Emulation am Pi gepriesen.
Es gibt einige Anleitungen im Netz dazu, die für den, der sich mit der Materie auskennt, bald als ein wenig fehlerbehaftet herausstellen. Ich lud zuerst die einige hundert MB großen Dateien runter, da ich aber nicht wusste, die das auszusehen hat, war der Versuch von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Aber das stellte sich erst später raus.
Nach dem Download der Recalbox hatte ich die SD-Karte mit einem geeigneten Programm nach FAT32-Standard formatiert. Das ging problemlos.

Ich hab dann die Dateien auf die SD-Karte kopiert, allerdings reichte das nicht aus, trotz eindeutiger Anleitung. Es gab auch keine *.img-Datei, die ich hätte nutzen können um mit einer Software wie dem Win32 Disk Imager das ganze sauber auf die SD-Karte zu bannen. Da der Pi mit den nicht richtig kopierten Daten keinen Mucks machte und auch nicht hochfuhr, dachte ich natürlich zunächst daran, irgendetwas der Hardware-Konfiguration macht Probleme. Ich hatte mich nämlich streng an die deutsche Anleitung gehalten, die ich im Zusammenhang mit der Recalbox gefunden hatte. Also die übliche Prozedur: Kabel austauschen, alternative SD-Karte nehmen, alternatives OS runterladen etc. Doch während Noobs im Hintergrund ebenso wie Retropie noch heruntergeladen wurde, stellte ich Kontakt zu einem guten Bekannten her, der sich mit der Materie auskannte – und der mich gleich auf den möglichen Fehler hinwies.

Also machte ich nun folgendes: Ich entpackte die Retropie-Datei – und voila, da hatte ich die IMG-Datei, die ich so dringend brauchte. Mit dem o.g. Programm auf die SD-Karte gebannt, und – zack! – lief das Ganze.

Den Controller – ein billiges USB-Pad – konnte man schnell konfigurieren, nur das Überspringen einzelner Möglichkeiten ist noch alles andere als userfreundlich. Hier habe ich mich zunächst an den SNES-Standard gehalten, da mir klar war, dass ich sehr SNES-lastig spielen werde.

Den WLAN-Zugang konnte ich allerdings nicht sofort erlangen, weil er aus einem mir nicht ersichtlichen Grund das Passwort nicht akzeptierte. Erst nach 5 oder 6 Versuchen war ich plötzlich online.

An meinem Windows-PC hab ich dann in der Adresszeile \\retropie eingegeben, und prompt bekam ich Zugriff auf vier Ordner, von denen einer „roms“ hieß. Wie ich mir angelesen hatte, zeigt Retropie beim Hochfahren nur die Emulatoren an, zu denen es auch ROMs in den entsprechenden Ordnern vorhanden sind. Auf meinem Rechner hatte ich bereits eine Handvoll SNES-Roms, die schob ich dann übers Netz einfach auf den Pi und startete diesen neu.

Und es funktionierte! Sofort zeigte er mir auch die Möglichkeit des Super Nintendos an, ich wählte mit dem Gamepad das SNES an, bekam eine Liste der verfügbaren Spiele präsentiert und konnte direkt loslegen. Also erstmal ein paar Spiele getestet...

--- Ende Zitat ---

Ich habe dann einfach ein Gamepad mit Kabel genutzt (was ich noch hatte), konfiguriert und es lief. Inzwischen ist sogar ScummVM mit drauf und ich spiel Maniac Mansion oder Monkey Island am Fernseher, das ist so schööön.

Hohiro:
Ich habe auch einen mit 2x XBox 360 Controller (mit USB Kabel) und einer drahtlosen USB Tastatur-Maus Kombi. Mittlerweile wären vielleicht PS3 oder PS4 Bluetooth Controller interessanter, aber ich weiss nicht, ob diese immer noch so instabil sind wie früher. Aber damit kann alles leicht hinter dem Monitor oder Fernseher verschwinden.

Installation ist nicht wirklich schwer, wenn man sich an die Anleitungen hält. Es gibt auch einige Videos dazu. Und der Pi3 ist auch als normaler Minicomputer gar nicht sooooo schlecht zum rumexperimentieren.

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