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Autor Thema: Allgemeine Filmdiskussion - Aus dem Kino, aber nicht aus dem Sinn  (Gelesen 210903 mal)

invincible warrior

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Queequeg wurde übrigens in dem Film von Friedrich von Ledebur gespielt. Ein ungarischer Ösi!  :eek: :lol:

Ach, Hollywood damals war doch herrlich - gut, dass wir inzwischen weit davon entfernt sind, weiße Schauspieler anzumalen. Ohhhh! *an Lone Ranger denk*  :glubsch:  :ks: :glubsch:
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Edgar Allens Po

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Ich hätte nach vielen Jahren mal wieder spontan Bock auf den deutschen Streifen "Abwärts".
Mit Götz George, Hannes Jaenicke, der Blondine und dem verklemmten Geschäftsmann mit der Kohle in der Tasche.
Seit diesem Film schaue ich in Aufzügen immer nach, ob es oben am Dach eine Luke zum Aussteigen gibt.
Gibt es aber offensichtlich in modernen Aufzügen nicht mehr.
Egal, dieser Film ist klasse.
Ich mag Götz George eh, er ist sogar aufgrund seines Schnauzbartes für mich eine Art deutscher Freddie Mercury.
Obwohl Herr Planetfall vor einigen Jahren mal bemerkte, nicht jeder Schnauzbartträger sei ein Freddie Mercury.
Klar, er hatte und hat Recht.
Es ist halt der Schnauzbart, nichts weiter.
Kürzlich spielte Götz seinen Vater, hab den Film aber noch nicht gesehen.
Ich freue mich, wenn ich einen deutschen Schauspieler toll finden kann, denn es gibt gar nicht so viele.
Als Schimanski haute er kräftig auf die Fresse, was heute etwas altbacken wirkt, aber es war halt Zeitgeist ohne Ende.
So viel dazu.
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Herr P.

Herr Planetfall

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Ich liebe Götz George mittlerweile sehr.
Der Film, in dem er Heinrich George spielt, war der Knaller!
Ich fand ihn affengeil, den Film.
Götz und Heinrich fand ich auch affengeil beim Gucken!
Götz George liefert einfach nur noch Qualität ab, fantastisch.
Der allererste Schimanski ist auch frei auf youtube, hatte ich nie gesehen und hab' ihn genossen.
Von 1981 oder so, traumhaft.
« Letzte Änderung: 26.07.2013, 23:58 von Herr Planetfall »
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Anna L. fällt ein Stein vom Herzen.

Retrofrank

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Gemeckert wurde wohl darüber, daß Heinrich´s Beziehung zu den Nazis verharmlost worden wäre.
Wie sieht das im Film aus ?
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Herr Planetfall

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Das haben nur wieder hundert Leute geschrieben, die sich zwanghaft profilieren wollten.
Da wird gar nichts beschönigt, es wird völlig eindeutig gezeigt, daß und wie er mit den Nazis zusammengearbeitet hat.
Mann, da sind O-Töne des echten Heinrich George im Film, wie er Nazi-Propaganda im Radio spricht!
Götz George hat als Heinrich Text zu sprechen, in welchem wörtlich Adolf Hitler gelobt wird.
Wenn das bedeutet, daß etwas beschönigt wurde, müsste der echte Heinrich George Juden im KZ vergast haben.
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Anna L. fällt ein Stein vom Herzen.

Edgar Allens Po

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Kennt ihr den Film, in dem ein Penner von einem asylantischen Ausländer fast totgeschlagen wird und Götz machtlos zuschauen muss?
Wie lautet der Titel? Ich habe nur mal einen Ausschnitt gesehen, der sehr bewegend war.



Beschönigen:
Die Nazis wollten doch nur Engel züchten, mit blondem Haar und möglichst blaue Augen.
Was daran verwerflich gewesen sein soll, werde ich wohl nie begreifen.
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Herr P.

Retrofrank

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Beschönigen:
Die Nazis wollten doch nur Engel züchten, mit blondem Haar und möglichst blaue Augen.
Was daran verwerflich gewesen sein soll, werde ich wohl nie begreifen.

Wenn der Ober-Nazi ein hässlicher, kleiner Zwockel mit dunklen Haaren und Augen ist, dann sind das einfach unglaubwürdige Ziele.
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invincible warrior

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Kennt ihr den Film, in dem ein Penner von einem asylantischen Ausländer fast totgeschlagen wird und Götz machtlos zuschauen muss?
Wie lautet der Titel? Ich habe nur mal einen Ausschnitt gesehen, der sehr bewegend war.

Meinst du Zivilcourage? Da spielt George einen Antiquitätenhändler, der dann am Ende zur Selbstjustiz greift.

Fand den George Film an sich sehr gut und auch gut gespielt von George, aber der Götz passt einfach nicht auf seinen Vater, was ja besonders bei den Originalbildern klar wird. Immerhin war Heinrich George immer sehr füllig. Daher hätte mir persönlich zB Jürgen Tarrach besser gefallen, der auch vom Alter her noch besser auf den mit knapp 53jährig verstorbenen George gepasst hätte. Natürlich kann ich aber die emotionale Bindung an den Film von Götz George verstehen.
Zur Reinwaschung: Natürlich wird da Georges Verstrickung ins Naziregime gezeigt, das kann man ja nicht verhindern. Allerdings wird er als reiner Mitläufer präsentiert, der halt immer nur für die Nazis arbeitet um schauspielern zu können oder zumindest seine Familie zu versorgen. Richtig Kritik wird imo nur gezeigt in der Situation, in der er der Bitte des Vater von Günther Weissenborn widerspricht. Im Film wird die aber dadurch abgeschwächt, indem er sich eigentlich für Weissenborn einsetzen möchte, aber dann durch den Rat von anderen Leuten einbricht. Das kann natürlich alles sein, immerhin handelten so wohl viele Deutsche damals, aber das wäscht George dann noch immer nicht von seiner Schuld frei. Immerhin hätte er grade in den letzten Monaten gegen Goebbels rebellieren können - und damit Kolberg und die Sylvesteransprache 44 absagen können. Da er das aber nicht tat, ist das schon schwer belastbar für ihn, da er immerhin eine Vorbildfunktion hatte und sicherlich wusste, was das für Propaganda war. Gegen Abstriche hätte ihn das Goebbels sicher auch durchgehen lassen. Aber wie gesagt, im Film wird er immer nur als das arme Opfer (wie sich auch der typische Deutsche sah) gezeigt - passt also in die typische deutsche Nachkriegsbewältigung, die heute immer noch gerne propagiert wird.
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Herr Planetfall

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Ich fand seine Mittäterschaft nicht zu seicht dargestellt.
Ein Intellektueller wie Heinrich George wusste selbstverständlich, was er da tat, als er Nazi-Propaganda gemacht hat.
Soll man ihn im Film das etwa auch noch sagen lassen, damit auch der letzte Doof von Zuschauer es begreift?

Götz George (als Heinrich George): "Ich, Heinrich George, kollaboriere mit den Nazis, weil sie mir sonst Berufsverbot erteilen und ich dann meine Familie nicht mehr ernähren kann."

Gut, vielleicht gibt es ja historische Quellen, die belegen, daß er aus totaler Überzeugung Voll-Nazi war, und nicht nur für persönliche Ziele gemeinsame Sache mit ihnen gemacht hat.
Dann wäre der Film historisch natürlich schlicht falsch.
Bezweifle ich aber.
« Letzte Änderung: 28.07.2013, 02:28 von Herr Planetfall »
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Edgar Allens Po

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Soll man ihn im Film das etwa auch noch sagen lassen, damit auch der letzte Doof von Zuschauer es begreift?

Ich denke, dieser Film ist gar nicht für Doofe gedreht worden.
Von daher: Nein, man soll ihn das im Film nicht auch noch sagen lassen.



@ invincible warrior:

Ja genau, ich meine "Zivilcourage"! Den muss ich mir mal anschauen.
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mark208

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Mir missfällt bei solchen Dingen immer die Arroganz der später Geborenen. Ob er 1944 rebellieren hätte können oder nicht, mag man nach fast 70 Jahren Doktorarbeiten drüber schreiben können, es wird aber nicht der situation gerecht. Das Perfide des totalitären Regimes ist es nun einmal, dass es die Leute zum Mitlaufen oder offener Rebellion zwingt. Natürlich waren viele Deutsche Mitläufer, natürlch hat man seinen eigenen Vorteil gesucht und viele Dinge nicht verdrängt. Dadurch wird es doch nicht besser.

Ich habe bei solcher Kritik immer Gefühl, dass nur die totale Aufnahme einer Schuld akzeptiert wird.
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Herr Planetfall

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Ja, den Ton solcher Kritiker kann ich auch oft nicht ab. Wem in einem totalitären Staat seitens des Regimes zehn Damokles-Schwerter über den Kopf gehangen werden, der läuft halt in aller Regel mit. Dabei macht es dann immer noch einen Unterschied, ob er überzeugt vom Regime ist oder nicht.
Daß Heinrich George während der Nazi-Zeit öffentlich mit Juden und Schwulen zusammengearbeitet hat wiegt für mich jedenfalls mehr als seine Nazi-Propaganda bzw. als die Tatsache, daß er für sich das beste aus dem Nazi-Staat rausholen wollte. Immerhin hat er das geschafft, ohne persönlich jemanden umzubringen, was in diesen Zeiten ja beileibe nicht selbstverständlich war.
Er ist da halt "reingerutscht" und hat sich vereinnahmen lassen.
So gehen die meisten von uns aber heute auch durch's Leben, nur haben wir das Glück, daß es nicht das Nazi-Regime ist, das uns vereinnahmt.
« Letzte Änderung: 29.07.2013, 00:29 von Herr Planetfall »
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Edgar Allens Po

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Ja, den Ton solcher Kritiker kann ich auch oft nicht ab. Wem in einem totalitären Staat seitens des Regimes zehn Damokles-Schwerter über den Kopf gehangen werden, der läuft halt in aller Regel mit. Dabei macht es dann immer noch einen Unterschied, ob er überzeugt vom Regime ist oder nicht.
Daß Heinrich George während der Nazi-Zeit öffentlich mit Juden und Schwulen zusammengearbeitet hat wiegt für mich jedenfalls mehr als seine Nazi-Propaganda bzw. als die Tatsache, daß er für sich das beste aus dem Nazi-Staat rausholen wollte. Immerhin hat er das geschafft, ohne persönlich jemanden umzubringen, was in diesen Zeiten ja beileibe nicht selbstverständlich war.
Er ist da halt "reingerutscht" und hat sich vereinnahmen lassen.
So gehen die meisten von uns aber heute auch durch's Leben, nur haben wir das Glück, daß es nicht das Nazi-Regime ist, das uns vereinnahmt.

Und vor "wiegt" kein Komma? Erkläre bitte beide Sachverhalte.
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Herr Planetfall

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Ich habe einen Fehler gemacht: Vor "wiegt" hätte ein Komma stehen müssen.

On topic:

"Top Hat" habe ich zu Ende gesehen, von "The Bourne Identity" die ersten fünfzehn Minuten.
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Edgar Allens Po

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Und das, was ein "durchs" hätte werden sollen?
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Herr P.