FMV Adventures

Begonnen von docster, 12.07.2013, 21:35

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docster

Hallo zusammen!

Da sich an einigen Games ( wie beispielsweise "Ripper" ) interessante Diskussionen rund um FMV Adventures entfalteten, würde ich die Thematik dieses Subgenres gerne mit diesem Thread ins Forum tragen und hoffe auf weitere informative, unterhaltsame Beiträge wie im besagten Rahmen der eigentlichen Spieleartikel.

Meine persönlichen Eindrücke sind auf unterschiedlicher Art different, einprägsamer Art war in den Tagen seiner Aktualität zuvorderst "Phantasmagoria", in jüngster Zeit begeisterte an Retroabenden "Urban Runner".

Unbedingt spielen möchte ich noch das teilweise grenzwertig anmutende "Harvester", nachholen konnte ich zwischenzeitlich eine Bekanntschaft mit "Area D", welches seinem schlechten Ruf und vernichtenden Kritiken uneingeschränkt gerecht wird - Katastrophe!





Il bastardo

#1
Auch wenn mein Erfahrungsschatz mit FMV-Adventures sehr begrenzt ist, halte ich sie trotzdem für eine interessante Ausprägung der Hauptströmung "Interactive Movie", und für einen ehrbaren Versuch, dem Video-Wahn der 90er auch eine spielbare Form zu geben. Allerdings litten auch die Video-Adventures oft unter dem Problem, das im Grunde schon in der Natur der Sache liegt: Geringe Flexibilität.

Gerade Adventures zeichnen sich ja durch ihre Situationsvielfalt aus, die über Videoclips nur unter immensem Aufwand wiedergegeben werden kann; Denn dazu muss zunächst extrem viel Material in unzähligen Konstellationen gedreht werden, damit auch für jede Situation der passende Clip bereitsteht. Die hohe Zahl an Datenträgern bei "Phantasmagoria" oder "Ripper" spricht jedenfalls Bände. Wenn der Entwickler die kürzere Route nimmt, und einfach die Komplexität herunterfährt, landet man schnell wieder beim Trial & Error-Prinzip. Wenn man dann noch bedenkt, was solche Projekte an Budget verschlungen haben, wundert mich persönlich nicht so sehr, dass die Zahl der Vorzeigeprodukte in dieser Sparte eher klein geblieben ist.

Und mit den Schauspielleistungen war das auch so eine Sache..  :hihi:
Wer Geld berappt für ein staubiges Atari-Modul, das aus einer Müllkippe ausgebuddelt wurde, der paddelt auch durch die Nordsee, ob nicht irgendwo ein altes NES herumtreibt.

kultboy

Gabriel Knight 2 und Phantasmagoria. Diese beiden Titel hatte ich damals und die waren gut wie ich finde. Aber die ganzen restlichen Sachen habe ich nicht wirklich gespielt... ist aber sicher viel Schrott dabei.

Commodus

Phantasmagoria & Gabriel Knight 2 habe ich damals auch sofort gekauft, als ich den neuen PC hatte. Am Amiga waren solche Games undenkbar. Ich dachte, jetzt kann man Computergrafik von echter Grafik (Realität) nicht mehr unterscheiden und das ab jetzt alle Spiele nur noch mit echten Schauspielern produziert werden.

Naja, zuviel schauspielerischer Dilletantismus haben das Genre wohl kaputt gemacht.

Die ganzen Tex Murphy Games werde ich mir noch ansehen. Von denen, die ich gespielt habe, war Gabriel Knight 2 schon mit das beste, auch wenn es eher ein C-Movie als Film wäre. Ripper kommt bei mir demnächst ran. Die hochkarätige Besetzung verspricht auf jeden Fall gute Unterhaltung.

Harvester orientiert sich grafisch eher an Dark Seed 2. Das würde ich nicht zu den FMV-Adventures zählen. Ich hoffe irgendwann taucht mal die deutsche Version auf.

invincible warrior

Für mich ist das Akte X noch eines der besten. Die Macher hatten sich echt Mühe gegeben, den Flair der Serie einzufangen. Leider schauen Mulder und Scully aus Budgetgründen nur selten vorbei. Die Story ist eine ganz nette Aliendetektivgeschichte im Stil der ersten 3 Staffeln von Akte X - was heute aber auch kitschig bedeutet.  Trotz alledem ist der Produktionswert erheblich höher als bei min 95% der Konkurrenz.

kultboy

Stimmt! Akte-X hatte ich ganz vergessen. Und natürlich die Tex Murphy Spiele. Die waren auch super... vor allem Akte Pandora. Ich glaube das wars dann aber.  ;)

docster

Es stimmt schon, bei "Akte X" beweist die Titelqualität schon vorangegangene Produktionsmühen, nicht nur Freunde der Serie dürften an dem Plot ihre Freude haben.

"Hardline" soll ja ebenfalls eines der besseren FMV Adventures sein, da fehlt mir jedoch die Spielerfahrung.

Eine ganz große Enttäuschung, welche auch alle abschlägigen Urteile gegenüber dem Subgenre untermauert, ist "Panic in the Park" - mutete mir kitschig unprofessionell an.

Ähnlich schlechtes könnte ich auch über "Stab in the Dark" berichten...

...hingegen wäre ein weiterer reizvoller Titel "Eraser", wenngleich im Original wohl nur schwer auffindbar.


kultboy

Zitat von: docster in 14.07.2013, 13:55
...hingegen wäre ein weiterer reizvoller Titel "Eraser", wenngleich im Original wohl nur schwer auffindbar.
Hat aber jetzt nix mit dem Arniefilm zu tun, oder?  ;)

invincible warrior

Doch doch, man spielt sogar Arnie!



Naja, sieht halt aus wie ein Eraser wies ohne Arnies Beteiligung geworden wäre. Sieht also nach mehr FBI Arbeit aus und weniger Action. Ansonsten siehts auch aus wie ein typisches FMV Adventure aus der Zeit, 1-2 Schauspieler, die man schonmal gesehen hat und der Rest ist dann aus dem Obdachlosenheim von Hollywood rekrutiert.

docster

#9
Im allgemeinen kann man Il Bastardo in Bezug auf die mangelnde Flexibilität nur beipflichten, da eine zu facettenreiche Umsetzung wohl jeden Rahmen sprengen würde.

Im einzelnen fielen ohne Zweifel bescheidene Schauspielleisungen auf, doch sehe ich in diesem Aspekt keine Besonderheit des Subgenres, da sich eben auch gegenteilige, gute Darbietungen im Rahmen verschiedener Titel finden.

Manche Titel wiederum scheinen ja bewußt die B Movie - Karte auszuspielen, was in meinem Falle eher abschreckende Wirkung zeitigt, exemplarisch benenne ich wiederholt "Panic in the Park".

Bei einem "Phantasmagoria" oder "Akte X" erhält man den würdigen Gegenwerrt eines Vollpreisspieles, bei manch anderem Titel hätte ich wohl jeder Mark wütend nachgeweint.

docster

Hat jemand von euch mal "Johnny Mnemonic" gespielt?

Riemann80

Würdest Du Zork: Nemesis zählen?