Hörspiele-Reviews

Begonnen von Retro1971, 29.06.2025, 14:35

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Retro1971

EUROPA GRUSELSERIE



In den Jahren 1981 und 1982, als Hörspiele gerade einen wahren Boom erlebten,
war die H.G. Francis Gruselserie von Europa einer der größten Hits in jedem Kinder und Jugendzimmer.
Ganze 18 Folgen erschienen auf LP und MC, wobei Folge 15 nur Musikstücke der vorherigen Folgen enthielt.
1987 wurden 10 der ursprünglich 18 Folgen neu auf MC aufgelegt und bekamen ein neues, extrem hässliches cover spendiert.
1999 gab es eine weitere Neuauflage, diesmal wieder 18 Folgen auf MC und CD mit Originalcovers, und statt der damaligen Folge 15
wurde das ehemals einzeln veröffentlichte, aber thematisch passende Hörspiel "Nessie - Das Ungeheuer von Loch Ness" eingefügt.
Hier geht es jetzt also um die 18 Erstauflagen, sowie die spätere Nummer 15, welche auch mir nur auf CD vorliegt.

FRANKENSTEINS SOHN IM MONSTER-LABOR



Maggie und Bob Brown sowie der Spanier Alvarez werden in ihrer Eigenschaft als Reporter auf die Burg Düsternbrunn eingeladen,
um über die Transplantations-Experimente des Dr. Giralda und seines körperlich gelähmten Assistenten Dr. Frank zu berichten.
Was die drei nicht wissen: Das Ziel ist es, das Gehirn von Dr. Frank in einen neuen, gesunden Körper zu transplantieren.
Als Alvarez verschwindet, werden Maggie und Bob argwöhnisch und beginnen auf eigene Faust genauer zu recherchieren...

Die erste Ausgabe der Europa Gruselserie beginnt gleich mit einer Fortsetzung eines wahren Grusel-Klassikers.
Mit dem Film "Frankensteins Sohn" hat die Geschichte, trotz naheliegendem Namen nichts zu tun, hier wird eigenständig gegruselt.
Generell wirkt das alles aber durchaus, als wäre die Story aus einem alten Grusler der Universal-oder Hammer-Studios entlehnt-
und das ist keinesfalls negativ gemeint, nicht umsonst sind viele dieser Filme absolute Klassiker geworden.
Auch heute noch wirkt das Hörspiel keineswegs veraltet, die Sprecher und generell der Produktionsstandard sind hoch-
und garantiert kein bisschen schlechter als in den aktuellen Neuauflagen. Empfehlenswert!

9/10

DRACULA UND FRANKENSTEIN, DIE BLUTFÜRSTEN



Ein Mann stürzt vom Balkon eines Gasthofs- vorbei an den Reportern Eireen Fox und Tom Fawley, welche im Raum darunter sitzen.
Kaum sind die beiden draußen um zu helfen, finden sie nur noch die kopflose Leiche des Mannes.
Am Tag danach haben die beiden einen Termin bei Dr. Stein, welcher in Graf Cula's Schloss Mordabrunn arbeitet, zu interviewen.
Dort treffen sie auch auf die Assistentin von Dr. Stein, Dr. Finistra- welche kurz danach aber mit lauten Schreien verschwindet.
Was macht man da als Reporter? Natürlich weiterforschen- und überrascht sein, worauf sie hier treffen...

Zuletzt war es ein Dr. Frank, hier ist es nun ein Dr. Stein. Nicht sehr originell, aber immer noch lustiger als der Name Graf Cula.
Nervig dagegen ist die Rolle der Assistentin Dr. Finistra, bei welcher nicht nur der Name, sondern vor allem die Stimme dämlich klingt.
Wieder Reporter, wieder ein Paar- aber diesmal andere Namen. Es wäre aber auch komisch und unglaubwürdig,
wenn nach den Erlebnissen in der ersten Folge die gleichen Reporter noch mal in eine ähnliche Situation kommen würden.
Wobei...: Unglaubwürdig ist hier so ziemlich alles, hier gibt es keine Logiklöcher, sondern Logikkrater. Vorhersehbar ist das alles auch.
Aber was soll's, das ganze ist unterhaltsam- und vermutlich hat das "damals" niemanden interessiert. Noch weniger als heute.
Inhaltlich höchst mittelmäßig, aber gut produziert.

5/10

DRACULA, KÖNIG DER VAMPIRE



Jonathan Harker reist mit seiner Frau Mina nach Transsilvanien, um dort für seinen Arbeitgeber ein Geschäft abzuschließen.
Angekommen auf Schloß Dracula benimmt sich nicht nur der Graf selbst merkwürdig, sondern auch die dort wohnenden Frauen.
Graf Dracula scheint nicht nur ein Geschäft abschließen wollen, sondern hat wohl auch ein Auge auf Mina geworfen.
Als Jonathan und Mina bemerken, dass sie im Schloß eingesperrt sind, steigt Angst in den beiden auf...

Frankenstein zum Einstieg, Frankenstein und Dracula als nächstes- da ist es konsequent, die dritte Folge nur Dracula zu widmen.
Und hier haben wir nun beinahe eine Vertonung des klassischen Romans-
wenn auch mit ein paar Änderungen der Geschichte, vor allem am Ende.
Wie schon in den Folgen zuvor ist auch hier alles überzeugend gesprochen und produziert
(auch wenn der Sprecher, bzw. die Stimme von Dracula mir persönlich zu wenig bedrohlich, einfach zu hell daherkommt),
allerdings ist hier alles deutlich düsterer und vollkommen Humorlos erzählt, trotzdem aber natürlich auf jugendfreiem Niveau.
Generell aber eine sehr gute Folge der Reihe, man darf nur keine 1:1 Adaption des Romans erwarten.

9/10

DAS SCHLOSS DES GRAUENS



Benno und Ulla sind n einer stürmischen Nacht unterwegs, und versuchen Unterschlupf in einem alten Schloßhotel zu finden.
Der als einziger dort anwesende Hausdiener Wagner weist sie zunächst ab, weil das Hotel zur Zeit geschlossen sei-
lässt sie aber schließlich aufgrund des schlechten Wetters doch ein.
Der wahre Grund, warum die beiden zunächst abgewiesen wurden lässt allerdings nicht lange auf sich warten:
Alle paar Jahre ist hier Georg, ein geblendeter Geist unterwegs, um drei Tage lang nach seiner verschwundenen Frau zu suchen...

Damals, als sie aktuell war fand ich die Folge eher langweilig- hat sich das heute geändert?
Ja. Aber nicht zum positiven. Damals einfach nur als eher öde abgestempelt, bin ich heute einfach nur genervt.
Von der seltsamen, meiner Meinung nach unpassenden Musik, von der eher blöd wirkenden Ulla,
vom luschigen "Lindaaaaa"-Gejammer des (auf mich) lächerlich wirkenden Geistes,
vom Polizisten der offenbar einen Todesfall absolut nicht ernst nimmt- und von Wagners dämlichen Gelächter am Ende.
Ich kann nicht sagen dass hier "billig" gearbeitet wurde, aber mich überzeugt diese Folge damals wie heute kein bisschen.

3/10

DER ANGRIFF DER HORRORAMEISEN



Harry Marlow und seine Schwester Joanne sind in der Wüste Nevadas, nahe dem Ort Dustville unterwegs, als ihr Auto eine Panne hat.
Auf der Suche nach Hilfe finden sie ein Haus... vor welchem zwei Leichen liegen. Mord? Unfall?
Die beiden bemerken ein immer lauter werdendes Geräusch- welches scheinbar von riesigen, mutierten Ameisen kommt.
Natürlich glaubt den beiden zunächst keiner, lediglich Dr. Doris Barn ist bereit, den Vorfall zu untersuchen.
Doch da ist es schon zu spät: Hunderte mutierte Riesenameisen marschieren auf Dustville zu...

Die Ameisen waren schon damals eines meiner Highlights, kurz und knackig erzählt, tolle Sprecher, hervorragende Musik,
wirklich gruselige Ameisengeräusche- und die wohl (gewollt) nervigste Nebenfigur, die ich je in einem Hörspiel ertragen habe.
Was definitiv auch hängenbleibt sind Harrys Worte "Sei still, bitte, sei still!"- denn Joanne nervt in den ersten Minuten unglaublich.
Dieses Problem wird allerdings schon bald mit einem netten Kniff in der Handlung gelöst.
Klingt alles nach Trash? Ja, durchaus. Aber das muss so. Vorbild waren hier eindeutig Filme wie Formicula oder Empire of the Ants-
und auch die versprühen einen (angenehmen) Hauch von Trash, der das ganze so liebenswert macht.
Aus heutiger Sicht finde ich das Hörspiel fast schon etwas zu kurz und dadurch hektisch, und den Schlussgag ziemlich überflüssig.
Aber ansonsten: Immer noch ein herrliches Stück Grusel für die Ohren!

8/10

DAS DUELL MIT DEM VAMPIR



Tom und Eireen Fawley (aus Folge 2) sind in Spanien unterwegs, als sie einer verängstigten Frau begegnen,
welche behauptet von einem Wolfsmensch angegriffen worden zu sein.
Die beiden nehmen sie mit ins nächste Hotel und holen einen Arzt-
doch die Frau behauptet auf einmal, nie etwas von dem Angriff eines Wolfsmenschen gesagt zu haben.
Wenn man nun schon mal im Hotel ist, wird dort natürlich auch übernachtet- doch nächtliche Schreie stören die Ruhe.
Überraschung: Hier treibt sich nicht nur ein Wolfsmensch herum, sondern auch Vampire...

Wieder eine Folge mit Tom und Eireen... und wieder eine, dir mir nicht besonders gefällt. Oder eher gar nicht.
Logik ist auch hier nicht vorhanden. Aber dafür gibt es diverse Fehler, lächerliche Situationen und wohl Schlampereien in der Produktion.
Haben die beiden Hauptfiguren ihr letztes Abenteuer schon vergessen? Oder warum scheinen Vampire etwas neues für sie zu sein?
Wer ist der vom Polizisten erwähnte "Senor Petersen", der die Frau gerettet haben soll? Das war doch Fawley...
Und wer zur Hölle kam auf die Idee, dass man Werwölfe durch kitzeln abwehren kann?
Dann ist da noch das Ende, welches zwar eine nette Überraschung bietet- aber so aller Logik nach einfach nicht möglich ist.
Die akustische Präsentation an sich ist wie üblich hervorragend, aber hier haben sich störende Fehler, bzw. Ungereimtheiten eingeschlichen.

2/10

DIE BEGEGNUNG MIT DER MÖRDER-MUMIE



Der Archäologe Dr. Jansing hat in Ägypten ein Pharaonengrab entdeckt und hat keine Angst vor angeblichen Prophezeiungen und Flüchen.
Ergebnis: Er dringt mit seinen Leuten in das Grab ein, öffnet den Sarkophag- und steht vor einer auffällig gut erhaltenen Mumie.
Als am nächsten Tag die Untersuchungen weitergehen sollen, waren wohl Grabräuber am Werk- der Sarkophag ist leer.
Doch Grabräuber wären nur ein winziges Problem- Merikara, der Schrecken der Wüste, ist auferstanden...

Weiterhin klassischer Gruselstoff im Hörspiel. So soll es sein- und so funktioniert es auch in diesem Fall.
Atmosphärisch und ohne jegliche Länge erzählt- obwohl die Mumie erst zur Hälfte der Laufzeit in Erscheinung tritt.
Gruselfaktor ist vorhanden, die musikalische Untermalung ist perfekt, sofern man mit dem ägyptischen Thema etwas anfangen kann-
und ein wenig (unfreiwilliger?) Humor ist auch dabei. War es ein Fehler, ein Witz oder einfach nur Zufall,
dass die in wenigen Minuten abstand durch die Mumie an der Grabstelle getöteten Arbeiter beide einfach nur "Ali" hießen?
Egal. In Ägypten heißt man eben Ali- und das Hörspiel ist insgesamt definitiv gelungen!

9/10

GRÄFIN DRACULA, TOCHTER DES BÖSEN



Piraten haben das Leuchtfeuer einer alten Küstenfestung gelöscht, um so Schiffe auf die Klippen zu locken und diese auszuplündern.
Dummerweise erwischten sie so auch das Schiff, mit welchem Dracula's Tochter unterwegs war- was den Piraten nicht so gut bekam.
Nun ist ganz in der nähe eine kleine Reisegesellschaft mit einer Kutsche unterwegs, während ein starkes Unwetter aufzieht.
Daher sucht man Schutz in der nahe gelegenen Festung, wo eine freundliche Gräfin Dracula die Gäste hereinbittet...

Von Beginn an Vollgas, könnte man sagen. Wie üblich gute Sprecher, tolle Geräuschkulisse, generell unheimliche Atmosphäre-
und keinerlei Witz oder Blödsinn wie kitzelige Werwölfe.
Nebenbei ist hier auch die Beschreibung der Gewaltdarstellungen deutlich erhöht, es wird nicht nur gebissen, es werden Hälse zerfetzt.
Trotzdem hat das Hörspiel einen Punkt, der mich schon immer tierisch genervt hat. Ich zitiere:
"Der Name Dracula hätte mir längst alles verraten müssen".
Ehrlich? Die Hauptfigur kennt den Namen Dracula (und was dahinter steckt), schöpft aber keinen Verdacht, als sich die Gräfin vorstellt?
Autsch, das gibt Minuspunkte. Einen, weil ich das als Kind schon störend fand- und einen, weil es mich heute noch mehr nervt.

7/10

IM BANN DER MONSTERSPINNE



Die Studentin Angie Stevenson fährt zum wissenschaftlichen Institut von Dr. Wyman, da dieser sie bei einer Vorlesung eingeladen hatte.
Dort angekommen behauptet dieser allerdings, sich nicht konkret daran zu erinnern- lässt die junge Frau aber trotzdem über Nacht ein.
Kaum hat man ihr gezeigt wo sie bleiben kann, hört sie auch schon seltsame Geräusche im Institut.
Dr. Wyman erklärt das mit Tierversuchen im Labor, und genau das geschieht dort auch- wenn auch anders als erwartet...

Urks... hier nervt nicht nur die labernde "Monsterspinne" und die Tatsache, dass sie eben genau das nicht ist (also ein "Monster"),
sondern auch die hektische Panik der dauerplappernden Studentin von der ersten Minute an, sobald sie im Institut angekommen ist.
Ansonsten sind Sprecher und Soundkulisse wie erwartet gehobener Standard, lediglich Grusel findet man hier nirgends.
Bestenfalls übelsten Trash der lächerlichen bis peinlichen Sorte.
Warum wird eigentlich der ebenfalls riesige, sprechende Affe aus dem Versuchslabor nicht als "Monster" bezeichnet?
Aber so eine arme sprechende Riesenspinne, die genau genommen auch nur ein Opfer der Tierversuche durch Menschen ist,
nach der Flucht aus dem Labor einfach nur in Freiheit leben und etwas essen will, ist ein Monster. Klar.
Da hat man ja noch eher Mitleid mit dem Tierchen als Angst davor- wenn es nicht so nerven würde. Nee, das war (inhaltlich) gar nix.

0/10

DRACULAS INSEL, KERKER DES GRAUENS



Die Santa Maria (Hä?) unter Kapitän Humunk (Hä??) läuft auf dem Weg nach Venedig (Hä???) vor der Küste Transsilvaniens (Hä????) auf ein Riff.
Einige Passagiere können sich zunächst auf eine Insel retten, doch schon bald wird einer von ihnen ermordet-
und der Kapitän entpuppt sich als ein Humunkulus (Aha!), ein künstlicher Mensch (siehe Cover), welcher das Schiff absichtlich auf das Riff setzte.
Als dann auch noch der Tote wieder auftaucht und nach Blut giert, wird allen klar wessen Insel das hier ist: Siehe Titel.

Okay, genau genommen ist auch diese Folge reichlich doof- aber irgendwie trotzdem (oder deswegen?) charmant inszeniert.
Geografische Unkenntnis trifft auf Inselvampire, künstliche Menschen und komplettes Desinteresse, was mit dem Rest der Schiffcrew geschehen ist.
Dass auf Draculas Insel ein unendlicher Knoblauchvorrat existiert, wundert da schon gar nicht mehr.
Ansonsten ist hier alles gehobener Standard, die Sprecher sind toll, die Geräuschkulisse sehr atmosphärisch- nur das Hirn muss man ausschalten.
Unglaublich doof, aber unter anderem auch dadurch schwer unterhaltsam. Das kann eigentlich alles nicht ernst gemeint gewesen sein, oder?

8/10

DER PAKT MIT DEM TEUFEL



Wildes Schneetreiben in Österreich und ein dadurch liegengebliebener Reisebus zwingen ein paar reisende im Schloss Moosham Schutz zu suchen.
Dorthin bringt sie nämlich der Schergentoni, welcher "zufällig" vorbeikommt, und die kleine Gruppe mit seinem Schlitten mitnimmt.
Blöd nur, dass eben dieser Schergentoni einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat- und diesem nun verängstigte Seelen bringen muss.
Ratet mal, wer auf Schloss Moosham wohnt...

Schloss Moosham... da klingelt was bei mir. Ja, das Schloss existiert wirklich- und liegt auch in Österreich.
Da wären mir zwar keine Sagen, Legenden oder Geistergeschichten bekannt, aber dort wurden in den 1970ern die beiden Klassiker
"Hexen bis aufs Blut gequält" und der Nachfolger "Hexen - Geschändet und zu Tode gequält" gedreht.
Hat zwar nichts mit dem Hörspiel zu tun, ist aber irgendwie passend.
Ebenfalls dazu passend wird hier quasi alles an Gruselatmosphäre aufgefahren, was Hörspielproduktionen so zu bieten haben.
Die wenigen Personen sind allesamt überzeugend gesprochen, und (Achtung Spoiler!) obwohl hier eigentlich kaum etwas passiert,
und die reisenden allesamt überleben (Spoiler-Ende!) kann man sich wunderbar angenehm gruseln.

8/10

DIE NACHT DER TODES-RATTE



Eine Hafenstadt in Frankreich. Hier forscht der alternde Professor Hasquet an der Verlängerung des menschlichen Lebens.
Vor allem, da er selbst schon recht alt ist, dies aber nicht akzeptieren will, ist der Professor auch zu gewissen Risiken bereit.
Seine Methode betrifft die Gehirnströme von Lebewesen, welche auf andere übertragen werden sollen-
was die Persönlichkeit des Spenders in den Empfänger überträgt, wobei der Spender ohne Gehirnfunktion danach stirbt.
Zur Sicherheit, um eventuelle Stromschwankungen abzufangen, wird eine Ratte zwischen Spender und Empfänger angeschlossen-
und natürlich geht dabei etwas gewaltig schief...

Das Cover und der Titel sind eine Mogelpackung, eine "Todes-Ratte" kommt hier nicht vor.
Was nicht bedeutet, dass das Hörspiel schlecht wäre- ganz im Gegenteil. Nur gibt es hier kein erwartetes "Monster",
sondern einen Mad Scientist- aber auch das ist ja ganz im Sinne alter Horror-Klassiker, passt also durchaus in diese Reihe.
Wie üblich sind Soundkulisse, Musik und alle Sprecher wieder passend eingesetzt, die düstere Atmosphäre baut sich herrlich auf.

7/10

DEM MONSTER AUF DER BLUTIGEN SPUR



Horst und Silvie Gallun machen mit ihrem Sohn Martin Urlaub in Frankreich.
Als Martin am Strand spielt trifft er auf zwei einheimische Jungs, welche ihm die Geschichte vom Monster Salaün erzählen.
Dieses soll in der nähe in einer Höhle hausen- und Martin soll seinen Mut beweisen und dorthin gehen.
Er trifft auch wirklich auf Salaün, doch dieser entpuppt sich als stark entstellter, schwachsinniger und ungewöhnlich großer Mensch.
Zunächst flieht Martin bei seinem Anblick- doch Salaün spürt ihn auf- und bittet ihn um Hilfe...

Was für eine Mogelpackung... "Monster"? Gibt's nicht. "Blutig"? Ist hier nichts. Salaün ist nicht mal böse- sondern nur bemitleidenswert.
Unterhaltsam (und wie üblich gut produziert) ist die ganze Geschichte durchaus. Aber gruselig? Es ist eher ein Drama. Null Grusel.

5/10

DIE TÖDLICHE BEGEGNUNG MIT DEM WERWOLF



Henry Aston ist sich sicher, ein Werwolf zu sein- weshalb er sich von seiner Frau Vera bei Vollmond im Keller anketten und einsperren lässt.
Ausgerechnet zur Vollmondzeit kommen Veras Mutter und ihre Schwester zu Besuch- und die beiden alten Damen sind sehr neugierig...

Gute Story, atmosphärisch gelungen, durchaus gruselig... wenn da nur die beiden unglaublich nervenden Tratschweiber nicht wären.
Das erste mal in dieser Reihe, dass mich Sprecher von Anfang bis Ende einfach nur nerven. Schade, da der Rest wie erwähnt gelungen ist.
Auch der Schlussgag ist hier mehr als gelungen- eigentlich ein Highlight der Gruselserie, wenn nur... ach, ich wiederhole mich.

6/10

HORROR POP SOUNDS



Wie der Name schon sagt: Hier gibt es nur Musik aus den vorherigen Folgen.
Da frage ich mich nach dem Sinn der Veröffentlichung, aber scheinbar gibt es ja durchaus ein Publikum dafür.
Mich hat das nie Interessiert- und auch heute steht sie nur im Regal, damit das Farbmuster der Reihe komplett ist.
Angehört habe ich das Ding mangels Interesse nie...

Ohne Wertung

UNGEHEUER AUS DER TIEFE



Sommerurlaub? Gute Idee! Segelyachten, eine kleine Insel, Ferienwohnungen, Strand und Sonne.
Wenn da nur die durch illegal im Meer versenkten Fässer mit Atommüll nicht wären, welche die Meeresbewohner drastisch verändern...

Öko-Horror, wer denkt da nicht gleich an den ersten, originalen Godzilla? Passt ja auch irgendwie. Wird das Hörspiel ebenso kultig?
Mag sein, wenn auch eher dank des (sehr) hohen Trash-Anteils.
Das Hörspiel macht richtig Laune, aber hier muss man wirklich mal wieder sein Gehirn abschalten um es zu genießen.
Eine Sofortbildkamera mit Mehrfachauslöser, die aber natürlich nur ein Bild macht? Einstürzende Tische durch Gedankenkraft des Monsters?
Gedankenlesen und sogar sprechen durch die Menschen in der Nähe? Nebel erzeugen? Sich an Land fortbewegen?
Alles kein Problem für das Monster, Radioaktivität macht's möglich. Leider kann man am Ende das Giftmüll-Monster ganz einfach vergiften.
Das bedeutet aber nicht, dass man hier beim Rest geschludert hätte. Sprecher, Musik und Geräuschkulisse fallen hier extrem positiv auf,
allein das brüllen des Monsters klingt hier sehr viel bedrohlicher als alles, was man in dieser Reihe bisher gehört hat.

7/10

DIE INSEL DER ZOMBIES



Clarissa Deighton, eine junge Frau aus New York, erbt eine alte Plantage auf einer karibischen Insel.
Gerade dort angekommen hat sie schon ein schockierendes Erlebnis mit den Geheimnissen der Karibik, ihrer Flüche und Gefahren:
Ein Mann wankt über eine Brücke und stürzt ins Wasser- beim Versuch ihn zu retten stellt sich dieser als lebender Toter, ein Zombie, heraus.
Auf der Plantage angekommen bemerkt Clarissa schnell, dass sie auf der Insel nicht erwünscht ist.
Nicht nur Machon, der Verwalter des Anwesens, welcher von den Einwohnern auch "Herr der Insel" genannt wird benimmt sich seltsam,
auch lautes Trommeln in der Nacht, Voodoo-Puppen und entweihte Kreuze tragen nicht gerade dazu bei, sich hier wohl und sicher zu fühlen...

Eines fällt hier sofort auf: Diese Folge ist wohl die düsterste der gesamten Reihe. Keine Spur von Humor, weder gewollt noch unfreiwillig.
Das schlurfende Geräusch der Untoten, die Voodoo-Trommeln im Hintergrund, stürmische Nächte samt raschelnder Palmen-
hier geht es wirklich trostlos und bedrohlich zu, was die gesamte Atmosphäre der Geschichte beherrscht.
Dies ist immer noch eine Gruselserie für Jugendliche, daher dürfen Zombies zwar auch mal zubeißen,
aber man kriegt das nur im nachhinein erzählt. Wirklich brutale Szenen gibt es nicht, aber düsterer Grusel-Horror ist allgegenwärtig.

10/10

DAS WELTRAUM-MONSTER



Das Forschungsraumschiff Drakon ist mit 8 Personen als Besatzung unterwegs vom Planeten Paradise zurück zur Erde.
Auf dem gar nicht mal so paradiesischen Planeten hat sich allerdings ein Monster an Bord geschmuggelt.
Zum Glück hat man aber auch den Kampfroboter Sulky an Bord, welcher doch so ein Problemchen locker lösen sollte, oder?

Urks...ein billiger, unglaubwürdiger und peinlicher Alien-Klon für Kinder.
Die Sprecher gehen wie üblich in Ordnung, die generelle Atmosphäre ist eher schwach- und eine Bedrohung ist gefühlt kaum vorhanden.
Der Kampfroboter wirkt und klingt in seinen (vor allem bei Bewegung) Geräuschen wie ein Plastikspielzeug für Kinder-
und ist auch ziemlich genau eine Sekunde, nach dem er auf das Monster trifft schon zerlegter Plastikschrott.
Nee, das war gar nix. Vielleicht wirkt das Ding auf 12-jährige, welche Alien nicht kennen etwas besser- aber wohl wirklich nur "etwas".

2/10

Als Jahre später eine Neuauflage der Gruselserie auf CD anstand, musste man aus rechtlichen Gründen die damalige Folge 15 streichen.
Die Rechte an der Musik der "Horror Pop Sounds" waren nicht mehr bei Europa, man hätte für eine erneute Veröffentlichung
wohl noch ein mal dafür bezahlen müssen- also ersetzte man die Musik einfach durch ein anderes, deutlich älteres, aber passendes Hörspiel.
Ich persönlich finde das toll, die Musik hat mich eh nie interessiert- und beim Thema Nessie kann man (für mich) eh nicht viel falsch machen.
Somit ist das die einzige Folge welche in meinem Regal auf CD steht, da ich die damalige Kassette leider nicht selbst hatte und habe.

NESSIE - DAS UNGEHEUER VON LOCH NESS



Die Journalisten Eireen Fox und Tom Fawley sind hinter einer großen Story her. Und was könnte größer als das Ungeheuer von Loch Ness sein?
Doch gibt es das Ungeheuer wirklich? Einiges spricht dafür, nicht nur das unheimliche Gebrüll, welches man manchmal am See hören kann.
Als die beiden mit einem Boot auf die Suche gehen, meint Eireen einen menschlichen Kopf im Wasser gesehen zu haben-
als sie noch eine blutverschmierte Mütze, und schließlich eine zerfetzte Leiche im Wasser finden, scheint kein Zweifel mehr zu bestehen.
Etwas ist dort in der Dunkelheit des Sees... und jetzt werden die beiden erst richtig neugierig.

Eireen Fox und Tom Fawley? Ja, genau die! Hier somit genau genommen noch VOR der eigentlichen Gruselserie, also in ihrem ersten Abenteuer!
Wie die beiden sich freundschaftlich zanken als sie mitten im Unwetter mit einem Platten liegenbleiben ist ein witziger Einstieg in die Geschichte.
Überhaupt halten sich hier Humor und Mystery-Touch sehr gelungen die Waage, die Stimmung ist angenehm gruselig-
und die Sprecher waren bei Europa schon damals, vor der eigentlichen Gruselserie, über jeden Zweifel erhaben.
Mir fehlt wie erwähnt der Vergleich zum Original- aber ich vermute dass auch in diesem Hörspiel nicht die damalige Musik zu hören ist.
Die musikalische Untermalung ist durchaus passend und stört zu keiner Zeit- wirkt aber deutlich moderner als in den anderen (alten) Folgen.

8/10

EUROPA (NEUE) GRUSELSERIE

Bereits 1982 war die Original Gruselserie schon wieder beendet, seit 2019, ganze 38 Jahre später, wird die Serie weitergeführt...
H.G. Francis starb leider 2011, so dass die neue Serie ohne ihn auskommen muss- und wieder mit einer Nummer 1 beginnt.
Ansonsten hat man sich stark an die "Klassiker" angelehnt:
Damals abwechselnd Neonpink und Neongrün, heute Neongelb und Neonblau (mein Scanner scheint Neonfarben nicht zu mögen...)-
und auch die Covergestaltung mit den Zeichnungen erinnert an die alte Serie.

POLTERABEND - NACHT DES ENTSETZENS



Gudrun und Gerhard stehen kurz vor der Trauung, was natürlich mit einigen Gästen gefeiert wird.
Allerdings scheint irgendjemand -oder irgendetwas- ein Problem mit der nahenden Hochzeit zu haben.
Nach einer Weile taucht der Geist der verstorbenen Ex-Frau von Gerhard auf,
und beginnt die Feier zu terrorisieren. Dazu hat sie auch guten Grund...

Die Sprecher sind erwartungsgemäß professionell, die Geräuschuntermalung ist ebenfalls passend.
So richtig "Gruselatmosphäre" kommt erst ab etwa der Hälfte auf, dann wird es halbwegs spannend.
Warum "halbwegs"? Wer aufmerksam zuhört kommt dem "Geheimnis" schon relativ schnell auf die Spur.
Dafür sorgt schon alleine die Gästeliste, und natürlich die Reaktionen von Gerhard, wenn diese vorgestellt werden.
Auch manch anderer Punkt vermieste mir den Hörgenuss ein wenig:
Nach diversen übernatürlichen Vorkommnissen und sogar einer Toten kriegt die gesamte Gruppe Panik,
nur weil die Uhr um Mitternacht schlägt, was ja die "Geisterstunde" sein soll? Öhm...

4/10

YETI - KREATUR AUS DEM HIMALAYA



Am Himalaya wird die Kamera eines verschollenen Expeditionstrupps gefunden.
Auf einem der enthaltenen Bilder ist eine riesige Kreatur zu sehen, welche vermutlich ein Yeti sein könnte.
Im Auftrag einer britschen Zeitung wird ein Suchtrupp zusammengestellt, welcher die Echtheit des Bildes prüfen soll.
Zunächst glaubt keiner an die Existenz eines Yetis, doch als sie in den Bergen Schüsse hören, ein Leuchtsignal sehen,
und kurz darauf auf eine Frau treffen, die ebenfalls von einem riesigen Monster berichtet, ändert sich das langsam...

Schon besser als der etwas lahme "Polterabend", was mit Sicherheit an der Thematik um den Yeti liegt.
Wie erwartet sind auch hier die Sprecher sehr passend und die Soundeffekte durchaus gelungen,
atmosphärisch und " technisch" gibt es nichts zu meckern.
Den langsamen Aufbau der Geschichte (wie schon im Vorgänger) muss man wohl mögen,
mich persönlich hat das jetzt nicht gestört, alte, "klassische" Gruselfilme sind da auch nicht anders- und die mag ich sehr.
Dass manche Handlungen der Beteiligten eher unlogisch erscheinen, kann ich noch ertragen- auch das kennt man zur Genüge.
Was mich allerdings durchaus gestört hat ist das Ende der Geschichte. Ich will das jetzt hier nicht verraten- aber... Ernsthaft?
Ich war bis kurz vor Ende der Meinung, dass mir hier zumindest ein guter 7/10 Kandidat vorliegt,
aber das Ende zieht den ansonsten gelungenen Rest leider deutlich nach unten...

5/10

MOSKITOS - ANFLUG DER KILLER-INSEKTEN



Eine Touristengruppe im Amazonas-Gebiet stößt während einer Bootsfahrt auf ein seltsames Gebäude.
Als die meisten der Gruppe sich dieses ansehen wollen, wird eine alleine an Bord gebliebene Frau scheinbar von riesigen Insekten getötet.
Auf der Suche nach Hilfe bzw. einem Telefon treffen sie am Gebäude auf einen Professor und seinen Gehilfen...

Thematisch ist das ja eigentlich wieder was für mich.
Tierhorror geht bei mir immer- und auch so mancher trashige Insektenhorrorfilm steht in meinem Regal.
Aber was man hier an Ödnis und Unlogik zusammengeschwurbelt hat, tut fast schon weh...
Die Geschichte plätschert langweilig vor sich hin, wer der Bösewicht ist bzw. woher die Moskitos kommen ist keine Überraschung.
Überraschender, oder einfach nur Saublöd, ist dann die Idee den Professor seinen einzigen Gehilfen opfern zu lassen,
um den unliebsamen Zeugen zu demonstrieren was hier passiert- anstatt einen der Touristen dafür zu nehmen.
Die Sprecher machen ihre Arbeit meines Erachtens ohne höhen und tiefen, also in Ordnung ohne zu begeistern,
Musik und Geräusche passen sich dem an- Atmosphärisch geht das schon klar. Nur blöd, wenn der Rest nicht passt.
Gruselig ist da eher wenig, dafür ist aber einer der Protagonisten ziemlich nervig- was aber natürlich beabsichtigt ist.
Auch wenn der Schlussgag durch eben diese Nervensäge schon fast unverschämt und peinlich daherkommt.

3/10

PROJEKT X - INVASION DER ALIENS



Im Schwarzwald wurden UFOs gesichtet. Zwei nervige Schüler sind neugierig und wollen Aliens gucken.

Die schlechten, nervigen Kindersprecher. Diese schlechte, nervige Cordula-Sprecherin.
Die dämlichen Dialoge ("steigen wir auf unsre Bonanza-Räder") der ultraschlauen Erklärbär-Kinder.
Die seltsamen Funksprüche und Geräusche- als alter CB-Funker tat mir das schon weh.
Die unglaublich öde Story ohne jede Spannung oder gar Grusel.
Die teils bei Hitchcock's Psycho geklaute/angelehnte Musik.
Die peinliche und in die Länge gezogene Moralpredigt am Ende.
Ja, das empfand ich alles als wirklich gruselig. Gruselig schlecht.

0/10

DRACULA - TOD IM ALL



Die Raumschiffbesatzung der Xeron 4 empfängt auf dem Heimweg zur Erde ein unbekanntes Funksignal, welchem nachgegangen wird.
Das Signal kommt von einem unbewohnten Planeten, und als man das Objekt gefunden hat staunt man nicht schlecht-
entpuppt sich das ganze doch als ein von Menschenhand geschaffener, mit schweren Ketten verschnürter Sarg.
Natürlich wird der Sarg mit an Bord gebracht und auch geöffnet- aber das hätte man lieber sein lassen sollen...

Überraschung! Nach den vorherigen Gurken dieser Reihe hatte ich auch vom Tod im All nichts erwartet-
alleine schon weil ja auch ganz klischeehaft ein Dracula im Titel vorkommt. Klingt nach üblem Trash...
Erstaunlicherweise funktioniert das ganze sogar recht gut, das erste mal in dieser Reihe kommt wirklich ein wenig Gruselstimmung auf.
Zwar immer noch mit Luft nach oben, aber deutlich besser und näher an den "Klassikern" als erwartet.
Eine Mischung aus Alien, ein wenig Lifeforce und einer beliebigen irdischen Dracula-Story samt üblichen Klischees erwartet den Hörer,
die Geschichte bleibt durchgehend unterhaltsam und auch technisch gibt es nichts zu meckern.
Man hätte allerdings meiner Meinung nach mehr daraus machen können, wenn man sich statt an Dracula
neben dem schon erwähnten Alien eher an dem Film Dark Side of the Moon oder dem ebenfalls erwähnten Lifeforce orientiert hätte.
Mir persönlich hätte das deutlich mehr zugesagt als wieder mal nur der berühmte Klischee-Blutsauger, wenn auch diesmal im All.
Trotzdem ist der Tod im All meiner Meinung nach das bisherige Highlight der Gruselserie.

7/10

SOS - WASSERLEICHEN AN BORD



Urlaub auf einer Yacht, nur Sonne und das Meer um einen herum.
So hätten das die beiden Paare ganz gerne, welche zusammen auf dem schwimmenden Luxus-Hotel unterwegs sind.
Dummerweise gibt es neben Sonne und Meer auch Zombie-Wasserleichen, die den Urlaub ein klein wenig stören.

Ich hatte ja gehofft dass auch diese Folge eher ins amüsant-trashige abdriftet, der Titel spricht ja auch eher dafür-
aber leider ist das ganze wohl eigentlich ernster gemeint als es dank einiger Kritikpunkte rüberkommt.
Von Anfang an nervt die Sprecherin der Yvette unglaublich- und das mit jedem schräg-piepsigen Ton den sie von sich gibt.
Die Dialoge sind teils nicht viel besser- Sprüche wie "nimm das!" oder "Ich werde verbrennen!" wirken einfach unglaubwürdig und aufgesetzt-
und generell wird einfach zu viel (vor allem von Yvette) gelabert und zu wenig Atmosphäre und Bedrohung aufgebaut.
Wenn mal die Wasserleichen auftauchen ist das immer nur kurz und vor allem akustisch schwach bis ungewollt lustig umgesetzt.
Spannung? Nicht gefunden. Dafür aber Overacting. Da hätte man deutlich mehr draus machen können.
Taugt meiner Meinung nach weder als Trash noch als ernsthafter Grusler.

3/10

MONDÄRA - IM TODESGRIFF DER WÜRGEPFLANZE



Hattie und Henry Miller sind auf dem Heimweg von einer Party unterwegs, als ihnen eine ältere Frau vor das Auto läuft.
Diese scheint ein wenig verwirrt, berichtet sie doch dass sie in dem Nahe gelegenen Seniorenwohnheim in dem sie wohnt
fürchterliche Todesschreie gehört habe und ihre Freundin vermisst.
Die beiden begleiten die Seniorin zurück zu ihrem Wohnsitz und wollen mit der Heimleitung reden-
dort werden sie allerdings ziemlich abweisend behandelt, was die Neugier der Millers natürlich nur verstärkt.
Was sie dort allerdings bei ihren Nachforschungen entdecken scheint unglaublich- ist aber real...

Überraschung! Die Geschichte ist weit weniger trashig inszeniert, als man bei diesem Titel glauben mag.
Die Sprecher sind toll, die Atmosphäre ist stets passend- und mit einer knappen Stunde Laufzeit
wurde hier auch das perfekte Maß gefunden, die Charaktere einzuführen und die Spannung aufzubauen.
Für mich definitiv das bisherige Highlight der Gruselserie- und auch generell ein toller Grusler!

8/10

FRANKENSTEINS NICHTE - ERBIN DES WAHNSINNS



Martin und Orlando sind alte Freunde und wollen der Natur ein wenig nachzuhelfen was gutes aussehen angeht.
Auf geht's in Victoria Stone's Schönheitsklinik, welche zwar herrlich altmodisch aussieht,
jedoch mit modernster Technik ausgestattet sein soll. Aber schon am ersten Abend hören die beiden Schreie in der Klinik...

Die Geschichte startet gar nicht mal übel. Die Hauptfiguren sind gut gesprochen und die Geräuschkulisse und Musik sind passend.
Beim ersten Hören der Victoria Stone-Sprecherin hat sich der gute Eindruck für mich aber leider schon erledigt.
Diese klingt in meinen Ohren einfach nur hölzern und unglaubwürdig- und wird kurze Zeit später nur noch nervig.
Nach dem nächtlich belauschten Gespräch und der gehörten Schreie bleiben die beiden also wirklich noch über Nacht in der Klinik?
Kann man blöd sein? Ja, kann man. Ich war ja auch so blöd mir trotzdem diese Hörspiel-Gurke komplett anzuhören,
obwohl spätestens am Ende von Kapitel 3 für mich das Fazit schon klar war. Besser wird's auch wirklich nicht mehr,
der selten blöde Schlussgag und das dämliche Lachen am Ende ziehen dann alles noch weiter runter.

1/10

OUIJA - TERROR IM GEISTERHAUS



Ein paar 30 jährige "Mädels", welche zumindest teilweise eher nach Rentnerin klingen,
gackern auf einer Geburtstagsparty in einem alten, verlassenen Haus albern herum.
Das besondere an der Party im unerlaubt betretenen Haus soll eine Seance sein-
und kaum ausprobiert, schon hat man Kontakt mit dem Geist eines Massenmörders...

Nix erwartet, genau das gekriegt. Teils nervige, unpassende Sprecherinnen- und keine Gruselstimmung.
Dafür viel Gelaber (auch vom Geist) ohne Sinn für die Handlung, samt unglaubwürdigen Dialogen und Reaktionen der "Mädels".
Der Geist muss allen Dumpfbacken (also Hörern und Mädels) sogar erklären dass er durch die Seance heraufbeschworen wurde.
Das Ende enttäuscht auch mal wieder, aber immerhin gibt's diesmal kein blödes aufgesetztes Kichern am Ende.
Lediglich die Geräuschkulisse ist in Ordnung- also alles wie gehabt in Minninger's "Gruselserie".

1/10

SUBWAY 666 - ENDSTATION HÖLLE



Chris und Nadine verpassen nach einem Musical-Besuch die letzte reguläre U-Bahn.
Völlig unerwartet kommt noch eine weitere Bahn an, und der freundliche Schaffner lässt die beiden einsteigen.
Doch die U-Bahn 666 ist keine normale Bahn- und hat nur ausgesuchte Passagiere an Bord...

Soll ich das Hörspiel jetzt als "Grusel" bewerten? Dann ist's fast ein Totalausfall. Gruselig fand ich hier einfach gar nichts.
Trotzdem bin ich sehr angenehm überrascht, denn durchaus spannend wird hier eine recht interessante Story erzählt,
welche zwar übernatürlich angehaucht ist, die ich so aber definitiv nicht erwartet habe.
Handwerklich gibt es nichts zu meckern: Die Sprecher sind ebenso wie die gesamte Geräuschkulisse überzeugend,
und die Geschichte ist mal etwas völlig anderes. Auf einen peinlichen Schlussgag hat man hier zum Glück auch verzichtet.
Für mich ist diese Folge das bisherige Highlight der neuen Gruselserie. Und das fast ganz ohne "Grusel"...
Das hässliche und vor allem nicht zur Geschichte passende Cover ist hier mein einziger Kritikpunkt.

9/10

GOTHIC LAND - TREIBJAGD IM VERGNÜGUNGSPARK



Ein paar ausgewählte Gäste dürfen als Testpersonen den neuen Vergnügungspark Gothic Land erkunden.
Geboten werden Monstertown, Vampire Valley, Ghost Village, Zombie Park- und die Bloody Coaster to Hell-Achterbahn.
Wie nicht anders zu erwarten geht dabei aber natürlich einiges schief...

Bei der Geschichte hat man sich eindeutig von Westworld inspirieren lassen- dort war es das Freizeitland Delos, hier eben das Gothic Land.
Auch dass die Angestellten im Überwachungszentrum des Gothic Land im Hintergrund bereits erste Probleme erkennen,
aber zunächst eher verwundert reagieren statt sofort einzugreifen ist nichts neues.
Die Sprecher und Geräuschkulisse gehen in Ordnung, auch wenn ich speziell die Peitschendomina Donna absolut nicht ernst nehmen kann.
Am Ende von Kapitel 4 (von 6) gibt's dann einen Twist, der zwar halbwegs überrascht-
aber irgendwie reichlich lahm inszeniert ist, und dem Zuhörer im folgenden auch komplett am Hintern vorbeigeht.
Spannender wird es dadurch allerdings nicht- eher im Gegenteil: Der Erklärbär-Anteil durch die Angestellten steigt, die Spannung sinkt.
Insgesamt eine bestenfalls akzeptable Folge der Gruselserie, auch weil der Grusel mal wieder eher sparsam eingesetzt wird-
ausser man gruselt sich vor Peitschenschwingenden Dominas.
Die erwarteten Horrorfiguren kommen leider nur eher nebenbei und hauptsächlich im letzten Kapitel gegen Ende vor,
da wurde ordentlich potential verschenkt. Wie der Aufstand der KI-Monster dann gestoppt wird, ist in meinen Augen auch nur lächerlich.
Ich zitiere mal aus dem Hörspiel: "Das sinnlose wird eliminiert". Dann sollte man die Gruselserie mangels Grusel am besten aufgeben.

4/10

DER UNSICHTBARE - INJEKTION DES BÖSEN



Frank Denton sitzt im Knast- und das wird sich wohl auch nicht ändern. Ausser... er nimmt an einem Experiment teil.
Ihm wird angeboten an einem Experiment teilzunehmen, welches ihn durch eine Injektion unsichtbar machen soll.
Im unsichtbaren Zustand soll er dann einen Auftrag erledigen, und danach möglichst schnell zurückkehren-
denn mit der Injektion wurde ihm auch ein Gift gespritzt. Das Gegenmittel gibt es nach erledigtem Auftrag...

Zuerst: Gruselig ist hier mal wieder wenig bis gar nichts. Eher ein Krimi mit übernatürlichem Einschlag.
Aber: Die Story ist gelungen, die technische Seite sowieso- und es bleibt interessant und spannend bis zum Ende.
Mit der bekannten Geschichte, welche schon mehrfach vertont und verfilmt wurde, hat das Hörspiel wenig gemein-
hier wird eine eigenständige Geschichte erzählt- und das ist durchaus positiv zu erwähnen.
Fazit: Wieder mal kaum gruselig- aber durchaus empfehlenswerte Unterhaltung.

8/10

KAKERLAKEN - TODESBRUT DER PARASITEN



Chris und Nadine checken im Motel Sleeping Beauty ein, obwohl man am Empfang versuchte, die beiden Gäste abzuweisen.
Doch es ist schon spät, die beiden sind müde- und Chris argumentiert dementsprechend stur, ein Zimmer zu kriegen.
Kaum im Bett gelandet, hören die beiden allerdings unheimliche Geräusche...

Chris und Nadine? Die beiden aus der (meiner Meinung nach) hervorragenden Folge 10? Ja, genau die. Ein gutes Zeichen?
Durchaus- und das obwohl (oder weil?) die Geschichte fast schon wie ein Kammerspiel mit wenigen (aber sehr guten) Sprechern daherkommt.
Immerhin wird es diesmal auch durchaus gruselig, manch einer dürfte es schon fast eklig nennen.
Mein einziger Kritikpunkt: Sheriff Cooper ändert seine Meinung von Chris und Nadine deutlich zu schnell-
von Misstrauen und gewollter Festnahme zur Zusammenarbeit in ganzen zwei Sätzen? Aber das ist meckern auf hohem Niveau.
Wird die Serie inzwischen besser- oder habe ich mich nur an den zu erwartenden Trash gewöhnt?
Wie auch immer: SO darf die Serie gerne weitergehen. Das bisherige Highlight der Serie (unter  dem Gruselaspekt) für mich!

9/10

Retro1971

Noch ein paar Kult-Hörspiele von Europa in kürzerer Form:

AIRWOLF



Airwolf ist ein mit neuesten Waffensystemen ausgestatteter und beinahe unzerstörbarer Kampfhubschrauber,
welcher dank zusätzlichen Turbinen sogar mit Überschallgeschwindigkeit fliegen kann.
Kampfpilot Hawke fliegt den Airwolf zusammen mit seinem Freund und Techniker Santini.
Die beiden erledigen Aufträge für die Organisation "Die Firma", welche vom mysteriösen Erzengel geleitet wird-
und suchen nebenbei mit dem Airwolf nach Hawke's seit einem Kampfeinsatz verschollenen Bruder.

Die Hörspiel-Reihe mit 20 Folgen wirbt mit "Die Original Sprecher aus der deutschen TV-Serie" auf dem Cover, was aber nur zum Teil stimmt-
denn ausser Wolfgang Völz als Dominic Santini und den Sprecher von Erzengel erkenne ich hier keinen einzigen wieder.
(Im Pilotfilm der Serie, welcher sogar im Kino lief, war übrigens Arnold Marquis der Sprecher für Santini...)
Ganz besonders bei Huckleberry Hawke (wie ich diesen Namen hasse- warum nicht wie im Kinofilm und dem O-Ton Stringfellow Hawke?)
fällt der "falsche" Sprecher stark negativ auf, aber auch Dr. Moffet's anderer Sprecher kommt nicht halb so fies rüber wie im Film/der Serie.
Immerhin handelt es sich somit definitiv nicht um den Serien-O-Ton,
sondern wirklich um neu eingesprochene Hörspiele, inclusive der Original Musik von Sylvester Levay.
Ändert nichts daran dass mir die versprochenen Original Sprecher hier stark abgehen, vor allem und gerade bei der Hauptfigur.

Die erste Folge "Die Entführung" erzählt zwar gekürzt, aber gelungen, die Geschichte des Kino-, bzw. Pilotfilms der Reihe.
Die danach folgenden 19 Geschichten kann ich nicht sicher der Serie zuordnen, denn von dieser kenne ich nur wenige Folgen-
welche ich vor vielen Jahren noch auf VHS gesehen habe, und die mir (im Gegensatz zum Film, den ich sehr mag) nicht gefallen haben.
So gesehen ist mein Eindruck der Hörspiel-Reihe der gleiche wie damals bei den wenigen Folgen der Serie die ich kenne:
Teils okay, meist aber schwach bis langweilig, zu wenig Airwolf-Action, deutlich "Familientauglicher"
(auch die erste Folge kam als Film deutlich fieser rüber), was auch der Titel von Folge 2 schon andeutet- welche eine der schwächsten ist.
Ein paar äusserst nervige Sprecher hat die Reihe auch abgekriegt (vor allem in Folge 6, "Der verschollene Bruder" fand ich das teils übel).


DÄMONENKILLER



Dorian Hunter wird eines Tages völlig überraschend damit konfrontiert, dass er mehrere Brüder hat-
und sein Vater ein Dämon namens Asmodi ist, das Oberhaupt der "schwarzen Familie".
Während seine Brüder begeistert das Erbe der Familie annehmen, weigert sich Dorian dieser beizutreten-
und gilt seitdem als Außenseiter und verbitterter Kämpfer gegen das Böse.
Dorian selbst hat dadurch auch keine magischen Fähigkeiten, kann allerdings dämonische Wesen als solche erkennen.
So lernt er auch die Hexe Coco Zamis kennen, welche sich ihm im Kampf gegen das Böse anschließt.

Ursprünglich handelt es sich beim Dämonenkiller um eine Heftroman-und Taschenbuch-Reihe,
inhaltlich ähnlich der John Sinclair Geschichten, welche es ja ebenfalls als Hörspiele gibt.
Unter dem Europa-Hörspiellabel sind 1984 die obigen fünf Dämonenkiller-Hörspiele veröffentlicht worden,
weitere (mindestens) drei waren geplant, kamen aber leider nicht mehr auf den Markt.
Leider, denn die Reihe war durchaus gelungen. Erst 2008 hat man die Serie wieder aufleben lassen,
seitdem werden die Geschichten bis heute unter dem Titel "Dorian Hunter - Dämonenkiller" auf CD veröffentlicht.


Und mein persönliches Europa-Highlight:

NACHTS WENN DER TEUFEL KAM



Der geistig zurückgebliebene Bruno Lüdke, genannt der "doofe Bruno",
begeht während der Zeit des Nationalsozialismus diverse Morde und Vergewaltigungen.
Dank seinem §51 (Unzurechnungsfähigkeit, bzw. "Schwachsinn") und der Ansage der Nazis,
dass es unter ihrer Führung keine Verbrechen mehr gibt, wird hier vieles vertuscht- oder erst gar nicht ermittelt.
Denn es kann ja nicht sein dass ein minderbemittelter sich durch Deutschland mordet- der noch dazu kein Jude ist.
Lediglich der junge und unerfahrene Kommissar Franz will lieber die Wahrheit ans Licht bringen,
oder besser gesagt unbedingt Lüdke überführen- was ihm von Vorgesetzten und der SS nicht gerade einfach gemacht wird...

Das Hörspiel-Label EUROPA hat sich in den 80'er Jahren mit der "Bestseller"-Reihe kurzzeitig an "erwachsene" Themen gewagt-
und überzeugt damit auf ganzer Linie! Thematisch wie auch technisch ist hier alles vom feinsten.
Generell sehr gute Sprecher, vor allem Bruno kommt extrem authentisch rüber,
und eine geradezu perfekte Laufzeit, welche keinerlei Langeweile aufkommen lässt.
Es gibt hier nur einen einzigen Schwachpunkt, aber für den kann niemand etwas, der am Hörspiel beteiligt war.
Erst in den 90'er Jahren rollte man das ganze noch ein mal auf- und kam irgendwann zu dem Schluss,
dass Lüdke wohl unschuldig war- und man ihm die Geständnisse quasi vorgesagt hatte, bis er alles bestätigte.
Im Grunde war Lüdke also auch nur ein Opfer der NS-Regierung,
was den eh schon recht harten Schluss der Geschichte noch deutlich fieser wirken lässt.
Inszenatorisch jedenfalls ein wahres Highlight- auch wenn inzwischen bekannt ist, dass hier inhaltlich beinahe alles falsch ist.
Hier erlebt man mit (dann erst recht) aber auch ohne dem aktuellen Wissensstand mehr "Horror" als bei jedem anderen Hörspiel.

mark208

Hörspiele hatte ich glaube ich nur auf Schallplatte, meine ich hatte Lederstrumpf und Karl May Sachen

Retro1971

:rolleyes: Seltsames Review da oben...  :lol:

Da im anderen Thread nach Splatterhörspielen gefragt wurde:

Alle Produktionen aus dem Dunstkreis von Gerold Darynger, welcher für und unter vielen Labels an Hörspielen mitgearbeitet,
sowie auch selbst Hörspiele und Lesungen produziert und vertrieben hat:
GIFTSTACHEL, RATTENMOND, OHRHORROR, AUDIOSTERNE...
Die Anfänge waren mehr als nur bescheiden, aber eine Steigerung ist ab dem dritten Werk deutlich erkennbar.



GIFTSTACHEL 0001 - DETOLATES BLUTSTERN



Bereits wenige Sekunden nach dem starten des Hörspiels kann man eines mit Sicherheit sagen: Man hört hier etwas besonderes.
Leider etwas besonders schlechtes!
Alleine schon die Idee den Sprecher, welcher dem geneigten Hörer erzählt dass es sich hier um ein Hörspiel für Erwachsene handelt,
dermaßen viel Hall auf die Stimme zu legen dass man ihn kaum versteht und von der ersten Sekunde an genervt ist, lässt schlimmes erahnen.

Inhaltlich geht es hier reichlich wirr und durcheinander um die 8-jährige Evelyn,
Kinderschänder, Vatermord, Hexenverfolgung und natürlich den Namensgebenden Dämon Detolates.
Es wird zwar versucht so etwas wie eine Geschichte zu erzählen,
aber eigentlich geht es wohl nur darum Tabus zu brechen, Ekelszenen genau zu beschreiben, und damit zu provozieren.

Der Detolates-Sprecher mit verfremdeter Stimme ist eine Katastrophe und teils schwer verständlich,
was auch an der meist fürchterlichen Musik-und Geräuschuntermalung liegt.
Aber auch die Klarstimmen sind mit dem Begriff "Amateurhaft" schon viel zu positiv beschrieben, und offensichtlich wird viel abgelesen.
Manch einer schafft es nicht einmal durchgehende Sätze zu artikulieren, was man deutlich anhand zusammengestückelter Sätze erkennen kann.
Auch die generelle Tonqualität lässt stark zu wünschen übrig, rein Produktionstechnisch liegt hier ein echter Totalausfall vor.
Wer sich das freiwillig fast eine ganze Stunde lang antut muss schon wirklich hart im nehmen sein-
nicht nur wegen dem Inhalt, sondern wegen der zu 100% komplett vergeigten Produktion dieses "Hörspiels".

0/10

GIFTSTACHEL 0002 - SATANUS VENEZIA



Wieder der nervige Hall auf der dadurch fast unverständlichen Stimme , welche den Hörer begrüßt.
Hat sich sonst was geändert? Oder vielleicht sogar gebessert? Man sollte ja annehmen dürfen, dass eine Steigerung erkennbar ist...

Catarina wurde von den Ärzten aufgegeben, ihr Körper ist von Tumoren regelrecht zerfressen.
Als sie ins Koma fällt bekommt sie erstaunlicherweise eine Chance zu überleben-
denn in diesem Zustand erkennt ihre Seele, dass die Tumore nichts anderes als das personifizierte Böse sind:
Dämonen aus alten Zeiten, welche ihren Körper angreifen, aber durchaus besiegt werden können.
Währenddessen kommt Catarina's Vater langsam dem Geheimnis auf die Spur, woher die Dämonen kommen...

Die Erzählerin der Geschichte klingt teils regelrecht gelangweilt, und man merkt deutlich dass der Text einfach nur emotionslos abgelesen wird.
Auch die sonstigen Sprecher sind noch immer auf unterstem Niveau angesiedelt.
Wieder muss man sich ärgern, dank der "tollen", scheinbar sehr beliebten Stimmenverfremdung böser Charaktere manches kaum zu verstehen-
oder alternativ ein Grinsen im Gesicht zu haben, denn teils wird jedes Wort so übertrieben betont, dass es trotz Verfremdung verständlich wird.
Auch toll. Man versteht jetzt etwas mehr, es klingt aber nur noch lächerlich und peinlich.
Der Einsatz von nerviger, teils unpassender Musik und diverser Geräusche hat sich gesteigert und nervt noch mehr als im Vorgänger.
Hier wurde zwar versucht eine bessere, vielschichtigere Story inklusive einiger Zeitsprünge zu erzählen,
aber wie schon im Vorgänger hilft das nur wenig, wenn das drumherum nicht stimmt.
Inhaltlich also zumindest besser als der Vorgänger, aber ein "Hörgenuss" kann sich dank übler Produktion auch hier nicht einstellen.

1/10

GIFTSTACHEL 0003 - DAS PUPPENHAUS



Die Begrüßung des Hörers mit einer verfremdeten Stimme hat man auch hier zwar beibehalten, aber immerhin deutlich verkürzt.
Ein gutes Zeichen?

Ein Gemälde aus dem 16.Jahrhundert, welches den sogenannten "Blutbischof" zeigt, scheint Menschen zu beeinflussen.
Eben dieses Bild hat Mark Layne gerade erworben und im Haus der Familie aufgehängt.
Schon bald beginnt er grausame Dinge zu sehen: Sein Hund bringt ihm abgeschnittene menschliche Finger,
und im Puppenhaus der Tochter liegen herausgerissene menschliche Herzen...

Die Giftstachel-Macher haben dazugelernt: Der Hintergrund ist nicht mehr mit unpassender Musik und Geräuschen zugekleistert.
Alleine dadurch ist "Das Puppenhaus" schon deutlich anhörbarer geworden als beide Vorgänger,
und sogar der Erzähler und die Sprecher haben sich deutlich gesteigert- zwar nicht auf Profi-Niveau, aber zumindest durchaus anhörbar.
Die Geschichte verzichtet auf übertrieben kontroverse Inhalte und bleibt weitestgehend realistisch- sofern man das im Horrorbereich sein kann.
Auch die Laufzeit ist passend: Nicht zu kurz, nicht zu lang- und ebenso frei von Langeweile wie von "erzwungenem" Splatter rein zur Provokation.
Hier kann man als Horrorfreund durchaus mal ein Ohr riskieren!

6/10

KURU - DER LACHENDE TOD



Eine Expeditionsgruppe ist im Dschungel Neuguineas unterwegs, wo sie nicht nur auf hochgiftige Spinnen in den Bäumen
und Piranhas in Flüssen treffen, sondern auch auf einen Kannibalenstamm...

Keine Frage: Für das Zielpublikum wird hier einiges geboten. Nur, was genau ist denn die Zielgruppe solcher Hörspiele?
Ganz klar die Fans von Splatterfilmen- und eher nicht der typische Grusel-Hörspiel-Hörer.
Laut Cover ist "Kuru" empfohlen ab 16 Jahren, und das sollte man auch durchaus ernst nehmen.
Wenn wir schon bei Splatterfilmen sind: Das ganze erinnert doch recht stark an die italienischen 80'er Jahre-Kannibalenfilme,
und damit meine ich jetzt nicht nur die Handlung.
Auch die Gewaltdarstellung ist hier sehr genau beschrieben und sicher nicht für jeden geeignet.
Aber: Wer sich das Cover genau ansieht und dann zugreift, der sollte hinterher lieber seine Klappe halten und nicht meckern.
Man bekommt das, was laut Cover zu erwarten ist. Eine Prise Hardcore-Sex und eine Menge explizit beschriebene Kannibalismus-Szenen.
Technisch gesehen ist das ganze zwar eher mittelmäßig, aber zumindest doch deutlich über Amateur-Niveau.
Die größten Kritikpunkte sind meiner Meinung nach die deutlich zu lange Laufzeit von knapp 80 Minuten,
welche auch noch etwa die Hälfte der Laufzeit vom Erzähler getragen wird,
und die Tatsache dass die Sprecher (welche ihren Job ganz gut machen) immer klingen, als wäre ein "Hall" auf dem Ton.
Ist halt blöd, wenn man genau hört dass das ganze in einem Studio oder zumindest einem geschlossenen Raum aufgenommen wurde,
obwohl die Truppe gerade im Dschungel unterwegs ist.

Wirklich "gut" ist das Hörspiel nicht, aber auch weit entfernt von einer angeblichen Katastrophe, wie man immer mal liest.
Wer auf der Suche nach einem Splatter-Hörspiel ist wird hier fündig, muss aber mit oben erwähnten Schwächen leben.
Wenn man dagegen auf die klassischen Grusler von H.G. Francis, Dan Shocker oder die John Sinclair-Reihe steht:
Hier findet ihr weder die Qualität der erwähnten Reihen, noch deren "klassischen" Grusel. Dafür aber Splatter und Gedärme.

5/10

ZORN - KAPITEL 1



Im Jahr 2050 gerät ein deutsches Raumschiff in die Nähe eines schwarzen Loches und wird von diesem angezogen.
Zwei Frauen können mit einer Rettungskapsel entkommen, geraten aber in einen Zeitstrudel, welcher sie in die Zukunft führt.
Im Jahr 2084 angekommen hat sich in Deutschland einiges geändert.
Nicht nur, dass es jetzt "Euroland" heißt, es wurde auch zum totalitären, komplett überwachten Staat.
Bücher und Musik sind größtenteils verboten, Internet und Mobiltelefone dienen dem Staat zur Überwachung der Bevölkerung.
Doch natürlich gibt es noch ein paar wenige Menschen die sich nicht anpassen und unterdrücken lassen wollen,
auch wenn darauf die Todesstrafe steht...

Auch "Zorn" ist ein Splatter-Hörspiel aus dem Hause Giftstachel, obwohl auf dem (unpassendem) Cover nichts davon zu sehen ist.
Inhaltlich ist das ganze allerdings keine Horrorgeschichte, sondern eher düstere Science Fiction.
Bedient hat man sich offensichtlich bei Vorbildern wie "Fahrenheit 451" und "1984" (welche laut Hörspiel in Euroland verboten sind).
Kein Wunder dass die Geschichte an sich durchaus potential hat, und wohl auch Fortsetzungen geplant waren- die aber nicht kamen.
Hier hat man sich also ein wenig an Gesellschaftskritik versucht und mit Splatterszenen vermischt,
was leider größtenteils reichlich trashig rüberkommt- nicht unbedingt wegen dieser Mischung, sondern vor allem wegen einiger Sprecher.
Die meisten arbeiten zwar im guten bis erträglichen Bereich, ein paar beinahe unerträglich schlechte sind allerdings auch dabei.
Ansonsten ist die Produktion in Ordnung, Musik und Effekte werden auch hier deutlich sparsamer, aber passender eingesetzt
als noch in den ersten beiden "Giftstachel"-Geschichten.
Wirklich professionell ist das ganze nicht, aber auch kein Totalausfall- und inhaltlich nicht uninteressant.

5/10

APOKRYPHUS



Seit Jahrhunderten schon existieren Geheimbünde und Geheimgesellschaften mitten unter uns.
welche mehr oder weniger erfolgreich versuchen, Einfluss auf das Weltgeschehen zu nehmen.
Am aktivsten waren diese im Mittelalter und zur Zeit des zweiten Weltkrieges.
Aber auch heute noch sollte man Andeutungen und Hinweise auf solche Aktivitäten ernst nehmen...

Mit dem Thema Geheimbünde hat man schon mal generell einen guten Start erwischt,
denn dieses scheint im Hörspielbereich ja noch nicht allzu oft aufgetaucht zu sein.
Das ganze kommt, wie erwartet, teilweise auch recht splatterig daher- aber immerhin weniger trashig als gedacht.
Offensichtlich hat man die Story ursprünglich auf eine längere Laufzeit, also weitere Fortsetzungen ausgelegt-
was zwar ganz schön sein könnte, in dem Fall nur leider schon wieder nach hinten losgeht, da auch hier keine Fortsetzung kam.
Das ist wirklich schade, denn zum einen ist "Apokryphus" im gesamten das bisher beste Hörspiel
aus dem Dunstkreis von Giftstachel / Ohrhorror / Darynger und auch mit passablen Sprechern ausgestattet,
zum anderen endet die Geschichte zur Zeit des zweiten Weltkrieges-
obwohl (nicht nur wenn man das Cover betrachtet) angedeutet wird dass es eigentlich weitergehen sollte.

7/10

DÜSTERE BALLADEN - HALLOWEEN SONDEREDITIONEN



Hierbei handelt es sich nicht um Hörspiele, sondern um inszenierte Lesungen-
auch wenn hinter allem wieder der von Giftstachel, Ohrhorror usw. bekannte Name Darynger steht.
Unter dem (wieder mal) neuen Label "Audiosterne" versucht man es hier mit einem anderen Konzept.
Geboten werden verschiedene Horror-Kurzgeschichten in Gedichtform von Gerold Darynger,
vorgetragen von Bert Stevens, dessen Stimme man aus diversen Filmen und auch Hörspielen kennt.
Unterlegt sind die Geschichten von passender Musik und Hintergrundgeräuschen.
Wenn man damit etwas anfangen kann, muss ich in diesem Fall eine Empfehlung aussprechen.
Der Sprecher ist hervorragend gewählt und bringt die Stimmungen sehr gut rüber,
Musik und Geräusche sind stets passend und nerven nicht- und vor allem:
Die durchweg gereimten Geschichten kommen nicht holprig daher, dafür scheint Darynger Talent zu haben.

Düstere Balladen 1 enthält:

- Verbotene Bücher
- Hexe zu Bamberg 2006
- Das Leichenschiff
- Der Feuerseppel
- Seelenland der Kinder
- Der Regen
- Die Holzpuppe
- Wortegift

Düstere Balladen 2 enthält:

- Halloween
- Der Fluch
- Königin der Fische
- Das Haus
- Die Brocken-Sage
- Des Knaben verderben
- Das Totengericht
- Die Rhein-Sage

2020 kam dann noch ein Nachschlag von Gerold Darynger, eine Quasi-Fortsetzung vom weiter oben genannten Kannibalen-Splatter "Kuru".
Das Hörspiel "Bestie Mensch" kam auf CD heraus, war aber stark limitiert und nur in einer teuren Sammlerausgabe erhältlich.
Mir war es das Geld nicht wert, das letzte Darynger-Hörspiel ist mir somit nicht bekannt...

kultboy

Ich hatte nur die Klassiker damals. 20.000 Meilen unter dem Meer, Master of the Universe... aber die ganzen Europa Sachen hatte ich leider nicht und sehe ich zum ersten mal!  :eek: