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Autor Thema: Preise und Sammlungen  (Gelesen 4416 mal)

Zaquarta

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Preise und Sammlungen
« am: 22.03.2012, 09:55 »

Hallo!

Ich hab letztens im Ebay-Sammelthread ein paar interessante Bemerkungen gelesen: Momentan gehen ja anscheinend vor allem die Preise für Amiga-Spiele durch die Decke. Aber es ist nur logisch, anzunehmen, dass die irgendwann auch wieder fallen. Vielleicht in 5, 10 oder 50 Jahren, wenn die Sammler tot sind und die Erben das Zeug verschachern, es aber keiner mehr wil, weil niemand mehr das Zeug sammelt.
Anders als Münzen haben Computer- und Videospiele ja auch keinen wirklich bleibenden Wert. Was meint Ihr - Kommt der große Knall, oder geht es nach und nach? Welche Spiele werden sich am längsten noch oben halten, und welche nicht? Teilen die Sammler von C&VS am Ende das Schicksal ihrer briefmarkensammelnden Kollegen?

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Nestrak

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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #1 am: 22.03.2012, 11:24 »

Grundsätzlich sammle ich die Spiele weil sie ein Teil aus meiner Kindheit und Jugend sind und auf der anderen Seite weil der Amiga mein Lieblingssystem ist. Das heißt ich habe z.B beim NES fast nur die Spiele gekauft die ich damals auch gespielt habe und beim Amiga sammle ich alle Spiele die mich interessieren - es ist für mich keine "Geldanlage". Daher ist es mir wurscht ob ich in 20 Jahren mehr oder weniger Geld dafür bekomme, weil ich eh nicht vor habe zu verkaufen - für mich persönlich habe ich die Spiele geistig auf einen Euro abgeschrieben.  Ich glaube aber, dass diese Spiele immer einen gewissen Wert halten werden - es wird aber vermutlich so sein, dass wirklich seltene Titel, die heute gar nicht so gesucht sind, in Relation einen höheren Wert haben werden als die heutigen hochpreisigen Klassiker wie z.B Giana Sisters. So wenige wie manche glauben gibt es davon gar nicht und auf der anderen Seite gibt es Spiele die nur sehr schwer zu bekommen sind, aber wenn sie mal auftauchen wesentlich günstiger sind - z.B Mind Walker, Arena, SuperC etc...
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docster

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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #2 am: 22.03.2012, 11:26 »

Schnäppchen kann man eigentlich zu jeder Zeit machen, grundsätzlich finden sich aber auch immer preislich hoch angesetzte Offerten.

Vieles empfinde ich als übertrieben, doch Leidenschaft und Sammeltrieb lassen manchen Retrofreund nichtsdestoweniger wahrscheinlich Extraeuros zahlen.

Mondpreisen sollte man sich erwehren, doch gibt es eben auch Spiele, um dessen Wert - sei es bedingt durch Seltenheit oder aber Beliebtheit - ebenfalls die Verkäufer wissen.

Der bleibende Wert dürfte sich wie in jedem anderen Sammelgebiet auf die Kultivierung des selbigen orientieren - und da muß man sich in der Retroszene wohl auf lange Sicht keinerlein Sorgen machen..
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Deathrider

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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #3 am: 22.03.2012, 11:50 »

Naja, wenn man bedenkt, dass man vor 20 Jahren 120 DM für Ambermoon gezahlt hat, und es jetzt bei Ebay für 40-60 Euro zu haben ist, dann ist der Wert doch eigentlich konstant geblieben.

Klar gibt es einige angebliche Perlen, die teuer sind, aber ich denke als Geldanlage sind Spiele unbrauchbar.

Ich sammele sie auch nur wegen meiner Jugendzeit, da ich vor allem sehr gerne die Handbücher gelesen habe.
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Monty Mole

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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #4 am: 22.03.2012, 12:17 »

Das mit den bleibenden Werten wird schon knifflig weil die Datenträger auch nicht ewig halten. Ich bin zwar selbst hin und wieder erstaunt dass meine ganzen alten Original-C64-Disketten noch funktionieren, aber ob das in 10-20 Jahren auch noch so aussieht ist fraglich. Ich glaube das Kapitalanlage taugen die wirklich nichts.

Das die Preise in den letzten Jahren so angestiegen sind liegt meiner Ansicht nach eher an der Retrowelle. Wenn die mal wieder abflaut bekommt den Kram vermutlich auch wieder nachgeschmissen.
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Nestrak

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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #5 am: 22.03.2012, 13:05 »

Das mit den bleibenden Werten wird schon knifflig weil die Datenträger auch nicht ewig halten. Ich bin zwar selbst hin und wieder erstaunt dass meine ganzen alten Original-C64-Disketten noch funktionieren, aber ob das in 10-20 Jahren auch noch so aussieht ist fraglich. Ich glaube das Kapitalanlage taugen die wirklich nichts.

Das die Preise in den letzten Jahren so angestiegen sind liegt meiner Ansicht nach eher an der Retrowelle. Wenn die mal wieder abflaut bekommt den Kram vermutlich auch wieder nachgeschmissen.

Das wirft aber eine interessante Frage auf - wird Retro wieder abflaufen oder bleibt Retro einfach bestehen und wandert zeitlich immer weiter? Ich glaube so lange es uns wirtschaftlich gut geht und wir die Zeit und Muße für so etwas haben wird die "Retrowelle" erhalten bleiben - sie wird sich zeitlich nur weiterentwickeln. In 20 Jahren wird vielleicht eine Gruppe von Menschen über PS3 und Xbox360 diskutieren so wie wir heute über Amiga und Atari. Ähnliches sieht man ja auch in anderen Bereichen von Spielzeug. Wir Männer haben da einfach einen "Knacks". ;)

Zu dem ersten Punkt Datenträger - ich sammle eigentlich weniger wegen dem Datenträger sondern vielmehr wegen der Box, der Anleitung und den Goodies - das macht finde ich viel aus. Das Datenträgerproblem wurde im Amigabereich mit kryoflux weitestgehend gelöst - solange der Datenträger nicht mechanisch defekt ist kann man mit kryoflux jederzeit wieder einen funktionsfähigen Datenträger erstellen.
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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #6 am: 22.03.2012, 18:51 »

Naja, wenn man bedenkt, dass man vor 20 Jahren 120 DM für Ambermoon gezahlt hat, und es jetzt bei Ebay für 40-60 Euro zu haben ist, dann ist der Wert doch eigentlich konstant geblieben.

Das sind ja schon Mondpreise. Wer zahlte denn bitteschön 40-60 Euro für ein fast 20 Jahre altes Spiel? Das sind Liebhaberpreise, die haben aber nichts mit dem eigentlichen Wert zu tun.
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Monty Mole

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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #7 am: 22.03.2012, 19:20 »

Das wirft aber eine interessante Frage auf - wird Retro wieder abflaufen oder bleibt Retro einfach bestehen und wandert zeitlich immer weiter? Ich glaube so lange es uns wirtschaftlich gut geht und wir die Zeit und Muße für so etwas haben wird die "Retrowelle" erhalten bleiben - sie wird sich zeitlich nur weiterentwickeln.

Ich denke auch dass die nächste Videospielergeneration sicherlich wohlwollend ihre KIndheitstitel bewahrt. Wenigstens ein Teil davon wird sicherlich auch alte Titel sammeln, vorausgesetzt die haben dann überhaupt noch physische Datenträger. Aber diesen großen Sammlermarkt den wir momentan haben -wenigstens habe ich das Gefühl- halte ich schon zu einem gewissen Grad für eine Modeerscheinung. Das war vor knapp 10 Jahren deutlich weniger. Natürlich gibt es auch wirklich DIE Liebhaber die wirklich Interesse an der Videospielkultur als solches haben und sich intensiver damit auseinander setzen. Nur würde ich die Leute nicht unbedingt als "Retro" bezeichnen. Das sind dann wirklich Leute die das Videospielmedium ernst nehmen.

Der kulturelle Wert von Videospielen ist halt noch nicht so anerkannt wie das Filmmedium. Aber würde ich jemandem erzählen wie toll ich sein "Retrohobby" fände, wenn er sich mit Filmen vor den 90ern auseinander sezuen würde, würde der sich vermutlich verhemmend verteidigen. Und das zurecht. Und anders sehe ich das mit Video/Computerspielen auch nicht. Wir sind nicht "Retro" sondern haben einfach Interesse an der historischen Entwicklung eines verhälnismäßig neuen Mediums.



In 20 Jahren wird vielleicht eine Gruppe von Menschen über PS3 und Xbox360 diskutieren so wie wir heute über Amiga und Atari. Ähnliches sieht man ja auch in anderen Bereichen von Spielzeug. Wir Männer haben da einfach einen "Knacks". ;)

Oder wir sind in Wahrheit das romanischere Geschlecht.  :flaming:
« Letzte Änderung: 22.03.2012, 19:50 von Monty Mole »
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Nestrak

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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #8 am: 22.03.2012, 19:26 »

Naja, wenn man bedenkt, dass man vor 20 Jahren 120 DM für Ambermoon gezahlt hat, und es jetzt bei Ebay für 40-60 Euro zu haben ist, dann ist der Wert doch eigentlich konstant geblieben.

Das sind ja schon Mondpreise. Wer zahlte denn bitteschön 40-60 Euro für ein fast 20 Jahre altes Spiel? Das sind Liebhaberpreise, die haben aber nichts mit dem eigentlichen Wert zu tun.

Persönlich würde ich sagen ist dieses Spiel das Geld leicht wert ;) - den aktuellen Marktpreis würde ich aber max. auf 40 Euro setzen. Wer mehr zahlt ist ungeduldig. ;)
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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #9 am: 22.03.2012, 19:30 »

Lieberhaber Marktpreis, ja. Ansonsten gilt wie immer, die grosse Masse würde dafür nichts zahlen. 
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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #10 am: 22.03.2012, 19:34 »

Aber diesen großen Sammlermarkt den wir momentan haben -wenigstens habe ich das Gefühl- halte ich schon zu einem gewissen Grad für eine Modeerscheinung. Das war vor knapp 10 Jahren deutlich weniger.

Deinen gesamten Beitrag kann ich eigentlich nur unterschreiben - obige Entwicklung begründe ich für mich mit der wachsenden Haushaltspenetration von Homecomputer und Konsolen in den 80igern. Vorher gab es zwar auch schon div. Spielesysteme - aber die Useranzahl war deutlich geringer - das ganze ging bei uns erst so richtig Mitte der 80iger los und von da an stieg die Anzahl an Computer und Konsolen in den europäischen Haushalten deutlich an. Deswegen begann dieses Phänomen sich erst vor ca. 10-15 Jahren stärker zu etablieren - da waren die Kids von damals erwachsen, hatten das erste Geld über, saufen und fortgehen stand nicht mehr im Vordergrund und letztendlich hat auch das Internet dazu beigetragen. Vor 2000 konnte ich mich noch nicht mit soo vielen Leuten via Netz austauschen. 
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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #11 am: 22.03.2012, 19:36 »

Lieberhaber Marktpreis, ja. Ansonsten gilt wie immer, die grosse Masse würde dafür nichts zahlen.

Da kann ich nur sagen: Gott sei Dank - sonst könnt ich mir mein Hobby nicht leisten wenn "jeder" ein Ambermoon original zu Hause stehen haben möchte. Aber das trifft auf jede Art von Sammelleidenschaften zu - für Außenstehende schwer nachvollziehbar.
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Zaquarta

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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #12 am: 23.03.2012, 09:35 »


Das wirft aber eine interessante Frage auf - wird Retro wieder abflaufen oder bleibt Retro einfach bestehen und wandert zeitlich immer weiter? Ich glaube so lange es uns wirtschaftlich gut geht und wir die Zeit und Muße für so etwas haben wird die "Retrowelle" erhalten bleiben - sie wird sich zeitlich nur weiterentwickeln. In 20 Jahren wird vielleicht eine Gruppe von Menschen über PS3 und Xbox360 diskutieren so wie wir heute über Amiga und Atari. Ähnliches sieht man ja auch in anderen Bereichen von Spielzeug. Wir Männer haben da einfach einen "Knacks". ;)


Das ist das, was ich meinte. Was ist eigentlich Retro, und wie lange ist Retro Retro? Ich meine, im Vergleich zu  dem, was man früher gesammelt hat, sind Videospiele doch geradezu modern. Aber! Wie werden mal nachfolgende Generationen über das denken? Gucken die sich irgendwie die Regale befremdet an und denken: Was ist denn das für ein Scheiß? Oder flüstern sie ein ungläubiges "irre" ?
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Nestrak

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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #13 am: 23.03.2012, 11:07 »

Ich denke das wird sich ähnlich verhalten wie heute. Es gibt ja genug Leute denken wir wären Spinner - das wird in 20 Jahren noch genauso sein. :D Jene User die in 20 Jahren XBox Spiele sammeln werden aber unsere alten Spiele auch durchaus cool finden da sie die Beweggründe nachvollziehen können. Geht mir heute auch so - ich habe keinen Bezug z.B zu Apple II Games - finde diese aber durchaus interessant und spannend.
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Monty Mole

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Re: Preise und Sammlungen
« Antwort #14 am: 23.03.2012, 11:12 »

Wie werden mal nachfolgende Generationen über das denken? Gucken die sich irgendwie die Regale befremdet an und denken: Was ist denn das für ein Scheiß? Oder flüstern sie ein ungläubiges "irre" ?

Die Computer/Videospielkultur wird vermutlich irgendwann einen ähnlichen Stellenwert einnehmen wie Filmgeschichte. Hätte man den Studiobossen in den 20er Jahren gesagt, dass sie doch bitte entfernte Filmszenen archivieren anstatt diese in den Müll zu schmeissen hätten die einen ausgelacht. Etliche Jahrzehnte später suchen Filmhistoriker den ganzen Planeten nach dem letzten Filmschnipsel von, beispielsweise Metropolis.

Sobald Videospiele irgendwann mal kulturell richtig verankert sind werden sich auch Historiker oder Medienwissenschaftler damit auseinander setzen wollen. Schwierig wird es halt, im Gegensatz zum Film, sich einen allgemeinen Eindruck über ein altes Computerspiel zu machen. Während man einen Film problemlos durchschauen kann, sieht das bei Spielen schon anders aus. Und grade die Spiele zu unserer Zeit waren oftmals sehr schwer zugänglich und viel an Wissen dürfte bereits heute verloren sein.

Aber um zurück zum Thema zu kommen; Ich denke auch dass spätere Generationen durchaus Interesse haben dürften, an Spielen die lange vor ihrer Geburt erschienen. Einer der Gründe warum ich es JETZT für so wichtig halte möglichst viel zu archivieren.
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