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Autor Thema: Politik Part 3  (Gelesen 407803 mal)

Herr Planetfall

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Re:Politik Part 3
« Antwort #1740 am: 13.09.2010, 17:43 »

Klar, die Rauswürfe aus der Bank und der SPD sind auch fragwürdig.
Die Art, wie man mit Sarazzins Krempel umgeht, auch.
Meine Reaktion auf seine "Thesen", wie es so schön hochtrabend heißt, war eher ein ironisches "Ach nein, wirklich?"
Und dieser Pseudo-Genetik-Scheiß, den er da abgelassen hat, war halt echt nur doof. Hinterher hat er dann gesagt, die Journalisten hätten ihn auf's Glatteis geführt, und dann erst hätte er das verzapft, von wegen "die Juden haben halt gemeinsame Gene" etc.
Andere für eigene Aussagen verantwortlich zu machen, ist halt nicht so grandios.
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Wurstdakopp

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Re:Politik Part 3
« Antwort #1741 am: 13.09.2010, 18:22 »

Zitat
Er sagt ja nur, was man von Millionen anderen in deutschen Kneipen auch hören könnte.

Ach. Kneipen sind mittlerweile wohl so mit der unpolitischste Ort Deutschlands geworden. Viel gefährlicher sind die ganzen Experten, die im WWW. immer zu Allem und Jedem sofort eine dezidierte Aussage liefern können.

Vielleicht muss man einfach nur eine Zwangsalkoholisierung vor dem Einloggen ins Internet gesetzlich festlegen. Dann hätten wir doch wieder virtuelle Kneipen.  :cen: :prost:

<fürsProtokoll> Sinnfreier und überflüssiger Kommentar für heute: Done. </fürsProtokoll> :D
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Oh Dae-su

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Re:Politik Part 3
« Antwort #1742 am: 13.09.2010, 19:39 »

Anderes Thema:
Sarazzin bekommt für seinen Austritt aus seiner Bank 1000 Euro mehr Kohle im Monat. Angeblich soll er monatlich 10.000 Rente beziehen.
Bin ja nicht unbedingt ein Freund von dem Typ, aber 10.000/Monat kommt mir gar nicht mal sooo viel vor. Ich hätte ehrlich gedacht, so einer bekommt mehr - viel mehr!  :cen:

Boah, hätte nicht gedacht, dass die Diskussion über den Sarrazin so rege sein würde.
10.000 Euro sind für einen pensionierten Großfunktionär nicht wahnsinnig viel - auch wenn's vielleicht pervers klingt. Doch von denen gibt's tausende.
Jetzt haben gewisse Kreise Interesse daran, den unangenehmen Sarrazin zum Buhmann zu machen. Aber wenn sie's auf diese Weise probieren, erreichen sie bei mir höchstens ein müdes Lächeln.
Wenn jemand Neid auf jemandes (ihm rechtlich zustehenden) Geld schüren will, ist er bei mir an der falschen Adresse! Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, das etliche, die vollmundig mitschimpfen, ebenso vermögend sind wie er. Und zwar gerade die, die diesen "Skandal" mit den 10.000 Euro Rente aufgerollt haben.
Bei solchen Sachen fällt mir gern der frühere IOC-Präsident Avery Brundage ein: Der war schwer reich - konnte es aber nicht ertragen, wenn ein Olympiateilnehmer mit seinen sportlichen Leistungen gutes Geld verdienen wollte. Naja, ist eine andere Geschichte...

Auf seine Art hat der Sarrazin ja recht, auch wenn er sich halt provokant ausdrückt. Aber ich hab sein Buch auch nicht gelesen (und ich hab's auch nicht vor).
Sinnvoller wäre natürlich, er würde sich für die Chancengleichheit der "Unterschichts-Migranten" einsetzen, statt nur zu polemisieren. Man kann denen aber auch nicht einfach so Geld zustecken. Es wäre schließlich nicht gerecht und sowieso zu teuer. Mir schenkt ja auch keiner was.  ;)

Nach dem Erscheinen des Buchs "Deutschland schafft sich ab" gab's im ORF (zum tausendsten Male) eine Diskussionsrunde zum Thema "integrations(un)willige Migranten." Und obwohl ich eher linksgerichtet bin, fiel mir mal wieder auf, wie schwer sich die ultralinken "Intellektuellen" tun, einleuchtende Gegenargumente zu finden.
Im Dampfplaudern sind sie überragend, aber sobald die andere Partei unangenehme Tatsachen aufzählte, schwangen sie sofort feige mit der Nazikeule. Oder sie drehten ihr die Worte niederträchtiger im Munde um als die Spanische Inquisition.
Ich fragte mich bald: Wen wollen die linken Gutis mit ihren Ansichten überzeugen? - Ein paar flaumbärtige Studenten vielleicht, sonst aber auch gar keinen.

Naja, wenn das Problem nicht direkt vor der Haustür liegt, kann man es sich leichter wegreden. Meine Schwester z.B. war in ihrer Jugend auch so eine möchtegernbesserwisserische (Kurzzeit-) Vegetarierin. Sagte gern: Man sagt nicht Neger  - es heißt Schwarzafrikaner!" und dergleichen politisch korrekte Sachen.
Mit 17 zog sie nach Graz, und es dauerte nicht lange, bis sie ihre Einstellung komplett umkehrte, denn fortan nannte sie die Ausländer nur noch "ScheiB-Neger" und "ScheiB-Türken."  :lol: :cen:

Bei mir persönlich ist's nicht ganz so weit, aber bei uns auf dem Land ist es natürlich nicht ganz so gravierend.
Sie "Freunde" zu nennen wäre übertrieben, aber mit den meisten ausländischen Jugendlichen komme ich doch recht gut aus. Ich mampfe z.B. ab und zu eine leckere Pizza beim nächsten Türken. Allerdings tu' ich mir dort oft ein bissl schwer, über deren frauenfeindlichen Scherze zu grinsen... :ka:
Und weil der Chef dort doch einen auffälligen Akzent hat, fragte ich ihn einmal, wie lange er denn schon in Österreich lebt. ... Tja, er kam schon als kleines Kind hierher.  :ndenk:

Ich hoffe, ich höre mich nicht so "furchtbar" an wie der Sarrazin, aber dass sich sehr viele Türken mit der Integration schwer tun, ist Tatsache. Wenn ich in einem Stadtbezirk leben würde, in dem sie sich um mich herum zusammenrotten, bekäme ich es wohl auch bald mit der Angst zu tun - ob begründet oder nicht.
Ach ja, eine kleine Frage: Warum wollen die (nicht alle!) Muslime ausgerechnet am sog. Ground Zero eine Moschee errichten?  :conf:
Ich meine, Religionsfreiheit (die bestimmt nicht die Moslems erfunden haben...) finde ich ja schön und gut - aber manchmal kommt es mir schon vor, als wären sie von den vorauseilenden Zugeständnissen der westlichen Welt zu sehr verwöhnt worden. Dass sich die restlichen New Yorker darüber brüskiert fühlen könnten, wäre doch einem kleinen Kind logisch erschienen, denke ich mal.
Vergleich: In Dubai gibt's inzwischen auch ein ziemlich hohes Gebäude. Man stelle sich vor, christliche Fundamentalisten kaperten ein arabisches Flugzeug, rasten hinein und brächten es so zum Einsturz. Tjo, und ein paar Jahre später würden die Christen genau dort eine Kirche bauen wollen. Verrückt, oder?  ;)

Zurück zur "Causa" Sarrazin: Die Debatte über seine Rente finde ich einfach lächerlich, weil ich überzeugt bin, dass die Leute, die diesen Stein erst ins Rollen brachten, sich genauso in ihren Prunkvillen verschanzen, welche massiv umzäunt sind, mit dem Schild "ZUTRITT VERBOTEN!" am Eingangstor.  ;)

Sarrazin wird das Problem mit den integrationsunwilligen Islamigranten nicht lösen (wollen); das ist klar. Dass es dieses Problem gibt, dürfte aber jedem aufgefallen sein, der nicht gerade mit Scheuklappen durch's Leben geht.
Und wisst ihr, was ich denke? Ich denke, gerade die Gegner vom S. sollten endlich mal die Ärmel aufkrempeln und dieses Problem zumindest abschwächen. Leider tun sie diesbezüglich rein gar nix! Sie schreiben nicht mal ein Buch mit dem Titel: "Deutschland wird mit jedem Migranten lebenswerter." Wer hält sie denn davon ab?  :conf:  :cen:

Wie gesagt, zähle ich mich eher zu den Linken. Aber entweder sind meine hochrangigen Interessensvertreter zu blöd, zu feige oder zu faul, um diese Aufgabe endlichmal ernsthaft anzugehen.  :flame:
Denn solange sie weg schauen und nichts tun, und die Ängste der Menschen, die nicht so viel Glück hatten wie sie selbst, ignorieren - ja, sogar bagatellisieren - werden die Recht(sradikal)en zwangsläufig kontinuierlich stärker.

Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber: Mit ihrem Nichtstun spielen sie den zukünftigen Nazis in die Hände!

...

Und manchmal habe ich den leisen Verdacht, sie täten das mit voller Absicht.  :(
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snake

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Re:Politik Part 3
« Antwort #1743 am: 14.09.2010, 18:33 »

Hm, schön viel Wirbel in De wegen dem Sarrazin.

Ich kann schon verstehen, warum ihn die SPD ausschließen will. Die Mischung aus Stochastik und Genetik ist schon sehr gewagt. Wenn man das zu Ende denkt, argumentiert dann der nächste Messerstecher vor Gericht, dass er die Tat Aufgrund seiner "genetischen Disposition" begangen hat und er aus diesem Grund sofort freizulassen sei.

Er scheint sich generell auf Hartzer und Assis eingeschossen zu haben. Gabs da nicht mal einen Menüplan für Hartzer?
Wirkt schon so, als ob einer vom Hohen Ross auf das Fußvolk runterspuckt, aber ist ja auch nicht wirklich was Neues ;)

Vor 3-4 Jahren hätte mich sowas noch beeindruckt, aber wenn heute ein Bundesbanker oder anderer Banker sowas abläßt, dann wirkt das für mich schon etwas lächerlich. Immer schön auf die anderen zeigen, dann hat man selber Ruhe  :cen:


« Letzte Änderung: 14.09.2010, 18:37 von snake »
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Herr Planetfall

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Re:Politik Part 3
« Antwort #1744 am: 14.09.2010, 18:55 »

Ich fänd's echt cool, wenn irgendein Ausländer-Hartz-IV-ler so ein kulturpessimistisches Buch über die deutschen Banker schreiben würde und da auch mit Genetik kommt. Wird wohl nicht passieren, aber es wär super gekontert.
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snake

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Re:Politik Part 3
« Antwort #1745 am: 14.09.2010, 19:16 »

Ich fänd's echt cool, wenn irgendein Ausländer-Hartz-IV-ler so ein kulturpessimistisches Buch über die deutschen Banker schreiben würde und da auch mit Genetik kommt. Wird wohl nicht passieren, aber es wär super gekontert.

Der Arno Dübel wäre der Mann dafür  :lol:

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Re:Politik Part 3
« Antwort #1746 am: 14.09.2010, 19:55 »

Wieso darfs kein deutscher Hartz-IVler sein? Die wurden schließlich auch von Sarazzin kritisiert, oder dürfen die das nicht? ;)
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Herr Planetfall

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Re:Politik Part 3
« Antwort #1747 am: 15.09.2010, 08:26 »

Klar, darf alles. War mir nur entfallen, daß Sarazzin auch deutsche Assis auf's Korn genommen hat.
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PsychoT

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Re:Politik Part 3
« Antwort #1748 am: 17.09.2010, 20:37 »

Tjo, als Trümmerfrau hatte man halt noch andere Sorgen.  :ks:
Mag sein, aber als Deutscher der Gegenwart hat man eben auch Sorgen. Die ohnehin schon nicht hohen Löhne werden immer weiter nach unten gedrückt (das ist auch der Grund für die geile Wirtschaftskraft Deutschlands, der Motor der EU), während Lebenserhaltungskosten ständig steigen und das Renteneintritssalter stets erhöht wird. Zudem finanziert Deutschland die EU fast im Alleingang, sichert mit etlichen Milliardenzahlungen den "tollen" Euro ab, zahlt in Ewigkeit weiter hohe Summen an Israel und die Politiker sind die ersten, die die Gelder vom immer mehr gebeutelten einfachen Mann mit beiden Händen ins Ausland schmeißen, egal zu welchem Anlass. Während die Franzosen schon heulen, wenn sie bis 62 arbeiten müssen (und deren Rente fällt wie die Rente in anderen Ländern weit großzügiger aus als die Rente der Deutschen), müssen die Deutschen bis 67 arbeiten (wobei die durch Lohndumping ohnehin nicht hohe Rente immer weiter sinkt und so tief sinken wird, daß ich bei Renteneintritt wohl trotz lebenslanger Einzahlungen keinen Cent bekommen werde und wahrscheinlich auch um die Gelder meiner privaten Renten gebracht werde). Kurz: Der Deutsche bekommt immer weniger Geld, weil Deutschland die Defizite anderer Länder ausgleichen muss/will und deren Bewohnern geht es dadurch immer besser, während es den Deutschen selbst immer schlechter geht. Ganz abgesehen davon hat Deutschland die denkbar schlechteste Zuwanderungspolitik der Welt. Anstatt qualifizierte Leute mit garantierter Arbeitsstelle und ausreichend Geld reinzulassen (so wie die USA, Schweiz etc.), werden asoziale Hinterwäldler (aus Armenländern) ohne jegliche Zukunftsaussichten (Gründe sind bekannt) angesiedelt, die letztendlich dem Steuerzahler nur auf der Tasche liegen, weil sie durch's Sozialsystem finanziert werden und sich somit auf Kosten der Deutschen durch's Leben schmarotzen können. Klingt zwar krass, ist aber so. Und daß mir jetzt ja keiner damit kommt, daß man nicht pauschalisieren kann, denn das weiß ich selbst. Die deutsche Wirtschaft hält sich derzeit sowieso nur durch die Wirtschaftsbeziehungen zu China aufrecht, ansonsten wäre der Crash schon längst da gewesen. Doch da China ja das Wissen bewusst stiehlt (was die Deutschen wie auch die anderen Wirtschaftspartner Chinas auch wissen), wird China zum Konkurrent und da die Löhne in China noch beschissener sind, werden dann gleichwertige Produkte günstiger den Markt überschwemmen - und somit ist auch der letzte Trumpf Deutschlands im Arsch und das Ende da. So sieht die Sache nunmal aus. Nur Träumer sind noch optimistisch und nur Rosabrillenträger wollen die Fakten nicht sehen oder gar hören... Und angefangen hat dieser Verlauf im Endeffekt nunmal mit dem ersten Weltkrieg, der letztendlich den Zweiten ausgelöst hat, was wiederum zum Deutschland der heutigen Zeit (insbesondere natürlich zu der politisch anti-nationalistischen Haltung und des politischen Bedürfnisses, immerzu jeden Menschen der ganzen weiten Welt einen beachtlichen Geldbetrag in den Arsch zu blasen und dabei freundlich zu grinsen, selbst dann, wenn man dabei ein Messer in den Rücken bekommt) geführt hat. Du siehst, auch ich mache mir Gedanken. :messer:
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Herr Planetfall

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Re:Politik Part 3
« Antwort #1749 am: 17.09.2010, 23:55 »

Und angefangen hat dieser Verlauf im Endeffekt nunmal mit dem ersten Weltkrieg (...)

Es ist schon arg vereinfacht, jedes gegenwärtige deutsche Übel am Ersten Weltkireg aufzuhängen. Außerdem kann man ja beliebig irgendein "event" der Geschichte aussuchen und für alles verantwortlich machen. Z. B.: Grund für eine gegenwärtige deutsche Misere ist im Endeffekt die Gründung Deutschlands 1871. Oder die mißlungene Revolution von 1848. Oder die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806. Oder der Urknall.
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Re:Politik Part 3
« Antwort #1750 am: 18.09.2010, 00:19 »

Und angefangen hat dieser Verlauf im Endeffekt nunmal mit dem ersten Weltkrieg (...)

Es ist schon arg vereinfacht, jedes gegenwärtige deutsche Übel am Ersten Weltkireg aufzuhängen. Außerdem kann man ja beliebig irgendein "event" der Geschichte aussuchen und für alles verantwortlich machen. Z. B.: Grund für eine gegenwärtige deutsche Misere ist im Endeffekt die Gründung Deutschlands 1871. Oder die mißlungene Revolution von 1848. Oder die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806. Oder der Urknall.
Ganz genau! :oben:
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Re:Politik Part 3
« Antwort #1751 am: 18.09.2010, 06:04 »

Mit dem Rest hat er, trotz etwas drastischer Ausdrucksweise aber natuerlich recht. Bis auf die Tatsache vielleicht, dass die Politiker das Geld nicht mit beiden Haenden ins Ausland schmeissen, sondern eine Hand ja brauchen, um die in die eigenen Taschen zu wirtschaften.
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Re:Politik Part 3
« Antwort #1752 am: 18.09.2010, 15:01 »

Es ist schon arg vereinfacht, jedes gegenwärtige deutsche Übel am Ersten Weltkireg aufzuhängen.
Sehe ich nicht so. Der Ausgang des ersten Weltkriegs hat dazu geführt, daß Deutschland nicht nur beachtliche Territorien abtreten musste, sondern auch noch zu Reparationszahlungen verdonnert wurde, die unmöglich zu zahlen waren. Das (sowie die Art und Weise) und die hinzukommende Wirtschaftskrise haben es erst ermöglicht, daß die NSDAP an die Macht kam und somit zum Zweiten Weltkrieg geführt. Und der Ausgang dessen hat zur BRD und DDR geführt, die eigentlich nur Spielbälle der Amis sowie Russen waren. Hat man ja auch am ganzen Aufbau sowie der Struktur der Länder gesehen, ebenso an der jeweiligen Politik. Und eben Diese hat dazu geführt, daß es die heutigen Probleme in diesem Land gibt. Zurückzuführen ist also alles auf den ersten Weltkrieg, von mir aus auch auf das Pflichtbewusstsein der Deutschen, auch seinen Verbündeten gegenüber, egal welche Honks das auch sind (sieht man ja auch heute noch)...
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Re:Politik Part 3
« Antwort #1753 am: 18.09.2010, 21:22 »

Es ist schon arg vereinfacht, jedes gegenwärtige deutsche Übel am Ersten Weltkireg aufzuhängen.
Sehe ich nicht so. Der Ausgang des ersten Weltkriegs hat dazu geführt, daß Deutschland nicht nur beachtliche Territorien abtreten musste, sondern auch noch zu Reparationszahlungen verdonnert wurde, die unmöglich zu zahlen waren. Das (sowie die Art und Weise) und die hinzukommende Wirtschaftskrise haben es erst ermöglicht, daß die NSDAP an die Macht kam und somit zum Zweiten Weltkrieg geführt. Und der Ausgang dessen hat zur BRD und DDR geführt, die eigentlich nur Spielbälle der Amis sowie Russen waren. Hat man ja auch am ganzen Aufbau sowie der Struktur der Länder gesehen, ebenso an der jeweiligen Politik. Und eben Diese hat dazu geführt, daß es die heutigen Probleme in diesem Land gibt. Zurückzuführen ist also alles auf den ersten Weltkrieg, von mir aus auch auf das Pflichtbewusstsein der Deutschen, auch seinen Verbündeten gegenüber, egal welche Honks das auch sind (sieht man ja auch heute noch)...

Das die Reperationszahlungen total überzogen waren hat aber zB Woodrow Wilson erkannt. Er hatte in seinem 14 Punkte Plan einen wahrlich weitsichtigen Demokratieplan aufgestellt. So hatte Wilson orgehabt, Deutschland nicht die Alleinschuld am 1. WK zu geben und die Reperationszahlungen höchstens gering zu halten. Leider waren aber England und besonders Frankreich durch den Krieg und die alten Feindschaften so verbohrt, dass die Wilsons Plan immer weiter schwächten. Wären nur die beiden Punkte durchgekommen, hätten die Deutschen das Ende des 1. WK sicher viel besser verkraftet.
Die Reperationszahlungen waren zwar extrem hoch, wurden aber auch im Laufe der Jahre immer weiter eingeschränkt. Wäre die Weltwirtschaftskrise 1929 nicht geschehen, wäre Deutschland wahrscheinlich schon 1930 oder spätestens 1931 schuldenfrei gewesen. Leider kam es anders. Zusätzlich war Hitlers Machtergreifung sehr unglücklich terminiert, da sich ab 1933 die Wirtschaft weltweit wieder erholte und es so aussah als ob Hitler der Heilsbringer gewesen wäre. Ein halbes Jahr später und Hitler hätte es weit schwerer gehabt.

Was am Ende des 2. WK geschah war im Grunde eine gerechte Strafe und zumindest in der BRD wurde die Demokratisierung wirklich vorbildlich vorangetrieben. Natürlich war Deutschland grade am Anfang voll von den Alliierten abhängig, aber spätestens zum Ende von Adenauers waren wir voll unabhängig von den West-Alliierten. Selbstverständlich wäre es wohl ohne die Sowjetunion im Rücken nicht so sauber voran gegangen, aber die bundesdeutsche Regierung quasi als Marionetten der Verbündeten zu bezeichnen grenzt an antidemokratische Propaganda.
Die DDR hatte da schon viel eher unter der Gängelung der Sowjetunion zu leiden, wäre sie unabhängig von der Sowjetunion gewesen, hätte sie wahrscheinlich sogar den Zusammenbruch des Ostblocks überstanden. Denn verhältnismäßig ging es den DDR Bürgern am besten und die Wirtschaft war am stabilsten.
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Herr Planetfall

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Re:Politik Part 3
« Antwort #1754 am: 19.09.2010, 10:14 »

@PsychoT:

Ja, natürlich hatte der Erste Weltkrieg einen riesigen Einfluß auf die halbe Welt, und er hat ihn bis heute. Aber eben auch, nicht nur. Ein Teil gegenwärtiger deutscher Wirtschaftspolitik hängt ja z. B. auch damit zusammen, daß China und Indien jeweils ne Milliarde Einwohner und somit riesige Märkte haben, und die hätten sie wohl auch ohne den Ersten Weltkrieg. Und daß wir haufenweise moslemische Immigranten haben, liegt halt daran, daß Deutschland reich ist und ihre Ursprungsländer arm. Und das wäre auch ohne den Ersten Weltkrieg so. Und was heutige Grenzverläufe angeht kann man so ziemlich jeden Krieg als Ursache ansehen, nicht nur den Ersten Weltkrieg. Hätten die Preußen 1866 nicht Österreich aus der "Deutschland-Idee" rausgeschossen, hätte 1914 kein Serbe einen österreichischen Thronfolger erschießen können und Deutschland keinem Bündnispartner in einen Ersten Weltkrieg folgen müssen. Also ist eigentlich einzig und allein der Krieg von 1866 Schuld an der jetzigen deutschen Misere!
Obwohl, wer hat dem Deutschen Ritterorden erlaubt, da hinten zu missionieren und zu "Preußen" zu werden?
Die Kanaille ist schuld!
Gregor IX.!
Und Konrad I.! (Danke, Wikipedia.)
Aber warum wurde der Orden gegründet? Wegen JESUS!
Jesus ist schuld.
Aber warum wurde Jesus zu dem, der er war?
Wegen der Römer und der Pharisäer!
Aber warum konnten die Römer Palästina besetzen?
Weil sie gegen die Punier gewonnen hatten!
Usw. etc. und pipapo.
« Letzte Änderung: 19.09.2010, 10:18 von Herr Planetfall »
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