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Autor Thema: Computerspiele in der DDR  (Gelesen 14135 mal)

whitesport

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #15 am: 15.05.2010, 11:03 »

Klar, hab damals mein ausrangiertes Atari 2600 rübergebracht, die Kiddies haben Augen gemacht  :eek:
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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #16 am: 15.05.2010, 11:08 »

Ja, klar! Alles was es im Westen gab, konnte man mit Beziehungen irgendwie, irgendwo bekommen! Bei einem Klassenkamerad stand schon Mitte der 80er nen Cevi rum, allerdings nur mit 3 Spielen! Leider gehörte der Cevi seinem Vater und wir durften nur selten ran und das nur heimlich! Ist natürlich klar, das ich bei dem Wissen, was der C64 darstellen kann, nur noch recht lustlos an meinem KC 87 saß!

Ich war in der "Arbeitsgemeinschaft Informatik", da konnte man Basic lernen und durch Glück kam ich relativ günstig an einen KC 87! Der KC 87 war ein 8 Bitter, hatte 2,5 Mhz, 16 KB Speicher und besaß einen Nachbau des Z80 Prozessor´s von Zilog! Ein Diskettenlaufwerk war für mich bzw. meine Eltern unerschwinglich, also lud ich die Programme per Kassette! Das Laden war allerdings nur etwa bei jedem fünften Versuch erfolgreich!

Ich tippte 1987 sogar noch Basic-Programme aus Zeitungen und aus dem Computerkabinett ab! Das hatten die "Westler" glaub ich Anfang der 80er gemacht! Die Spiele waren alle eher mau und manchmal noch nicht mal auf dem Niveau eines Atari 2600! Das beste Game was ich hatte, war "Mazogs"! Man lief mit einem Strichmännchen durch ein Labyrinth und musste Schätze heben! Es sah ungefähr wie das erste Ultima aus, natürlich wesentlich primitiver im Spielaufbau!

Zum Glück gab´s ab 1986 noch den Spielautomaten "POLY PLAY"! Es waren 8 Spiele eingebaut und jeder Start kostete 50 Ostpfennig! Am besten war noch "Hase & Wolf" (ein Pac-Man Clone) und "Skiabfahrtslauf". Die Grafik war auch eher Atari VCS Niveau! Im Ostberliner SEZ (Sport und Erholungszentrum) stand ein Raum voll mit den Dingern und man musste beim Einlasser "Chips" kaufen, die dann in den Automaten passten! Den konnte man durch vielerlei Tricks ablenken,...und dann hat man tieeeef in die Schale gegriffen, um soviel Chips wie möglich zu ergattern! Die wurden natürlich nicht am selben Tag verbraten! Tja, Spielesucht gab´s auch in der DDR   :cen:  !

Aber die beste Möglichkeit, um gute Automatenspiele zu zocken, gab es auf dem Ostberliner Kulturpark! Es gab eine Automatenbude und eine Telespiel-Bude! Aber wer wollte schon die alten Pong-Spiele daddeln, die in der Telespielbude hintereinander geschaltet waren!? (...noch bis 1989!)

In der Automatenbude (4 Waggons oder LKW-Hänger?) standen herrliche Flippertische, ein paar öde Geldspielautomaten aus Holz und "SPIELAUTOMATEN AUS DEM WESTEN"! Es gab "Centipede", "Pac-Man", "Donkey Kong", "Breakout" und auch "Out Run"! Da wurden Spielerträume war! Zwar konnten die im "Westen" schon Jahre früher an den Automaten zocken, aber es war immerhin noch besser, als sich mit Telespiele, öde KC-Spiele oder die berühmten LCD-Handhelds zu vergnügen! Es war dort meistens auch so gerappelt voll, das man manchmal freiwillig das Weite suchte, um keinen Anfall von Platzangst zu bekommen!

Übrigens, gab es die Handhelds in Hülle und Fülle! Jeder zweite bei uns hatte solche Dinger! Die konnte man ganz legal im "Intershop" (Laden für Westwaren) kaufen oder im An-und Verkauf für ca. 120 Ostmark, wer kein Westgeld hatte, so wie ich! Es waren auch viele Russen-LCD Handhelds im Umlauf! Die waren etwas massiver!

Ja, in der DDR hinkte man etwas hinterher, was Computer und Videospiele betraf! Um so mehr holte man alles auf als die Mauer fiel! Da wurde dann intensiv Nintendo, Sega und Amiga gezockt! Auch die älteren Spiele waren da mehr als willkommen! Es war auf einmal alles auf einmal da! Ist klar, das ich meist aus meinen Zimmer nur noch wegen Nahrungsbeschaffung und Softwarenachschub kam! ...und okay, auch ab und zu zum Schulbesuch!  :lol:
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sternhagel

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #17 am: 15.05.2010, 14:30 »

Also ich als Mauerkind kannte damals nur die bemalte Seite. Aber meine Arbeitskollegen hatten auch gegen 1987 die ersten West-Computer zu Hause stehen. War zwar ein ziemlicher Umweg an die Computer zu kommen, aber mit den richtigen Mitteln kam man ran. Soweit ich weiß war es erlaubt, Computer den Ostverwandten zu schenken. Selbst Datenrecorder und Diskettenlaufwerke wurden geduldet. Aber wehe, man hat die Datenträger verschenkt. Irgendwie etwas unlogisch, Computer darf man verschenken, aber an Software kam man nicht Offiziell heran.  :ks:
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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #18 am: 15.05.2010, 15:08 »

Da hätte ja imperialistische Propaganda auf den Datenträgern sein können! Oder statt Boulder Dash, nen Plan, wie man heimlich durch ein gegrabenes Loch in den Westen entkommen kann!  :lol: Es kann auch sein, das man dachte, es wäre der Flightsimulator drin, der die richtige Flugroute in den Westen bei Nacht weist, oder das statt dem Super Mario Modul eine Anleitung zum überspringen der Mauer, statt des Fahnenmastes enthalten ist!  Fragen über Fragen!  :D

Fakt ist, ich hatte leider keine Kontakte und mußte leider mit den Robotron-Produkten des Elektro-Kombinats Mühlhausen leben! Ich würde gern mal wissen, was passiert wäre, wenn die Stasi West-Software bei einem renitenten gefunden hätte! Wäre man eingesperrt worden! Nicht auszudenken wegen Giana Sisters im Knast zu sitzen und bei ellenlangen Verhören unter Halogenlichtwerfer sagen zu müssen, wo man das her hat! Ich hätte nichts preisgegeben!  :D :cen:
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sternhagel

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #19 am: 15.05.2010, 15:14 »

Die Spiele hätten die natürlich vernichtet. Im heimischen Diskettenlaufwerk.  :ks:

Aber das mit den Spiel abtippen haben wir auch damals gemacht. Hat irgendwie Spaß gemacht. Wie ein Überraschungs Ei. Man weiß nie, was rauskommt.
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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #20 am: 15.05.2010, 15:21 »

Aber doch sicher nicht mehr anno 1987, oder?
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sternhagel

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #21 am: 15.05.2010, 15:24 »

Doch, ich bekam meinen Atari 800XL 1985 und da habe ich mir Spielebücher gekauft, die Happy Computer und den Computer Kontakt. Da waren immer die Listings abgedruckt. Das ging bei mir bis in die Atari ST Zeit, das war so 1992-1993. Danach kam der 286er und damit kam der Anfang vom Ende.
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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #22 am: 15.05.2010, 15:34 »

Um ehrlich zu sein, so habe ich Basic gelernt! Erst kleine Listings, dann immer größere, mit mehr Befehlen! Dann habe ich selbst angefangen Programmzeilen zu schreiben! Nach einem Jahr wollte ich irgendwann ein Konten-Verwaltungsprogramm für meine Eltern schreiben. Leider habe ich anfangs noch so holprig programmiert, das mir schnell der Speicher von 16 KB ausging! Deshalb mussten neue Ram-Module her! Heute habe ich Basic genauso verlernt wie Russisch!  :ks:

Aber meine "ernsthafte Beschäftigung" mit dem KC hat mir später immer geholfen, einen Grund vor meinen Eltern zu haben, warum ich neue Hardware brauche, wie z.B. den Amiga! Leider kam nach nächtelangen Sitzen an dem Teil,  nichts mehr produktiveres heraus, als eine neue Highscore!  :D
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sternhagel

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #23 am: 15.05.2010, 15:39 »

Das kenne ich. Mutti, Pappi, ich will einen Computer! Nein, das ist kein Spielzeug. Damit kann man für die Schule lernen. Klar doch, für die Schule.  :lol:
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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #24 am: 15.05.2010, 16:01 »

Ja, besonders lustig war es bestimmt damals für unsere Eltern, wenn Geschrei gepaart mit Wutanfällen aus dem Zimmer tönten und zerbrochene Joysticks auf dem Tisch nach ner Session herumlagen! Auch das stolze Zeigen von Elvira-Sterbeszenen und das MG-Geknatter aus "Dogs of War" hat sie bestimmt zweifeln lassen, ob es richtig war, einen neuen Computer für die Schule, wie den Amiga zu kaufen!  :lol: :lol: Naja, dumm sind wir nicht geblieben und Amok sind wir auch nicht gelaufen? Hoffentlich?
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Herr Planetfall

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #25 am: 15.05.2010, 19:18 »

Wirklich sehr interessant, Eure Berichte über Computerei im Osten. Hab da immer einige Fragen gehabt, aber die verflüchtigen sich hier mehr und mehr. :oben:
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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #26 am: 15.05.2010, 20:58 »

Da hätte ja imperialistische Propaganda auf den Datenträgern sein können!

Wie "Raid over Moscow" oder Green Beret aka "Rush'n'Attack" (= Russian Attack)?  ;)
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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #27 am: 16.05.2010, 10:36 »

Könnte sein! Bin nich so der Cevi-Spiele-Kenner, aber schon "Breakout" hätte eine Anspielung auf die Mauer sein können!...ich will raus:wall:  :lol:
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Tau Ceti

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #28 am: 17.05.2010, 16:49 »

Aber doch sicher nicht mehr anno 1987, oder?

Ich hab noch anno 1988 für meinen C-16 Programme abgetippt...
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Doc Sockenschuss

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #29 am: 18.05.2010, 18:29 »

Leider nicht das hier besprochene Zocken - aber heute abend kommt im MDR eine Dokumentation "Zocken statt Sozialismus - Glücksspiel in der DDR" (22:05 - 22:48 Uhr). Vielleicht für den ein oder anderen interessant.
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