Dieser neuen Mode, fürchterlich wackelige und knallbunte Bilder ganz unerträglich hektisch zusammenzuschneiden, kann ich aber auch so rein gar nichts abgewinnen. Das mag toll wirken in einem dreißigsekündigen Werbespot oder in einem Musikvideo, aber dem Kino tut das nicht gut. Der erste Film, der mir mit dieser Machart ganz schrecklich auf die Nerven ging und Kopfschmerzen auslöste, war Tsui Harks völlig vergurkter van Damme-Streifen KNOCK OFF (1998). Seitdem ist es, gerade im Actionfilmgenre, leider kaum besser geworden.
Bei BLAIR WITCH PROJECT machte die Kameraführung ja noch einen Sinn, auch wenn ich es tatsächlich unheimlich anstrengend finde, mir solche Wackelaufnahmen anzuschauen.
Über rennende Zombies habe ich hier ja auch schon zur Genüge philosophiert. Ich bin da eben Traditionalist. Bei mir haben die Kerle zu schlurpen, zu stöhnen und zu torkeln. Die DAWN OF THE DEAD Neuauflage fand ich ganz unterhaltsam, aber dennoch kein Vergleich zu den alten Zombiestreifen Romeros. An anderer Stelle hatte ich es ja schon einmal geschrieben: Für mich versinnbildlichen diese langsam dahinschleichenden Zombies die allgegenwärtige Bedrohung, der man sich nirgendwohin entziehen kann und der man aber unweigerlich zum Opfer fallen wird. Für mich entsteht dadurch diese viel beklemmendere Atmosphäre eines NIGHT OF THE LIVING DEAD oder DWAN OF THE DEAD. Schon die emotionalen Ansätze in DAY OF THE DEAD (der Zombie "Bub"), so brutal der Schinken auch ist, machen viel von dieser Atmosphäre kaputt. Das DAWN OF THE DEAD Remake fällt für mich eher in die Sparte "Popcorn-Kino".