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Retro Gamer (deutsch) 2/2021


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User-Kommentare: (45)Seiten: «  1 [2] 3   »
15.02.2021, 15:57 Aydon_ger (893 
@Commodus: ich dachte erst an eine Art Scherzartikel, dafür war er mir dann aber zu lang und zu gut illustriert. Verdammt spannend zu lesen, nur ist da scheinbar wirklich nicht mehr in Erfahrung zu bringen.

Das liest sich ganz so, als ob ein paar Damen ihre Form von Selbstverwirklichung mit einer Ferienschule verwirklicht haben und dann "nebenbei" und sicher auch um Geld zu verdienen Grafikadventures geschrieben haben. Schon irre.

Hier gibt es noch etwas mehr darüber. Und es existiert sogar ein Wikipedia-Artikel, der den Schleier noch mehr lüftet.

Genau für sowas mag ich die Retro Gamer gerne lesen
Kommentar wurde am 15.02.2021, 16:12 von Aydon_ger editiert.
15.02.2021, 15:38 DaBBa (3199 
v3to schrieb am 15.02.2021, 13:07:
Mal so gesagt: Die Gründe für die Probleme der deutschen Spielebranche sind ausgesprochen vielfältig und ich halte die wenig sebstbewusste Selbstbetrachtung bei gleichzeitigen Fingerzeig auf andere als einen davon.
(...)
Im Gegensatz zu den allermeisten deutschen Studios haben die Entwickler in Frankreich auf die Art Gamedesign gelernt und gleichzeitig den Spielen eine eigene Identität verpasst. Über Coktel Vision wurde lange die Nase gerümpft, Inca war bereits "nur" umstritten und bei Gobliiins war die Kritik verstummt. Delphine hat mit Another World und Flashback das Action-Adventure Genre über Jahre geprägt und die Form der Inszenierung lebt selbst in AAA-Produktionen weiter. Infogrames hat mit Alone in the Dark das Survival-Horror-Genre massiv geprägt, Ubisoft hat mit Rayman einen der besten Plattformer seiner Zeit geschaffen, Vroom von Lankhor war ein richtig guter Racer, Little Big Adventure von Adeline wurde von der Presse gefeiert.
Heute ist UbiSoft einer der wenigen verbliebenen großen Publisher. Wobei sich die Franzosen da mittlerweile deultich an den US-Geschmack gehängt haben, um AAA-Titel weltweit verkaufen zu können: Spiele wie Detroit: Become Human oder Watch Dogs spielen in amerikanischen Städten oder alternativ in London, damit die Aufschriften in Englisch sein und von Amerikanern verstanden werden können. Sind solche Spiele wirklich noch "typisch französisch" oder nur noch typisch westlich?
Hey, David Cage suggeriert sogar mit seinem Pseudonym, Engländer oder Amerikaner zu sein. Ist er aber nicht, kommt aus dem Elsass.

Sogar einige Japaner beklagen mittlerweile, dass Sony zu sehr auf den US-Markt (und damit indirekt auf den ganzen westlichen Markt) schiele. Dass Sonys AAA-Spiele mit Fokus auf die USA entwickelt und dann nach Japan re-importiert würden. Das war früher anders, da reichte der lokale Absatzmarkt jeweils noch aus und der Rest der Welt wurde als Zubrot mitgenommen. Die Amis haben eben durch ihren großen Heimatmarkt, die englische Sprache und und ihren Kultur-Export Vorteile gehabt.

Mittlerweile haben wiederum die Amerikaner einen neuen, großen Markt, nachdem sie sich teilweise richten müssen: China. In Homefront wurde während der Entwicklung aus einer ursprünglich chinesischen Invasion der USA notgedrungen eine nordkoreanische Invasion gemacht: Deutlich unplausibler, aber sonst wäre in China die Partei gräsig geworden.
15.02.2021, 15:31 advfreak (1539 
@Commodus

Oha,da muss ich nochmal drüber lesen, danke für den Tipp!
15.02.2021, 15:12 Commodus (6224 
Ich habe gerade den Artikel über School of St.Brides gelesen. Ein Mädcheninternat nur für Frauen, in dem es zuging wie in den 20er-Jahren. ...angeführt von lesbischen Frauen und einer mysteriösen Leiterin. Zum Unterhalt dieses Internats wurden auch Spiele (Textadventures) für CRL programmiert, an der einzigen Steckdose die es dort gab.

...sehr Bizarr! ...hat mich fasziniert der Artikel
15.02.2021, 14:53 advfreak (1539 
Ich finde diese Ausgabe bis auf Turrican eigentlich relativ schwach, dass kann aber auch daran liegen das mich die vorgestellten Retro-Games kaum interessieren. Da hatte ich echt nicht lange zu blättern drinnen.
Kommentar wurde am 15.02.2021, 14:54 von advfreak editiert.
15.02.2021, 13:07 v3to (2011 
Mal so gesagt: Die Gründe für die Probleme der deutschen Spielebranche sind ausgesprochen vielfältig und ich halte die wenig sebstbewusste Selbstbetrachtung bei gleichzeitigen Fingerzeig auf andere als einen davon.

Die französische Spielebranche hatte ähnlich wie die britische Spielebranche eine sehr fruchtbare Entwicklerbasis mit hoher Dynamik. Allerdings war der Schwerpunkt lange auf den lokalen Markt und nach meinem Eindruck sehr inspiriert von der Comickultur. Wobei die meisten Produktionen dort tatsächlich wenig artsy-fartsy waren. Als Robin und ich für den Retrokompott das Thema französische Spiele durchgenommen hatten, wurden wir erschlagen von einem Berg an Textadventures und verschiedensten Geschicklichkeitsspielen, die größtenteils nicht außerhalb Frankreichs veröffentlicht wurden. Was ich aber sehr erstaunlich fand, wie so ab Mitte der 80er die Konzepte immer individueller und eigenständiger wurden. Was ich dabei aber auch bemerkenswert finde, wie sehr sich speziell Happy Computer und Power Play berufen fühlten, diese Entwicklung nicht ernst zu nehmen und wie jetzt in dem Artikel selbst gelungene Spiele zu verhöhnen.

Im Gegensatz zu den allermeisten deutschen Studios haben die Entwickler in Frankreich auf die Art Gamedesign gelernt und gleichzeitig den Spielen eine eigene Identität verpasst. Über Coktel Vision wurde lange die Nase gerümpft, Inca war bereits "nur" umstritten und bei Gobliiins war die Kritik verstummt. Delphine hat mit Another World und Flashback das Action-Adventure Genre über Jahre geprägt und die Form der Inszenierung lebt selbst in AAA-Produktionen weiter. Infogrames hat mit Alone in the Dark das Survival-Horror-Genre massiv geprägt, Ubisoft hat mit Rayman einen der besten Plattformer seiner Zeit geschaffen, Vroom von Lankhor war ein richtig guter Racer, Little Big Adventure von Adeline wurde von der Presse gefeiert.

Edit: Die ersten beiden Turrican-Teile sind mEn die einzigen deutschen Produktionen der damaligen Zeit, welche in international einen nachhaltigen Stempel hinterlassen haben. Während Factor 5 damals an das andere Ende der Welt reiste und sich von Firmen wie Konami belehren ließ, dass sich nonlineares Leveldesign nicht verkauft (was Turrican als Marke eher mittelprächtig half), hat das Probe Software nicht beeindruckt. Nach den Turrican-Portierungen für CPC und Speccy hat die Firma beständig Spiele produziert, die auf das Designprinzip mit großen, explorativen Leveln setzen. Selbiges gilt für deren Angestellte, wie Dave Perry, der später Shiny Entertainment gründet und Firmen wie Eurocom, die in ähnlichem Fahrwasser schwammen. Die ganze Welle von 8-Wege-Such-den-Ausgang-Plattformern, wie Alien 3, Cool Spot, Jungle Book, Earthworm Jim und co sind an sich Erben der Struktur von Turrican und verkauften damit Millionen von Spielen.
Kommentar wurde am 16.02.2021, 03:53 von v3to editiert.
15.02.2021, 11:45 Aydon_ger (893 
Ach kommt schon - erstmal wäre es nett, wenn die N&S Grundsatzdebatte unter dem North vs South Testbericht ausgefochten wird. Dann haben die North vs South Fans der späteren Jahre auch was davon, denn die suchen sowas sicherlich nicht unter Retro Gamer Heft x.

Dann schreckt es evtl. andere ab, die auch ihre 75 1/3 Cent über Heftthemen ablassen mögen, wenn man sich hier so verbissen um das Grundsatzthema "Französische Spiele im Spiegel der Presse am Beispiel NvsS" festhängt Nicht böse gemeint...

Und damit ich noch mehr Öl ins lodernde Feuer gieße: für mich persönlich waren französische Spiele der damaligen Ära (und auch noch bis Beginn der 90er) suspekt. Grafisch wunderschön, spielerisch eher ... ähh, anders. Nicht immer gelungen anders, halt anders. Was aber auch den Reiz dieser Epoche ausmacht, im Gegensatz zu heutigen Mainstream-Glattgebügelt-alles-gleich-Games. So what?

Und deutsche Spiele waren als langweilige, staubtrockene Simulationen verschrieen. Und? Wenn ein Spiel nicht gefällt, spielt man halt ein anderes.

So - jetzt mal wieder zurück zum Heft und zur Retro Gamer hier
Kommentar wurde am 15.02.2021, 11:46 von Aydon_ger editiert.
13.02.2021, 10:58 Darkpunk (2940 
v3to schrieb: Ironischerweise wurden französische Spieleproduktionen immer größer und konnten international Fuß fassen, während deutsche Produktionen oder diverse anspruchsvolle Genres immer mehr ein Nischendasein fristen.


Das ist ein interessanter Gedanke. Warum sind französische Spielfirmen heute so erfolgreich (Ubi-Soft), während deutsche Entwickler/Puplisher in der Branche kaum Fuß fassen können? Fehlt in Deutschland die Unterstützung auf Grund der Vorurteile der sich Computerspiele und Gamer hier immer noch ausgesetzt sehen? Oder ist es wie beim deutschen Film wo wir kaum was gebacken bekommen. Tut sich Deutschland mit diesem Medium grundsätzlich schwer? Selbst Osteuropa ist da weiter.
12.02.2021, 14:19 v3to (2011 
Commodus schrieb am 12.02.2021, 12:27:
Zur Pauschalisierung der französischen Firmen muss ich eingeschränkt Winnie Recht geben. ...viele von denen hab ich of nicht verstanden, wie z.Bsp Kult, Commander Blood, oder Purple Saturn Day. Es gab da noch einige andere, die zwar gute Grafik hatten, aber irgendwie unverständlich, oder zu seicht.


Wie gesagt, wäre das klar als Meinungsäußerung geschrieben, hätte ich auch nichts gesagt. Das kann man natürlich so sehen. Nur das verallgemeinernd auf die Branche eines Landes als Fakt zu formulieren - die Rhetorik ist auch nicht ohne - ist zu groß, diskutabel und wenn man sich auch nur an die Presselandschaft hält, schwer haltbar. Und macht auch sonst keinen Sinn. Es macht sich auch keiner einen Kopf, wieviel Ausschuss in der der amerikanischen oder japanischen Spielebranche entstand. Schau auf deutsche Firmen wie Rainbow Arts, die einen guten Ruf genießen. Da war der überwiegende Teil der Veröffentlichungen allerdings auch von zweifelhafter Qualität.

Qualität sind retrospektiv betrachtet auch nicht mehr das gleiche, wie aus damaliger Sicht. Die Akzeptanz von Gewaltdarstellung hat sich ja zB völlig geändert. Was Gamedesign angeht, liegt der Maßstab auch in der regionalen Spielekultur. In der Beziehung waren die Franzosen tatsächlich auch mehr Designer und weniger Ingenieure, wie zB hier in Deutschland. Ironischerweise wurden französische Spieleproduktionen immer größer und konnten international Fuß fassen, während deutsche Produktionen oder diverse anspruchsvolle Genres immer mehr ein Nischendasein fristen.
12.02.2021, 12:27 Commodus (6224 
Ganz so extrem wie v3to würde ich den Klassiker-Check von Winnie Forster nun nicht sehen! Der Winnie hat schon eher so den chronistischen Stil und seine persönliche Meinung wird schon mal als Fakt dargestellt, aber mittlerweile kennt man ja als Zocker die Stile der Power-Play-Veteranen.

Nort & South ist ein absoluter Klassiker und ich keine keinen, der das nicht gut fand. Sicher, es ist kein Strategie-Schwergewicht wie die Spiele von SSI, die wohl der Winnie besser findet, aber damit kann man North & South auch nicht vergleichen. N&S ist in seiner Einfachheit, ähnlich wie Risko absolut brilliant. Bahnlinien & Hafen halten, Armeen sammeln und Gegner dann in spaßiger RTS-Manier plattmachen!

Früher hatten wir nur an Wochenenden die Zeit, lange Schwergewichte wie etwa Battle Isle zu spielen. In der Woche limitierten die Eltern die Zeit. Da waren kurze knackige Multiplayer-Games, wie N&S angesagt.

Ich hatte in meiner Prä-Computerzeit hunderte Gummi-Cowboys & Indianer, mit denen ich epische Schlachten im Kinderzimmer ausgefochten habe! ...mal strategisch mit Würfeln und Lineal für Schussweiten, mal einfach nur martialisch mit akustischen Schuss und Sterbegeräuschen.

...UND NUN KAM NORTH & SOUTH! Vor der goldenen RTS-Zeit. Die Schlacht war gar nicht so simpel wie es aussah. Es war ein Geschicklichkeitstest! Entweder man zog zuerst mit den Pferden, wenn der Gegner mit Kanonen schoss. Dann hat man versucht auszuweichen, damit der Gegner seine Kanonen zurückziehen musste. Dann musste man den Fluss- oder Canyonübergang halten, da sowieso die mittleren Überquerungen zerschossen wurden.

Meist endeten die Partien nur knapp, nach langem Hin- und Her mit ein-zwei Soldaten. Ich fand das ganze superspannend und kurzweilig.

Zur Pauschalisierung der französischen Firmen muss ich eingeschränkt Winnie Recht geben. ...viele von denen hab ich of nicht verstanden, wie z.Bsp Kult, Commander Blood, oder Purple Saturn Day. Es gab da noch einige andere, die zwar gute Grafik hatten, aber irgendwie unverständlich, oder zu seicht.

Letztendlich sehe ich ein paar Formulierungen heutzutage nicht so eng. Gut, ...nervöse Zielgruppe oder so kann man weglassen, aber die Veteranen leben eben auch von Ihrem Ruhm, mit über 40 Redaktionsjahren dabei zu sein. Die Powerplay war damals zusammen mit der ASM und dem Joker unsere Bibel. Nur durch diese Mags wussten wir, was für Spiele rauskamen und welche kopier...äh kaufwürdig sind. Ich habe aber auch schon früher selbst entschieden, ob ich sie nun gut fand, oder nicht!

Die Powerplay war immer so pazifistisch eingestellt. ...immer wenn die zu brutale, oder kriegslüsterne Spiele bedenklich fanden, war es eine Empfehlung für mich!!

Fazit: Ich und fast alle kennen Winnie Forster über die Jahre vom Schreibstil her. Jeder kann die Spiele mittlwereile selbst einordnen.
Für mich ist North & South ein absoluter Klassiker mit Kultstatus. Ich verbinde lange Amiga-Abende oft mit diesem Spiel. Im Gegensatz zu Winnie finde ich, das man es gespielt haben muss!
Kommentar wurde am 12.02.2021, 12:45 von Commodus editiert.
12.02.2021, 12:13 v3to (2011 
@Sir_Brennus:
Weißt du was: So, wie du es darstellst, habe ich kein Problem. DU siehst die Dinge auf eine bestimmte Weise und drückst es als Meinung aus. Alles gut soweit.

Nur genau das hat Winnie Forster nicht gemacht. Er hat seine Meinung als allgemeine Tatsache hingestellt und Fremdmeinungen unterschwellig als nicht ernst zunehmen.

Btw ich sehe North and South doch deutlich eher in der Ecke Archon, da das gesamte Spiel konzeptionell eher Gesellschaftsspielen nahe kommt und der ganze Spielablauf sehr offensichtlich auf Multiplayer getrimmt wurde.
12.02.2021, 11:59 Sir_Brennus (911 
v3to schrieb am 12.02.2021, 11:09:
Jetzt mal als Beispiel Another World. Kann man sich sicher drüber streiten, ob das Spiel vom Gameplay her gelungen war. Unstrittig ist aber doch wohl, dass hier filmhafte Präsentation in eine funktionierende Spielmechanik überführt wurde, welche sich bis in aktuelle Produktionen durchzieht.


Obwohl diese Art von Spiel im Indie-Sektor seit 10 Jahren ein Comeback gefeiert hat, halte ich die Spielmechanik für nicht funktionierender als die von Dragon's Lair. Ich habe das an anderer Stelle mehrfach begründet und würde mich in Kurzform bei Christian Schmidts bekannter Fomulierung der "fehlenden Lesbarkeit" des Spiels bedienen.

Captain Blood mag bizzar wirken, das Spiel war aber in sich kohärent und die ungewöhnliche Dialogsteuerung trug das Konzept bis zum Ende.


Das sehe ich nicht so. Ohne die wunderschöne Präsentation hätte kein Mensch hinter diesem Schlafmittel hergekräht Wenn schon dann wäre "Purple Saturn Day" das bessere Beispiel.

Was an Hostages obskur gewesen sein soll, erschließt sich mir auch nicht.


Obskur ist in der tat eine seltsame Beschreibeung. Abstrus, krude und geschmacklos trifft es beser. Obwohl ich es gerne gespielt habe, ist die Mischung aus Geschicklichkeitseinlagen und Ego-Shooter ohne jede spielerische Linie und dem Thema eher unangemessen.

Genauso wie der gedankliche Ansatz, ob ein Strategiespiel qualitativ schlecht sein soll, weil es sich als kompaktes Multiplayer-Spiel mit eingebetteten Actionpassagen präsentiert. Das ist zumindest diskutabel (so ein Vergleich mit Archon würde sich vielleicht anbieten).


Archon? Ich denke nicht, da es dort genau 2 Spielzonen gibt: Spielbrett und Arena - das wird konsequent durchgehalten. N&S ist deutlich vom Defender of the Crown inspiriert und das ist (Zitat: Christian Schmidt) "einfach kein gutes Spiel".

Was mMn aber gar nicht geht, dass man das für die gesamte Branche des Landes verallgemeinert und das als Common Sense darstellt. Das ist ungefähr das gleiche, als wenn man von der deutschen Spieleindustrie behauptet, sie wäre damals nur in technischer Hinsicht stark und hätte sonst außer Plagiate nicht viel zu bieten.


Das so eine Unterstellung speziell dich treffen würde, kann ich sehr gut nachvollziehen. Trotzdem herrscht(e) genau diese Sichtweise im Ausland ganz häufig. Warum? Lass mal überlegen...

Thunderboy=Wonderboy, Giana=Mario, Australopitecus Mechanicus = Wonderboy in Monsterland, Katakis=R-Type, Iridon=Uridium, Scorpio=R-Type, Time Pilot = Space Pilot, Garisson=Gauntlet, Emerald Mine = Boulder Dash, Galaxy = Galaga, Karting Grand Prix = Super Sprint, Space Cabbie / Gravity Force =Thrust, Pot Panic = Hatris, Locomotion = Loco-Motion, Bug-Bomber = Dynablaster, Winter Event = Winter Games, Maniax / Powerstyx = Quix, Mission Elevator = Elevator Action, Gunshoot = Bank Panic, Evil Garden = Centipede, Dino Wars = Archon, Oops Up = Pang...

und das sind nur die, die mir aus dem Kopf eingefallen sind. Ich bin nicht der Meinung, dass das auf alle deutschen Entwickler zutrifft, aber ein solcher Eindruck KÖNNTE entstehen - genau wie der der "französischen Krankheit". Just my 0.02$
12.02.2021, 11:09 v3to (2011 
Ganz so einfach ist es ja nun nicht, auch wenn man der Meinung sein könnte, als wären französische Entwickler damals alle unfähige Designer.

Jetzt mal als Beispiel Another World. Kann man sich sicher drüber streiten, ob das Spiel vom Gameplay her gelungen war. Unstrittig ist aber doch wohl, dass hier filmhafte Präsentation in eine funktionierende Spielmechanik überführt wurde, welche sich bis in aktuelle Produktionen durchzieht. Captain Blood mag bizzar wirken, das Spiel war aber in sich kohärent und die ungewöhnliche Dialogsteuerung trug das Konzept bis zum Ende. Was an Hostages obskur gewesen sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Genauso wie der gedankliche Ansatz, ob ein Strategiespiel qualitativ schlecht sein soll, weil es sich als kompaktes Multiplayer-Spiel mit eingebetteten Actionpassagen präsentiert. Das ist zumindest diskutabel (so ein Vergleich mit Archon würde sich vielleicht anbieten).

Was mMn aber gar nicht geht, dass man das für die gesamte Branche des Landes verallgemeinert und das als Common Sense darstellt. Das ist ungefähr das gleiche, als wenn man von der deutschen Spieleindustrie behauptet, sie wäre damals nur in technischer Hinsicht stark und hätte sonst außer Plagiate nicht viel zu bieten.
12.02.2021, 10:44 forenuser (3688 
Sir_Brennus schrieb am 12.02.2021, 10:19:
BTW: Ich kennen niemanden, der die erste Phase französischen Gamedesigns tatsächlich als nachhaltig bezeichnet. Ich halte 90% der französchen Spiele dieser Zeit für unspielbar. Erst mit den französischen Ocean-Titeln wurde es besser. Heute sieht das natürlich völlig anders aus.


Auch wenn ich N&S nicht kenne, aber dem obigen Fazit würde so ich zustimmen wollen.
Technisch waren die französischen Titel zumeist ohne Tadel, vor allem grafisch gerne mal eine echte Augenweide. Aber die technische Lösung ist mir egal, wenn es spielerisch klemmt. Und just das war in den mir bekannten Titeln unserer französischen Nachbarn, allen vorran den von Infogrames, oft genug der Fall.
12.02.2021, 10:37 v3to (2011 
@SirBrennus
Du machst jetzt gerade etwa das gleiche, was in dem Artikel passiert ist - greifst dir bestimmte Magazine raus, als ob das allgemeiner Konsens wäre. Hast du dir mal das Wertungsspektrum auf Mobygames angeschaut?

Das geht von 24 Prozent (das betrifft dort die NES-Version) bis hin zu 96%. In Deutschland lagen die deutschen Publikationen, die nicht aus dem Verlag der Power Play stammen, im oberen Drittel.

Wie gesagt, so differenziert wie das Meinungsbild damals war, so verständlich, wenn jemand das Spiel für wenig gelungen oder schlecht findet. Sich aber hinzustellen, und diese Haltung als "die Presse" und die eigene Meinung als "viele" und andere als "nervöse Zielgruppe mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne" darzustellen, verzerrt das doch massiv. Die gesamte Rhetorik ist tendenziös und polarisiert die eigene Position und verfällt in extremes Vokabular - man kann auch "zugänglich" mit "unterkomplex" beschreiben. Würde mich echt mal interessieren, wie in dem Stil ein Spiel wie "Risiko" besprochen würde.

Nur mal kurz erwähnt, liegt die Nutzer-Wertung hier auf Kultboy bei 8.6 bei 125 Stimmen.
Kommentar wurde am 12.02.2021, 10:42 von v3to editiert.
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