So, hier mache ich es mal etwas kürzer: Hier hatte ich viel erhofft, wurde aber letztlich nichts als enttäuscht, so unrund und unfertig spielte sich dieses Spielchen. Die Grafik war zwar ganz nett - ansehnlicher Wellengang und Schmuddelwetter, dazu recht nette Effekte, und so Kartenbildschirm-lastig wie die Konkurrenzprodukte von Ultimation spielte sich das bei weitem nicht. Auch das Szenario mit einem ewig weitergehenden Ersten Weltkrieg, in dem am Ende die deutsche Reichsmarine, die Amerikaner und eine britisch-japanische Allianz alle gegeneinander kämpfen, war angenehm ungewohnt - bis hin zur Volte, dass die Deutschen hier schiffbaulich anscheinend nicht wirklich weitergekommen sind und merkwürdige Zerstörer mit einzeln ausrichtbaren Kasemattengeschützen gegen die amerikanischen Fletchers mit modernster Feuerleittechnik waren.

Auf See stellte sich aber schnell Ernüchterung ein. "Enigma" war am Ende ein bloßes Ballerspielchen ohne Simulationsanspruch, sondern mit bloßer Schadensleiste. Hilfestellung zum Abfeuern der Geschütze gab's nicht, und die eigene KI schoss mehr als lausig auf den zahlenmäßig immer überlegenen Feind. Taktik? Fehlanzeige. Auch U-Boot-Fahrten waren hier bei weitem nicht so spannend wie in "Silent Hunter II", und hier gab's nicht mal einen Torpedorechner. Und dann gab es noch nicht mal einen Missionsgenerator, sondern nur die ziemlich happigen Kampagnen...

Nee: Das war alles kaum was. Irgendwann im Nachhinein wurde das Spiel dann übrigens noch mal als Freeware wiederveröffentlicht, ist aber heute wohl kaum noch zum Laufen zu bekommen. Viel zu verpassen gibt's aber eben ohnehin nicht.