Das Echtzeitstrategiespiel der Gebrüder Roberts! Und deren vermaledeiter Hang zur Verspätung brach Conquest: Frontier Wars mit laut englischer Wikipedia 300.000 verkauften Schachteln zwar nicht das Kreuz, knackste es aber ordentlich an: angesichts bereits erschienener Kracher wie Empire Earth, Homeworld, Alarmstufe Rot 2 oder (natürlich) Age of Empires 2 wirkte es nur noch wie ein ETS-Spiel unter vielen. Bereits in der PC Player 3/98 ist innerhalb eines Artikels über Digital Anvil, Chris Roberts neuer Firma nach dem Abschied von Origin, die Rede von Conquest und erschienen ist es dann, siehe Test, Ende 2001. Die lange Entwicklung ist allein Schwulitäten hinter den Kulissen zu verdanken (siehe Gamestar Rückblick 10/2001) und hat dem Spiel sehr geschadet. Es ist ja nicht schlecht, aber eben lange nicht mehr der angekündigte Brüller Marke "Spieldesigngott Roberts macht ETS! Wo sind meine Herztropfen!". Mittendrin hatte Publisher Microsoft aufgrund hoher Kosten keinen Bock mehr auf das Spiel und damit waren Erin und Chris raus und am Ende stellte Spieldesigner Eric Peterson das Spiel mit einem extra dafür gegründeten Studio namens Fever Pitch über Ubi Soft doch noch in die Regale. Allein die Erwartungshaltung war stark gesunken und wahrscheinlich alle Beteiligen froh, das es vorbei war. Ich hab´s jetzt ein bisschen gespielt und habe nicht viel Lust aufs weitermachen. Die Grafik ist zu kleinteilig, das Tempo zu lahmarschig und das ganze Gameplay irgendwie zu beliebig. Man klickt halt rum und gewinnt eine Mission und startet die nächste und weiß schon gar nicht mehr, was man bei der letzten gemacht hat.

Und vielen Dank für den Scan! Wenn nur C. und E. Roberts so schnell wären wie Kulty...