Diese Faszination für einen Landwirtschaftssimulator erschließt sich mir nicht. Ich will die Welt retten - und nicht stumpf auf dem Acker arbeiten. Erst recht versteh ich's nicht, wenn ich höre, dass das Spiel eben auch viele Leute als beinharte Fans hat, die dem Beruf in echt nachgehen. Was zum Teufel...? Da sind sie also den ganzen Tag draußen im Feld, schwitzen sich wortwörtlich den Arsch ab (ich hab größten Respekt für unsere "Bauern", das ist ein verdammter Knochen-Job), und zur Entspannung wird zu Hause dann virtuell genau dasselbe getan? Ach komm, echt jetzt...?
Gerade in Videospielen möchte ich doch Sachen erleben und machen, die im echten Leben niemals in Frage kommen. Mit 200 Sachen durch die City düsen und alles aus dem Weg rumsen (Need For Speed, Burnout), kriminelle Sachen machen - Autodiebstähle, Amoklauf, einfach mal dem nächstbesten eine Ladung Schrot verpassen...nur weil ich's kann (GTA), den Weltraum von Außerirdischen befreien (Wing Commander, Mass Effect), generell die Welt im Alleingang retten (74,84% aller Spiele ), durch eine bunte Fantasy Welt hüpfen/kämpfen oder (völlig absurd, wenn man mal genauer darüber nachdenkt!) rundenweise kämpfen. Aus der Vogelperspektive. Umgeben von Hexagon-Feldern. Also völlig abgefahrene Szenarien, Aufgaben und Dinge erleben und machen, die im Alltag beim Einkaufen in Üldi eher nicht so passieren.
Ich will keine verdammte Bus-Linie der öffentlichen Verkehrsmittel in Essen-Borbeck oder Kölner Stadtmitte fahren! Und "Felder bestellen" nur dann, wenn es in einem Fantasy-Szenario wie "Rune Factory" passiert. So ein Quatsch wie ne Dating-Sim ist in echt viel interessanter, das gilt sicher auch für die Landwirtschaft. Einen Müllabfuhr-Simulator würde ich keine zwanzig Minuten durchhalten, ohne dass mir vor Müdigkeit anfangen, die Augen zu klappern.
Und trotzdem verkaufen sich diese "Alltags-Simulationen" wie Hölle.
Kommentar wurde am 19.06.2021, 10:05 von SarahKreuz editiert.